Kurzbiographie des wirklichen k. k. Hofcompositeurs Wolfgang Amadeus Mozart

  • 1ter Theil


    1 7 5 6


    Am 27. Januar um 20 Uhr als Sohn des fürsterzbischöflichen Kammermusikus Leopold Mozart und seiner Frau Anna Maria, geb. Pertl im Johann Lorenz Hagenauerschen Hause Nr. 9 in der Getreidegasse zu Salzburg geboren. Die Eltern heirateten am 21. November 1747 im Dom zu Salzburg und hatten insgesamt sieben Kinder. Nur zwei der sieben Kinder überlebten: Zur Zeit seiner Geburt lebt nur noch die am 30. Juni 1751 geborene Schwester Maria Anna Walburga Ignatia, genannt „Nannerl“.



    Am 28. Januar um 10.30 Uhr wurde er auf den Namen


    Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus


    im Dom zu Salzburg getauft. Taufpate war Joannes Theophilus Pergmayr, Senator et Mercator Civicus.


    Im Juli erscheint bei Johann Jakob Lotter zu Augsburg Leopold Mozarts „Versuch einer gründlichen Violinschule“ in der 1. Auflage [die 2. Auflage erscheint 1769, die dritte 1787].


    Im selben Jahr geboren sind die Komponisten Vicenzo Righini [22.01.1756], Joseph Gehot [08.04.1756], Thomas Linley jun. [07.05.1756], Joseph Martin Kraus [20.06.1756], Olof Åhlström [14.08.1756] und Pavel Vranický [30.12.1756].



    1 7 5 9


    Leopold Mozart legt für die Tochter Nannerl ein Notenbuch „Pour le Clavecin“ [Notenbüchlein für Nannerl] an.



    1 7 6 0


    Vater Leopold notiert zu den Stücken Nrn. 1-8, 19 und 37, Wolfgang habe diese „im Vierten jahr seines alters gelernet“. Gleichzeitig beginnt Leopold, seinen Sohn im Lesen, Schreiben und Rechnen zu unterrichten.



    1 7 6 1


    Am 24. Januar trägt Leopold Mozart in Nannerls Notenbüchlein unter einem Scherzo von Georg Christoph Wagenseil ein: „Dieß Stück hat der Wolfgangerl den 24ten January, 3 Täge vor seinem 5ten Jahr nacht um 9 Uhr bis halbe 10 uhr gelernet.“


    Zwischen Ende Januar und Anfang Februar notiert Leopold Mozart die ersten Kompositionen [Andante für Klavier KV 1a und Allegro für Klavier KV 1b] in Nannerls Notenbuch.


    Am 1. und 3. September agiert Wolfgang Mozart als einer der „salii“ [Tänzer] in der lateinischen Schulkomödie „Sigismundus Hungariae Rex“ von Pater Marian Wimmer im großen akademischen Theater zu Salzburg.


    Am 11. und 16. Dezember notiert Leopold zwei weitere Kompositionen seines Sohnes in Nannerls Notenbuch [Allegro für Klavier KV 1c und Menuett für Klavier KV 1d].


    Werke: KV 1a – KV 1f



    1 7 6 2


    Am 12. Januar reisen Leopold, Wolfgang und Nannerl Mozart nach München, um sich dort während ihres dreiwöchigen Aufenthaltes dem Kurfürst Maximilian III. Joseph vorzustellen.


    Am 18. September reist die vierköpfige Familie Mozart nebst dem Faktotum Estlinger von Salzburg Richtung Wien. Während des Zwischenstops in Passau spielt Wolfgang Mozart vor dem Fürstbischof Joseph Maria Graf Thun-Hohenstein, wofür er „einen ganzen Dukaten“ erhält.


    In Begleitung des Domherrn Ernst Johann Graf Herberstein wird die Reise am 26. September per Schiff fortgesetzt. Nachmittags erreichen sie bereits Linz. Am 1. Oktober geben die Kinder Mozart ein öffentliches Konzert. Gäste sind unter anderem die Gemahlin des landesfürstlichen Kommissars in Oberösterreich, Graf Leopold Schick und Graf Karl Hieronymus Pálffy aus Wien.


    Die Reise wird am 4. Oktober von Linz aus fortgesetzt, übernachtet wird in Mauthausen. Am 5. Oktober erreichen sie Ybbs, wo Wolfgang Mozart auf der Orgel der Franziskanerkirche spielt. Am 6. Oktober um 15.00 Uhr erreichen die Reisenden Wien, wo sie im Gasthof „Zum weißen Ochsen“ unterkommen. Am 9. Oktober spielt Wolfgang Mozart im Palais des Grafen Thomas Vinciguera Collalto. Am 10. Oktober wird die Familie Mozart von der Gräfin Eleonore Elisabeth Sinzendorf bei Graf Johann Joseph Wilcek vorgestellt. Leopold Mozart besucht an diesem Abend eine Aufführung von Christoph Willibald Glucks „Orfeo ed Euridice“.


    Am 11. Oktober hat die Gräfin Sinzendorf für Familie Mozart einen Termin beim Reichsvizekanzler Rudolph Joseph Fürst Colloredo-Melz und Wallsee gemacht. Dort findet auch eine Begegnung mit dem Grafen Nikolaus Pállfy, dem böhmischen Hofkanzler Graf Rudolf Chotek und dem Bischof Karl Anton Graf Esterházy statt.


    Am 13. Oktober gastiert die Familie in Schönbrunn, wo sie Kaiser Franz I. und Kaiserin Maria Theresia begegnen und „ausserordentlich gnädig […] aufgenommen“ werden. „[…] der Wolferl ist der Kayserin auf die Schooß gesprungen, sie um den Hals bekommen, und rechtschaffen abgeküsst […]“. Bei diesem Treffen waren auch die Erzherzogin Maria Antonia und der Komponist Georg Christoph Wagenseil zugegen.


    Am 15. Oktober schickt Kaiserin Maria Theresia je ein Galakleid für Wolfgang und Nannerl Mozart., am 19. Oktober werden Leopold 100 Dukaten durch den kaiserlichen Zahlmeister Johann Adam Mayr ausbezahlt. Am 20. Oktober nehmen Wolfgang und Nannerl Mozart an einer großen Akademie teil, „wobey die grösten Virtuosen, die dermal in Wien sind, sich produciren“ – beide erhalten jeweils 6 Dukaten für die Teilnahme.


    Am 21. Oktober sind die Mozart wieder Gast bei Kaiserin Maria Theresia. Am Abend erkrankt Wolfgang Mozart an „Knotenrose“ und muss 10 Tage das Bett hüten. Darunter leiden viele anberaumte Termine und Einladungen. Am 31. Oktober erhält Wolfgang Mozart von seinem Vater zum Namenstag ein von ihm zusammengestelltes Notenbüchlein, welches Kompositionen von Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Adolf Hasse u.a. enthält.


    Am 4. November ist Wolfgang Mozart wieder auskuriert und kann das Haus verlassen: Man besucht die Karlsburg und macht einen Spaziergang in der Josefstadt. Am 5. November geben Wolfgang und Nannerl Mozart ein Konzert bei Dr. Johann Anton von Bernhard zum Dank für die ärztlichen Bemühungen. Am 9. November spielt Wolfgang Mozart bei Vincenzia Machesa Pacheo im Hause des Reichsgrafen Joseph Windischgrätz, am 19. November sind die Mozart Zuschauer bei der Galatafel anlässlich des Namenstages der Kaiserin-Mutter Elisabeth Christine. Bei dieser Gelegenheit erkundigt sich Maria Theresia nach dem Wohlbefinden Wolfgang Mozarts. Am 22. November besuchen sie den Hofkapellmeister Johann Adam Karl Georg Reutter. Am 23. November ist Familie Mozart zunächst bei Herrn von Wahlau, abends dann bei Dr. Johann Anton von Bernhards im Burgtheater eingeladen.


    Wiederum als Zuschauer nehmen Mozarts am 8. Dezember an der Galatafel zum Geburtstage Kaiser Franz I. teil. Vom 11. bis 24. Dezember folgt Familie Mozart dem ruf des ungarischen Adels und verweilt in Pressburg. Leopold kauft hier einen eigenen Reisewagen, in dem sie am 24. Dezember nach Wien zurückkehren.


    Am 27. Dezember ist Familie Mozart zu einem Diner der Gräfin Maria Theresia Kinsky zu Ehren des Feldmarschalls Graf Leopold Daun geladen. Am 31. Dezember gleich morgens Aufbruch im eigenen Reisewagen nach Linz.


    Werke: KV 2 – KV 5



    1 7 6 3


    Am 2. Januar erreichen die Reisenden Linz, am 5. Januar Salzburg. Wolfgang Mozart ist an Gelenkrheumatismus erkrankt und muß wiederum eine Woche im Bett verweilen. Am 28. Februar, dem Geburtstag des Fürsterzbischofs Siegmund Christoph von Schrattenbach wird Leopold Mozart zum Vizekapellmeister ernannt. Sein Vorgänger, Giuseppe Maria Lolli wird zeitgleich zum „würkl: Capellmeister“ ernannt. Abends um 18.00 Uhr konzertieren Nannerl und Wolfgang Mozart bei Hofe, Wolfgang auch auf der Violine.


    Am 9. Juni reist Familie Mozart in Begleitung ihres Dieners Sebastian Winter aus Salzburg ab. Nach der Behebung eines Radbruches erreichen sie erst um Mitternacht Wasserburg. Am 11. Juni gehen Vater und Sohn „auf die Orgl“, Leopold Mozart erklärt seinem Sohn den Gebrauch der Pedale und der Sohn spielt sofort, „als wenn er schon viele Monat geübt hätte“.


    Am 12. Juni geht die reise weiter nach München, wo die Familie abends eintrifft. Man nimmt Quartier „beym Störzer“. Am 13. Juni treffen die Mozarts in Nymphenburg auf den Prinzen Karl August Christian von Zweibrücken, welcher die Familie zu einem Konzert ins Schloß einlud. Wolfgang Mozart lässt sich dort vor dem Kurfürsten Maximilian III. Joseph auf dem Klavier und auf der Violine hören.


    Am 14. und 15. Juni verweilt man bei Herzog Clemens von Bayern, am 18. ist die Familie wieder einmal als Zuschauer einer Galatafel geladen, diesmal in der Residenz in München. Am 19. Juni gibt Nannerl „mit den grösten Applausen sowohl beym Churfürst: als beym Herzog“ ein Klavierkonzert. Am 21. Juni erhält Leopold Mozart 100 fl. vom Kurfürsten und 75 fl. vom Herzog Clemens, welche dem Vater zusätzlich noch ein Empfehlungsschreiben an den Kurfürsten Karl Theodor in Mannheim in die Hand drückt.


    An 22. Juni reist die Familie von München nach Augsburg, wo sie im Gasthof „Zu den drei Mohren“ Quartier bezieht. Am 28. und 30. Juni sowie am 4. Juli geben Nannerl und Wolfgang Mozart öffentliche Konzerte, vermutlich im Gasthof „Zu den drei Mohren“. Anfang Juli erwirbt Leopold Mozart bei Johann Andreas Stein ein Reiseklavier. Man trifft Johann Jakob Lotter, Anton Christoph Gignoux und den Geiger Pietro Nardini.


    Am 6. Juli geht es von Augsburg über Günzburg nach Ulm, wo die Familie am 7. Juli das Münster besichtigt. Ulm beschreibt Leopold als „ein abscheulicher, altvätterischer […] abgeschmackt gebauter ort“. Während der Besichtigung des Ulmer Münsters führt der Organist Johann Christoph Walther die Orgel vor. Am Mittag geht die Reise von Ulm aus über Westerstetten, Geislingen, Göppingen, Plochingen und Cannstatt nach Ludwigsburg, wo die Familie am 9. Juli eintrifft. Das Quartier heißt hier „Zum goldenen Waldhorn“. Am 10. Juli besuchen sie den Hofkapellmeister Niccolò Jommelli.


    Am 12. Juli wird die Reise von Ludwigsburg über Vaihingen/Enz fortgesetzt und führt zunächst nach Bruchsal, wo am kommenden Tag sogleich das Schloß besichtigt wird. Am 14 Juli erreichen die Reisenden Schwetzingen und übernachten dort im Gasthof „Zu roten Haus“. Im Schloß Schwetzingen, der Sommerresidenz des Kurfürsten von der Pfalz Karl Theodor, geben Wolfgang und Nannerl Mozart am 18. Juli eine Akademie, welche vier Stunden dauert. „Das Orchester ist ohne widerspruch das beste in Teutschland“ – hier lernen die Mozarts den Konzertmeister Christian Cannabich, den Flötisten Johann Baptist Wendling, dessen Bruder und Geiger Franz Anton Wendling, die beiden Geiger Johann Georg Danner und Ignaz Fränzl sowie den Fagottisten Heinrich Ritter kennen.


    Vermutlich am 25. Juli besucht die Familie auf einer „Spazierfarth“ Heidelberg, besichtigt zunächst das Schloß und dann spielt Wolfgang Mozart die Orgel in der Heilig-Geist-Kirche. Ende Juli bis Anfang August verweilt die Familie dann für drei Tage in Mannheim. Man besichtigt das Opernhaus, das Schloß, die Schatzkammer und Bibliothek, die Jesuitenkirche und trifft den Hofkapellmeister Ignaz Jakob Holzbauer sowie den Geiger Georg Tzarth.


    Von Mannheim aus geht es Anfang August weiter nach Worms, wo die Reisenden sich u.a. mit dem Domherren Karl Theodor Anton von Dahlberg treffen. Über Oppenheim erreichen die Mozarts am 3. August Mainz. Man findet Unterschlupf im Gasthof „Zum König von England“ und besucht in den kommenden Tagen Oberstkämmerer Graf von Eltz und den Hofmusikintendanten Friedrich Christoph Anton von Dahlberg sowie dessen Tochter, die Gräfin Ostein, weiters den Domorganisten Johann Franz Xaver Stark und die Familie des Hofmusikus Urspringer, welcher ein Salzburger ist. Vor dem 10. August noch treffen sie die Sängerin Anna Lucia de Amicis, welche sich gerade auf der durchreise von London nach Mailand befindet.


    In der Zeit vom 10. bis 31. August verweilt die Musikerfamilie in Frankfurt am Main. Dort wohnen sie im Gasthof „Zum goldenen Löwen“. Leopold Mozart verewigt sich dort am 12. August durch eine Einritzung im Fenster. [Am 14. August wird Johann Michael Haydn in Salzburg als fürsterzbischöflicher Hofmusiker und Konzertmeister angestellt].


    Am 18. August geben die Kinder ihr ersten von insgesamt fünf Konzerten in Frankfurt. Bei einem der Konzerte ist die Familie Goethe zugegen. Am 31. August kehren die Mozarts nach Mainz zurück und unternehmen von dort aus kürzere Ausflüge nach Biebrich, Wiesbaden und Kostheim. Am 14. September geht es weiter über Walluf, Östrich, Bingen, St. Goar und Salzig nach Koblenz, wo die Familie am 17. September eintrifft. Am 18. September konzertieren die Kinder Wolfgang und Nannerl Mozart bei Kurfürst Johann Philipp von Walderdorff und erhalten 10 Louis d’or zum Geschenk. Am 21. September gibt es noch ein öffentliches Konzert in Koblenz und am 27. September geht es schon wieder weiter nach Bonn, diesmal mit dem Schiff. Man wohnt im „Goldenen Karpfen“ und besichtigt am 28.September das Schloß und die Kirche auf dem Kreuzberg mit der „Heiligen Stiege“. Mit der Postkutsche reisen sie weiter nach Brühl, besichtigen dort das Schloß sowie Schloß Falkenlust mit Spiegelsaal sowie die Franziskanerkirche. Am 29. September erreichen die Mozarts Köln, bewundern dort den Dom und den Domschatz, sowie die Jesuiten- und Ursulinenkirche. Sie übernachten im Gasthof „Zum heiligen Geist“. Am 30. September sind sie schon in Aachen, wo sie vermutlich bereits am 1. Oktober mit Prinzessin Amalie [Schwester König Friedrichs II.] zusammentreffen. Am 2. Oktober in der Frühe geht die Reise weiter nach Lüttich [heutiges Belgien], am 3. Oktober weiter nach Tirlemont und am 4. Oktober weiter gen Brüssel, wo sie am 5. Oktober abends eintreffen und im „Hôtel d’Angleterre“ Quartier nehmen.


