Tod der ungarischen Sopranistin Éva Illés
Die ungarische dramatische Sopranistin Éva Illés, die am Mozarteum Salzburg Sologesang unterrichtete, ist nach langer schwerer Krankheit mit 81 Jahren in Wien verstorben. Nach Abschluß ihrer Solokarriere hat sie viele Nachwuchskräfte unterrichtet, so. z.B. auch Camilla Nylund u.a.
ZitatAlles anzeigenÉva Illés wurde 1929 in Budapest geboren und erhielt auch ihre erste Ausbildung als Sängerin in Ungarn. Ihr erstes Engagement führte sie an das Nationaltheater in Pécs (Südwestungarn), um als Gründungsmitglied des damals neu gegründeten Opernensembles mitzuwirken.
Entsprechend der Tradition eines Drei-Sparten-Hauses wurde sie bereits damals fachübergreifend eingesetzt und sang in Pécs neben Partien wie Gilda in Verdis «Rigoletto» und Violetta in Verdis «La Traviata» auch bereits Rollen wie Melinda in Erkels «Bánk Bán» und die Titelpartie in Puccinis «Madama Butterfly» sowie auch Operette.
In Pécs übernahm sie weiterhin die Titelpartie der ungarischen Erstaufführung von Schostakowitschs «Lady Macbeth von Mzensk» (Katerina Ismailova) in Anwesenheit des Komponisten. Für ihre Interpretation der Katerina Ismailova erhielt sie anschliessend auch den renommierten Franz Liszt-Kulturpreis des Landes Ungarn.
Ende der sechziger Jahre verliess sie Ungarn und begann ihre internationale Karriere zuerst in Westdeutschland, nunmehr ausschliesslich im Fach dramatischer Sopran. (cf)
Opernaufnahmen findet man heutzutage von ihr hauptsächlich auf den Wühltischen der Billigkaufhäuser, so z. Querschnitte aus Verdi- und Puccini-Opern.
LG