Ira Malaniuk

  • Eine der apartesten Erscheinungen im Mezzofach, die nach dem 2. Weltkrieg ihre große Karriere startete, war zweifelsohne die in Polen geboren Ukrainerin Ira Malaniuk.
    Und obwohl sie ihre künstlerische Anwesenheit auf München und Wien aufteilte (und nebenbei in Zürich wohnte), muss man sie doch als eine der Unseren nennen.
    Ich traf sie, mit einem Opernfreund, in einem traditionellen Wiener Stadtcafé an einem milden Novembernachmittagtag, im Jahr 1986, mit ihr.
    "Ich hoffe, Sie erkennen mich noch", waren ihre letzten Worte, am Telefon und ich habe das Café schnell gefunden und ich wartete nun.


    Ich gedachte vor allem meiner Lieblingspartie von ihr, der Adelaide, der Mutter Arabellas, in der gleichnamigen Straussoper.
    Durch mehr als zwei Jahrzehnte war sie hierhin mit Lisa della Casa, Anneliese Rothenberger und Hilde Güden, Otto Edelmann, George London und Dietrich Fischer-Dieskau die Inkarnation dieser verarmten Adeligen im mattgoldenen Schimmer des ersterbenden fin de siècle gewesen.
    Unvergessen ist da der 2. Akt, als sie mit Arabella die Eingangstreppe zum Ballsaal herunterkommt - zwei Bühnenerscheinungen, die immer alles rundherum verblassen ließen und einmal mehr demonstrierten, dass man trotz Verarmung immer eine grande dame sein kann.


    Eingesponnen in diesen meinen vergangenheitsbezogenen Gedanken, öffnet sich die Türe, und herein kam eben jene Adelaide, pardon Kamersängerin Ira Malaniuk, und es erschien mir die Zeit der letzten 20 Jahre überhaupt nicht existiert zu haben.
    Dieselbe Erscheinung, eine Mischung aus stiller Bescheidenheit und herzlichem Wesen - quasi eine glückliche Vereinigung von slawischen Blut mit mitteleropäischer Kultur trat mir entgegen, und wie selten zuvor bei einem Gespräch war die menschliche Brücke zu meinem Vis-à-vis sofort geschlagen.


    Gegen Kriegsende, als der Zusammenbruch des Deutschen Reiches nur mehr eine Frage der Zeit schien, gelangte Ira Malaniuk nach einem Vorsingen in Breslau nach Wien, wo sie ab 1944 ihre weitere Stimmausbildung bei der berühmten Kammersängerin Bahr-Mildenburg genoss. Auf der Suche nach einem Engagement sang sie zunächst in Graz vor - doch scheinbar ohne Erfolg. Und so war ihre nächste Station Linz, wo man sofort bereit war, sie unter Vertrag zu nehmen.
    Doch wie ein Deus ex machina erschien eines Tages der ehemalige Bürgermeister von Graz, Dr. Speck, und eröffnete ihr, dass ihr damaliges Vorsingen eine Initiative ausgelöst habe, sie sofort nach Graz zu holen. Und so wurde die steirische Landeshauptstadt die erste künstlerische Heimat der jungen Mezzonachwuchshoffnung und zugleich ihr Sprungbrett für ihre weitere große Karriere.
    Ihre ersten beiden großen Partien waren ebendort die Azucena im "Troubadour" im italienischem und die Dorabella in "Cosi fan tutte" im deutschen Fach.
    Der eigentliche künstlerische Durchbruch erfolgte aber mit dem Cherubin an der Seite mit Maria Cebotari in Mozarts "Hochzeit des Figaro" anlässlich der Grazer Festspiele.


    Ihre nächste Station in der Karriere von Ira Malaniuk begann 1947 mit einem Engagement an das Züricher Opernhaus, für Nachkriegsbegriffe also ins schweizerische Schlaraffenland, wo sie fünf Jahre blieb und schon mit den größten Dirigentenpersönlichkeiten wie Furtwängler und Knappertsbusch arbeiten konnte.
    Ganz entscheidend für ihre weitere sängerische Entwicklung war aber die Begegnung mit dem deutschen Regisseur Hartmann, der maßgeblichen Anteil am nächstfolgenden Engagement nach München hatte. Die bayrische Landeshauptstadt sollte von diesem Zeitpunkt an (dann später mit Wien) die künstlerische Heimat von Ira Malaniuk werden.
    Speziell in München sang sie alle großen Rollen ihres Faches - vom deutschen Spielmezzo über Carmen, Eboli, Orpheus bis hin zu den Strausspartien konnte sie mit ihrer slawischen, sehr fraulich timbrierten Mezzostimme begeistern.