    Am 4. November nimmt Familie Mozart an einem „freyball auf dem Theater in Masquera“ als Gäste ohne Maskerade teil. Am 7. November geben die Kinder „ein grosses Konzert“, bei dem u.a. der Generalgouverneur der Niederlande, Prinz Karl Alexander von Lothringen [Bruder Kaiser Franz I.] teilnimmt. Am 15. November geht es weiter nach Mons, wo die Familie alte Salzburger Freunde besucht. Die Reise führt am 16. und 17. November über Bonvais und Gournay direkt nach Paris. Dort kommen sie am 18. November um 15.30 Uhr an. Unterkunft finden sie im „Hôtel de Beauvais“ in der rue St. Antoine. Hier entsteht das Aquarell von Louis Carrogis de Carmontelle. Am 1. Dezember erscheint der Bericht von Friedrich Melchior von Grimm, dem Sekretär des Herzogs von Orléans in der „Correspondance littéraire“ über Wolfgang und Nannerl Mozart. Am 24. Dezember geht’s ab nach Versailles. Dort nehmen sie „in der könig: Capelle der Metten und der 3 heil: Messen“ teil.


    Werke: KV 5a – KV 8



    1 7 6 4


    Am 1. Januar sind die Mozarts Gäste als Zuschauer bei der Hoftafel in Versailles. König Ludwig XV., seine Gemahlin Maria Leszczynska, der Dauphin Louis und seine Gemahlin Maria Josepha von Sachsen und Madame Adelaide, älteste Tochter des Königs, sind anwesend und unterhalten sich mit den Mozarts. Auch Madame de Pompadour ist zugegen, verhält sich allerdings hochnäsig.


    Am 8. Januar kehren Mozarts nach Paris zurück. Dort komponiert Wolfgang Mozart zwei Sonaten für Klavier und Violine [KV 6 und KV 7]. Diese beiden Sonaten widmet der junge Komponist der zweiten Tochter des Königs, Louise-Marie-Thérèse de Bourbon und erscheinen im Stich als Opus 1.


    Mitte Februar erhält Leopold Mozart 1.200 livres für die Auftritte seiner Kinder bei Hofe. Wolfgang Mozart erkrankt an einer schweren Angina. Am 3. März verlässt der Diener der Familie, Sebastian Winter, Paris. Sein Nachfolger wird Jean Pierre Potivin, ein Elsässer.


    Am 10. März geben Nannerl und Wolfgang Mozart ihr erstes Konzert in Paris. Es wurde von Friedrich Melchior von Grimm arrangiert und fand im Theatersaal des Monsieur Félix, rue et porte St. Honoré statt. Die Einnahmen betrugen 112 Louis d’or. Anfang April erscheinen zwei weitere Sonaten Wolfgang Mozarts als Opus II im Stich [KV 8 und KV 9], diesmal Madame de Tessé gewidmet.


    Am 9. April folgt das zweite Konzert im Saal Félix. Diesmal wirken der Geiger Pierre Gaviniés und die Sängerin Clementine Picinelli mit. Am 10. April wird die Reise von Paris nach Calais fortgesetzt. Der größte Teil des Gepäcks bleibt jedoch in Paris und lagert dort bei dem Bankier Hummel. Am 15. April stirbt Jeanne Antoinette Poisson, auch als Marquise de Pompadour bekannt, in Versailles. Am 19. April erreicht die Reisegruppe Calais, wo sie den Reisewagen zurücklässt, um vermutlich am 22. April nach Dover überzusetzen.


    Am 23. April kommen die Mozarts abends in London an. Im Gasthof „The white Bear“ kommt die Familie zunächst unter und zieht am nächsten Tag in die Nähe von St. Martin’s Lane in das Haus des Friseurs John Cousins im Cecil Court. Dort bewohnen sie drei kleine Zimmer zum Preise von wöchentlich 12 Shilling. Am 27. April musizieren Wolfgang und Nannerl Mozart von 6 bis 9 Uhr abends bei König Georg III. im Buckingham-House, um dafür mit 24 Guineen entlohnt zu werden. Am 19. Mai sind die Mozarts wiederum bei Hofe geladen und Wolfgang Mozart spielt dort prima vista Werke von Georg Christoph Wagenseil, Johann Christian Bach, Karl Friedrich Abel und Georg Friedrich Händel. Dort begegnen sie auch Johann Christian Bach selbst, welcher Musikmeister der Königin ist, sowie dem Sopranisten Giustino Ferdinando Tenducci.


    Am 20. Mai erkrankt Wolfgang Mozart für etwa 10 Tage. Am 5. Juni geben Wolfgang und Nannerl Mozart um 12 Uhr ein öffentliches Mittagskonzert im Great Room in Spring Garden, wo Wolfgang Mozart auch die Orgel spielt. Die Einnahmen betragen 100 Guineen. Am 29. Juni wiederum ein Konzert der Kinder, diesmal in der Rotunda der Ranelagh Gardens bei Chelsea an der Themse zu Gunsten des Lying-in-Hospitals; auch hier spielt Wolfgang Mozart wieder Orgel. Anfang Juli erkrankt Vater Leopold Mozart schwer und ist für gute vier Wochen ans Bett gefesselt. Wolfgang Mozart komponiert in dieser Zeit selbständig eine schöne Anzahl von Klavierwerken, welche er selbständig im später so genannten „Londoner Skizzenbuch“ [KV 15a bis KV 15ss] notiert. Vom 6. August bis Ende September verweilt Familie Mozart in Chelsea bei Familie Randal, etwas am 25. September kehrt die Familie nach London zurück. Am 25. Oktober ist die Familie von 18.00 bis 22.00 Uhr bei Hofe geladen. Im November und Dezember erhält Wolfgang Mozart Gesangsunterricht bei dem Kastraten Giovanni Manzuoli. In dieser Zeit hat Leopold Mozart sechs weitere Sonaten seines Sohnes für Klavier und Violine oder Flöte mit Violoncello ad libitum [KV 10 bis KV 15] als Opus III stechen lassen. Widmungsträgerin ist diesmal die Königin Sophie Charlotte, welche für die Dedikation 50 Guineen locker macht.


    Werke: KV 9 – KV 16; Sinfonie Nr. 1 Es-Dur KV 16



    1 7 6 5


    Am 21. Februar findet im kleinen Haymarket-Theater ein öffentliches Konzert statt, in dem auch die ersten Sinfonien Wolfgang Mozarts gespielt werden. Die Einnahmen betragen 130 Guineen netto. Am 13. Mai spielen Wolfgang und Nannerl Mozart öffentlich in Hickford’s Great Room vierhändig. Im Juli inseriert Leopold Mozart im „Public Advertiser“ mehrfach, dass seine Kinder täglich von 12.00 bis 15.00 Uhr im Great Room in the Swan and Harp Tavern in Cornhill auftreten. Leopold Mozart überreicht dem British Museum die Handschrift der von seinem Sohn komponierten Motette „God is our Refuge“ [KV 20] und alle damals gedruckten Kompositionen des Sohnes. An 24. Juli verlassen die Mozarts London und machen einen kurzen Aufenthalt in Canterbury. Dort treffen sie auf den Gesandten der Niederlande in London, Jan Walraad Graf von Weldeeren. Dieser überredet die Familie zu einem Aufenthalt in Den Haag. Nach einem Aufenthalt auf dem Landsitz Bourn Place kehren sie am 30. Juli nach Canterbury zurück, schauen sich am 31. Juli das dort stattfindende Pferderennen an und starten am 1. August nach Calais. Dort besuchen sie zunächst die Duchese de Montmorency und den Prinzen de Croy. Von Calais aus geht es weiter mit dem eigenen Reisewagen, der dort abgestellt war. Vermutlich am 5. August erreicht die reisende Familie Lille. Hier erkranken zunächst Wolfgang, dann Leopold Mozart. Kaiser Franz I stirbt am 18. August in Innsbruck, wovon Mozarts am 26. August erfahren. Von Lille geht es weiter nach Gent, dort kommen sie am 4. September an. Am darauf folgenden Tag spielt Wolfgang Mozart „auf der grossen neuen Orgel bey den P.P. Bernardinern“. Am 6. September gelangen sie von Gent nach Antwerpen, Wolfgang Mozart spielt Orgel, Vater Leopold ist beeindruckt von den Gemälden Peter Paul Rubens. Am 10. September erreichen Sie Den Haag und nehmen Quartier bei dem Uhrmacher Eskes. Diesmal erkrankt Nannerl Mozart sehr schwer an Bauchtyphus. Zwischen dem 12. und 19. September spielt Wolfgang Mozart zwei Mal bei der Prinzessin Caroline von Nassau-Weilburg und einmal beim Prinzen Wilhelm V. von Oranien. Am 21. September erhält Nannerl die Sterbesakramente. Mitte November bessert sich der Gesundheitszustand Nannerl Mozarts, jedoch erkrankt nun ihr Bruder. Anfang Dezember liegt er „8 Täge ohne ein Wort zu sprechen“, erst am 10. Dezember befindet auch er sich auf dem Wege der Besserung.


    Werke: KV 16a – KV 23



    1 7 6 6


    Am 22. Januar bereits findet ein öffentliches Konzert der Geschwister Mozart in Den Haag statt, Ende Januar geht die Reise weiter nach Amsterdam. Am 29. Januar und 26. Februar konzertieren die Geschwister öffentlich im „Salle du Manège“ in Amsterdam, dort spielen sie wieder einmal vierhändig. Im Februar komponiert Wolfgang Mozart die sieben Variationen für Klavier über das niederländische Lied „Willem van Nassau“ [KV 25], Anfang März reist die Familie zurück nach Den Haag.


    Am 11. März konzertieren die Geschwister während der Festlichkeiten anlässlich der Installation des Prinzen Wilhelm V. von Oranien bei Hofe. Dem Prinzen wird in Gegenwart Leopold Mozarts dessen „Gründliche Violinschule“ in holländischer Übersetzung übergeben. Wolfgang Mozart widmet der Prinzessin Caroline von Nassau-Weilburg sechs Sonaten für Klavier und Violine [KV 26 bis KV 31], die als Opus IV erscheinen. Zur oben erwähnten Installationsfeier komponiert Wolfgang Mozart ein Quodlibet [KV 32], „Galimathias musicum“. Die Schlussfuge des Quodlibets verwendet das Thema „Willem van Nassau“.


    Ende März reist Familie Mozart aus Den Haag ab, um Anfang April nach Haarlem zu gelangen. Dort spielt Wolfgang Mozart auf der großen Orgel und Vater Leopold erhält vom Verleger Joannes Enschedé ein Exemplar der holländischen Violinschule überreicht. Mitte April geht es wieder weiter nach Amsterdam, wo die Geschwister am 16. April ein weiteres Konzert im „Salle du Manège“ geben. Am 18. April erreichen sie Utrecht, ein Konzert folgt am 21. April im Musiksaal auf der Vreeburg. Über Rotterdam, Moerdijk, Antwerpen und Mecheln, wo man den Erzbischof trifft, erreichen die Reisenden am 8. Mai Brüssel. Die Reise verläuft weiter über Valenciennes, Cambrai nach Versailles. Man kommt dort am 28. Mai an und verweilt bis 1. Juni. Von Paris aus reist man am 9. Juli gegen 20.00 Uhr ab. Etwa am 12. Juli erreichen die Mozarts Dijon und folgen damit der Einladung von Louis-Joseph de Bourbon, Prinz de Condé. Am 18. Juli geben Wolfgang und Nannerl Mozart ein Konzert à la Salle de l’Hôtel de Ville – hier wiederum auch vierhändig. Etwa um den 26. Juli herum bricht man nach Lyon auf, welches sie Ende Juli erreichen. Dort verweilt die Familie bis zum 18. August. Man wohnt hier einer Hinrichtung durch Erhängen bei und Wolfgang Mozart wirkt am 13. August in einem der Mittwoch-Konzerte im Saal am Place des Cordeliers mit. Vom 20. August bis etwa 10. September hält sich die Familie in Genf auf. Hier soll Wolfgang Mozart auch André Ernest Modeste Grétry begegnet sein. Über Lausanne [11.-16.09.] und Bern [18.-26.09.] erreichen sie am 28. September Zürich. 14 Tage Aufenthalt, währenddessen am 7. und 9. Oktober jeweils ein Konzert der Geschwister im Musiksaal des Musikkollegiums beim Kornhaus stattfindet. Von Zürich aus reisen sie weiter nach Winterthur und Schaffhausen und genießen hier vier Tage Aufenthalt. Am 19. Oktober wird die Reise nach Donaueschingen fortgesetzt. Hier Treffen sie bei der Ankunft auf den Salzburger Bassisten Joseph Nicolaus Meißner. Zwölf Tage werden die Mozarts nun hier verweilen. Die Geschwister musizieren nahezu täglich von 17.00 bis 21.00 Uhr bei Fürst Joseph Wenzeslaus von Fürstenberg.


    Anfang November wird die Reise über Meßkirch, Ulm, Günzburg, Dillingen, Biberach nach Augsburg fortgesetzt. In Dillingen wird mit einem Konzert vor dem Landgrafen Joseph von Hessen-Darmstadt aufgewartet, in Biberach nimmt Wolfgang Mozart an einem Orgelwettstreit gegen den 12jährigen Joseph Sigmund Eugen Bachmann auf der Orgel der Fuggerschen Wallfahrtskirche teil. Am 9. November ist die Familie bei Kurfürst Maximilian III. Joseph in München zu Gast, wo man tags zu vor anreiste. In der Zeit vom 10. bis 21. November ist Wolfgang Mozart erneut an Gelenkrheumatismus erkrankt, am 22. wieder genesen und spielt sogleich mit seiner Schwester bei Hofe. Über Altötting und Laufen reisen die Mozarts Ende November zurück nach Salzburg, wo sie am 29. November nach einer rund dreieinhalb Jahre dauernden Reise ankommen. Die Reise kostete insgesamt rund 20.000 fl. Am 11. Dezember stirbt Leopold Mozarts Mutter, Anna Maria Mozart geb. Sulzer.


    Werke: KV 24 – KV 33i; Galimathias Musicum KV 32



    1 7 6 7


    Am 12. März wird der von Wolfgang Mozart komponierte 1. Teil des Oratoriums „Die Schuldigkeit des ersten Gebots“ [KV 35] im Rittersaal der Residenz aufgeführt. Unter anderem wirkte hier Maria Magdalena Lipp mit. Sie sollte später zur Frau Michael Haydns werden. Ebenfalls wirkte Maria Anna Fesemayer, die spätere Frau des Hoforganisten Anton Kajetan Adlgasser, mit. Wolfgang Mozart erhält für die Komposition des Oratoriums eine goldene Medaille von zwölf Dukaten Gewicht aus der Privatschatulle des Erzbischofs. Der zweite Teil des Oratoriums wurde von Michael Haydn komponiert und am 19. März aufgeführt. Den dritten Teil komponierte Adlgasser, die Aufführung fand vermutlich am 26. März statt.


    Am Karfreitag, den 17. April wird Wolfgang Mozarts „Grabmusik“ [KV 35a] vermutlich im Dom zu Salzburg aufgeführt. Angeblich hat der Komponist seine Arbeit auf Anordnung des Erzbischofs innerhalb einer Woche in Klausur angefertigt. Der 13. Mai bringt die Aufführung des ersten Opernwerkes, die lateinische Komödie „Apollo et Hyacinthus“ [KV 38] hervor.


    Am 11. September reist Vater Leopold mit den beiden Kindern und dem Hausdiener Bernhard nach Wien ab. Anlass dieser Reise sind die Festlichkeiten zur Vermählung der Erzherzogin Josepha mit dem König von Neapel. Man reist über Vöcklabruck, Lambach, Linz, Strengberg, Melk, St. Pölten und Purkersdorf und erreicht Wien am 15. September. Dort bezieht man Quartier „in der Weihburggasse im carivoltischen Hause bey Herrn Schmalecker im 2ten Stock“. Der Sohn des Quartiergebers erkrankt kurz nach der Ankunft der Mozarts an den Blattern – es wird den Gästen vorerst verheimlicht.


