LORTZING, Albert: DER WAFFENSCHMIED

  • Gustav Albert LORTZING
    DER WAFFENSCHMIED

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    Komische Oper in drei Akten


    Libretto vom Komponisten


    Uraufführung 1837 in Leipzig


    Die Handlung spielt in Worms.
    Zeit: 16. Jahrhundert



    Die Personen


    Hans Stadinger berühmter Waffenschmied und Tierarzt.(Baß)
    Marie, seine Tocher (Sopran)
    Ritter Graf von Liebenau (Bariton
    Georg, sein Knappe (Tenor)
    Ritter Adlhof aus Schwaben (Baß)
    Irmentraud, Maries Erzieherin (Mezzosopran
    Brenner, Gastwirt, Stadingers Schwager (Tenor)
    Ein Schmiedegeselle (Tenor)


    Bürger und Bürgerinnen,
    Schmiedegesellen, Ritter, Knappen, Volk


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    1.AUFZUG: In Stadingers Werkstatt


    Der Ritter , Graf von Liebenau hat sich in die Tochter des berühmten Waffenschmiedes Hans Stadinger verliebt. Dieser hat aber schlechte Erfahrungen mit Adeligen gemacht, einer hat ihm einst die Frau ausgespannt.
    Daher käme Graf von Liebenau ihm nie als Schwiegersohn ins Haus.
    Als ob das nicht schon Problem an sich genug wäre, wird der Graf von einer ältlichen Verehrerin, dem Fräulein von Katzenstein verfolgt, die ihm überallhin nachreist, den ungehobelten Ritter Adlhof aus Schwaben stets im Schlepptau.
    So muß Graf Liebenau zu einer List greifen: Er verdingt sich bei Stadinger unter dem Namen "Konrad" als Schmiedegeselle, gemeinsam mit seinem Knappen Georg. Schnell ist Konrad bei Maria beliebt, aber Stadinger mag ihn weniger, er hat an Georg einen Narren gefressen: IHN sähe er gern als Schwiegersohn.......
    Das Fräulein von Katzenstein, das gerne den Grafen heiraten möchte, schickt ihren Verbündeten, den Ritter Adelhof zu Stadinger, um ihn vor vor dem Grafen zu warnen, sie sähe es gern, wennMaria und "Konrad" ein Paar wären - da sie nicht weiß, daß Konrad und der Graf ein und dieselbe Person sind.
    Aber Stadinger ist nicht erreichbar, so kann Adelhof seine Mission nicht erledigen.
    Stadinger muß außer Haus, hat er doch alle Vorbereitungen zu treffen zum morgigen Fest seines Meisterjubuläums.("Bringt eilig Hut und Mantel mir") Graf Liebenau alias Konrad, nützt die Stunden, da er Stadinger auswärts unterwegs weiß. Nun in eigener Gestalt,
    macht er Marie einen Antrag,um sie zu prüfen, erfährt aber zu seiner unendlichen Freude,daß sie sich schon einem anderen versprochen hat, nämlich Konrad.("Gern gäb ich Glanz und Reichtum hin")
    Stadinger ist früher als erwartet,heimgekehrt, er hat einen Wink erhalten, daß der Graf sich in seinem Hause befände, daher lässt er das ganze Haus durchsuchen - aber Liebenau ist bereits geflohen.
    Man geht zu Bett. Marie klopft an Konrads Kammertür um ihm Gute Nacht zu sagen, aber er scheint schon zu schlafen - Kein Laut kommt aus seinem Zimmer......


    2.AUFZUG 1. Szene: Zimmer bei Stadinger


    Der Graf ist nun wieder in die Rolle von "Konrad" geschlüpft und mimt den Eifersüchtigen ("Ihr wisst, daß er Euch liebt")
    Aber es ist keine echte Eifersucht, sondern nur ein tändelndes Scheingefecht zwischen Liebenden.
    Der Ritter Adelhof erscheint und versucht erneut Stadinger zu überreden Marie schnellstens mit Konrad zu vermählen (Wenn der wüsste....). Aber Stadinger behagt dieser Gedanke gar nicht, er hat Georg als Bräutigam für seine Tochter im Auge. Kurz entschlossen, kündigt er Konrad den Dienst und versucht, Georg seine Tochter schmackhaft zu machen, der will (oder besser gesagt: darf) aber nicht,
    ("Du bist ein arbeitsamer Mensch") und er erfindet tausend Ausflüchte und Ausreden.


    2.AUFZUG 2. Szene: Auf dem Weinberg Stadingers


    Das Jubiläumsfest ist im vollem Gange. Humpen um Humpen wird geleert, es wird gelacht, getanzt und gesungen.("Ach wie herrlich ists im Grünen"). Auch Georg gibt ein Couplet zum Besten. ("War einst ein junger Springinsfeld")
    Da erscheint völlig aufgelöst Jungfer Irmentraud, und berichtet, Marie sei von Landsknechten des Grafen Liebenau entführt worden. Aber kaum, daß sie ausgesprochen hat, naht Liebenau schon als "Konrad", der Marie angeblich "gerettet" bzw "befreit" hat, er bringt sie Stadinger zurück, die ganze "Entführung" war nur eine Finte. Dieser ist aber den andauernden Aufregungen nicht mehr gewachsen: Er bekommt einen Wutanfall und beschließt Marie in ein Kloster zu stecken. ("Zornesglut färbt seine Wangen")


    3.AUFZUG In einem Zimmer bei Stadinger


    Marie ist deprimiert und lässt das auch alle Welt wissen ("Wir armen, armen Mädchen sind gar so übel dran")
    Stadinger möchte Einzelheiten über die Entführung wissen, kann sich aber anhand der ihm berichteten Fakten (die ja in Wahrheit keine sind) kein rechtes Bild machen.
    Da erschein ein Bote des Magistrats (in Wahrheit von Liebenau gesandt) der ein amtliches Schreiben vorweist, worin Stadinger aufgefordert wird,unverzüglich seine Tochter "zum Wohle der Stadt" mit
    dem Schmiedegesellen Konrad zu verheiraten. Widerwillig fügt sich Stadinger.
    Das Paar wird in einer nahegelegenen Kapelle getraut. Nach der Zeremonie verwandelt sich "Konrad" nun endgültig in den Grafen Liebenau, seine wahre Identität.
    Stadinger poltert zwar drauf los, als er erkennen muß, daß er reingelegt wurde -gibt aber schließlich dem Paar seinen Segen.


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