    Zu Beginn der 50er Jahre erfolgte dann die Berufung zu den Bayreuther Festspielen, wo sie sensationellerweise kurzfristig für die absagende Elisabeth Höngen als Fricka einsprang.
    1951 war sie die Idealbesetzung der Magdalena in Karajans "Meistersinger"- Produktion, im darauffolgenden Jahr wirkte sie in dessen Premiere von "Trstan und Isolde" als Brangäne mit, gemeinsam mit Martha Mödl, Ramon Vinay, Hans Hotter und Ludwig Weber - eine Produktion die man auch auf LP/CD nachempfinden kann, und die zum ersten Mal den Neo - Bayreuth - Geist erahnen lässt, mit einem Wort: Musiktheater in voller Vollendung!
    1952 war Ira Malaniuk wider Fricka Im "Ring des Nibelungen" unter den Dirigenten Joseph Keilberth, Hans Knappertsbusch und Clemens Krauss. Diese Bayreuther Tätigkeit legte auch den Grundstein für die internationale Karriere, die sie mit den sogenannten Wagnerproduktionen an die großen Opernhäuser in aller Welt führen sollte.


    Die Bindung an Wien war eigentlich durch ihre Zusammenarbeit mit Karajan in Bayreuth begründet, und er war es auch, der sie zunächst als Venus im "Tannhäuser" an die WSTO berief.
    Ab diesem Zeitpunkt wohnten im künstlerischen Herzen von Ira Malaniuk (um es in Dichterworten auszudrücken) "zwei Seelen, ach, in ihrer Brust", und heute müssen wir Wiener nur bedauern, dass wir sie auf Grund der Präsenz von Giulietta Simionato hauptsächlich nur im deutschen Fach hören konnten - es ist uns einiges entgangen!


    Gegen Ende ihrer Karriere berief sie der damalige Volksoperndirektor Moser nach ans Haus am Währinger Gürtel, wo sie im Spielmezzofach ("Wildschütz", "Lustige Weiber von Windsor") und in der Operette als Palmatica im "Bettelstudent" auch ihr komödiantisches Talent voll zur Entfaltung bringen konnte.


    Im Gespräch kam es dann, dass Ira Malaniuk in Graz Professorin im Fach Kunstlied weiter Erfüllung gefunden hatte, das war aber bitte vor 20 Jahren.


    Auch kamen wir darauf zurück, dass sie eigentlich alle Partien ihres Faches gesungen hatte, meinte sie:
    "Doch, eine Rolle hätte ich liebend gern gesungen, aber da hätte ich Sopran sein müssen: die Leonore im "Fidelio".


    Ich glaube, das sagt alles zur menschlichen Göße und Humanität von Ira Malaniuk aus - einer der "stillen", aber doch sehr geliebten Großen auch in unserem Haus, der Wiener Staatsoper.

  • Zitat

    Original von oper337


    Ich gedachte vor allem meiner Lieblingspartie von ihr, der Adelaide, der Mutter Arabellas, in der gleichnamigen Straussoper.
    Durch mehr als zwei Jahrzenhnte war sie hierhin mit Lisa della Casa, Anneliese Rothenberger und Hilde Güden, Otto Edelmann, George London und Dietrich Fischer-Dieskau die Inkarnation dieser verarmten Adeligen im mattgoldenen Schimmer des ersterbenden fin de siècle gewesen.
    Unvergessen ist da der 2. Akt, als sie mit Arabella die Eingangstreppe zum Ballsaal herunterkommt - zwei Bühnenerscheinungen, die immer alles rundherum verblassen ließen und einmal mehr demonstrierten, dass man trotz Verarmung immer eine grande dame sein kann.