    Im Burgtheater wohnen die Künstler Ende September einer Aufführung der Oper „Parthenope“ von Johann Adolf Hasse bei. Am 15. Oktober stirbt die 16jährige Erzherzogin Josepha, noch Braut des Königs Ferdinand IV. von Neapel, an den Blattern. Aus diesem Anlass komponiert Wolfgang Mozart ein [unvollendet gebliebenes] Duett für zwei Soprane [KV 43a]. Durch die Erkrankung zweier weiterer Kinder seines Gastgebers nervös geworden, zieht Leopold mit seinem Sohn Mitte Oktober zu einem guten Freund um. Den Bediensteten und die Tochter Nannerl jedoch lässt er im Quartier. Am 22. Oktober kommt Besuch aus Salzburg: Michael Haydn besucht die Familie mit Ignaz Leutgeb, Franz Drasil und Ignaz Küffel im Gepäck. Leopold Mozart wird es in Wien wegen der Blattern zu heikel, so reist er mit Sack und Pack am 23. Oktober ab und erreicht am 24. Oktober Brünn. Dort besuchen sie Franz Anton Schrattenbach, den Bruder des salzburger Erzbischofs. Am 26. Oktober reisen sie weiter von Brünn über Wischkau nach Olmütz. Am Abend zeigen sich erste Anzeichen der Blattern beim Sohnemann. Der Arzt Dr. Joseph Wolff behandelt den Jungen. Am 10. November hat Wolfgang Mozart die Erkrankung gottlob überstanden – nun ist die Schwester an der Reihe, aber auch diese wird am 29. November gesund geschrieben. Heiligabend ist man wieder in Brünn beim Grafen Schrattenbach, am 30. Dezember konzertiert das Geschwisterpaar in der „Taverne“.


    Werke: KV 34 – KV 43b; Die Schuldigkeit des ersten Gebots KV 35, Apollo et Hyacinthus KV 38



    1 7 6 8


    Wien erreichen die Reisenden wieder am 10. Januar, wo man Quartier im Hause „Zum roten Säbel“ nimmt. Am 19. Januar findet eine Audienz bei Kaiserin Maria Theresia im Beisein Kaiser Josephs II. statt. Der Sohnemann erhält eine Medaille. Vermutlich wird bei dieser Gelegenheit durch den Kaiser an Wolfgang Mozart eine Scrittura erteilt. Jedenfalls beginnt Wolfgang Mozart Ende Januar mit der Komposition der „La Finta semplice“ [KV 46a].


    Anfang Mai beschäftigt sich Leopold Mozart mit der Umsetzung einer Italienreise. Zwischen Juni und September hat er jedoch gegen etliche Intrigen gegen seinen Sohn zu kämpfen. Aus diesem Anlass entsteht auch das erste „Verzeichnüß alles desjenigen was dieser Knab seit seinem 7ten Jahre componiert, und in originali kann aufgezeiget werden“. Vermutlich im September oder Oktober wird das Singspiel „Bastien und Bastienne“ [KV 46b] bei Dr. Franz Anton Mesmer aufgeführt. Am 7. Dezember wird die von unvollendete Kirche „Mariae Geburt“ eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit dirigiert Wolfgang Mozart selbst seine „Waisenhaus“-Messe [KV 47a], ein leider verlorenes Offertorium sowie ein ebenfalls verlorenes Trompetenkonzert. Ende Dezember verlassen die Mozart ohne den Diener Wien. Dieser hatte sich bereits im Sommer verabschiedet, um in die dienste des Grafen Anton Willibald Wolfegg zu Salzburg zu gehen. Am 28. Dezember verweilen die drei Mozarts in Melk, hier spielt Wolfgang Mozart die Orgel. Am 29. Dezember reist man weiter.


    Werke: KV 43c – KV 61; La finta semplice KV 46a, Bastien et Bastienne KV 46b, “Weisenhausmesse” KV 47a



    1 7 6 9


    Weiterreise über Lambach [4. Januar] und Ankunft in Salburg am 5. Januar. Am 2. März verfasst der Augsburger Kaufmann Johann Christoph von Zabuesnig ein „Sinngedicht zur Ehre des Herrn Wolfgang Mozart“. Vermutlich am 1. Mai wird das Dramma Giocoso „La Finta Semplice“ in der Salzburger Residenz aufgeführt. Michael Haydns Frau [!] Maria Magdalena ist eine der Mitwirkenden. Am 19. Juni heiraten Anton Kajetan Adlgasser und Maria Anna Fesemayer, Wolfgang und Leopold Mozart sind Trauzeugen.


    Am 6. August wird zur Abschlussfeier der Logiker eine Finalmusik Wolfgang Mozarts aufgeführt. Am 15. Oktober wird die so genannte Dominicus-Messe [KV 66] in der Stiftskirche von St. Peter aufgeführt.


    Am 14. November wird Wolfgang Mozart von Erzbischof Siegmund zum unbesoldeten 3. Konzertmeister der Hofkapelle ernannt und genehmigt dem Vater die beantragte Italienreise, wofür er 120 Dukaten spendet. Am 13. Dezember ist es soweit: Vater Leopold und Sohn Wolfgang reisen aus Salzburg in Richtung Italien ab. Die Reise führt über Kaitl, Lofer, St. Johann, Wörgl, Schwaz nach Innsbruck. Am 16. und 17. Dezember absolvieren Vater und Sohn verschiedene Besuche und reisen über Steinach, Sterzing, Brixen, Atzwang, Bozen und Neumarkt nach Trient. Am 24. Dezember abends erreichen sie Rovereto. Dort treffen sie am folgenden Tag einen ehemaligen Schüler Leopold Mozarts sowie den Conte Settimo Lodron. Im Hause des Barons Giovanni Battista Todeschi wird konzertiert. Am 26. Dezember spielt der Sohn auf der Orgel der Markus-Kirche. Weiterreise nach Verona und Quartiernahme im Gasthaus „Delle due Torri“ am 27. Dezember.


    Werke: KV 61a – KV 73; „Dominicusmesse“ KV 66



    1 7 7 0


    Am 3. Januar besuchen Vater und Sohn eine Aufführung der Oper „Ruggiero“ von Pietro Guglielmi. In der Accademia Filarmonia gibt Wolfgang Mozart am 5. Januar sein erstes Konzert in Italien. Am 6. Januar speisen Vater und Sohn bei Michelangelo Locatelli, der Sohn wird am 6. und 7. Januar von Saverio dalla Rosa portraitiert. Nachdem Wolfgang Mozart auf zwei Orgeln in der Chiesa San Tommaso gespielt hat, reisen die beiden am 10. Januar weiter nach Mantua. Um 17.00 Uhr wird das Ziel erreicht, um 18.00 Uhr wohnen sie bereits einer Aufführung der Oper „Demetrio“ von Johann Adolf Hasse bei. Am 16. Januar konzertiert Wolfgang Mozart im Theatersaal der Reale Accademia di scienze, lettere ed arti; auf dem Programm stehen u.a. drei Sinfonien Mozarts. Am 20. Januar geht es weiter nach Cremona. Auch hier hören sie am Abend der Ankunft eine Hasse-Oper, diesmal „La clemenza di Tito“. Am 22. und 23. Januar führt die Reise weiter nach Mailand. Hier trifft Wolfgang Mozart am 2. Februar während der Generalprobe der Oper „Cesare in Egitto“ auf den Komponisten Niccola Piccini, am 7. Februar lernt Wolfgang Mozart bei einem Treffen mit dem Grafen Karl Joseph Firmian den Komponisten Giovanni Battiasta Sammartini kennen. Von Grafen Firmian erhält der junge Mozart die Turiner Ausgabe der Werke Pietro Metastasios geschenkt.


    Am 23. Februar geben die Mozarts eine „Accademia fürs ganz Publicum“. Am 12. März veranstaltet Graf Firmian, Neffe des ehemaligen Salzburger Erzbischofs Leopold Anton Firmian, ein Konzert, zu dem über 150 Gäste nachgewiesen werden können. Hier wurden u.a. vier neue Sopranarien nach Texten Metastasios aufgeführt. Tagsdrauf erhält Wolfgang Mozart die Scrittura für die Carnival-Stagione 1770/71 im Teatro Ducal in Milano. Am 15. März reisen Vater und Sohn weiter über Lodi, Piacenza, Parma, Modena und erreichen am 24. März Bologna. Am nächsten Tag besuchen sie Padre Giovanni Battista Martini. Hier komponiert der junge Mozart Fugen zu Themen, welche ihm Padre Martini angibt. Am 26. März besuchen die Mozarts den Kastraten Carlo Broschi, genannt „Farinelli“, auf dessen Landgut. Nach einem Konzert am Abend, wiederum 150 Gäste, reisen Vater und Sohn am 29. März weiter und kommen tagsdrauf in Florenz an. Hier erkrankt Wolfgang Mozart leicht, muß jedoch ein geplantes Konzert absagen. Am 2. April geht es schon wieder besser und am Abend spielt er in der Villa Poggio Imperiale [Sommerresidenz des Großherzogs] unter Begleitung des Geigers Pietro Nardini. Am 3. April ist man zu Gast bei dem Kastraten Giovanni Manzuoli, der verschiedene Arie, darunter auch solche W. A. Mozarts, singt. Am Abend sind Vater und Sohn bei Maddalena Morelli-Fernandez geladen. Dort lernen sie den gleichaltrigen Thomas Linley jun. kennen, mit dem Wolfgang Mozart abwechselnd Violine spielt. Am 4. April musizieren Thomas Linley jun. und Wolfgang Mozart im Quartier der Mozarts, am kommenden Tag beim Administrator der Großherzoglichen Finanzen. Am 6. April geht die Reise weiter über siena, Orvieto, Viterbo nach Rom – und das bei dem „abscheulichsten Regen und kaltem Winde“. Am 11. April erreichen die beiden „unter Blitz und Donner“ Rom. Am selben Tag noch soll der junge Mozart das Miserere von Gregorio Allegri aus dem Gedächtnis niedergeschrieben haben. Die Mozarts besuchen hier in Rom u.a. Papst Clemens XIV., den Principe di San Angelo di Napoli, den Fürsten Chigi und die Fürstin Barberini-Colonna. Am 2. Mai konzertiert Wolfgang Mozart mit dem aus Salzburg stammenden Bassisten Joseph Nicolaus Meißner. Einen Tag später tritt Mozart bei Prinzessin Doria auf. Am 8. Mai reisen Vater und Sohn Mozart weiter, um über Terracina, Sessa und Capua am 14. Mai Neapel zu erreichen. Hier warten sie dem Minister Marchese Bernardo Tanucci, dem kaiserlichen Gesandten Graf Ernst Christoph Kaunitz-Rietenberg und der Principessa Francavilla auf. Am 30. Mai besuchen sie eine Aufführung der Oper „Armida abbandonata“ von Niccolò Jommelli im Teatro San Carlo. Im Mai bzw. Juni begegnen die Mozarts den Komponisten Gian Francesco De Majo sowie Giovanni Paisiello. Am 18. und 19. Juni unternehmen Vater und Sohn einen Ausflug zum Vesuv und besichtigen Pompeji. Mit der Eilpost geht es am 25. Juni zurück nach Rom. Auf dem letzten Teil der Wegstrecke erleidet sie Eilpost einen Unfall, bei dem sich Vater Leopold eine Risswunde am rechten Bein zuzieht. Am 5. Juli erhält Wolfgang Mozart im Rom den von Papst Clemens XIV. verliehenen Orden des „Ritters vom Goldenen Sporn“, das goldene Kreuz am roten Band sowie den Degen und die Sporen. Am 8. Juli findet noch einmal eine Privataudienz beim Papst statt, bei der auch der spätere Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo anwesend ist.


    Am 10. Juli verlassen die Mozarts Rom und nehmen über Terni, Spoleto, Foligno, Loreto, Ancona, Senigaglia, Pesaro, Rimini, Forli und Imola wieder Kurs auf Bologna. Noch immer ist Leopold Mozart mit seinem verunfallten Bein zugange. Am 27. Juli erhält der Sohn das Textbuch zu der beauftragten Oper „Mithridate, Rè di Ponto“. Anfang August erhalten Vater und Sohn Besuch von Joseph Mysliwecek und dem Kastraten Giuseppe Manfredini. Ende September beginnt Wolfgang Mozart mit der Komposition der Rezitative zu seiner Oper „Mithridate“. Am 6. Oktober bespielt der Sohn die Orgel in der Basilica di San Domenico und nimmt am 9. Oktober an der Aufnahmeprüfung der Accademia filarmonica teil. Die Aufnahme in die Accademia wird am 10. Oktober durch Diplom geehrt. Mitte Oktober reisen die Mozarts weiter über Parma und Piacenza nach Mailand, welches sie am Nachmittag des 18. Oktober erreichen. Bereits Anfang Dezember beginnen die Proben zur Oper „Mithridate“. Die Uraufführung im Teatro Regio Ducal findet am 26. Dezember statt. Wolfgang Mozart dirigiert die ersten drei Aufführungen selbst vom Cembalo aus.


    Werke: KV 73A – KV 74a; Mithridate KV 74a



    1 7 7 1


    Am 3. Januar wurden Vater und Sohn „mit Leberknödl und Sauerkraut […] nebstbey mit anderen guten speisen darunter ein herrlicher Capaun und Fasan […] aufs prächtigste bewirthet“. Am 4. Januar findet eine kleine Akademie statt, während der Wolfgang Mozart prima vista ein schweres Konzert spielt. Er wird am 5. Januar zum Ehrenmitglied der Accademia filarmonica von Verona ernannt. Zwischen dem 14. und 30. Januar halten sich die Mozarts in Turin auf, kehren dann nach Mailand zurück. Am 4. Februar brechen sie auf zum „gefährlichsten Orte von ganz Italien“ und reisen über Canonica, Brescia, Verona, Vicenza und Padua nach Venedig, wo sie am 11. Februar ankommen. Tagsdrauf besuchen sie eine Aufführung der Oper „Le contadine furlane“ von Antonio Boroni. Sie besuchen Giovanni Bragadino, den Patriarchen von Venedig, Giovanni Antonio Dolfin, Familie Wider und den kaiserlichen Gesandten, Conte Giacomo Durazzo. Am 4. März erhält Wolfgang Mozart den Vertrag zur Scrittura einer Oper für den Mailänder Karneval 1772/1773. Am 5. März gibt er ein Konzert, welches vermutlich im Hause Maffeis stattfindet. Auf dem Wasserweg geht die Reise am 12. März weiter nach Padua, wo sie im Palazzo Pesaro wohnen. Hier spielt Wolfgang Mozart auf dem Cembalo und auf der Orgel von San Giustina.


    Nach einem Text von Pietro Metastasio komponiert Wolfgang Mozart hier das Oratorium „La betulia liberata“ [KV74c]. Über Vicenza fahren sie weiter nach Verona und wohnen hier bei Pietro Lugiati. Ankunft am 16. März, Konzert am 17. März. Die Rückreise nach Salzburg geht über Rovereto [20. März] und Innsbruck [25./26. März]. Ende März erhält der Sohn von Kaiserin Maria Theresia den Auftrag, die Serenata „Ascanio in Alba“ anlässlich der in Mailand stattfindenden Hochzeit des Erzherzogs Ferdinand zu komponieren. Am 13. August geht die Reise wieder nach Italien, die Stationen sind: Kaitl, Waidring, St. Johann, Kundl, Innsbruck, Steinach, Brixen, Bozen, Trient, Rovereto, Ala, Verona, Brescia, Canonica, Mailand. Hier treffen sie einen Woche nach der Ankunft am 31. August Johann Adolf Hasse nebst seiner Frau Tochter. Bereits am 29. August hat Wolfgang Mozart das Textbuch zu „Ascanio in Albe“ erhalten und sogleich die Ouvertüre komponiert. Bereits Mitte September sind alle Rezitative und Chöre fertig gestellt. Die Vermählung der Erzherzogs Ferdinand mit der Principessa Maria Beatrice Ricciarda von Modena findet am 15. Oktober statt. Am 16. Oktober besuchen die Herren Mozart die Oper „Ruggiero“ von Johann Adolf Hasse [Libretto: Pietro Metastasio]. Am 17. Oktober findet die Uraufführung des Festspiels „Ascanio in Alba“ [KV 111] im Teatro Regio Ducal im Beisein des Erzherzogs Ferdinand und seiner Gemahlin statt. „Die Serenata des Wolfg: hat die opera von Hasse so niedergeschlagen, daß ich es nicht beschreiben kann“, schreibt Leopold nach Hause. Wiederholungen finden am 19., 24., 27. und 28. Oktober statt.


