Beiträge von MStauch

    Liebe Forianer,


    nachdem der thread zur Violine solo Anklang gefunden hat, möchte ich Euch jetzt nach Euren Lieblingsaufnahmen der Suiten für Violoncello solo fragen und ich möchte Euch zusätzlich fragen, welche der sechs Suiten Euch am stärksten ans Herz gewachsen ist, wenn es denn eine "Lieblingssuite" gibt oder sind es etwas alle sechs gleichermaßen?


    Ich höre eine ganz besonders intensiv, immer wieder und ohne nachlassendes Interesse.


    Die Aufnahmen selbst lassen Äußerungen in gewaltiger Bandbreite zu. Von Casals natürlich bis zu - möglicherweise sehr umstritten, vielleicht auch sehr geschätzt - Anner Bylsma (in mehreren Aufnahmen). Natürlich bin ich gespannt, was Ihr von Rostropovich, Fournier und Schiff haltet. Auch Starker habe ich kürzlich gehört. Also welches ist Eure liebste Aufnahme des Cello-Suiten?


    Bis gespannt.


    Mit herzlichen Grüssen


    Matthias

    Lieber Richard, ein thread, der mir auch schon vorschwebte, da die Requien doch oft Werke von besonderem Gewicht im Leben und im Werk der Komponisten sind. Also Dank für das Thema.


    Neben den beiden früher angesprochenen für mich ebenfalls

    1. das Verdi-Requiem in der Einspielung von Guilini 1964 (EMI), besonders bemerkenswert für mich auch die Aufnahme von Fricsay (1954 DG) - beide schon genannt - große Übereinstimmung.
    Die Gardiner-Aufnahme finde ich übrigens nicht überzeugend. Zorn und Abrechnung, die so wichtig sind für dieses Requiem, finde ich in dieser Aufnahme nicht überzeugend wieder. Ich habe sehr viel von dieser Aufnahme erwartet und wurde sehr enttäuscht. Bei Guilini geht für mich der Ausdruck bis an die Grenze, bis dahin, dass man meint zu hören, wie die bestehende Welt aufbricht (sehr subjektiv ich weiss!).


    2. dann bereits das War-Requiem, das ich wie ein Aufgreifen und Fortsetzen des Verdi-Requiems empfinde; entweder durch Britten selbst (1963 Decca) oder Guilini (1969 BBC-Legends)


    3. unter die Requien rechnen ich auch die Musikalischen Exequien von Heinrich Schütz - auch nach Vergleichshören und Diskussion an anderer Stelle: für dieses Stück bleibe ich bei Gardiner (1988 Archiv)


    mit Abstand, aber doch zu nennen:


    4. Faure in der Aufnahme mit Herreweghe (2002 HM)


    und schliesslich


    5. Hindemith "For those we love" Aufnahme mit Sawallisch (Fassbaender und DFD) - 1987 Orfeo und vielleicht


    6. Hartmann, Sinfonie No 1/Versuch eines Requiems


    Mit Berlioz habe ich noch Schwierigkeiten, vielleicht kann jemand die wirklich überzeugende Aufnahme nennen. Vom Dvorak-Requiem habe ich erst kürzlich eine Aufnahme erworben, da muss ich mich noch einhören.


    Mit Grüssen


    Matthias






    Lieber Alfred,


    zu dem von Dir bereits mehrfach angesprochenen Collegium Aureum muss ich noch etwas beitragen. Ich bin bereits in den 70er Jahren auf eine Aufnahme des Collegium Aureum gestossen, praktisch Pioniere der Originalklangbewegung. Die Aufnahme der Bachkonzerte überzeugt IMO noch immer (Preis 4,99 Euro), auch im Vergleich mit neueren Aufnahmen. Ich höre sie seit mehr als 25 Jahren ausgesprochen gern. Eine vergleichbare Aufnahme gibt es seit kurzem durch die Berliner Barocksolisten, die erstaunlich nahe an de Interpretation des Collegium Aureum aus dem Jahre 1976 ist. Sofern Tempo und Expresssivität nicht überpointiert werden, spricht die Lebendigkeit IMO für die Originalklangaufnahmen.



    also ausgesprochen schöne Aufnahme auch:



    mit besten Grüssen


    Matthias

    Lieber Richard,


    die Aufnahme von Skride habe ich (u.a. auch wegen der weiteren Stücke auf der CD). Ich finde sie sowohl vom vollen Ton wie von der Interpretation her ganz vorzüglich. Diese Anschaffung hat sich wirklich gelohnt.