    In dieser Rolle ist mir Ira Malaniuk von klein auf vertraut, die Aufnahme unter Solti lag damals bei meinen Eltern oft auf dem Plattenteller.


    Gerade sah ich dieses Recital:


    Ira Malaniuk singt Arien & Lieder


    von Verdi, Mozart, Gluck, Bizet, Händel,
    Saint-Saens sowie Lieder aus der Ukraine
    Label: Pre , AAD/m/s




    Kann jemand dazu etwas sagen?



    LG, Elisabeth

  • Lieber Peter,
    in einem anderen Zusammenhang hast Du von einer vergessenen Sängerin gesprochen.
    Ich kann Dir versichern, es gibt viele Opern- und Operettenfreunde, bei denen Ira Malaniuk unvergessen bleiben wird.


    Anläßlich ihres 80. Geburtstages hat sie ein Buch mit ihren Erinnerungen herausgebracht:




    (IBERIA VERLAG)
    z.Zt. vergriffen, aber im amazon marketplace bestellbar.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Lieber Harald!


    Danke! Dass sie nicht vergesssen ist, in Wien ist so manches anders, da vergisst man leicht.


    Kannst Du die 2 Autogramm Fotos da hereinbringen, ich bin technisch nicht begabt, leider weiß ich nicht wie man das macht,


    vielleicht kannst Du es mir erklären.


    Liebe Grüße und vielen Dank, Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Der viele Jahre in Köln tätige Dirigent Franz Marszalek hat mit Ira Malaniuk viele Opern-Querschnitte für die Schallplattenfirma Polydor eingespielt, die jetzt zum Teil auf CD wiederveröffentlicht wurden, z.B.:



    Querschnitte aus Carmen & La Boheme (Klassik unter Sternen)
    (in deutscher Sprache)


    Künstler: Sandor Konya, Eberhard Waechter, Ira Malaniuk, Benno Kusche,
    RSO Köln,
    Dirigent: Franz Marszalek
    Label: Polydor , ADD, 1960




    Querschnitte aus Troubadour & Rigoletto
    (in dt. Spr.)
    (Klassik unter Sternen)


    Künstler: Sandor Konya, Eberhard Waechter, Ilse Hollweg, Ira Malaniuk,
    RSO Köln,
    Polydor , ADD, 1960/61


    Das sind zwar nur recht kurze Querschnitte, aber es ist trotzdem wichtig, daß diese Tondokumente jetzt auch auf CD vorliegen!


    LG :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Lieber Harald!


    Die habe ich alle noch auf 45er LP /17 cm, muss sie einmal wieder raussuchen und mir anhören,


    wenn Du sie nicht da reingegeben hättest, hätte ich gar nicht daran gedacht.


    Danke und liebe Grüße, zu später Stunde. Peter aus Wien.

  • Lieber Peter,


    ich weiß, dass Du die Ira Malaniuk als "Dorabella" sehr geschätzt hast. In Hamburg durfte sie die Rolle beim NDR im Radio singen, davon gibt es eine Doppel-CD:



    [

    Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
    Cosi fan tutte (in deutscher Spr.)

    Künstler: Danco, Malaniuk, Oravez, Schock, Günter, Kusche,
    NDR SO,
    Dirigent: Schmidt-Isserstedt
    Label: Relief , ADD/m, 1953


    Absolute Pflicht für jeden Fan!


    :pfeif:


    LG
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Habe selbst versucht die 2 Fotos hier hereinzubringen - nur klappt es einfach nicht,
    weiß nicht was ich da falsch mache.


    Ich habe sie, persönlich, damals, von Kms. Ira Malaniuk bekommen mit Widmung, das eine.


    Liebe Maggie kannst Du das machen, wäre sehr nett, habe sie Dir gesandt.


    Liebe Grüße Peter, aus de kühlem Wien.

  • Lieber Peter,


    sehr schöne Fotos. :yes:




    Ich habe das schöne Foto unter Copyright-Gesichtspunkten leider entfernen müssen.
    LG Peter


    LG


    Maggie


  • Danke liebe Maggie!


    Ist reizend, wie Du das gemacht hast. Ich habe eine solche Menge OpernsängerInnen Fotos, ein Großteil ging durch einen Wasserrohrbruch verloren, aber ich habe noch sehr viele davon.


