Die englische Komponistin Sally Beamish hat hier im Forum noch keinen Eingang gefunden, was sich hiermit ändert. Sie wurde 1956 in London geboren und als Violistin ausgebildet. Sie war jahrelang Mitglied des renommiertem Raphael Ensembles. Ab der 90er Jahre begann sie auch zu komponieren und hat inzwischen eine eindrucksvolle Anzahl an Kompositionen vorgelegt, von denen viele auf dem BIS-Label eingespielt wurden.
Die 1. Symphonie ist von 1992 und ihr erstes größeres Orchesterwerk. Die Musik bewegt sich in den Aussenbezirken der Tonalität. Die einsätzige Symphonie ist geprägt vom Kontrast zwischen post-impressionistischen vor allem den Streichern anvertrauten ruhigen Passagen und ziemlich dissonanten, teil eruptiven, teils kumulierenden den Bläsern anvertrauten Teilen. Die Musik erinnert manchmal entfernt (aber auch wirklich nur entfernt) an die von Messiaen, ist aber wesentlich transparenter und bei weitem nicht so langatmig (ich kann für die meisten Kompositionen des Franzosen nicht die Geduld aufbringen, die das Hören erfordert). Die Kulmination kurz vor Ende der Symphonie ist eindrucksvoll. Eine interessante neue kompositorische Stimme.
Über das VC und das FC demnächst mehr, eine CD mit den zwei Streichquartetten wurde gerade geordert.
BRIKOMP