    Am 26. Oktober wieder ein Besuch bei „Ruggiero“, am 8. November ein Treffen mit Johann Adolf Hasse bei Graf Karl Joseph Firmian, wo der junge Komponist eine mit Diamanten besetzte Uhr in Empfang nimmt. Am 23. oder 24. November kommt Joseph Mysliwecek wiederum zu Besuch. Am 5. Dezember reisen die Herren weiter von Mailand über Brescia, Verona, Ala, Trient nach Brixen. Von dort aus erreichen sie Salzburg am 15. Dezember. Tagsdrauf stirbt Erzbischof Siegmund Christoph von Schrattenbach.


    Werke: KV 74b – KV 123; La Betulia liberata KV 74c, Ascanio in Alba KV 111



    1 7 7 2


    Der Hofkapellmeister Georg Reutter d. J. stirbt am 11. März in Wien, am 14. März wird Graf Colloredo, Fürstbischof von Gurk, zum Fürsterzbischof von Salzburg ernannt. Die Einzugszeremonien finden am 29. April statt. Anfang Mai wird die von Wolfgang Mozart komponierte Serenata dramatica „Il sogno di Scipione“ [KV 126], Text von Pietro Metastasio, zu Ehren der Erzbischofs Hieronymus [Graf Colloredo] in der Residenz aufgeführt. Am 21. August erhält Wolfgang Mozart, bisher nur unentgeltlich als 3. Konzertmeister angestellt, eine Besoldung von jährlich 150 fl. zugesprochen.


    Am 24. Oktober beginnt eine erneute reise nach Italien. Am 4. November erreichen Vater und Sohn Mailand, wo Wolfgang Mozart vertieft an seiner Oper „Lucio Silla“ arbeitet. Am 4. Dezember erreicht die Primadonna Anna Lucia de Amicis Mailand. Ab dem 12. Dezember finden die Rezitativ-Proben zur Opera statt. Am 21., 22. und 23. Dezember wirkt Wolfgang Mozart bei Hauskonzerten des Grafen Firmian mit. Die Uraufführung der Opera seria „Lucio Silla“ [KV 135], Text von Giovanni de Gamerra mit Änderungen von Pietro Metastasio findet am 26. Dezember im Teatro Regio Ducal in Mailand statt. Anwesend sind der Erzherzog Ferdinand nebst seiner Gemahlin. Die Oper wird im Karneval 1772/1773 insgesamt 26 Mal aufgeführt.


    Werke: KV 123a – KV 156; Sonate für Klavier zu vier Händen KV 123a, Divertimenti KV 136-138, Il sogno di Scipione KV 126, Streichquartett Nr. 1 KV 134a, Lucio Silla KV 135



    1 7 7 3


    Am 17. Januar wird die Motette „Exultate, jubilate“ [KV 158a] in der Theatinerkirche zu Mailand von dem Kastraten Venanzio Rauzini aufgeführt. Wolfgang und Leopold Mozart wohnen der Uraufführung der Karnevalsoper „Sismano nel Mongolie“ von Giovanni Paisiello am 30. Januar bei. Leopold Mozart versucht, eine Anstellung seines Sohnes zu erreichen. Der Salzburger Hornist Ignaz Leutgeb erreicht Mailand am 6. Februar, konzertiert dort mehrfach und besucht auch Vater und Sohn Mozart mehrmals. Am 13. März kehren Vater und Sohn nach Salzburg zurück. Mitte März ziehen die Mozarts aus der Getreidegasse aus und ziehen in das Tanzmeisterhaus am Hannibalplatz.


    Am 14. Juli reisen Vater und Sohn Richtung Wien, wo sie am 16.Juli ankommen. Dort wohnen sie bei Familie Gottlieb Fischer und besuchen tagsdrauf den Arzt und Magnetiseur Dr. Anton Franz Mesmer. Bei Dr. Mesmer wird auch der Namenstag von Nannerl am 26. Juli gefeiert. Am 5. August ist eine Audienz bei Kaiserin Maria Theresia in der Hofburg anberaumt. Leopold Mozart dirigiert am 8. August die „Dominicus-Messe“ [KV 66] in der Jesuitenkirche „Am Hof“. In einer Audienz bei Erzbischof Hieronymus Colloredo am 12. August wird der Urlaub der beiden Musiker gnädig verlängert. So kann am 18. August eine „grosse Musik auf der Landstrasse im Garten“ gegeben werden. Man trifft in Wien u.a. das Ehepaar Fischer, Familie Teyber, Franz Felix Anton von Mölk, Joseph Mesmer, die Malerin Rosa Hagenauer-Barducci, Hofrat Aeodat Jopseh Philipp du Beyne de Malechamp, den Ballettmeister Jean Georges Noverre, Dr. Alexandre-Louis Laugier, den Hofkapellmeister Giuseppe Bonno, die Pianistin Marianne Martinez… Am 26. September ist der Urlaub beendet, in Salzburg entsteht die „kleine“ g-moll-Sinfonie KV 173dB und im Dezember das erste Klavierkonzert D-Dur KV 175.


    Werke: KV 157 – KV 186; Motette „Exsultate, jubilate“ KV 158a, Sinfonie Es-Dur KV 184, Quartette, Divertimenti, Sinfonie g-moll KV 173dB, Streichquintett KV 174, Klavierkonzert Nr. 1 KV 175



    1 7 7 4


    Am 4. April wird in der „teutschen Schaubühn“ Tobias Philipp von Geblers „Thamos, König von Ägypten“ mit einer Balletteinlage von Gasparo Angiolini und Chören von Wolfgang Mozart aufgeführt. Im September beginnt Mozart mit der Komposition der Oper „La finta giardiniera“ für München. Am 18. Oktober wird Christoph Willibald Gluck zum „wirklichen k. k. Hofcompositeur“ mit einem Jahresgehalt von 2.000 fl. ernannt. Papst Clemens XIV., welcher Mozart mit dem Orden vom Goldenen Sporn auszeichnete, stirbt am 20. Oktober in Rom. Am 6. Dezember reisen Vater und Sohn nach München, wo sie anderntags ankommen. In der Zeit vom 16. bis 22. Dezember ist Mozart leicht erkrankt. Die Uraufführung der Opera buffa sollte am 29. Dezember stattfinden, wird jedoch verschoben.


    Werke: KV 186a – KV 195; Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201 [186a], Litaniae Lauretanae KV 186d, Concertone für 2 Violinen KV 190, Fagottkonzert KV 191, Klaviersonaten



    1 7 7 5


    Nannerl erreicht München am 5. Januar. Die Uraufführung der „Finta Giardiniera“ [KV 196] findet endlich am 13. Januar im Redoutenhaus in der Prannergasse statt. Kurfürst Maximilian III. Joseph ist anwesend, die Oper erfährt nur zwei Wiederholungen. Am 6. März reisen Nannerl, Wolfgang und Leopold Mozart zurück nach Salzburg. Am 23. April wird bei Hofe anlässlich des Besuches des Erzherzogs Maximilian das dramma per musica „Il Rè Pastore“ [KV 208] aufgeführt. Der Text stammt wiederum von Pietro Metastasio. Am darauf folgenden Tage gibt Mozart ein Konzert bei Hofe. In der Zeit von April bis Dezember komponiert Mozart seine Violinkonzerte.


    Werke: KV 196 – KV 237; La finta giardiniera KV 196, „Spatzenmesse“ KV 196b, Klaviersonaten, 5 Violinkonzerte, Il Rè Pastore KV 208, Arien, Serenaden, Divertimenti



    1 7 7 6


    Am 3. Januar wird erneut Tobias Geblers „Thamos, König von Ägypten“ in Salzburg aufgeführt. Dazu ändert und ergänzt Mozart seine bereits 1773/1774 komponierte Chöre [KV 336a]. Am 31. März wird im Dom zu Salzburg die „Litaniae de venerabili altaris sacramento“ [KV 243] aufgeführt, am folgenden Ostersonntag die Messe C-Dur KV 246a. Am 18. Juni wird der Namenstag der Gräfin Maria Antonia Lodron mit der so genannten „Lodronschen Nachtmusik“ [KV 247] gefeiert. Drei Tage später erfährt die Haffner-Serenade KV 248b „im Gartenhaus bey Loreto“ ihre Uraufführung. Das Werk wurde anlässlich der Hochzeit von Elisabeth Haffner mit dem Spediteur Franz Xaver Anton Späth von Sigmund Haffner d. J. in Auftrag gegeben.


    Am 4. September überschickt Mozart sein „Misericordias Domini“ KV 205a an Padre Martini in Bologna, der das Werk überaus lobt.


    Werke: KV 238 – KV 269a; Konzert für drei Klaviere KV 242, Kirchensonaten, „Haffner“-Serenade KV 248b, Divertimenti, Arien, „Credo“-Messe KV 257, „Orgelsolo“-Messe KV 259, Adagio f. Violine KV 261, Rondo f. Violine KV 261a



    1 7 7 7


    Am 1. März stirbt Georg Christoph Wagenseil in Wien. Am 16. Juni wird die 2. Lodronsche Nachtmusik KV 271H uraufgeführt, am 25. Juli wird Nannerls Namenstag im Tanzmeisterhaus mit mehreren Werke ihres Bruders gebührend gefeiert. Aus einem Gesuch um Reiseurlaub Mitte März wird schließlich Mozarts Entlassungsgesuch im August. Am 18. August gibt es wiederum ein Konzert im Tanzmeisterhaus, bei dem auch Josepha Duschek aus Prag und Franz Xaver Kolb mitwirken. Mozart spielt mit seiner Schwester vierhändig. Am 28. August erreicht der Bescheid des Erzbischofs die Familie Mozart: Vater und Sohn sind entlassen. Die Entscheidung betreffend der Dienstentlassung Leopold Mozarts wird Ende September revidiert und zurückgenommen.


    Am 23. September startet Wolfgang Mozart mit seiner Mutter um 6.00 Uhr in der Frühe. Sie reisen über Waging, Stein, Frabertsham und Wasserburg zunächst nach München, wo sie im Gasthof „Zum schwarzen Adler“ unterkommen. Es finden Besuche bei Graf Seeau, dem Säger Rossi und dem Kastraten Tommaso Consoli, sowie Johann Baptist Becke statt. Mozart bemüht sich vergebens durch Graf Seeau und Franz Xaver Woschitka um eine Stelle bei Hofe. Jedoch: „es ist keine vacatur da“. Am Abend des 30. September besuchen Mutter und Sohn eine deutschsprachige Inszenierung der Oper „La pescatrice“ [Die Fischerin] von Nicola Piccini. Am Abend des 3. Oktober gibt es „eine kleine Musique von 5 personnen“ zu Ehren Mozarts und Alberts, dem Wirt der Familie Mozart. Auch am 4. Oktober gibt der Wirt ein Hauskonzert, hier spielt Mozart sowohl Klavierkonzerte, als auch auf der Geige, „als wenn ich der gröste geiger in Ganz Europa wäre“. Am 10. Oktober besucht Mozart den kranken Joseph Myslivecek im Herzogspital. Dieser will für Mozart einen Opernauftrag für Neapel ergattern. Am Mittag des 11. Oktober starten Mutter und Sohn nach Augsburg, wo sie abends ankommen. Dort besuchen sie vermutlich den Bruder Leopolds, Franz Alois Mozart sowie dessen Tochter Maria Anna Thekla, das „Bäsle“. Am 16. Oktober ist Mozart zu einer Akademie der Augsburger Patrizier geladen. Hier darf er ein Klavierkonzert und eine Sonate vortragen. Am 19. Oktober findet vormittags eine Probe zur für den 22. angesetzten Akademie statt. Am Abend konzertiert Mozart im Stift Heilig-Kreuz und spielt neben eigenen Werken auch ein Violinkonzert von Johann Baptist Vanhal. IN der Akademie am 22. Oktober spielt Mozart zusammen mit dem Domorganisten Johann Michael Demmler und Johann Andreas Stein sein Konzert für drei Klaviere. Die Tage vom 26. bis 28. Oktober werden mit der Weiterreise nach Mannheim verbracht. Hier besucht Mozart in der Zeit vom 31. Oktober bis 2. November mehrfach Christian Cannabich. Am 5. November erlebt Mozart eine Aufführung der Oper „Günther von Schwarzburg“ von Ignaz J. Holzbauer und gibt selbst am 6. November eine große Akademie im Rittersaal des kurfürstlichen Schlosses, wo er ein Konzert, eine Sonate und eine freie Fantasie präsentiert. Am 7. und 8. November spielt Mozart im Palais Heydeck, am 9. die Orgel während des Gottesdienstes in der Hofkapelle. Weiters lernt Mozart hier den Konzertmeister der Mannheimer Kapelle, Ignaz Fränzl sowie den Komponisten Franz Xaver Sterkel kennen.


    Mitte Dezember ziehen Mutter und Sohn in ein Privatquartier um, welches der Hofkammerat Serrarius zur Verfügung stellt. Mozart unterrichtet dort die Tochter des Hauses, Therese Pierron. Am 18. Dezember leitet Mozart eine Probe zur Oper „Rosamunde“ von Anton Schweitzer [Text von Christoph Martin Wieland]. Der Salzburger Domorganist Anton Kajetan Adlgasser stirbt nach einem Schlaganfall während des Orgelspiels am 21. Dezember in Salzburg. Mozart lernt in Mannheim Ende Dezember Christoph Martin Wieland kennen. Am 30. Dezember stirbt Kurfürst Maximilian III. Joseph und Karl Theodor wird in München als Herzog van Bayern ausgerufen.


    Werke: KV 269b – KV 285; Klavierkonzert Es-Dur KV 271 „Jeunehomme“/“Jenamy“, Divertimenti, Arien, „Sancta Maria“ KV 273, Klaviersonaten, Flötenquartette

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • 2ter Theil


    1 7 7 8


    Am 14. Januar treffen sich Mozart und Abbé Georg Joseph Vogler. Sie spielen sich gegenseitig etwas vor und lassen es abends zu einem Hauskonzert bei Hofkammerat Serrarius kommen. Erstmals erwähnt Mozart brieflich die Familie Friedolin Weber gegenüber seinem Vater, die Tochter Aloisia „singt halt recht vortreflich, und hat eine schöne reine stimme, es geht ihr nichts als die action ab, dann kann sie auf jedem theater die Prima donna machen, sie ist erst 16 jahr alt“.


    In der Zeit vom 23. Januar bis 2. Februar verreist Mozart mit Friedolin und Aloisia Weber nach Kirchheimbolanden und Worms. In Kirchheimbolanden konzertieren Mozart und Aloisia Weber mehrfach am Hofe der Prinzessin Caroline von Nassau-Weilburg. Die geplante Konzertreise mit Wendling um Ramm nach Paris gibt Mozart auf, um mit Friedolin Weber und seinen Töchtern Aloisia und Josepha eine Konzertreise nach Holland zu unternehmen. „Fort mit dir nach Paris!“ ist die schroffe Anweisung des Vaters aus Salzburg. In einer Akademie am 13. Februar bei Christian Cannabich konzertieren Mozart, Rosa Cannabich, Aloisia Weber und Friedrich Ramm. Wendling und Ramm reisen am 15. Februar ohne Mozart nach Paris ab. Am 20. Februar ist Mozart leicht erkrankt, gibt aber bereits am 12. März wieder eine Akademie, in der wieder das Konzert für drei Klaviere gegeben wird. Zudem wird die Szene „Alcandro, lo confesso“ – „Non sò, d’onde viene“ [KV 294] von Aloisia Weber vorgetragen.


