Beiträge von MStauch

    Rienzi


    Sehr schade, dass Deine Versuche mit den Monteverdi-Opern fehlgeschlagen sind. Als Zugang möchte ich Dir die Einspielung Harnoncourt mit Ensemble Opernhaus Zürich (den Züricher Zyklus) empfehlen. Versuche mit dem Orfeo zu beginnen. Es ist beschwingt live eingespielt, nichts ist ermüdend oder langweilig. Als Zugang ist das vielleicht das Beste. Ich habe zunächst nur diese Aufnahme gehört, habe inzwischen sehr viele weitere. Der Orfeo ist Genussmusik - nicht entgehen lassen. Es gibt auch wunderbare DVD-Videos, so mit Jordi Savall - die Zuricher Aufführungen gibt es leider noch nicht auf DVD.


    Mit freundlichen Grüßen


    Matthias


    P.S.:


    Purcell, Dido und Aneas, wurde angesprochen. Eine Aufnahme, die man nicht übersehen sollte, ist die mit Christopher Hogwood, 1992 - Catherine Bott singt die Dido - auf keiner anderen Aufnahmen, die ich gehört habe, ist die Schluss-Szene (Thy hand Belinda - When I am laid in earth) jemals so eindringlich und bewegend (und vibratolos) gesungen worden, wie auf dieser Aufnahme. Auch dies eine absolute Genussmusik. Nicht auslassen.

    Lieber Uwe,


    wie hat Dir diese Aufnahme gefallen. Ich habe eine sehr positive Besprechung gelesen, aber mich noch nicht getraut zu kaufen. Hamelin ist eigentlich ein unschlagbarer Qualitätsnachweis. Wie ist es bei dieser CD?


    Danke für eine Antwort.


    Matthias

    Ich stimme den letzten Beiträgen voll zu. Für alle bisher nicht Kammermusik-Fans sollten wir Anregungen geben. Nach meiner Meinung ist die Kammermusik die Krone der klassischen Musik. Für Musiker sind die Kammermusik-Besetzungen (nach Harenberg, Kammermusik-Führer Besetzungen bis zum Nonett) vor allem die Quartette und Trios, die Musikform, die die höchsten Anforderungen stellt. Das Aufeinanderhören, die Abstimmung muss absolut stimmen. Gute große Orchester sollten in diesem Sinne kammermusikalisch spielen. Also meine Tipps zu den unverzichtbaren Stücken:


    1. Schubert, Streichquintett (Einspielung Alban Berg Quartett mit Heinrich Schiff oder historisch - 1953 - mit Isaac Stern, Pablo Casals, Paul Tortelier u.a. - Sony - etwas rauschig aber umwerfend intensiv).
    Wie kann man leben ohne das Schubert, Streichquintett . Die Quartette von Schubert sind bereits genannt.


    2. Die sechs späten Beethoven Streichquartette. Mein absolut kundiger Freund empfiehlt Emerson-String-Quartett; ich höre noch Alban Berg Quartett.


    3. Schostakowitsch Streichquartette sind bereits benannt worden. Ich möchte eines besonders hervorheben: Quartett No 15 - besteht aus sechs Adagios - und ist ungemein intensiv in der Einspielung mit Gidon Kremer/Daniel Phillips/Kim Kashkashian/Yo-Yo-Ma - 1985


    4. Äußerst harte Kost, aber wenn man den Zugang gefunden hat, von größter Intensität - wie die späten Beethoven-Quartette:
    Bartok, Complete String Quartets - ich kann diese Musik nur aushalten mit dem Juilliard String Quartet Aufnahme von1963 Sony. Man höre etwa das Allegretto pizzicato aus Quartett No 4.


    5. Unverzichtbar Bach 6 Suiten für Violoncello solo (Pierre Fournier 1961, Janos Starker oder Rostropovich 1995


    6. Bach Sonaten u. Partiten Violine Solo Arthur Grumiaux 1961 oder Christian Tetzlaff


    und viele andere - kann ergänzt werden.


    P.S.: Für Martinu String Quartets 3, 4 und 5 gibt es eine neue sehr empfehlenswerte Einspielung mit Emperor String Quartet 2004 BIS


    Mit besten Empfehlungen: Matthias

    Hallo Alfred,


    ich höre mit einem Thule Spirit. Ein Modell aus einer dänischen Elektronik-Spezialfirma. Der ist durch ein Upgrade noch wesentlich verbessert worden. Stromversorgung läuft über 16 AKKUS. Mein Händler hat mir das Gerät für ein Wochenende hingestellt, als der Vorläufer den Geist aufgegeben hat. Das war ein Quantensprung.