    Ich schätze diese Stücke und vor allem die Cello-Suiten tatsächlich wegen der enormen Konzentration, die sie von den Musikern und natürlich auch den Hörern abverlangen. Christian Tetzlaff allein mit seiner Geige auf der Bühne zu sehen und diese energiegeladenen und auch sehr expressiven Stücke von einem Instrument zu hören, das ist schon einzig. Da gibt es keine Ablenkung, kein Schweifen zwischen Instrumenten oder Instrumentengruppen. Die Solostücke in der Kammermusik sind für mich radikal und existentiell. Das gilt für alte wie für neue Musik. Wenn es uns hier gelingt, die besten Aufnahmen dieser Stücke einzukreisen und Interesse zu wecken, bei denen, die noch Vorbehalte haben, wäre das wunderbar. Wie immer, wenn es einem gelingt, ein neues Türchen zu öffnen. Zur Moderne, zur Kammermusik, gar zu den Solostücken, zur historischen Aufführungspraxis oder wohin auch immer. Vielleicht sogar zu Bruckner!


    Hilary Hahn ist für mich ein guter Tipp. Habe ich noch nicht.


    Herzliche Grüsse


    Matthias

    Lieber Claus,


    ich bin dankbar dafür, welche interessante Diskussion und welche spannenden Hinweise zur Musik des 20. Jahrhunderts Du ausgelöst hast. Bis jetzt dachte ich, ich hätte schon Einiges entdeckt, aber es gibt offenbar doch noch Vieles, was unbedingt gehört werden muss. Dieses Forum hat ungeheuerliche Kapazitäten. Deshalb muss ich auch fast jeden Tag nachsehen. Also noch einmal Danke dafür.


    Deine Randbemerkung zu Bruckner teile ich voll, ohne die Einschränkung, die Du anfügst. Insoweit oute ich mich jetzt einmal. Wahrscheinlich habe ich aber die wahren Qualitäten noch nicht erhört (oder ich habe die falschen Aufnahmen). Aber solche Ressentiments darf sich jeder Klassikliebhaber erlauben. Das ist Teil der Entschiedenheit unserer Liebe für diese Musik. Und bei meinen Favourites (unter anderen Mahler) erlebe ich das auch ständig. Inzwischen entwickele ich sogar Verständnis dafür. Man wird eben älter.


    Mit freundlichem Gruß


    Matthias

    Hier wird man sich beeilen müssen, da Doppelnennungen ja wohl nicht zugelassen sind und alle Nennungen wirklich unter der Voraussetzung, das für Menschen benannt wird, die Klassik für sich erst entdecken wollen, aber bereit sind auch Anstrengungen auf sich zu nehmen:


    1. Bach h-moll-Messe, Gardiner


    2. Pergolesi, Stabat Mater, Charles Dutoit mit June Anderson und C. Bartoli (knapp dahinter Alessandrini mit Bertagnolli u. Mingardo)


    3. Verdi, Requiem, Guilini 1964 (Schwarzkopf und Ludwig)


    4. Purcell, Dido und Aneas, Ch. Hogwood (C. Bott)


    5. Mahler, Lieder eines fahrenden Gesellen, Barbirolli (Janet Baker) 1968


    6. Britten, War Requiem, Britten (Vishnewskaja, Pears und DFD) oder Guilini 1969 (Woytowicz, Pears u. Wilbrink)


    Vielen Dank Alfred für die Eröffnung des threads


    Matthias


    P.S.:
    Gerade entdeckt, dass die h-Moll-Messe bereits genannt war. Also zur Erholung für die kommenden Klassikfreaks benenne ich zum Schluss:


    Vivaldi, Gloria mit Hickox (Kirkby, Bonner, Chance), auf der CD ist auch das Magnificat von Bach

    Lieber Thorsten,


    große Übereinstimmung. Ich liebe im Besonderen die Cello-Suiten und bei den Violin-Sonaten und Partiten vor allem die letzteren. Auch bei Tetzlaff scheinen wir übereinzustimmen Die Cello-Suiten habe ich hier nur für einen thread zurück gestellt, weil ich davon doch eine ziemlich hohe Zahl von Aufnahmen habe. Aber auch dort sollten wir uns unbedingt noch austauschen.


    Vielen Dank schon einmal für Deine Anregungen. Und ich bin gespannt, wie die anderen die Sonaten und Partiten sehen.


    Gruss


    Matthias

    Den Neueinsteigern wird bei uns ja Einiges zugemutet, hoffentlich bleiben die dann bei der Klassik dabei. Aber bei allem Interesse an dem Neuen kann es wohl nicht gehen, dass in unserer Aufstellung Händel bisher nicht vorkommt (oder habe ich das übersehen?).


    Ich habe ja noch drei Nennungen frei (Korrektur von Alfred zu spät bemerkt) - wobei es wirklich schwerfällt, Kammermusik, Vokalwerke und Oper auszulassen (was wir an Dido und Aneas sehen, was für mich auch völlig unverzichtbar ist). Ein bisschen habe ich mich dabei auch auf die "Neutöner-Seite" ziehen lassen, man möchte ja nicht völlig abseits stehen! Aber wir sollten den Ausgangspunkt "Musik für Einsteiger" nicht aus den Augen verlieren. Alfred, können wir nicht am Schluss eine Abstimmung organisieren? Diese Frage gilt auch für andere threads, wie die besten Mahler oder Bruckner.


    Also werfe ich noch drei in den Ring:


    1. Händel, Concerti grossi, op 3 - Jeanne Lamon


    2. Shostakovich, Jazz Album, Chailly


    3. Karl Amadeus Hartmann, Symphonie No. 1 (zwar auch mit Gesangstimme aber wohl kein Vokalwerk) Ingo Metzmacher


    wenn das gar zu neu und schrill ist:
    Mendelssohn, Sommernachtstraum, Herreweghe (wenn das nicht zu schlicht ist, aber man kann nicht Alles haben)


    Gruss


    Matthias




    Liebe Forianer,


    vor etwa einem Jahr habe ich im Rahmen eines Spätkonzertes im Gewandhaus Christian Tetzlaff mit einigen der Bachschen Sonaten und Partitas für Violine solo gehört, darunter war auch die Partita No 2.


    Dieser Eindruck hat bei mir das dringende Bedürfnis einer weiteren eingehenden Auseinandersetzung mit diesen Stücken begründet. Ich hatte schon längere Zeit die Aufnahmen mit Arthur Grumiaux (1961), die ich sehr schätze, und die mit Gidon Kremer (1980) und habe mir auch die etwas ältere von Christian Tetzlaff zugelegt. Dringend erwarte ich die neuere Einspielung von Tetzlaff; das Konzert hat gezeigt, dass er sich intensiv weiter mit diesen Stücken beschäftigt und dass von ihm gewiss Bedeutendes zu erwarten ist.


    Welche Aufnahmen bevorzugt ihr Forianer von diesen Bachschen Großstücken und wie wichtig sind sie Euch?


    Mich bewegen gerade die Solostücke, auch die für das Violoncello solo, die vielleicht auch noch des Austausches unter uns wert sind.


    Mit der Hoffnung auf weitere Stärkung des Kammermusik-Forums und besten Grüssen


    Matthias

    Lieber Richard,


    ich meine allein die Aufnahmetechnik.