    Am 14. März endlich starten Mutter und Sohn Mozart mit Ziel Paris über Metz und Clermont. Am 23. März kommen sie dort an. Anfang April ist Mozart mit Aufträgen für Joseph Le Gros beschäftigt. Er trifft hier in Paris erneut den Ballettmeister Jean Georges Noverre, sowie Anton Raaff und François-Joseph Gossec. Er unterrichtet die Tochter des Gouverneurs der Grafschaft Artois und komponiert für ihn und seine Tochter das Konzert für Flöte und Harfe KV 297c. Mozart beschäftigen Opernpläne [Alexandre et Roxane, Demofoonte], derweil komponiert er Ballettmusik und eine Sinfonia Concertante für Flöte, Oboe, Horn und Fagott. Am 11. Juni wird Mozarts Ballett „Les petits riens“ aufgeführt, am 18. Juni erfolgt die Uraufführung der „Pariser Sinfonie“ D-Dur KV 300a „mit allem applauso“. Erstmals am 24. Juni konsultiert Mutter Mozart einen Arzt. Am 30. Juni bereits erhält Anna Maria Mozart die letzte Ölung und wird am Nachmittag des 3. Juli bewusstlos. Sie stirbt im Beisein ihres Sohnes noch am selben Abend. Am 4. Juli wird Anna Maria Mozart in der Kathedrale zu St. Eustache eingesegnet und vermutlich im Cimetiére St. Jean-Porte-Latine beigesetzt. Erst am 9. Juli berichtet Wolfgang Mozart seinem Vater die Einzelheiten über die Umstände des Ablebens der Mutter.


    Mitte August kommt Johann Christian Bach nebst dem Kastraten Giustino Ferdinando Tenducci aus London nach Paris. Zeitgleich bewirkt Leopold Mozart die Wiedereinstellung seines Sohnes am erzbischöflichen Hof in Salzburg und teilt dem Sohne seinen Erfolg am 31. August schriftlich mit. Anfang September wird Mozart von Baron Grimm zur Abreise nach Salzburg gedrängt, doch er bleibt wegen ausstehender Honorarforderungen und einer noch vorzunehmenden Korrektur eines Stiches seiner Sonaten. Am 26. September reist Mozart endlich ab, weilt am 3. Oktober in Nancy und am 15. Oktober in Strasbourg. Hier konzertiert Mozart am 17. Oktober in einem Solokonzert und lässt zwei weitere Konzerte am 24. und 31. Oktober im Straßburger Theater folgen. Er besucht den Orgelbauer Silbermann und den Komponisten Franz Xaver Richter. Am 3. November schlägt Mozart gegen den Willen des Vaters die Route nach Mannheim ein. Hier logiert er ab dem 6. November bei Maria Elisabeth Cannabich. Nach vergeblichen Hoffnungen, in Mannheim eine Anstellung zu finden tritt Mozart erst am 9. Dezember die Rückreise von Mannheim nach Salzburg an. Am Abend des 24. Dezember findet er sich in München ein, wo er bei den im Sommer übergesiedelten „Weberschen“ logiert.


    Werke: KV 285a – 315f; Flötenquartette, Flötenkonzerte KV 313/314, Andante f. Flöte KV 285e, Violinsonaten, Arien, Konzert f. Flöte und Harfe KV 297c [299], „Pariser“ Sinfonie KV 300a, Klaviersonate a-moll KV 300d, Variationen „Ah, vous dirai-je, Maman“ KV 300e



    1 7 7 9


    Am 7. Januar überreicht Mozart seine in Paris gestochenen Violinsonaten mit einer Widmung versehen der Kurfürstin Elisabeth Auguste. Am 11. oder 12. Januar hört Mozart die deutschsprachige Oper „Alceste“ von Anton Schweitzer. Mitte Januar bricht er dann auf, um nach Salzburg zurückzukehren. Am 17. Januar wird Mozart – zurück in Salzburg – mit einem Jahresgehalt von 450 fl. zum Hoforganisten berufen. Am 23. März vollendet Mozart seine später so genannte „Krönungsmesse“ KV 317, welche vermutlich am 21. Juni in Salzburguraufgeführt wird. Im Spätsommer folgt die Komposition der Sinfonia Concertante für Violine und Viola Es-Dur KV 320d. Ende September zieht Familie Weber von München nach Wien um, Aloisia Weber ist an die Wiener Oper engagiert worden. Friedolin Weber stirbst nach einem Schlaganfall am 23. Oktober 1779.


    Werke: KV 315g – KV 336c; Konzert f. zwei Klaviere Es-Dur KV 316a, „Krönungsmesse“ KV 317, Kirchensonaten, Violinsonaten, Arien, Sinfonien, „Posthorn“-Serenade KV 320, Concertante f. Violine u. Viola KV 320d, Thamos KV 336a, Zaide KV 336b



    1 7 8 0


    Am 18. März wird Mozarts „Haffner“-Serenade im Salzburger Theater, vermutlich unter Leitung des Komponisten selbst, aufgeführt Am 1. Mai führt die Theatertruppe Böhm, für welche Mozart das Singspiel „Zaïde“ [KV 344] komponierte die Oper „La finta Giardiniera“ in deutscher Fassung als „Die verstelle Gärtnerin“ in Augsburg auf. Am 25. Mai erhält Mozart Besuch des Geigers Johann Friedrich Eck und seines Vaters Georg Eck.


    Am 2. bis 4. September spielt Mozart bei Hof und führt am 3. September mit seiner Schwester das Konzert für drei Klaviere in der Fassung für zwei Klaviere sowie die vierhändige Klaviersonate KV 381 auf. Die Erste Vorstellung der Schikanederschen Theatertruppe im Salzburger Theater findet am 17. September statt. Um diese Zeit gerät Mozart beim Kegelschieben und Bölzlschießen in ersten Kontakt mit Emanuel Schikaneder. Die Freundschaft geht so weit, dass Mozart während der gesamten Wintersaison 1780/81 freien Eintritt auf allen Plätzen erhält. Am 31. Oktober heiratet Aloisia Weber den Hofschauspieler Joseph Lange. Am 5. November verreist Mozart zur Festigstellung seiner Oper „Idomeneo“ nach München. Am 13. November findet eine Besprechung bei Graf Seeau zusammen mit Christian Cannabich und dem Bühnenbildner Lorenzo Quaglio statt. Vom 22. bis 25. November leidet Mozart an einem Katarrh. Kaiserin Maria Theresia stirbt am 29. November in Wien. Im November und Dezember findet eine rege schriftliche Korrespondenz zwischen Vater und Sohn betreffend des „Idomeneo“ statt. Eine erste Probe mit kleinem Orchester wird am 1. Dezember durchgeführt. Die erste Probe mit ganzem Orchester findet am 23. Dezember im Beisein des Kurfürsten Karl Theodor statt.


    Werke: KV 336d – KV 365b; letzte Kirchensonate KV 336d, Sinfonie C-Dur KV 338



    1 7 8 1


    Im Januar kommen Maria Viktoria Robinig von Rottenfeld, deren Töchter Luise und Maria Elisabeth, ihr Sohn Georg Sigismund, ferner Dr. Silvester Barisani nebst Frau Gemahlin sowie der Oboist Joseph Fiala von Salzburg nach München, um der Uraufführung des „Idomeneo“ beizuwohnen. Am 26. Januar folgen Leopold und Nannerl Mozart, die Generalprobe ist am folgenden Tag. Die Premiere von „Idomeneo, Rè di Creta“ findet am 29. Januar im neuen kurfürstlichen Opernhaus in München unter Leitung von Christian Cannabich statt. Die Oper wird am 3. Februar und am 3. März wiederholt. Die Tage vom 7. bis 10. März verbringen die drei Mozarts in Augsburg. Auf Anweisung des Erzbischofs reist Wolfgang Mozart am 12. März nach Wien, Leopold und Nannerl nach Salzburg zurück. Am 16. März erreicht Mozart sein Reiseziel Wien am Vormittag und nimmt im Haus des Deutschen Ritterordens Quartier. Nachmittags musiziert er bei Colloredo. Mozart besucht hier alte Bekannte, darunter Familie Fischer, Joseph Mesmer, Johann Michael Auernhammer sowie „fast alle tage“ die Gräfin Maria Wilhelmine Thun.


    In einer Akademie der Tonkünstler-Sozietät am 3. April wird Mozart Sinfonie C-Dur KV 338 unter Leitung von Giuseppe Bonno aufgeführt. Am 8. April konzertiert Mozart zusammen mit dem Geiger Antonio Brunetti und dem Kastraten Francesco Ceccarelli. Mitte April erhält Mozart von Gottlieb Stephanie d. J. die Zusage über en „neues gutes stück“ als Opernsujet. Während des Abschlusskonzertes der Salzburger Gäste konzertiert Mozart am 27. April in einer „grossen academie“ eine Stunde allein. Anfang Mai wird Mozart vom Erzbischof zum Auszug aus den höfischen Räumlichkeiten aufgefordert, er kommt bei Cäcilie Weber unter. Die Auseinandersetzungen mit Colloredo spitzen sich zu, am 9. Mai kommt es zum Bruch mit dem Erzbischof. Lange Diskussionen mit dem Vater und Graf Arco halten Mozart nicht von seinem Entschluss ab: Am 8. Juni wird Mozart mit einem Fußtritt des Grafen aus seinem fürsterzbischöflichen Dienst endgültig entlassen. Im Sommer spitzt sich der Briefwechsel zwischen Mozart und seinem Vater betreffend seiner Logis bei „den Weberischen“ zu. Am 30. Juli erhält Mozart den von Gottlieb Stephanie d. J. zugesagten Operntext „Bellmont und konstanze. Oder die verführung aus dem Serail“.


    Bereits am 8. August wartet Mozart der Gräfin Thun mit den fertigen Teilen des ersten Aktes der Oper auf und spielt sie ihr vor. Am 22. August ist der erste Akt vollendet. Ende August zieht Mozart in „ein recht hüpsches eingerichtetes zimmer auf dem Graben“ – in der Nähe der Weberischen Wohnung. Am 31. Oktober wird Mozarts Namenstag bei der Baronin Martha Elisabeth von Waldstätten nachts um 23.00 Uhr mit seiner Nachtmusik KV 375 gefeiert.


    Mitte November gehen die Arbeiten an der „Entführung“ weiter. Am 23. November spielt Mozart mit seiner Schülerin Josepha Auernhammer das Konzert für zwei Klaviere KV 365 sowie die Sonate für zwei Klaviere KV 375a. Zwei Tage später ist Mozart bei der Festaufführung von Christoph Willibald Glucks Oper „Alceste“ im Schönbrunner Schloßtheater anwesend.


    Am 15. Dezember tut Mozart seinem Vater kund, sich mit Constanze Weber vermählen zu wollen. Am 24. Dezember lässt sich Mozart auf ein Wettspiel mit Muzio Clementi in der Hofburg vor Kaiser Joseph II. ein.


    Werke: KV 366 – KV 375a; Idomeneo KV 366, Arien, Lieder, Kyrie d-moll KV 368a, Oboenquartett KV 368b, Rondo f. Violine KV 373, Violinsonaten, Serenade Es-Dur KV 375, Sonate f. zwei Klaviere KV 375a



    1 7 8 2


    Am 1. Januar stirbt Johann Christian Bach in London.


    Im Februar reist Leopold Mozart nach München, um dort die Familie Marchand zu besuchen; er wohnt auch einer Aufführung von Salieris Oper „Semiramide“ bei. Auf der Rückreise nimmt Leopold Mozart die Tochter Margarethe Marchand mit nach Salzburg, um sie dort zu unterrichten.


    Am 3. März gibt Mozart ein Konzert im Burgtheater mit Teilen aus „Idomeneo“, seinem Klavierkonzert KV 175 und einer freien Fantasie. Im April trifft sich Mozart mit Baron van Swieten, „und da wird nichts gespielt als Händl und Bach“. Am 12. April stirbt Pietro Metastasio in Wien. Am 7. Mai spielt Mozart der Gräfin Thun den 2. Akt der „Entführung aus dem Serail“ vor.


    Am 26. Mai startet das erste von insgesamt zwölf der von Philipp Jakob Martin ins Leben gerufenen „Augartenkonzerte“ statt. Mozart spielt hier sein Konzert für zwei Klaviere KV 365 zusammen mit Josepha Auernhammer. Zudem werden eine Sinfonie von Gottfried van Swieten sowie eine von Mozart gespielt. Am 30. Mai spielt Mozart im Beisein von Constanze Weber bei der Gräfin Thun den 3. Akt der „Entführung“ vor.


    Die Premiere des Singspiels „Die Entführung aus dem Serail“ [KV 384] findet am 16. Juli im Burgtheater statt. Mozart erhält 100 Dukaten als Lohn. Am 23. Juli zieht Mozart vom Graben zum „Roten Säbel“ um. Hier hatten die Mozarts während ihrer Konzertreise 1768 bereits logiert. Am 27. Juli bittet Mozart erneut den Vater um Einwilligung in die Ehe mit Constanze Weber, am 29. Juli wird die „Haffner“-Sinfonie [KV 385] anlässlich der Adelung des Sigmund Haffner d. J. aufgeführt.


    Am 3. August wird der Heiratskontrakt zwischen Constanze Weber und Wolfgang Mozart unter den Zeugen Dr. Franz Wenzel Gilowsky von Urazowa und Johann Carl Getto von Kronstoff unterzeichnet, die Hochzeit findet am 4. August im Dom St. Stephan zu Wien statt. Anwesend sind auch Cäcilia und Sophie Weber, Johann Thorwart, Johann Carl Getto und Dr. Franz Wenzel von Gilowsky. Anschließend feiert man bei der Baronin Martha Elisabeth von Waldstätten. Die Zustimmung des Vaters erreicht das Paar erst nach der vollzogenen Eheschließung.


    Am 6. August wird die „Entführung“ auf Betreiben und Verlangen Christoph Willibald Glucks wiederholt. Mozart tritt sich mit Gluck in dessen Wohnung am 8. August. Am 18. August wird in der Reihe der „Augartenkonzerte“ Mozarts „Entführung“ als Harmoniemusik gegeben. Die „Entführung“ wird am 8. Oktober in Anwesenheit des russischen Großfürsten Paul und seiner Frau Gemahlin im Burgtheater wiederholt. Mozart dirigiert selbst von Klavier aus. Im Dezember ziehen die Mozarts ins sog. Kleine Herbersteinsche Haus. Am 14. und 18. Dezember konzertiert Mozart bei Gräfin Thun, am 28. Dezember gibt er „eine kleine Musique“ im eigenen Hause. Am 31. Dezember vollendet er das erste der sechs Joseph Haydn gewidmeten Quartette [KV 387].


    Werke: KV 375b – KV 415; Fugen f. Klavier, Klaviersonaten, Canoni, Arien, Die Entführung aus dem Serail KV 384, Serenade c-moll KV 384a, Haffner-Sinfonie KV 385, Violinsonaten, Klavierkonzerte KV 414-416, Hornkonzerte, Quartette



    1 7 8 3


    Zu Anfang des Jahres trifft Mozart im Hause des Barons Wetzlar von Plankenstern auf Lorenzo Da Ponte. Mozart nimmt die Comtesse Josepha Gabriela Pálffy als Schülerin. In einer Akademie am 11. Januar wird von Aloisia Lange, seiner Schwägerin, die Szene „Mia speranza adorata“ – „An, non sai, quel pena“ [KV 416] aufgeführt. Mitte Januar veranstaltet Mozart in seiner Wohnung einen Ballo, der um 18.00 Uhr beginnt und erst um 7 Uhr in der Frühe endet. Anwesend sind u.a. sein Schwager Joseph Lange nebst Gemahlin Aloisia, die Baronin von Waldstätten, Baron von Plankenstern, Gottlieb Stephanie d. J. mit Frau und Valentin Adamberger, ebenfalls in Begleitung seiner Angetrauten.


    Am 15. Februar bittet Mozart die Baronin von Waldstätten, ihm aus finanziellen Schwierigkeiten zu helfen. Die Subskription seiner Klavierkonzerte KV 413-415 läuft wider Erwarten schlecht an. Im Februar zieht das Ehepaar Mozart vorübergehend auf den Kohlmarkt um. Die Miete wird von Baron Wetzlar übernommen und gesponsert. Ende Februar/Anfang März führt Mozart mit engen Freunden im Redoutensaal der Hofburg während einer Pause die Pantomime KV 416d auf. Am 11. März findet eine Akademie seiner Schwägerin Aloisia Lange im Burgtheater statt. Mozart spielt hier selbst ein Klavierkonzert, die „Pariser“ Sinfonie wird aufgeführt und Aloisia Lange singt die für sie komponierte Arie „Non sò d’onde viene“ [KV 294]. Christoph Willibald Gluck ist anwesend und überhäuft Mozart mit Lob. Am 16. März sind das Ehepaar Mozart und Lange Gäste bei Gluck.


