Der Bariton Scipio Colombo

  • Liebe Musikfreunde,


    vor einigen Tagen kam Verdis „Nabucco“ bei mir an und ich wurde auf einen Sänger aufmerksam, der, wenn ich es richtig geprüft habe, hier noch keinen Thread hat und der in der besagten Einspielung die Titelrolle singt: der Bariton Scipio Colombo.


    In den Nachkriegs-Jahren war er mir durchaus präsent, weil man Vater damals Mitglied bei der „Concert Hall Society“ geworden war und verschiedene Aufnahmen des Bariton- Fachs mit diesem Sänger zu haben waren. Welche das nun waren, ist mir nicht mehr erinnerlich. Aber dann wurde es bei mir stille um den Italiener. Ich habe mal recherchiert und folgendes herausgefunden:


    Scipio Colombo wurde am 25. Mai 1910 in Vicenza geboren und studierte zunächst Philosophie in Padua, bevor er ein Violinstudium bei den Professoren Orlando Sabbatini und Vasco Zaccaria in Mailandbegann und für einige Zeit Geiger in Opernorchestern war. Dann nahm er jedoch ein Gesangsstudiums am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand bei Giuseppe Venturini und bei Giuseppe de Luca in Rom auf, das zu seinem Sängerleben als Opern-Bariton führte. Mehrere gewonnene Wettbewerbe ebneten ihm den Weg zu seinem Debüt im Jahre 1937 als Marcello in der „Bohème“.


    Während des Krieges sang er in den meisten Opernhäusern Italiens, darunter auch in der Scala, wo er 1947 in der Uraufführung von Prokofieffs „Liebe zu den drei Orangen“ und in Brittens „Peter Grimes“ mitwirkte. Dazu kamen später Rollen u.a. in Poulencs „Dialoge der Karmeliterrinnen“, Strawinskys „Cantcum Sacrum“, Pizettis„Cagliostro“ und Dallapiccolas „Il prigoniero“ in Florenz im Jahre 1950.


    Scolombos internationale Karriere führte ihn zu Auftritten an der Wiener Staatsoper, Covent garden, Aix-en.Provence und Bregenz. Er sang nahezu alle großen Bariton-Rollen des italienischen Repertoires: Nabucco, Rigoletto, Graf Luna, Germont, Graf Almaviva, Don Giovanni, Guglielmo, Lescaut, Marcello, Cavaradossi - insgesamt finden sich über 80 große Rollen in seinem persönlichen Werkverzeichnis.


    Von 1959 ab war er als Gesangspädagoge tätig, unter anderem an den Musikhochschulen in Karlsruhe und Basel. Noch bis ins hohe Alter unterrichtete er in seinem Haus in Gernsbach, einer Kleinstadt im Landkreis Rastatt, die zwischen Baiersbronn und Rastatt liegt. Hier ist Scipio Colombo auch am 13. April 2002 verstorben.


    Einige Opernaufnahmen mit Scipio Colombo konnte ich bei dem Tamino-Werbepartner jpc tatsächlich finden:




    Für die „Concert Hall Society“ wirkte Colombo 1958 in einer italienisch gesungenen „Don Giovanni“- Gesamtaufnahme unter Alexander Kranhals mit; an seiner Seite Mattiwilda Dobbs, Jean Giraudeau, Uta Graf, Fritz Ollendorff, Paolo Gorin, Hans Hofmann, Chor und Orchester des Badischen Staatstheaters Karlruhe (MMS-2121).


    Und vor einigen Tagen sendete „Radio Stephansdom“ in Wien die folgende Opernaufnahme:


    http://www.radiostephansdom.at/cover/51288.jpg

    .


    MUSIKWANDERER

  • Hallo Musikwanderer,


    ich habe den Sänger erstmals in der von Dir vorgestellten "Tell"-Aufnahme gehört. Zwei weitere Operngesamtaufnahmen, bei denen er mitwirkt, habe ich auch noch:




    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Man beachte die falsche Schreibweise des Namens am Cover! In einer anderen Ausgabe stimmt es aber:



    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Man beachte die falsche Schreibweise des Namens am Cover! In einer anderen Ausgabe stimmt es aber:


    Hallo Theophilus,


    das ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe die Tosca-Aufnahme mit dem Sänger auch als Schallplatte von Melodram - da stimmt die Schreibweise seines Namens auch.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Ein Lesebrief erreicht mich heute eine Nachricht von Herrn Joachim Borgert:


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    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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