    Liebe Grüße und nochmals herzlichen Dank. Peter aus Wien. :jubel: :jubel: :jubel: :hello: :hello: :hello:

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  • Nachdem das mit dem Einstellen der Fotos nun doch geklappt hat (danke, Maggie!), hier noch eine weitere schöne Mozart-Aufnahme mit unserer Ira Malaniuk, diesmal vom WDR Köln:



    Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
    La Clemenza di Tito


    Aufnahme: 28.–31.12.1955, Studio WDR Köln
    Dirigent: Joseph Keilberth
    Orchester des WDR Köln
    Chor des WDR Köln


    Annio: Peter Offermanns
    Publio: Gerard Gröschel
    Servilia: Ilse Wallerstein
    Sesto: Ira Malaniuk
    Tito Vespasiano: Nicolai Gedda
    Vitellia: Hilde Zadek


    Die Aufnahme gibt es zwischenzeitlich auch auf einigen Billig-Labels, aber teilweise in deutlich schlechterer Tonqualität.
    Die oben gezeigte Aufnahme basiert auf den Original-Bändern des Westdeutschen Rundfunks.


    Ich weiß.daß Ira Malaniuk auch viel Wagner gesungen hat, aber anscheinend haben die Wagner-Freunde sie vergessen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Harald Kral
    Ich weiß.daß Ira Malaniuk auch viel Wagner gesungen hat, aber anscheinend haben die Wagner-Freunde sie vergessen.


    Lieber Harald, :boese2:


    das kann man so nicht sagen! ;-) Ich schätze ihre Leistungen als Fricka und Brangäne in diesen Aufnahmen sehr:




    Aber zugegeben, andere Mezzos fallen einem im Wagner-Fach vielleicht eher ein ...


    Best, DiO :beatnik:

  • Lieber Peter,


    danke, dass Du Ira Malaniuk einen Thread gewidmet hast. Die Sängerin hatte einen wundervollen, dunkel timbrierten Mezzo-Sopran. Auf der Bühne war sie eine bildschöne Erscheinung mit hoher Ausstrahlung. Mir sind besonders ihre Eboli, die Brangäne, die Fricka und Azucena in Erinnerung geblieben. Ira Malaniuk war eine echte Dame. Vornehm, bescheiden, hoch gebildet. Ein Kontakt oder Gespräch mit ihr war ein Gewinn. Gott sei Dank ist ihre Kunst in vielen Aufnahmen erhalten geblieben. Die Künstlerin lebt heute zurückgezogen in einem Altersheim in Zirl in Tirol. Dort war neben Wien immer ihr Zweitwohnsitz, weil die Familie Malaniuk an diesem lieblichen Ort ein wunderschönes Anwesen hatte. Ich habe sie einmal in Zirl abholen und zu einem Auftritt fahren dürfen. Schönste Erinnerungen!
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Einen Ausflug ins italienische Fach (allerdings in deutscher Sprache) will ich hier noch erwähnen (Waldi hat die Aufnahme schon mal gelobt):



    [

    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    Rigoletto (in dt. Spr.)

    Aufnahme: Jul. 1956, Studio
    Dirigent: Mario Rossi
    Orchester des WDR Köln
    Chor des WDR Köln
    Chorleitung: Bernhard Zimmermann


    Conte di Ceprano: Heiner Horn
    Contessa di Ceprano: Kristina Sert
    Duca di Mantova: Libero de Luca
    Gilda: Mimi Coertse
    Giovanna: Hildegunt Walther
    Il Conte di Monterone: Willibald Vohla
    Maddalena: Ira Malaniuk
    Marullo: Walter Koller
    Matteo Borsa: Jürgen Förster
    Rigoletto: Josef Metternich
    Sparafucile: Gottlob Frick
    Un paggio: Ursula Heyer
    Usciere di Corte: Hermann Steigers


    Zu dieser Zeit ist in Köln auch eine "Carmen"-Gesamtaufnahme entstanden, mit Ira Malaniuk in der Titelrolle! Die fehlt jedoch bei den offiziellen Veröffentlichungen noch.


    LG


    Harald


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier ist ihre Azucena - wobei ich dieser Aufnahme eine bessere CD-Qualität wünschen würde:




    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    Il Trovatore (in dt. Spr.)