    In einer weiteren Akademie am 23. März [im Burgtheater] wird die „Haffner“-Sinfonie aufgeführt. Mozart improvisiert am Klavier mehrere Variationen über ein Thema aus Glucks Oper „La Rencontre imprévue“ [KV 455] zu Ehren des anwesenden Gluck. Auch Aloisia Lange wirkt wieder mit. Am 30. März spielt Mozart in einer Akademie der Sängerin Therese Teyber sein Klavierkonzert KV 415 nebst einer freien Fantasie. Am 4. April stirbt Johanna von Berchtold zu Sonnenberg, geb. Mayrhofer von Grünbühel, erste Frau des Johann Baptist von Berchtold zu Sonnenberg, dem späteren Ehemann von Nannerl Mozart. Am 24. April übersiedeln die Eheleute Mozart vom Kohlmarkt auf den Judenplatz und wohnen dort im Burgischen Hause. Anfang Mai beschäftigt sich Mozart mit der Komposition einer Oper. Aus den Plänen wird jedoch nichts [L’Oca del Cairo / Lo sposo deluso].


    Am 17. Juni wird Mozarts erstes Kind Raimund Leopold geboren. Am 28. Juni findet im Hause Mozart eine Probe mit Aloisia Lange statt. Sie bat Mozart um zwei Operneinlagen [KV 418 und KV 419]. Ende Juli reist das Ehepaar Mozart nach Salzburg. Das Kind wird bei einer Ziehmutter in der Wiener Vorstadt in Pflege gegeben. Am 19. August stirbt das Kind an „Gedärmfrais“. In Salzburg trifft Mozart die blinde Pianistin Theresia Paradies. Am 26. Oktober führt Mozart die vollendeten Teile seiner c-moll-Messe KV 417a in der Kirche des Stifts St. Peter auf. Dabei singt Constanze Mozart eine der beiden Sopranpartien.


    Auf der Rückreise nach Wien machen Mozarts in Linz Station. Hier wird die deswegen so genannte „Linzer“-Sinfonie KV 425 aufgeführt. Ende November erreichen sie Wien und erfahren vermutlich jetzt erst vom Ableben ihres ersten Kindes. Am 22. und 23. Dezember spielt Mozart in Akademien der Tonkünstler-Sozietät eigene Klavierkonzerte.


    Werke: KV 416 – 447; Hornkonzert KV 417 und 447, „Große c-moll Messe“ KV 417a, Quartette, Arien, L’oca del Cairo KV 422, Duos f. Violine u. Viola KV 423 u. 424, Lo sposo deluso KV 424a, Linzer Sinfonie KV 425, Bandl-Terzett KV 441



    1 7 8 4


    Im Januar zieht das Ehepaar Mozart vom Judenplatz in den Trattnerhof, Am Graben Nr. 591-596, 2. Stiege, 3. Stock. Zum Benefiz von Aloisia Lange wird am 11. Januar im Kärntnertor-Theater die „Entführung“ unter Mozarts Leitung gegeben. Am 9. Februar beginnt Mozart mit dem „Verzeichnüß aller meiner Werke“, in dem er fortlaufend nahezu alle ab diesem Zeitpunkt vollendeten Werke einträgt.


    Am 22. Februar hatte das „Bäsle“ eine außereheliche Tochter Maria Josepha geboren, als deren Vater der Augsburger Domherr und Dr. jur. Theodor Franz de Paula Maria Freiherr von Reibeld ermittelt werden konnte.


    Am 26. Februar konzertiert Mozart beim russischen Botschafter, dem Fürsten Dimitrij Mikailowitsch Galistin und am 1. März bei Graf Johann Esterházy. Weitere Konzert im Hause Esterházy finden am 5., 8., 12., 15., 19., 26. und 29. März statt. Am 17., 24. und 31. März gibt Mozart jeweils eigene Akademien im Privatsaal des Trattnerhofs, während derer er jeweils ein neues Klavierkonzert vorträgt [KV 449, 450 und 451]. Am 1. April findet die erste Akademie im Burgtheater statt. Hier werden die Sinfonien KV 385 und 425 sowie zwei Klavierkonzerte [KV 451 und 451] und das Klavierquintett KV 452 aufgeführt.


    Konzerte bei Graf Pálffy, der Gräfin Thun und im Käntnertortheater folgen. Während der Privatakademie beim Hofagenten Gottfried Ignaz von Ployer ist Giovanni Paisiello anwesend, Mozart spielt hier mit seiner Schüler Barbara von Ployer die Sonate für 2 Klaviere KV 448 und die Schülerin glänzt mit dem ihr gewidmeten Klavierkonzert G-Dur KV 453. Am 23. August heiratet Nannerl Mozart Johann Baptist Berchtold zu Sonnenberg in St. Gilgen. An diesem Tag besucht Mozart in Wien eine Aufführung Giovanni Paisiellos Oper „Il Rè Teodoro in Venezia“.


    Am 21. September wird Mozarts 2. Sohn Karl Thomas geboren und in der Peters-Kirche getauft. Eine Woche später zieht die Jungfamilie vom Trattnerhof in die Große Schuler Nr. 846, 1. Stock, um. Dort beendet Mozart am 30. September das Klavierkonzert B-Dur KV 456 für die blinde Pianistin Maria Theresia Paradis und gibt am 31. Oktober anlässlich seines Namenstages ein kleines Konzert im eigenen Haus, wo sich seine Schülerinnen produzieren dürfen.


    Am 17. November wird „Die Entführung aus dem Serail2 erstmals in Salzburg mit dem größten Applaus aufgeführt. Am 14. Dezember wird Mozart Mitglied der Loge „Zur Wohltätigkeit“ und wird als Lehrling [1. Grad] aufgenommen.


    Werke: KV 448a – 463; Menuette, Kontretänze, Klavierkonzerte, Quintett Es-Dur KV 452, Violinsonate KV 454, Klaviersonate c-moll KV 457



    1 7 8 5


    Bereits am 7. Januar wird Mozart auf Ersuchen seiner Loge in den 2. Grad [Geselle] befördert. Am 15. Januar werden in Gegenwart Joseph Haydns drei der später insgesamt sechs Quartette [KV 387, 421, 428] in Mozarts Wohnung gespielt. Am 11. Februar kommt Besuch aus Salzburg: Vater Leopold besucht den Sohn in Wien und wohnt am selben Abend dem 1. Subskriptionskonzert des Sohnes im städtischen Kasino „Zur Mehlgrube“ bei und erlebt hier die Uraufführung des Klavierkonzertes d-moll KV 466. Weitere Subskriptionskonzerte finden am 18. und 25. Februar sowie am 4., 11. und 18. März statt. Im Februar wird Joseph Haydn als Lehrling in die Loge „Zur wahren Eintracht“ aufgenommen.


    Am 12. Februar führt Mozart mit seinem Vater in Gegenwart Joseph Haydns die drei Streichquartette KV 458, 464 und 465 auf. Nach einigen Konzerten sind Vater Leopold mit Sohn und Schwiegertochter am 17. Februar bei Cäcilia Weber zum Essen eingeladen. Tagsdrauf werden Carl Cannabich und Gottlieb Stephanie d. J. besucht.


    Es finden drei Akademien der Eheleute Le Brun im Burgtheater am 23. und 28. Februar sowie am 3. März statt. Bei mindestens einer dieser Akademien wirkt Mozart mit. Am 24. Februar konzertiert Josepha Auernhammer, Mozarts Schülerin im Burgtheater mit Mozart. Ein schlecht besuchtes Konzert seines Schülers Heinrich Marchand vom 2. März wird am 14. März wiederholt. Der 10. März wird zum Tag der Uraufführung des Klavierkonzertes C-Dur KV 467, die Einnahmen hieraus betrugen 559 fl. Die Kantate „Davidde Penitente“ KV 469 wird am 13. und 15. März in einer Akademie der Tonkünstlersozietät unter Mitwirkung von Caterina Cavalieri, Elisabeth Distler und Johann Valentin Adamberger aufgeführt.


    Ende März besucht Leopold Mozart jeweils eine Aufführung von „Zemire und Azor“ von Grétry und „Die Pilgrime von Mekka“ von Gluck, bei welchen Aloisia Lange mitwirkt. Die sechs Joseph Haydn gewidmeten Quartette werden am 2. April bei Baron Wetzlar von Plankenstern aufgeführt. Am 4. April wird Leopold Mozart als Lehrling in die Loge „Zur Wohltätigkeit“ aufgenommen und am 16. April bereits zum Gesellen befördert. Den Meistergrad erreicht er bereits am 22. des Monats.


    Am 24. April wird in der Loge „Zur Eintracht“ zu Ehren des Stuhlmeisters Ignaz von Born Mozarts Kantate „Die Maurerfreude“ KV 471 aufgeführt. Am 8. Juni entsteht das Lied „Das Veilchen“ KV 476 unter Zugrundelegen des bekannten Textes von Johann Wolfgang von Goethe. Vater Leopold besucht in der Zeit von Mitte Juni bis Ende Juli seine Tochter Nannerl in St. Gilgen. Am 27. Juli bringt Nannerl ihr erstes Kind in Salzburg zur Welt, die Taufe findet noch am selben Abend in der Andräkirche auf den Namen Leopold Alois Pantaleon statt. Taufpate ist der Großvater selbst, bei dem das Kind bis zu Leopold Mozarts Tod lebt; Leopold von Berchtold zu Sonnenberg starb am 15. Mai 1840 in Innsbruck. Am 20. August heiratet der Bruder von Mozarts verstorbenem Schwiegervater Franz Anton Weber in Wien Genoveva Brenner. Trauzeugen sind Joseph Lange und Vincenzo Righini. Aus dieser Ehe ging am 18. Dezember 1786 Carl Maria von Weber hervor.


    Am 1. September erscheinen die Quartette KV 387, 421, 428, 458, 464 und 465 im Druck mit der Widmung an Joseph Haydn. Im Herbst nimmt Mozart Thomas Attwood zu seinem Schüler, den er bis Anfang des Jahres 1787 in Musiktheorie unterrichtet. Am 20. Oktober findet ein Konzert von Mozart und Anton Stadler zugunsten der Virtuosen auf dem Bassetthorn statt. Am 2. November schreibt Mozart seinem Vater, er müsse „über Hals und Kopf die opera, le Nozze di Figaro fertigmachen“. Am 17. November wird die „Maurerische Trauermusik“ KV 477 anlässlich der Trauerfeier zweier verstorbener Brüder aufgeführt. Am 11. Dezember verordnet Kaiser Joseph II. die Zusammenlegung der acht Wiener Logen in zwei bis drei an. Am 23. Dezember konzertiert Mozart in einer Akademie, dem 2. Adventkonzert der Tonkünstlersozietät] im Burgtheater und spielt sein Klavierkonzert Es-Dur KV 482. Es folgen zum Jahresausklang drei Akademien Mozarts, deren Daten und Programminhalte unbekannt sind.


    Werke: KV 464 – KV 484e; Quartette KV 464 und 465 [Dissonanzenquartett], Klavierkonzerte d-moll KV 466 und C-Dur KV 467, Lieder, Freimaurerkantaten, Fantasie c-moll KV 475, Klavierquartett g-moll KV 478, Maurerische Trauermusik KV 479a



    1 7 8 6


    Am 18. Januar beginnt Mozart mit der Komposition von „Der Schauspieldirektor“ KV 486, welche er am 3. Februar beendet. Während eines Lustfestes am 7. Februar zu Ehren der Generalgouverneure der österreichischen Niederlande wird „Der Schauspieldirektor“ zu Schönbrunn aufgeführt. Aloisia Lange wirkt mit und am selben Fest wird auch Antonio Salieris „Prima la musica e poi le Parole“ aufgeführt. Mozart erhält 50 Dukaten Honorar, der Gewinner des Abends, Antonio Salieri, 100 Dukaten.


    Am 13. März wird im Privattheater im Palais des Fürsten Johann Adam Auersperg der umgearbeitete und durch die Nummern KV 489 und 490 ergänzte „Idomeneo“ und Mozarts Leitung aufgeführt. Das am 24. März vollendete Klavierkonzert c-moll KV 491 führt Mozart bereits am 7. April während einer Akademie des Burgtheaters auf. Am 20. April ist die Komposition der „Nozze di Figaro“ beendet. Die Uraufführung findet am 1. Mai im Burgtheater unter Mozarts Leitung statt. Das Honorar beträgt 450 fl. Am 18. Oktober wird Mozarts drittes Kind Johann Thomas Leopold geboren und getauft. Pate ist Johann Thomas von Trattner. Das Kind geht bereits am 17. November wieder von der Welt und wird auf dem Vorstadtfriedhof St. Marx beigesetzt.


    Am 4. Dezember vollendet Mozart das Klavierkonzert C-Dur KV 503 und führt es während einer Adventakademie im Trattnerschen Kasino auf. Am 18. Dezember wird Carl Maria von Weber, ein Cousin von Mozarts Frau Constanze, in Eutin geboren.


    Werke: KV 485 – KV 508a; Der Schauspieldirektor KV 486, Klavierkonzert A-Dur KV 488, Klavierkonzert c-moll KV 491, Le Nozze di Figaro KV 492, Klavierquartett Es-Dur KV 493, Hornkonzert KV 495, Klaviertrios, Kegelstatt-Trio KV 498, Preußische Quartette, Klavierkonzert C-Dur KV 503, Prager Sinfonie KV 504, Canoni



    1 7 8 7


    Prag, 11. Januar: Ankunft, wo bereits „in lauter Contre tänze und teutsche verwandelte“ Musik aus dem „Figaro“ ertönt. Tagsdrauf wird das „Bandl-Terzett“ KV 441 und eines der Klavierquartette in Mozart Zimmer im Palais Thun aufgeführt. Am 13. Januar besucht Mozart eine Aufführung von Giovanni Paisiellos Oper „Le gare generose“. Am 17. Januar wird der „Figaro“ in Mozarts Anwesenheit gegeben. Der 19. Januar ergibt eine Akademie Mozarts im Prager Nationaltheater, wo u. a. die „Prager“ Sinfonie D-Dur KV 504 uraufgeführt wird. Am 22. Januar wird der „Figaro“ unter Mozarts Direktion wiederholt. Hier in Prag wird der Kontrakt über eine Oper Mozarts für die kommende Saison geschlossen. Anfang Februar reist Mozart zurück nach Wien.


    Mozart plant eine Englandreise und beauftragt seinen Schüler Thomas Attwood, ihm in London eine Scrittura zu besorgen. Der Plan scheitert. Mitte März erkrankt Leopold Mozart und wird von Nannerl in Salzburg bis Anfang Mai gepflegt. Vom 7. bis 20. April ist Ludwig van Beethoven aus Bonn in Wien, in der Absicht bei Mozart zu lernen. Wegen der tödlichen Erkrankung seiner Mutter muss er vorzeitig zurückkehren. Am 24. April zieht Mozart von der Schulerstraße in die Landstraße Nr. 224 um. Am 28. Mai stirbt Leopold Mozart in Salzburg und wird auf dem Friedhof St. Sebastian beigesetzt.


