Max van Egmond

  • Sagitt meint:


    Lange Zeit mochte ich neben Dieskau als Bachsänger nur Max van Egmond hören. Er wurde gerade 70,in Java geboren, seit seinem Preisgewinn 1959 in der Scene-Alte-Musik sehr verankert. Er hat viele Kantaten mit Leonhardt eingespielt, aber auch sonst im Bereich der alten Musik viel aufgenommen- eine meiner Lieblingsstücke ist die Kantate von Telemann, Du aber Daniel, gehe hin.
    Seine Stimme ist dunkel und weich, aber eindeutig Bariton.
    Schon lange ist Max van Egmond als Lehrender tätig- Peter Koy ist einer seiner Schüler.
    Wer trägt etwas aus seinen Hör-Erfahrungen bei ?

  • Ich mag van Egmonds Stimme und Musikalität auch sehr.
    Seine "Beiträge" zur Harnoncourt´schen/Leonhardt´schen Gesamteinspielung der geistlichen Bachkantaten sind eigentlich immer hervorragend.
    Als stellvertretendes Beispiel hierfür möchte ich auch die beiden weltlichen Kantaten (Kaffee-Kantate, Bauernkantate) mit Harnoncourt empfehlen.


    Teldec ADD, 1968

  • Hallo,


    ich wäre für jeden Hinweis, warum sich, bitte so konkret wie möglich, ausgerechnet Max van Egmond in dem Kantatenprojekt Leonhard/Harnoncourt ausgezeichnet haben sollte, dankbar. Ich kann leider nichts erkennen, was ich an diesem Sänger, jedenfalls bezogen auf die geistlichen Kantaten, Positives finden sollte.


    Liebe Grüße


    tom

  • Hallo Tom,


    da könnte ich schreiben, technisch ist der Sitz einwandfrei,der Umfang der Stimme erheblich ( auch für die tiefen Töne, ab F nach unten).Sein akzentfreies Singen.Aber das trifft es ja nicht. es geht um das Timbre der Stimme. Mich spricht sie an.Sie hat einen lyrischen Charakter, nicht so perfekt wie Fischer-Dieskau, aber in einer anderen " Farbe" ( ich schrieb,dunkler, vielleicht ist das nicht korrekt).Sein Singen klingt so natürlich,unangestrengt.


    Was aber nützten alle diese Worte, wenn einem das Timbre nicht gefällt ?
    Schöne Grüsse


    Sagitt

  • Hallo Tom,


    eigentlich habe ich keine große Lust, jetzt viele CDs durchzuhören um zu rechtfertigen, warum van Egmond großes leistet in dem Harnoncourt/Leonhardt-Zyklus...


    Erstmal ein Gegenbeispiel:


    Kantate BWV 26 "Ach wie nichtig, ach wie flüchtig". Hier singt Nimsgern den Baßpart. Die Arie "An irdische Schätze das Herze zu hängen" hätte ich weit lieber mit van Egmond gehört!


    Das selbe trifft auch auf Harnoncourts Weihnachtsoratorium zu.


    Also, Beispiele, von geistlichen Kantaten, in denen mir Egmond optimal gefällt, folgen irgendwann.

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  • Ich mag Max van Egmont gerne hören, kenne ihn allerdings nicht aus den Bach-Kantaten mit Harnoncourt/Leonhardt, sondern aus den Veröffentlichungen des Label Ricercar. Z.B. Kantaten von Bruhns, Weckmann und Buxtehude, aber auch von Bach und die von sagitt angesprochene Kantate von Telemann, die in der Serie "Deutsche Barockkantaten" erschienen sind.


    Was sagitt schrieb: Sein Singen klingt so natürlich, unangestrengt. empfinde ich genauso und finde das wirklich großartig. Ein weiteres Beispiel dafür bietet die herrliche Solokantate Mein Hertz ist bereit von Nikolaus Bruhns. :jubel: :jubel:




    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Sagitt meint:


    Gestern bekam Thomas Quasthoff für seine Darstellung der Bachkantaten u.a. BWV 82 den Grammy. Natürlich wurde dann heute aus dieser Produktion auch gespielt. Kernige Stimme. Wenn man die Sanftheit von " Schlummert ein" hören will, darf man nicht zu Quasthoff greifen, sondern zu Max van Egmond. Mit Frans Brüggen,1977.
    Was ist das Kriterium für einen Grammy ?
    Nun, er sei Quasthoff gegönnt. Aber....Spieglein an der Wand....

  • Zuerst etwas, daß vermutlich eine Neuigkeit für Euch ist.
    Ich bin fast aufgewachsen mit seiner Stimme. Und warum?
    Weil er viele Jahre - bevor er als Sänger sich beruflich betätigte - Nachrichtensprecher bei dem Radio war.
    Ich ahne, daß dies seinen Vortrag geprägt hat.


    Ich mag seine Stimme gerne, konnte mich aber nie entscheiden ob er halt Bass(-Bariton) oder Bariton ist.
    Soweit ich hier gesehen habe, bin ich nicht der einzige mit diesem Problem.


    Wie es auch sei, ob Bass oder Bariton, er überzeugte mich.


    PS Oft ist es so, daß Holländer die ihre Kindheit in Indonesien verbrachten (das gilt auch für mich) ihre Muttersprache besser beherschen als durchschnittlich den Fall ist. Und viel besser artikulieren.
    Der Grund ist einfach: Die Ausländer dort hatten meistens ein hohe Ausbildung genossen. Die Kindern bekamen also vieles umsonst geschenkt, wofür im Vaterland sonst mühsam gerungen wird.
    Dies könnte auch noch zu seine Diktion beigetragen haben.

    Einmal editiert, zuletzt von musicophil ()

  • Ein kurzer Hinweis:


    Mit dem link "http://www.maxvanegmond.com/index.html"


    kann man auf die Homepage von Max von Egmond gelangen, die in niederländischer und in englischer Sprache gelesen werden kann. Da ist ein Interview dabei, außerdem zwei Aquarelle des Sängers und manche andere interessante Information.



    Mit :hello:, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“


  • Neben den doch überwiegenden Erinnerungen jetzt doch mal wieder ein Glückwunsch:


    Max von Egmont feiert heute seinen


    79. Geburtstag.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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