    DRP - Deutsche Rundfunk Produktionen
    Metternich, Goltz, Hopf, Malaniuk,
    WDR SO, Fricsay
    Label: Line , AAD/m, 1953




    LG, Elisabeth

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  • Meine Favoritin in der gleichnamigen Donizetti-Oper ist ohne Zweifel Ira Malaniuk, die durchaus neben einer Simionato oder Cossotto bestehen kann.
    Angegegt durch diesen Thread habe ich mir gestern seit langer Zeit noch einmal die SWR-Archivaufnahme vom 26.01.1960 in deutscher Sprache angehört und erneut diese großartige Sängerin bewundert. Auch die übrige Sängerriege kann sich hören lassen:
    Alphons XI - Raymond Wolansky
    Balthasar - Otto von Rohr
    Fernando - Heinz Hoppe
    Don Gaspard - Georg Jelden
    Ines - Else Mühl
    Das SWR-Vokalensemble Stuttgart und das SWR-Radio-Sinfonieorchester musizieren unter der bewährten Leitung ihres damaligen Chefdirigenten Hans Müller-Kray.

  • [quote]Original von Klaus Schreiber
    Meine Favoritin in der gleichnamigen Donizetti-Oper ist ohne Zweifel Ira Malaniuk, die durchaus neben einer Simionato oder Cossotto bestehen kann.


    Lieber Klaus!


    Ja, aber leider wurde Ira Malaniuk, unter Karajan, nicht im italienischen Fach eingesetzt, wir hatten da die Simionato, die Cosotto...,


    uns sie war eben für das deutsche Fach zuständig.


    Lieb Grüße sendet Dir, aus dem verregneten Wien, Peter. :hello: :hello:


  • In der Tat, auch ich liebe diese Aufnahme sehr.
    Schade nur, dass aus Zeitgründen damals starke Kürzungen vorgenommen wurden, es fehlen ca. 40 min., darunter die Ouvertüre und auch die zweite Arie des Fernand, die Heinz Hoppe nicht singen durfte!


    LG


    Harald :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Ira Malaniuk in Salzburg im August 1958 mit der leider kaum gepielten "Vanessa" von Samuel Barber.


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello:

  • Ira Malaniuk war ein Mezzosopran mit überragenden stimmlichen Qualitäten. Die Stimme war voluminös, warm, mit einer berückend schönen Klangfarbe und persönlichem Timbre. Die Sängerin hat auch nie den Fehler vieler Mezzos gemacht, um jeden Preis auch im Sopranfach zu singen. Durch die kluge Selbstbeschränkung konnte sie in Ihrem Fach lange in einer führenden Position bleiben. Mir unvergessen sind vor allem Ihre Brangäne, die ich nie wieder so volltönend und ergreifend hörte und Ihre Fricka. Viele andere Partien sind bereits erwähnt worden.
    Die Sängerin lebt heute in einem Altenheim in Zirl in Tirol. Dieser Ort war seit langem ihre Sommerresidenz und der Sammelpunkt der Familie Malaniuk. Sie soll sich in hrem neuen Domizil betreut auch von Verwandten wohlfühlen, weil sie so etwas wie die
    verehrte "Königin" inmitten der betagten Menschen sei. Da sie telefonisch kaum mehr zu erreichen ist, habe ich den direkten Kontakt mit dieser liebenswerten Künstlerpersönlichkeit leider verloren.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Wieder eine Lücke in der "Carmen"-Discographie geschlossen: Lange Jahre nur unter Sammlern als begehrtes Tauschojekt gesucht, ist diese Aufnahme nun endlich offiziell auf Doppel-CD erhältlich:



    Georges Bizet (1838-1875)
    Carmen

    Gesamtaufnahme in deutscher Sprache (Rezitativ-Fassung)
    Ira Malaniuk, Anny Schlemm, Hans Hopf, Walter Berry, Erna Maria Duske,
    RSO Köln,
    Dirigent: Andre Cluytens
    Walhall , ADD7m, 1958

    Jetzt muß ich nicht mehr ständig Kopien verschicken!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Gerade erhielt ich die traurige Nachricht, dass Ira Malaniuk leider verstorben ist. Die 1923 geborene Mezzosopranistin/Altistin hatte eine in allen Lagen wundervoll durchgebildete Stimme, die besonders in der Tiefe funkeln konnte. Ihre großen Partien, Brangäne, Ebolie, Amneris, Carmen usw. sind in Aufnahmen erhalten und werden an die große Sängerin erinnern.