    Musikalisch und im Ausdruck ist die Aufnahme ungemein virtuos und differenziert. Eine Einspielung, die ich neben der späteren Gould-Aufnahme sicher oft hören werde; in der Virtuosität vielleicht eine ernste Alternative zu Gould, bei dem die Stücke IMO einen eher "gesanglichen" durchgehenden Ton bekommen . Aber ich muss noch eingehender hören und vergleichen. Jedenfalls fühle ich mich durch diese Goldberg-Aufnahme wirklich bereichert, was für mich bei diesen Stücken nicht einfach ist.


    Im Vergleich zu anderen neueren Aufnahmen ist sie IMO uneingeschränkt vorzuziehen. Vor einiger Zeit habe ich mir etwa die Perahia-Aufnahme besorgt, die mich nicht überzeugt hat.


    Vorweihnachtlichen Gruss von


    Matthias

    Lieber Claus,


    vielen Dank für diese schöne Rückmeldung. Das Konzert in Bremen war in jeder Hinsicht - auch persönlich - sehr bewegend. Lahusen war bzw. ist schwer krank. Es ist sehr faszinierend zu erleben, welche große Kraft und Entschiedenheit dieser schmale fast durchscheinende Mensch in seinen musikalischen Ausdruck legt, auch noch bei scheinbar so einfachen Stücken wie den Bildern. Sein besonderer Schwerpunkt ist eigentlich Schubert. Die Sonate d. 960 (Celestial Harmonies 2000) ist ungemein hörenswert, wenn auch der Hammerflügel gewöhnungsbedürftig ist.


    Danke und freundliche Grüße aus dem Norden


    Matthias

    Hier läuft gerade




    hat sich zu einer meiner Lieblingsscheiben entwickelt.


    Neben den beiden Streichquartetten ist auch noch auf "Verwachsenem Pfad" auf der CD mit Radoslav Kvapil am Piano, von dem es auch eine umfangreichere Aufnahme der Klavierstücke Janaceks gibt/gab (1994, Unicorn Kanchana)?


    Mit vorweihnachtlichen Grüßen


    Matthias

    Liebe Forianer:


    Die Liste ist noch ergänzungsbedürftig. Vieles Wichtiges ist zwar schon genannt, aber ich möchte noch drei Stücke/Aufnahmen benennen, die nach meiner Meinung dazu gehören sollten:
    Schubert, Streichquintett ABQ
    Brahms, Symphonie No 4 Carlos Kleiber
    Stravinsky, The Firebird, Valery Gergiev.




    Lieber Martin,


    die erste, dritte und sechste Mahler-Sinfonie von Leinsdorf habe ich schon längere Zeit. Auch zur sechsten kann ich Deinen Eindruck bestätigen. Die Einspielung ist mit keiner anderen vergleichbar, weil völlig unpathetisch und zugleich sehr analytisch gespielt. Hoch interessant, aber sehr ungewöhnlich. Man braucht diese und andere Einspielungen. Auch Deiner Solti-Einschätzung kann ich voll zustimmen. Zunächst sehr intensiv und anziehend, sehr massiv - aber mitunter zu wenig analytisch. Wichtig auch die andere Seite dieser Musik zu hören. Geht zumeist nur mit anderen Aufnahmen. Es ist immer wieder gut, Stücke, die man wirklich mag, immer wieder anders zu hören.


    Die fünfte ist wirklich nirgendwo lieferbar, weder alt noch neu. Vielleicht kannst Du mir helfen. Schreib mir doch bitte ein e-mail, wenn dies nicht zu viel verlangt ist.


    Herzlichen Dank


    Matthias

    Lieber Sagitt, liebe Forianer,


    sowohl in der Darstellung wie musikalisch rangiert für mich die Züricher Aufnahme von Harnoncourt in der ersten Reihe der Interpretationen des Orfeo, leider ist sie auf DVD noch nicht allgemein zugänglich. Wann hat man diese Oper so beschwingt vorgetragen erlebt. Einer der grossen Verdienste Harnoncourts ist sicherlich, dass er den Zugang zu Monteverdis Opern gerade für das Publikum wieder erschlossen hat.


