Everett Helm (1913 - 1999)

  • Heute ist sein 100. Geburtstag:


    [timg]http://www.uni-marburg.de/musi…eview;l;400;269;*;Everett Helm[/timg]
    Everett Helm (* 17. Juli 1913 in Minneapolis; † 25. Juni 1999 in Berlin) war ein amerikanischer Komponist, Musikwissenschaftler und Journalist.


    Schon im Alter von 15 Jahren war er als Domorganist in Faribault, Minnesota, tätig. Nach seiner humanistischen und musikalischen Ausbildung am Carlton College in Northfield, Minnesota (B. A. 1934), studierte Helm an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts, Komposition bei W. Piston und Musikwissenschaft bei H. Leichtentritt (M. A. 1936; Ph. D. 1939). Als Stipendiat reiste er von 1936 bis 1939 nach Europa und studierte Komposition bei G. F. Malipiero und R. Vaughan Williams sowie Musikwissenschaft bei A. Einstein.
    Von 1948 bis 1950 kam er als Theater- und Musikoffizier nach Deutschland, wo er zunächst in Stuttgart, später in Wiesbaden tätig war. Als freischaffender Komponist und Musikschriftsteller blieb Helm Europa, insbesondere Deutschland, auch nach seiner Tätigkeit als Theater- und Musikoffizier verbunden.


    Everett Helms kompositorisches Werk umfasst Orchesterwerke, und zwar zwei Klavierkonzerte, uraufgeführt 1951 bzw. 1956, Kammermusik, Lieder und Bühnenwerke, nämlich die Funkoper "The siege of tottenburg“, uraufgeführt 1956, auf Deutsch "Die Belagerung von Tottenburg“. Als Musikschriftsteller publizierte er neben zahlreichen Zeitschriftaufsätzen unter anderem Studien über frühe italienische Vokalmusik, 1960, sowie Monografien über Béla Bartók 1965, Franz Liszt ,1972, und Peter Tschaikowsky ,1976.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Im Thread über den Dirigenten Hans Müller-Kray habe ich diese Oper schon mal vorgestellt: Zum 100. Geburtstag von Hans Müller-Kray


    Die Belagerung von Tottenburg
    Oper in 3 Akten
    Sprache: deutsch
    Uraufführung: 1956 im SDR Stuttgart


    Aufnahme: 23.5.1956, Studio
    Dirigent: Hans Müller-Kray
    Symphonie-Orchester des SWR Stuttgart
    Chor des SWF Stuttgart


    Sprecher / Sänger :


    Adjutant: Dieter Eppler / Franz Fehringer
    Agnes: Lieselotte Rau / Hetty Plümacher
    Bürgermeister: Rudolf Gonszar
    Chronist: Armas Sten Fühler
    Feldoberst: Albrecht Schönhals / Günther Ambrosius
    Feldwaibel: Walter Kiesler / Horst Günter
    Leutnant Thomas: Jürgen Goslar/ Fritz Wunderlich
    Rittmeister: Walter Thurau
    Witwe Abt: Ingeborg Lasser


    Der SWR schrieb dazu:

    Zitat

    "Die sogenannte 'Funkoper' wurde Ende der 20er Jahre erfunden; sie sollte eine Art Gegenstück zum gleichzeitig erdachten Radio-Drama, zum Hörfilm, kurzum zum Hörspiel werden. Doch diese Bedeutung als eine eigenstaendige Radiokunst hat die Funkoper nie erreicht, und heute ist diese reizvolle Gattung so gut wie tot. Trotzdem hat das eigens dem Medium des Hörfunks angepasste musikalische Hördrama im Laufe seiner kurzen Geschichte einige beachtenswerte Höhepunkte erlebt. Zum Beispiel 'Die Belagerung von Tottenburg', die 1956 im Auftrag des damaligen SDR entstand. Der Komponist heisst Everett Helm und wurde 1913 in den USA geboren, doch hat er zwischen 1936 und 38 auch in Europa studiert und zwar bei Malipiero und Vaughan Williams, was man seiner Musik, der ein gewisser neoklassizistischer Ton eigen ist, noch anhört. Diese 'Belagerung' ist eine freundliche Parodie auf den Krieg. Die Belagerung, das heisst der Krieg findet eigentlich nicht statt, da die offiziell gepflegte Feindschaft durch den persoenlichen Verkehr der Gegner längst untergraben wurde.
    Die Stuttgarter Hörfunkoper von 1956 besticht durch ihre sorgsame Produktion, durch das Nebeneinander von Sängern und Sprechern. Darueber hinaus geniesst sie aufgrund ihrer glanzvollen Besetzung bei den informierten Musikfreunden einen grossen Ruf. Insbesondere Freunde und Verehrer von Fritz Wunderlich schätzen seine Darstellung des jungen Leutnants."


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)