    Herzlichst
    Operus

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  • lieber Operus,
    herzlichen Dank für diese - traurige - Mitteilung.
    Hier ist die entsprechende Presse-Verlautbarung:


    Kammerängerin Ira Malaniuk starb 91-jährig

    Zitat

    Die beliebte Professorin der Grazer Kunst-Universität, lange Jahre Mitglied des Wiener Staatsopern-Ensembles, starb im Alter von 91 Jahren.


    Ira Malaniuk war vom Ende der Fünfzigerjahre bis 1972 Mitglied des Wiener Staatsopernensembles und hat dort von kleinsten Partien über die Marzelline in Mozarts „Figaro" bis zu Verdis Eboli und Wagners Brangäne („Tristan") ihre künstlerische Spannweite demonstriert. Studenten der Grazer Kunstuniversität (KUG) kannten sie als aufmunternde und kluge Lehrerin. Ein Förderungs-Preis für junge Talente trägt ihren Namen. Ira Malaniuk hat ihren musikalischen Nachlaß der KUG vermacht. Sie wird am 3. März (14 Uhr) im Tiroler Zirl zur letzten Ruhe gebettet.

    c=27.02.2009 | 10:20 | sin (DiePresse.com)


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Lieber Harald, Lieber Operus!


    Also, das tut mir besonders Leid, diese vornehme Dame, ich gedenke nur an ihre Adalaide in der "Arabella" eine Dame, die auch in weniger guten Verhältnissen, Dame bleibt - das hat sie hier gezeigt.
    Diese Vornehmheit wird mir immer in Erinnerung bleiben.
    Danke Operus für die Mitteilung und Dir Harald für dei Beschreibung ihres Lebenswerkes.


    Aufrichtiges Beileid von Peter aus Wien.

  • In memoriam meiner so hochgeschätzten Kammersängerin Ira Malaniuk hab eich mir erst heute diese CD besorgt,


    aber ich kann diese gleichmäßige Stimme nur jedem empfehlen, mit Arien und Liedern aus der Ukraine.



    1. Ach ich habe sie verloren
    2. + 3. die Arien des Cherubin
    4. Deh per questo istante solo (aus La Clemenca di Tito)
    5. Loderne d Flammen schlagen zum Himmel auf, Arie derAzucena
    6. Die Hände in schweren Ketten, Arie der Azucena
    7. O deon fatale, Arie der Eboli
    8. Ja die Liebehat bunte Flügel
    9. Draußen am Wall von Sevilla
    10. Die Sonne, sie lachte
    11. Ombra mai fu


    12 - 18. Ukrainische Lieder.


    Liebe Grüße sendet Euch Euer Peter.

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  • habe ich diesen Thread hervorgekramt, um die Erinnerung an die Sängerin aufzufrischen.
    Aus dem schier unerschöpflichen Bildarchiv von M. Krugmann hier ein Foto der Künstlerin:



    Ira Malaniuk (* 29. Januar 1919 in Stanislau; † 25. Februar 2009 in Zirl) war eine österreichische Opernsängerin (Alt). International erlangte sie vor allem als Wagner-Sängerin hohes Ansehen.
    Sie wurde 3. März 2009 auf dem Ortsfriedhof in Zirl beigesetzt.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Heute wäre Ira Malaniuk


    96 Jahre alt geworden.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Beim durchforsten meiner lange nicht mehr gehörten Aufnahmen finde ich ein Vokalportrait mit Ira Malanuk unter der Ltg. von Hans Swarowsky. Sie singt darauf Arien von Gluck, Mozart, Bizet, Saint-Saens und Verdi. Leider ist die LP verschollen, aber ich habe vorher die Aufnahmen durch überspielen auf CD gerettet. Sehr beeindruckt haben mich ihre Arien aus dem "Troubadour".

    W.S.