    Am 1. August nimmt Mozart den Erbvertrag von Nannerls Ehemann an und erhält seinen Erbanteil von 1.000 fl. Am 10. August vollendet er die „kleine Nachtmusik“. Am 1. Oktober beginnt die Reise der Mozarts von Wien nach Prag, Ankunft dort am 4. Oktober. Am 14. Oktober wird der „Figaro“ in Prag unter Mozarts Leitung und zu Ehren der Vermählung der Erzherzogin Maria Theresia mit dem Prinzen Anton Clemens von Sachsen gegeben. Ursprünglich war der „Don Giovanni“ für diese Zeremonie vorgesehen, die Proben verzögern sich, die Erzherzogin reist am 15. Oktober bereits ab. Die Uraufführung des „Don Giovanni“ findet im Ständetheater zu Prag am 29. Oktober statt. Bei der Aufführung soll auch Giacomo Casanova anwesend gewesen sein. Am 3. November wird „Don Giovanni“ zu Mozart Benefiz als 4. Aufführung gegeben. Am 16. November, einen Tag nach dem Tode von Christoph Willibald Gluck, ist Mozart daheim in Wien. Anfang Dezember zieht Mozart erneut um und wird von Kaiser Joseph II. zum k. k. Kammerkompositeur mit einer Besoldung von 800 fl. p.a. befördert. Am 27. Dezember gebiert Constanze Mozart ihr viertes Kind Theresia [Taufpatin Maria Theresia von Trattner], das Kind stirbt bereits am 29.06.1788.


    Werke: KV 509 – KV 532; Rondo f. Klavier a-moll KV 511, Arien, Streichquintette KV 515 u. 516, Lieder, Ein musikalischer Spaß KV 522, Eine kleine Nachtmusik KV 525, Don Giovanni KV 527



    1 7 8 8


    Im Winter komponiert Mozart Kontretänze und Deutsche Tänze für die Redouten-Bälle. „Die Entführung aus dem Serail“ wird im Februar wieder aufgenommen. Vom 5. Februar 1788 bis 16. November 1791 bleibt das Kärtnertortheater geschlossen. Am 24. Februar wird das Klavierkonzert D-Dur KV 537 vollendet, welches Mozart später [15.10.1790] in Frankfurt während der Krönungsfeierlichkeiten und nochmals am 14.04.1789 am Hof zu Dresden spielt. Am 26. Februar und am 4. März leitet Mozart Aufführungen der Kantate „Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ von Carl Philipp Emanuel Bach, wobei Aloisia Lange und Valentin Adamberger mitwirken. Mozarts letzte Arie für Aloisia Lange ist „Ah se in ciel, benigne stelle“ KV 538. Mozart hat die Streichquintette KV 515 und 516 zur Subskription angeboten, mit dem Erlös will er Schulden bei Michael Puchberg begleichen.


    Am 7. Mai geht der „Don Giovanni“ im k. k. National-Hof-Theater erstmals in Wien unter Mitwirkung von Aloisia Lange als Donna Anna über die Bühne. Mozart leiht sich fortwährend mehr und mehr Geld von Puchberg. Am 17. Juni zieht Mozart wieder einmal um. Die Sinfonie Es-Dur KV 543 wird am 26. Juni vollendet, es folgen die Sinfonien g-moll KV 550 am 25. Juli und C-Dur KV 551 am 10. August. Im November bearbeitet Mozart nach Auftrag durch Baron Gottfried van Swieten Georg Friedrich Händels „Acis und Galathea“; die Bearbeitung wird am 30. Dezember aufgeführt. Die letzte Aufführung des „Don Giovanni“ zu Mozarts Lebzeiten findet am 15. Dezember im Beisein des kranken Kaiser Josephs II. statt.


    Werke: KV 533 – KV 568; Klavierkonzert D-Dur KV 537, Arien, Lieder, Sinfonien Es-Dur KV 543, g-moll KV 550, C-Dur KV 551, Klaviertrios, Klaviersonate KV 545, Canoni, Händelbearbeitungen, Menuette, Tänze


    1 7 8 9


    Gleich zu Beginn des Jahres zieht Mozart aus der Währingerstraße in die Innere Stadt Nr. 245 [Judenplatz]. Mozart komponiert wiederum dt. Tänze für die Bälle im kleinen Redoutensaal der Hofburg. Am 6. März findet die Aufführung von Georg Friedrich Händels „Messias“ in der Instrumentationsbearbeitung Mozarts, veranlasst wiederum durch Baron Gottfried van Swieten, bei Graf Johann Esterházy statt. Am 22. März erblickt Nannerls zweites Kind Johanna das Licht der Welt und behält es bis zum 01. September 1805 im Auge. Am 2. April leiht sich Mozart 100 fl. von Franz Anton Hofdemel. Am 8. April reist Mozart zusammen mit Fürst Karl Lichnowsky von Wien nach Prag, wo sie am 10. April nachmittags eintreffen. Hier sucht Mozart sofort Familie Duschek auf, trifft aber nur auf Franz Duschek, da dessen Frau bereits nach Dresden abgereist ist. Mozart verhandelt in Prag mit dem Theatermann Domenico Guardasoni über eine Oper „auf den künftigen Herbst“ gegen ein Honorar von 200 Dukaten zzgl. 50 Dukaten Reisegeld.


    Weiterreise nach Dresden, wo Mozart am 12. April eintrifft. Hier frühstückt er am darauf folgenden Tag mit Fürst Lichnowsky bei Familie Neumann, besucht anschließend den Gottesdienst in der Hofkapelle. Dort hört Mozart eine Messe des Komponisten Johann Gottlieb Naumann, die er als „mittelmäßig“ bewertet. Am Nachmittag gibt Mozart ein Privatkonzert im „Hotel de Pologne“ mit Streichquartetten und dem Trio „a sei pezzi“ KV 563, Josepha Duschek singt Arien aus dem „Figaro“ und „Don Giovanni“. Am 14. April konzertiert Mozart bei Hofe vor dem Kurfürsten Friedrich August III. von Sachsen und seiner Gemahlin in deren Zimmer [Klavierkonzert D-Dur KV 537]. Die zwei Tage andauernde Reise nach Leipzig endet am 20. April. Hier improvisiert Mozart an der Orgel der Thomaskirche. Gegen ende April reist Mozart weiter nach Potsdam, komponiert hier die Variationen KV 573 über ein Menuett von Jean Pierre Dupont, den er hier kennen lernt. Am 8. Mai ist Mozart wieder zurück in Leipzig und konzertiert hier am 12. Mai abends im Leipziger Gewandhaus mit dem Klavierkonzert B-Dur KV 456 und C-Dur KV 503. Josepha Duschek singt an diesem Abend das Rondo KV 505 mit obligatem Klavier sowie vermutlich die in Prag komponierte Szene KV 528. Mitte Mai verlässt Lichnowsky Leipzig ohne Mozart, welcher erst am 17. Mai abreist und am 19. in Berlin eintrifft. Hier erhält Mozart vermutlich Anregung, die sechs „Preußischen“ Streichquartette zu komponieren. Am 28. Mai Abreise aus Berlin via Dresden [31. Mai] nach Prag, wo er bis 2. Juni verweilt, um am 4. Juni wieder in Wien einzutreffen. Die Geschäfte in Wien laufen schlecht, einziger Subskribent seiner Konzerte ist Baron Gottfried van Swieten. Mit Juli leiht sich Mozart erneut jede Menge Geld von Freund Puchberg, auch Constanzes Befinden verschlechtert sich zusehends. Anfang August folgt Constanze dem Rat des Hausarztes Dr. Thomas Closset und begibt sich zur Kur nach Baden. Am 29. August wird der „Figaro“ in Wien wieder aufgenommen, Adriana Ferrarese del Bene singt die Susanna, Mozart komponiert ersatzweise die Arien KV 577 und 579. Ende September ist das Klarinettenquintett A-Dur KV 581 komponiert. Anfang November besucht Mozart Joseph Haydn in Esterháza. Am 16. November wird Mozarts 5. Kind, Anna Maria geboren und stirbt bereits nach einer Stunde Aufenthalt in Wien. Das Klarinettenquintett wird nebst einer Kantate von Vincenzo Righini am 22. oder 23. Dezember aufgeführt, Josepha Hofer [Constanzes Schwester] und Anton Stadler [„Stadler-Quintett“] wirken mit. Mozart leiht sich erneut große Summen von Michael Puchberg. Die erste Opernprobe der „Cosí fan tutte“ findet am 31. Dezember in Gegenwart Joseph Haydns und Michael Puchbergs statt. Es entstehen weitere Menuette und Deutsche Tänze für die Faschingsbälle in den Redoutensälen der Hofburg.


    Werke: KV 569 – KV 587a; Händelbearbeitungen, Kleine Gigue KV 574, Preußische Quartette, letzte Klaviersonate KV 576, Arien, Klarinettenquintett KV 481



    1 7 9 0


    Das Jahr 1790 beginnt mit erneuter Darlehensaufnahme bei Michael Puchberg. Am 21. Januar ist die erste Orchesterprobe zu „Cosí fan tutte“ angesetzt, zu der wiederum Joseph Haydn und Michael Puchberg geladen sind. Am 26. Januar wird die Oper „Cosí fan tutte“ KV 588 im Burgtheater uraufgeführt.


    Am 20. Februar stirb Kaiser Joseph II. in den frühen Morgenstunden. Mehrfach nimmt Mozart in der Zeit von Februar bis Mai weitere Darlehen bei Freund Puchberg auf. Als Nachfolgerin der Oper „Una cosa rara“ von Martín y Soler [Text: Lorenzo da Ponte] wird Mitte Mai die Oper „Der Fall ist noch weit seltener“ von Benedikt Schack [Libretto: Emanuel Schikaneder] aufgeführt. Am 22. Mai führt Mozart die ersten beiden „Preußischen“ Quartette KV 575 und 589 in seiner Wohnung auf. Mozart besucht Anfang Juni seine Frau Constanze für einige Wochen in Baden. Am 12. Juni dirigiert Mozart seine „Cosí fan tutte“ in Wien und tagsdrauf die Messe KV 317 [„Krönungsmesse“]. Am 14. August meldet Mozart sich bei Puchberg „krank und voll kummer und Sorge“. Am 11. September wird die Oper „Der Stein der Weisen oder: Die Zauberinsel“ von Emanuel Schikaneder, in Musik gesetzt von den Komponisten Schack, Gerl, Henneberg und Mozart erstmals aufgeführt. Am 23. September reist Mozart zu den Krönungsfeierlichkeiten Leopolds II. mit seinem Schwager Franz de Paula Hofer ab nach Frankfurt, welches sie am 28. September erreichen. Am 1. Oktober unterzeichnet Mozart hier eine Schuldverschreibung zu Gunsten Heinrich Lackenbachers, der ihm ein Darlehen über 1.000 fl., verzinst mit 5% p.a. gewährt. Mozart arbeitet an den Stücken für den Uhrmacher [vermutlich KV 594], welche er als „eine mir sehr verhaßte Arbeit“ bezeichnet. Am 4., Oktober ist der Einzug Leopolds II. in Frankfurt: 1.493 Reiter, 1.336 Mann zu Fuß, 104 vier- bis sechsspännige Kutschen und Wagen, Antonio Salieri. Anstelle des „Don Giovanni“ wird am 5. Oktober Carl Ditters von Dittersdorfs „Die Liebe im Narrenhause“ gegeben. Die Krönung Kaiser Leopolds II. wird am 9. Oktober zelebriert. Hierbei wird Ludwig van Beethovens „Cantate auf die Erhebung Leopolds des Zweiten zur Kaiserwürde“ aufgeführt, gefolgt von der „Entführung aus dem Serail“ am 12. Oktober und den Klavierkonzerten F-Dur KV 459 und D-Dur KV 537 am 15. Oktober.


    Mozart reist am 16. Oktober nach Mainz, wo er am 20. des Monats im Akademie-Saal des kurfürstlichen Schlosses konzertiert. Am 21. Oktober fährt Mozart zurück nach Mannheim, kommt am 23. Oktober dort an und wohnt am selben Abend noch der Hauptprobe seines „Figaro“ bei. Einen Tag später unternimmt Mozart einen Ausflug nach Schwetzingen und erlebt, zurück in Mannheim, eine Aufführung des „Figaro“. Die Rückreise beginnt am 26. Oktober über Bruchsal, Cannstatt, Göppingen, Ulm und Günzburg. Zu dieser Zeit unterbreitet der Londoner Manager Robert May O’Kelly, der ihm das Angebot, von Ende 1790 bis Mitte 1791 in London zwei Opern zu komponieren. Es ist nicht bekannt, wie Mozart darauf reagierte. Am 28. und 29. Oktober verweilt Mozart in Augsburg und München, besucht Familie Cannabich, Marchand und Brochard. Er tritt den Oboisten Ramm. Im November schließt Joseph Haydn mit dem Londoner Konzertunternehmer Johann Peter Salomon einen Vertrag über eine Englandreise ab. Anfang November konzertiert Mozart im Kaisersaal der Residenz des Kurfürsten Karl Theodor zu Ehren des Königs Ferdinand IV. von Neapel. Am 10. November ist Mozart zurück in Wien. Nannerls 3. Kind Maria Babette wird am 17. November geboren. Am 14. Dezember gibt Joseph Haydn ein Abschiedsmahl vor seiner Abreise nach London, die tagsdrauf stattfindet. Bei dieser Gelegenheit soll Salomon auch Mozart ein Angebot für einen Englandaufenthalt unterbreitet haben. Mozart und Joseph Haydn sehen sich am 15. Dezember 1790 das letzte Mal.


    Werke: KV 588 – KV 594; Cosí fan tutte KV 588, Preußische Quartette, Streichquintett KV 593



    1 7 9 1


    Im ersten Quartal komponiert Mozart Unmengen an Tänzen [Menuette, Teutsche, Kontre und Ländler] für die Bälle im Redoutensaal der Hofburg. Am 5. Januar ist sein letztes Klavierkonzert B-Dur KV 595 vollendet. Am 4. März spielt Mozart bei einem Konzert des Klarinettisten Joseph Beer, bei dem auch Aloisia Lange mitwirkt, im Saal des Restaurateurs Ignaz Jahn sein kürzlich vollendetes letztes Klavierkonzert. Am 23. März eröffnet ein gewisser Herr Müller [ = Joseph Graf Deym von Stritetz] das Mausoleum für Feldmarschall Freiherr von Laudon, für das Mozart u.a. das „Orgelstück für eine Uhr“ KV 608 komponierte. Am 16. und 17. April wird in einer der beiden angesetzten Akademien der Tonkünstlersozietät vermutlich die Sinfonie g-moll KV 550 in der 2. Fassung [mit Klarinetten] uraufgeführt. Mozart bewirbt sich gegen Ende April um die Stelle des Adjunkten des Domkapellmeisters von St. Stephan. Am 29. April stirbt Nannerls 3. Kind Maria Babette.


    Im Mai beginnt Mozart mit der Komposition der „Zauberflöte“, am 9. Mai wird Mozart die beantrage Position als unbesoldete Stelle zugewiesen. Am 4. Juni fährt Constanze erneut zur Kur nach Baden und nimmt den Sohn Carl mit. Am 6. Juni trifft Mozart F. X. Süßmayr im Gasthof „Zur ungarischen Krone“ und besucht abends die Oper „Anton bei Hofe oder das Namensfest“ von Emanuel Schikaneder. Am 11. Juni wohnt Mozart einer Aufführung der Oper „Kaspar, der Fagottist oder: Die Zauberzither“ von Wenzel Müller bei. Am 14. Juni stirbt Onkel Franz Alois, der Vater des „Bäsle“ in Augsburg. Mozarts Darlehensgesuche an Michael Puchberg nehmen erneut zu. Mitte Juli holt Mozart Constanze und Sohn Carl aus Baden zurück nach Wien. Er erhält vermutlich zu dieser Zeit, oder bereits früher, den Auftrag zur Komposition der Oper „La Clemenza di Tito“ zu den Krönungsfeierlichkeiten Leopolds II. als böhmischer König für Prag.


    Franz Xaver Wolfgang Mozart wird am 26. Juli 1791 als 6. Kind der Mozarts geboren. Er wird am 29.07.1844 in Karlsbad sterben. Im Juli bestellt Graf Walsegg-Stuppach durch einen Mittelsmann bei Mozart ein Requiem zum Gedenken an seine am 14. Februar verstorbene junge Frau. Mitte August reisen Wolfgang Mozart nebst Gemahlin und Franz Xaver Süßmayr nach Prag. Der Sohn Carl wird unterdessen in einer Erziehungsanstalt in Perchtoldsdorf untergebracht. Während einer Akademie der blinden Glasharmonika-Virtuosin Marianne Kirchgeßner wird Mozarts Adagio und Rondo KV 617 am 19. August aufgeführt. Am 28. August trifft die Reisegruppe „Mozart & Co.“ in Prag ein. Am 2. September werden die Krönungsfeierlichkeiten mit einer Festaufführung des „Don Giovanni“ eingeläutet. Angeblich war bei dieser Aufführung der 14jährige Heinrich von Kleist in Begleitung seines Onkels anwesend.