    Die Wiedergabe ist ungemein differenziert, jedes Instrument, jede Stimme ist präzise ortbar und es gibt auch eine sehr gute Tiefenstaffelung im Raum. Ich bin sehr zufrieden, denke z.Z. aber auch zusätzlich über einen 2-Kanal-SACD Player zusätzlich nach. Wenn man nur wüßte, ob es bei dieser Technik bleibt.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der CD-Player für die Qualität der Widergabe und die Hörbarkeit entscheidend ist. Zentral ist für mich die Musik, nicht die Technik - aber der Genuß nimmt wirklich gewaltig zu mit einem guten Gerät.


    Gruß


    Matthias

    Auch nach längerer Diskussion ist noch Raum für eine neue Liste. Ich höre Mahler seit 1971 und empfehle folgende Aufnahmen (alles natürlich höchst subjektiv):


    1. Sinf: Leinsdorf Boston Sym 1962 oder D. Mitropoulos 1940
    (Solti habe ich früher gehört - zu einlinig)


    2. Sinf: Klemperer mit Janet Baker SO BayRdfk Alternative: SimonRattle
    BSO 1987


    3. Sinf: Horenstein (ohne Alternative)


    4. Sinf: Szell


    5. Sinf: Barbirolli


    6. Sinf: Solti


    7. Sinf: Horenstein 1969


    8. Sinf: Solti


    9. Sinf: Karajan (für den 3. Satz Rondo Burleske: Solti) alt: Guilini


    10. Sinf: Simon Rattle 1999


    Das Lied von der Erde: Klemperer 1967


    Lieder eines fahrenden Gesellen: Janet Baker / Barbirolli (unbedingt)


    Knaben Wunderhorn: Schwarzkopf/Fischer-Dieskau - Szell

    Der Zugang zu Mahler ist vielleicht nicht ganz leicht. Ich höre Mahler seit 1971, lese seit etwa 10 Jahren auch die musikwissenschaftliche Literatur. Für das erweiterte Verständnis empfehle ich das knappe Buch von Renate Ulm, Gustav Mahlers Symphonien, dtv Euro 14,40. Mahlers 9., insbesondere der 1. Satz gehört zu dem größten, was Mahler geschrieben hat. Ich habe viele Aufnahme - empfehle für den 1. Satz die Aufnahme Karajans, obwohl ich im allgemeine Vorbehalte gegen Karajan habe - und gegen alle neueren Aufnahmen. Ausnahme der 3. Satz die Rondo Burleske ist dort nicht gelungen. Die beste Aufnahme von diesem Satz, der den Übergang zur Moderne markiert, ist die von Solti - meine sehr subjektive Meinung.

    Lieber Alfred,


    mit der 1. Mahlersinfonie habe ich 1971 angefangen, klassische Musik zu hören, weil mich dieser Mensch unerhört interessiert hat. Die Solti-Aufnahme ist gängig - ich möchte zwei etwas abgelegene Aufnahmen empfehlen, die musikalisch wesentlich differenzierter sind:
    Leinsdorf mit Boston Symphony Orch. 1966 (Label hp - zusam,men mit der 3. Sinfonie) und Mitropoulos von 1940.


    Viel Spaß beim Hören


    Matthias

    Bei Mahler kommt es oft auf die für das eigene Ohr richtige Aufnahme an. Ich kenne von Barbirolli beide Aufnahmen der Neunten, aber auch die vieler anderer Dirigenten. Obwohl ich kein Karajan-Verehrer bin, möchte ich Dir für die Neunte eine der beiden Karajan-Aufnahmen empfehlen - mit Ausnahme des 3. Satzes der Rondo Burleske. Den dritten Satz bringt sehr gut Solti rüber. Mahler lohnt sich.


    Mit herzlichen Grüßen


    Matthias

    Ich möchte zwei Aufnahmen empfehlen, die neben den vielen schon zu Recht genannten verdienen gehört zu werden:
    Afanassiev, Schubert The late piano sonatas D 958, 959, 960. Unbedingt anhören D 959 - 2. Satz. Äußerst subjektiv, aber faszinierend. Und zur Winterreise sollte man unbedingt Pregardien/Staier hören. Beide Vorschläge in keiner Weise repräsentative Einspielungen - aber ich möchte sie auf keinen Fall missen.
    Viel Freude


    Matthias