    Vergleichbar in der Darstellung und im musikalischen Ausdruck ist der Orfeo von Jordi Savall (DVD BBC Opus Arte, Januar 2002), eine äußerst attraktive Aufnahme in Bild und Ton. Allein der Orfeo (Furio Zanasi) entspricht für mich nicht zu Hundertprozent dem Bild, das ich mit dieser Rolle verbinde.


    Die Aufnahme von Gardiner (1987) wird immer wieder als Referenzaufnahme benannt. Sie ist IMO ungemein kunstvoll, das ländliche, bäurische, das tänzerische, das in dieser Musik auch enthalten ist, höre ich in dieser Aufnahme weniger.


    Mindestens ebenbürtige, wenn nicht vorzuziehende Alternativen sind für mich deshalb die Aufnahmen von


    Rene Jacobs (1995 harmonia mundi) sowie die von Philip Pickett (1992 DECCA) - letztere Teil der 8 CD-Box mit der Marienvesper und anderen Aufnahmen.


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    sowie neuerdings die Aufnahme von Emmanuelle Haim mit Ian Bostridge in der Rolle des Orfeo ( ich bleibe aber auch dieser Aufnahme gegenüber eher bei Jacobs und Pickett).

    Liebe Forianer,


    bei einem Aufenthalt in London soll Händel über den Förstersohn C.W. Gluck gesagt haben, sein Kompositionsvermögen sei nicht stärker als das seines Kochs.
    Für die große Reformoper Orfeo und Euridice (1762 Wiener Fassung), die nach der Begegnung mit Händel in London entstand, wird man dies sicher nicht sagen können. Nach Opernerfahrungen in Italien war Gluck gemeinsam mit seinem Librettisten Calzabigi bemüht, die italienische opera buffa und die französische tragedie lyrique durch Rückkehr des Operngesangs zu Leidenschaftlichkeit und Wahrhaftigkeit des Ausdruck wieder zu beleben. Zugleich wollte er die nationalen Operntraditionen europäisch überwinden.
    Dieses neue Ausdrucksvermögen vermag uns noch heute in Schwingungen zu versetzen. Orfeo ed Euridice von Gluck (in der italienischen Fassung) hält mich deshalb seit langen Jahren fest wie die besten Mozart-Opern. Geht es Euch ebenso und welches sind Eure liebsten Einspielungen?


    Ich habe diese Oper kennen gelernt in einer Aufnahme mit Vaclav Neumann (seinerzeit noch auf LP, dann auf CD), Grace Bumbry - Orfeo und Anneliese Rothenberger - Eurydice; eine Aufnahme, die ich immer noch schätze, die im Ausdruck mit neueren Aufnahmen aber nicht standhalten kann.
    Heute schwanke ich zwischen der Aufnahme von Rene Jacobs (2001) und einer der Aufnahmen von Gardiner (Mai 1991) mit Sylvia Mc Nair und Derek Lee Ragin. Etwas abseits vom Wege - aber nicht uninteressant - die Aufnahme von Peter Maag mit Ewa Podles als Orfeo - (1998 Arts Music) diese Stimme muss man mögen. Eine schwere Enttäuschung war für mich die Aufnahme der Pariser Fassung (1774) von Marc Minkowski, ein echter Fehlkauf. Eine DVD vom Glyndebourne Festival 1982 mit Janet Baker war auch nicht besonders überzeugend.


    Also: Bewegt Euch dieses Stück ebenfalls und welche Einspielung (auch DVDs) sind für Euch besonders überzeugend?


    Gespannt auf Eure Antworten:


    Mit herzlichen Grüssen


    Matthias

    Hallo Martin,


    ich bin ganz begeistert, dass noch jemand eine Leinsdorf-Aufnahme in die Liste der Besten stellt.


    Ich bin äußerst eng mit der 1. Mahler verbunden, mit der ich begonnen habe, klassische Musik zu hören. Da ist die Leinsdorf-Aufnahme meine liebste, nachdem ich lange Zeit Solti gehört habe (davor Bernstein).


    Die Aufnahme der 5. Mahlersinfonie von Leinsdorf suche ich schon lange. Es gab sie zuletzt als Billigaufnahme. Sie ist aber offenbar schon lange out of print. Ich würde sie zu gern hören.