    Die Komposition der Opera seria „La Clemenza di Tito“ ist am 5. September beendet und wird am 6. September im Nationaltheater zu Prag unter Mozarts Leitung in Gegenwart Kaiser Leopolds II. und seiner Gemahlin uraufgeführt. Soloklarinettist ist Anton Stadler. Kurz darauf besucht Mozart die Prager Loge „Zur Wahrheit und Einigkeit“; hier wird seine Kantate „Die Maurerfreude“ KV 471 aufgeführt. Am 12. September wird bei einem Volksfest mit Freiball im Nationaltheater in Gegenwart des Kaiserpaares durch Josepha Duschek die „Huldigungskantate“ von Leopold Anton Kozeluch aufgeführt. Mitte September reisen die Mozarts mit Süßmayr zurück nach Wien.


    Am 28. September beendet Mozart die Kompositionsarbeiten an der „Zauberflöte“ mit dem Priestermarsch und der Ouvertüre. Einen Tag später ist das Klarinettenkonzert KV 622 vollendet. Die Oper „Die Zauberflöte“, Libretto von Emanuel Schikaneder, wird am 30. September im Freihaus-Theater auf der Wieden uraufgeführt. Mozart dirigiert selbst vom Clavier aus, Süßmayr blättert ihm um, die Schwägerin Josepha Hofer singt die „Königin der Nacht“, die erst 17jährige Anna Gottlieb singt die „Pamina“. Anfang Oktober fährt Constanze mit ihrer Schwester Sophie und dem Sohn Wolfgang zur Kur nach Baden. Sohn Carl ist wieder im Erziehungsheim untergebracht. Am 8. Oktober spielt Mozart während einer Aufführung der „Zauberflöte“ selbst das Glockenspiel. Am 9. Oktober besucht er mit Schwiegermutter Cäcilia Weber die „Zauberflöte“, am 13. Oktober mit Schwiegermutter und Antonio Salieri und dessen Freundin Caterina Cavalieri.


    Mit Sohnemann Carl im Gepäck holt Mozart am 17. Oktober Constanze und Sohn Wolfgang in Baden ab. Die „Kleine Freimaurerkantate“ wird am 15. November vollendet und am 18. November anlässlich der Einweihung des neuen „Tempels“ der Loge „Zur neugekrönten Hoffnung“ aufgeführt. Dies ist Mozarts letzter Auftritt, seine letzte vollendete Komposition.


    Am 20. November wird Mozart bettlägerig. Betreut wird er durch die Ärzte Dr. Thomas Franz Closset und Dr. Matthias von Sallaba. Anfang Dezember erhält Mozart eine Anzahl von wunderbaren Angeboten aus Ungarn und den Niederlanden, sein Gesundheitszustand bessert sich für kurze Zeit.


    Am 5. Dezember um 0 Uhr 55 Minuten haucht Wolfgang Amadeus Mozart in Anwesenheit seiner Frau Constanze, seiner Schwägerin Sophie und Dr. Closset sein irdisches Leben aus.


    Werke: KV 595-626; letztes Klavierkonzert B-Dur KV 595, Tänze, Arien, Streichquintett KV 614, Ave verum KV 618, Die Zauberflöte KV 620, La Clemenza di Tito KV 621, Klarinettenkonzert KV 622, Kleine Freimaurerkantate KV 623, Requiem KV 626




    Mozarts Musik ist ja nie weniger als schön.
    [Charles Rosen]


    ©2005 by Ulrich Blees nach bestem Wissen und Gewissen für TAMINO-Klassikforum, Wien

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Na sowas, der verlorene Sohn ist wiedergekehrt.


    Schön, wieder von dir zu lesen (aber du hättest nicht gleich drei versäumte Wochen in zwei Postings zu pressen gebraucht; wer kann so viel auf einmal lesen?).


    =) =) =)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • ...und du glaubst also, du kannst dich da so sang- und klanglos mit kurzpostings wieder reinschleichen, nachdem du dich unter diesen circumstances mit solchem pomp verabschiedet hast?!
    :baeh01:
    :beatnik:

  • Salut,


    der Thread ist schon in weiten Teilen fertig gewesen, bedurfte einiger Nachbearbeitungen und sollte ursprünglich erst am 27.01.2006 um Punkt 20:00 Uhr online gehen... ich konnt's halt nicht lassen...


    Der Thread soll/muss ja nicht auf einmal gelesen, sondern kann als grobes Nachschlagewerk [daher die Unterteilung nach Jahren] benutzt werden.


    :D


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Lieber Ulli, ganz herzlichen Dank für die Kurzbiografie, die dem wenig mit Zeit gesegneten Leser die Leküre der Werke von Jahn, Abert usw. ersparst. Die "Waisenhausmesse" des 12jährigen zählt für mich zu den Wundern, die so nur Mozart vollbringen konnte, ein reifes und in keinerlei Hinsicht "kindliches" geschweige "kindisches" Meisterwerk, das leider noch immer im Schatten der "leichter verdaulichen" Kirchenwerke steht.
    Ich freue mich über Deine "Heimkehr" ins Forum und bin auf Deine neuen Beiträge sehr gespannt. Liebe Grüsse, BBB

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Lieber Ulli,


    schön, dass du wieder da bist.


    Deine Ausarbeitung werde ich mir ausdrucken und am Wochenende in aller Ruhe zu Gemüte führen. Danke, dass du hier so viel Arbeit investierst und dein Wissen mit uns teilst!


    Carola :hello:

  • Hallo lieber Ulli,
    entschuldige bitte die ungenaue Frage eines ehemaligen Mozartfans (nämlich: mir um 1975 / 76):
    Soweit ich in Erinnerung habe, starb Mozart in der Nacht vom 5ten auf den 6ten Dezember um 0:55h


    Es müsste daher der 6te Dezember sein, oder?

  • Zitat

    Original von Daskalos
    Hallo lieber Ulli,
    entschuldige bitte die ungenaue Frage eines ehemaligen Mozartfans (nämlich: mir um 1975 / 76):
    Soweit ich in Erinnerung habe, starb Mozart in der Nacht vom 5ten auf den 6ten Dezember um 0:55h


    Es müsste daher der 6te Dezember sein, oder?


    Lieber Daskalos,


    so ist's brav: Der Thread soll schön zum Fragenstellen und zu Diskussionen herhalten. Constanze Mozart trug in W. A. Mozarts Stammbuch ein:


    [...]Um 1 Uhr Mittneracht vom 4ten zum 5ten Dezember dieß Jahres verließ er in seinem 36ten Jahre - O! nur allzufrühe! - diese gute - - aber undanckbare Weldt - - [...]


    Der Totenschein, unterzeichnet von Vinc. Barfuß [ :D], F. e. Consistorial-Rath, Cur- und Chormeister sagt aus, dass Mozart


    [...] den fünften Dezember im Jahr Ein Tausend Sieben Hundert Neunzig Eins (den 5. Dezember 1791) [...] gestorben ist.


    Auch das Verzeichnis der Verstorbenen der Stadt und die Sperrs-Relation erwähnen den Todestag mit Den 5. Dezember [1791].


    Und hier ganz genau:


    Fünfundfünfzig Minuten nach Mitternacht, also in der ersten Stunde des 5. Dezember 1791, war Mozart tot. [Kurt Pahlen]


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hi Ulli,


    wäre ganz nett, wenn Du mitteilen könntest, auf welche Quellen Du Deine mehrseitige Ausarbeitung stützt.


    Beste Grüße aus Hannover

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von tom
    Hi Ulli,


    wäre ganz nett, wenn Du mitteilen könntest, auf welche Quellen Du Deine mehrseitige Ausarbeitung stützt.


    Beste Grüße aus Hannover


    Hallo tom,


    das wird noch einmal so lang... dieses Jahr nicht mehr, sorry!


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • HA! SEHR WITZIG!


    Diesen Thread habe ich gerade ergooglet...


    Stichworte "Zauberinsel Mozart" - Google-Seite 4


    ...das hilft mir jetzt nicht wirklich...


    :angel:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Quellen? :baeh01: :hello:


    Achja, für alle denen deine Ausführungen nicht reichen, kann ich uneingeschränkt Wolfgang Hildesheimers "Mozart" erschienen u.a. bei Suhrkamp.
    Dieses Buch kann man getrost als Referenzbiographie bezeichnen, denke ich.

    Einmal editiert, zuletzt von Seb ()

  • Zitat

    Original von Seb
    Quellen? :baeh01: :hello:


    ...mein Schädel und das Köchelverzeichnis [als Zeitleiste] ... für Details [Zitate]: Briefe-GA und ggfs. Vorworte der NMA.


    Nach knapp 20 Jahren Mozart sollte das ja so einigermassen sitzen...


    :jubel:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Seb


    Achja, für alle denen deine Ausführungen nicht reichen, kann ich uneingeschränkt Wolfgang Hildesheimers "Mozart" erschienen u.a. bei Suhrkamp.
    Dieses Buch kann man getrost als Referenzbiographie bezeichnen, denke ich.


    Salut,


    es war nicht - nur, um dies noch einmal klar herauszustellen - meine Intention, eine umfassende Referenzbiografie hier abzuliefern, denn die gibt es meines Erachtens ohnehin nicht resp. müsste sie wie eine Ergänzungslieferung permanent gepflegt werden. Auch Hildesheimer [in Ehren] ist mittlerweile von den neuaufgedeckten Fakten eingeholt. Man muss/sollte sich schon der "alten Schinken" bedienen, aber auch aufmerksam die neue Literatur im Auge behalten und ggfs. selbst "korrigieren" bzw. "dazulernen", um ein vollständiges Mozartbild zu erhalten.


    Von der Ausführlichkeit habe ich bewußt Abstand genommen, da die Besprechung mancher Themata den Umfang dieser Kurzbiografie allein bei weitem übertreffen würden und eine Ausführlichkeit auch zumeist subjektive Prägungen und Gewichtungen enthält.


    Auch erbhebt meine Kurzbiografie sicher keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wohl aber auf Richtigkeit, wobei ich keinesfalls unfehlbar und für korrigierende und ergänzende Hinweise stets dankbar bin. Dieser wirklich kurze Abriss soll nur als grobe Orientierungshilfe dienen. Tiefergehendes kann hier oder in entsprechenden - teilweise bereits existenten - Spezialthreads ergründet und besprochen [diskutiert] werden.


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo Ulli,
    ich habe sie eben erst entdeckt, deine Kurzbiographie. Für Tamino-Verhältnisse ist sie allerdings alles andere als kurz. :D


    Ich habe zwar noch keine Zeile gelesen, möchte aber unverzüglich meinen Respekt zollen. So viel Mühe macht sich nicht ein jeder.


    Im Übrigen hab ich das Copyright verletzt und das Werk ausgedruckt :beatnik: :D
    Selbstvertändlich nur für den Privatgebrauch. :yes:


    Liebe Grüße
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • hallo, ulli, ich bin ganz baff :jubel:
    und schließe mich dem schwarzen hahn an...auch ich werde um einige kopien reicher bzw. einige weiße blätter ärmer ...BRAVO, BRAVISSIMO!!!!! :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Mit Abstand der lesenwerteste Forenbeitrag, der mir je irgendwo in einem Internetforum - zu welchem Thema auch immer - begegnet ist. Hab's weiterempfohlen.


    :jubel:


    Heinz

  • Hallo Ulli,


    auch von mir noch ein :jubel: für diese schöne (Kurz-)Biographie im charakteristischen Ulli-Styl ;)


    Im Thread-Titel steht "1ter Theil" - was käme denn noch in den 2ten Theil? :]


    Zu Deinen Quellen:

    Zitat

    Ulli schrieb:
    ... für Details [Zitate]: Briefe-GA und ggfs. Vorworte der NMA.


    Da würde mich sehr interessieren, wieviele Bände die Briefe-GA umfasst - Du zitierst ja häufiger aus ihnen und ich finde, dies ist wohl die authentischste Quelle, wenn man über Mozarts Werk und Leben etwas beitragen und erfahren möchte.


    Ich mag seinen Briefstil sehr, habe aber leider nur einen Briefe-Sammelband von Reclam und mich schon öfters mit dem Gedanken getragen, eine solche Anschaffung zumindest mal ins Auge zu fassen.


    Daher also die Bitte um ein paar Details zu einer solchen Gesamtausgabe. Stehen da denn nur Mozarts Briefe drin oder auch die Antworten der Angeschriebenen (soweit erhalten)?
    Bzw. auch Korrespondenz von Papa Leopold, Nannerl usw., die nicht direkt an Wolfang gerichtet war...


    Oder Erläuterungen zu Namen/ erwähnten Werken, etc.?


    Und -wo ich grad dabey bin: Die NMA hast Du ja sicher auch komplett im Schrank stehen (was für eine Frage :wacky: )


    Da würde mich auch interessieren, wieviele Bände das denn sind (ich hab seit 1991 ein paar Opernpartituren aus der NMA, die damals in einer günstigen "Taschenbuch"-Version bei dtv/ Bärenreiter erschienen sind)...


    Die Neu-Edition der NMA (sofern ich es richtig im Gedächtnis habe und es tatsächlich in den vergangenen Jahrzehnten eine solche gegeben hat) ist doch mittlerweile abgeschlossen, oder?

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Salut,


    der 2te Theil ist das Posting darunter - ein Posting fasst leider nur 70.000 Zeichen, daher mußte ich aufteilen.


    Es gibt verschiedene Briefe-GA - ich besitze die neue TB-Ausgabe von Baerenreiter/dtv. Sie umfasst insgesamt sieben Bände plus einen schmalen Band "Einführung und Ergänzung"


    I 1755-1776
    II 1777-1779
    III 1780-1786
    IV 1787-1857
    V Kommentar I u. II
    VI Kommentar III u. IV
    VII Register


    Es stehen alle greifbaren erhaltenen Korrespondenzen - somit auch Antworten - darin, auch die Eintragungen in Mozarts "Verzeichnüß" sind chronologisch mit Notenbeispielen enthalten. Kostenpunkt 148 € für die GA im Schuber[t].


    Die NMA hat insgesamt 20 Bände - das sind schätzungsweise ~ 25.000 Seiten. Leider sind aber die die Händelbearbeitungen NICHT enthalten und das System ist manchmal nicht schlüssig. Stehen z.B. die Divertimenti KV 136ff. bei Serenaden, Kammermusik oder Orchesterwerken? Ich such mir jedesmal 'nen Wolf... ein Register gibt es leider nicht, ich werde aber irgendwann eines erstellen.


    Cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Danke Dir :hello:


    Stolzer Preis - ich denke nochmal drüber nach :D


    Zitat

    IV 1878-1857


    Hier jedoch verwirrest Du mich ein wenig??


    Nochmal zu NMA - haben die Herausgeber in den letzten Jahren eine Überarbeitung vorgenommen (die mittlerweile aber abgeschlossen wurde?), oder verwechsle ich das mit Haydns Noten-Gesamtausgabe, von der ich relativ sicher weiß, dass die zur Zeit überarbeitet wird... ?(

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Salut,


    Verwirrung: Die GA enthält alle Briefe der Familie Mozart. Brief 1 ist Leopold Mozart an Johann Jakob Lotter, Salzburg 10.04.1755, Brief 1.477 ist Carl Thomas Mozart an Alois Taux, Mailand, 31.12.1857. Carl Thomas Mozart starb am 31. Oktober 1858 in Mailand - damit ist die Familie erloschen.


    Im Verhältnis zur "alten" Briefe GA ist diese im TB-Format recht preiswert.


    [Angebmodus] So siehts übrigens aus:



    Obere Etage: neben einer angebrochenen Flasche Pfälzer Branntwein und einigen Büchern über Kafka die Briefe GA, die beiden Fächer darunter sind die NMA.


    [/Angebmodus]


    Die NMA erwarb ich vor einigen Jahren gebraucht für 500 DM vom Landesmusikrat Schleswig-Holstein e.V. Es ist die Ausgabe von 1991, die offenbar ersetzt wurde. NP 1.200 €.


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)