Ich bin gerade von der Vorstellung zurück, so dass meine Eindrücke noch sehr frisch sind. Die Oper hatte ich noch nie auf meinem Schirm und als groß besetzte Strauss-Oper schien sie mir interessant. Das Ticket buchte ich mit vier weiteren bereit letzten Mai mit Frühbucherrabatt. Es gibt im großen Haus nur einen einzigen Platz, den ich möchte, deshalb ist das so schon richtig.
Die Handlung ist nun wirklich arg konstruiert und nicht von dieser Welt. Dazu die Regie von Kratzer, den ich schon kenne, aber dadurch wurde das, was im Text verschwurbelt ist, wenigstens halbwegs verständlich. Deshalb gehe ich wie Hans mit der Regie konform. Zu den Akteuren. Am meisten haben das Färberpaar und die Amme zu tun. Catherine Foster fand ich herausragend, sowohl sängerisch als auch spielerisch. Auch gut Färber Jordan Shanahan. Marina Prudenskaya ist eigentlich der Star, mit einem passenden und kräftigen Mezzosopran. Kaiser Clay Hilley überzeugte mich dagegen weniger, sein Tenor ist nicht überwältigend. Zudem fand ich für seine Rolle das Outfit wenig passend. Entsprechend auch seine Partnerin Daniela Köhler, deren Sopran mir zu volumenarm erschien. Ursprünglich sollte an ihrer Stelle Jane Archibald die Partie übernehmen. Wäre mir lieber, aber Wunschkonzert war nicht angesagt. Eine Nebenrolle fand ich ungemein stimmkräftig, ich glaube das war der Jüngling Chance Jonas-O'Toole. Musikalisch glänzte Noch-Chefdirigent Sir Donald Runnicles, der im Sommer zur Dresdner Philharmonie geht, warum auch immer. Er bekam besonders kräftigen Applaus und Bravos. Der Orchestergraben platzte aus den Nähten, eigentlich verlangt Richard Strauss 16 1. und 16 2. Geigen. Das lässt sich wohl nirgends umsetzen, zumal ja auch sehr gespart werden muss. Nochmal hingehen muss ich nicht.