    Bei der 3. solltest Du noch einen Versuch mit der Horenstein-Aufnahme machen. Oft liegt die Schwierigkeit des Zugangs auch daran, dass die Einspielung, auf die man zunächst stößt, die Musik doch nicht ganz schlüssig und überzeugend vermittelt. Jahrelang habe ich bestimmte Stücke nicht besonders geschätzt (sogar das Lied von der Erde), bis ich die richtige Aufnahme hatte (für mich dabei Klemperer - wie bei Dir).


    Noch ein Tipp für Alfred zur 6. Mahler:
    Die 6. Mahler zählt IMO zu den ganz großen und tiefgehenden Stücken, deshalb würde ich noch einen Versuch starten: Versuche es einmal mit der Solti-Aufnahme oder der von Simon Rattle. Gut manchmal muss man auch den richtigen Moment treffen, um die Musik zu hören. Die 7. und die 8. Sinfonie sind für mich auch nicht einfach im Zugang gewesen.


    Einstweilen liebe Grüße


    Matthias

    Wie die meisten hier kaufe ich inzwischen fast ausschliesslich über das Internet, die Bezahlung läuft mit Kreditkarte ohne Probleme. Etliche Lieferungen kommen aus den USA. Bei hunderten von Bestellungen habe ich eigentlich nie wirkliche Probleme gehabt. Es kommt mal vor, dass eine CD dann letztlich doch nicht geliefert werden kann. Das ist aber wirklich äußerst selten. Finanzielle Verluste habe ich noch nie erlitten, aber wirklich gewaltige Einsparungen nach Preisvergleich.


    Ich bin zum Internetkauf eigentlich erst gezwungen worden als der Laden von JPC in Bremen geschlossen wurde. Früher habe ich nur bestellt, was es im Laden nicht gab. Ich habe damals an JPC böse Briefe geschrieben, hat sie aber in keiner Weise beeindruckt. Dafür verlieren sie jetzt manche Bestellung an amazon oder andere besonders günstige Anbieter. Aber fachlich ist JPC wohl immer noch beste Adresse. Auch amazon.uk kann ich nur empfehlen, weil das Sortiment einfach breiter ist als bei de. Manchmal muß man etwas warten. Wenn etwas nicht gefunden wurde, gibt es dort immer noch eine Chance. Eine Suche bei 2001 vor der Bestellung bringt oft auch noch Einsparungen, ärgerlich dass dort immer Versandkosten anfallen, egal wie hoch der Bestellwert ist.


    Die Adressen sind bereits genannt worden.


    Was ich wirklich vermisse, ist eine grosse Börse für gebrauchte und vergriffene CDs - wie es das durch die Vernetzung der Antiquariate bereits gibt (zvab und abebooks). Nach meiner Erfahrung gibt es immer nur kleinere Anbieter, dadurch ist das Suchen viel zu aufwändig. Es gibt keine Vernetzung dieser Anbieter wie etwa durch zvab. Es gibt so viele vergriffene Schätze oder auch CDs, die nicht mehr gehört werden. Da müßte richtig Mobilität geschaffen werden. Das Internet schafft uns doch leichte Such- und Findemöglichkeiten.
    Meine Bücher kaufe ich inzwischen überwiegend im Antiquariat übers Internet. Die sind eigentlich fast immer im Bestzustand, gebunden, gar nicht oder äußerst wenig gelesen und zu einem Bruchteil des Preises. Warum kann ein solches Forum nicht für CDs organisiert werden. Vielleicht ist der Versandkostenanteil zu hoch. Aber ich glaube bei großem Angebot würden die meisten von uns ohnehin keine Einzel-CDs kaufen. Also diese Lücke muß dringend gefüllt werden.


    Oder kennt jemand schon diese Adresse?


    Herzliche Grüße


    Matthias


    P.S.: Wenn man noch keine Kreditkarte hat - für Uwe - bei american express besteht, wenn ich mich richtig erinnere, eine Haftung der Firma für fehlgeschlagene Internetkäufe über die Karte.