Später Ruhm

  • Einen schönen (späten) guten Abend allerseits,


    wie ihr sicherlich aus den Medien erfahren habt, erschien ein neues Werk von Arthur Schnitzler vor kurzer Zeit auf dem Buchmarkt. Heute habe ich einen interessanten Artikel in der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" gelesen in dem dieser und der Weg seiner Publikation näher beleuchtet wurden. (Hier mal zum nachlesen: http://derstandard.at/13995075…fruehe-Schnitzler-Novelle) Die Streitfragen, wie genau Schnitzler jeden Buchstaben geschrieben hat und wie dieser seinen Weg in die Seiten jenes Verlags gefunden hat und wer daran beteiligt war möchte ich jetzt mal außer Acht lassen. Ich habe das Buch allerdings heute früh, als ich ziemlich gelangweilt in der U-Bahn saß per E-book herunter geladen und werde morgen wenn ich mehr Zeit habe, beginnen zu lesen da mir Schnitzler immer sehr gefallen hat. Jetzt zu meiner Frage: Hat noch jemand vor sich das Buch zu kaufen oder es gar schon gekauft und möchte nach dem lesen hier diskutieren? :)


    Lg. euer Forenjungspund Traubi :hello:

    Die gute Zeit fällt nicht vom Himmel, sondern wir schaffen sie selbst; sie liegt in unserem Herzen eingeschlossen

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  • Hallo, Traubi,


    ich werde das Buch in jedem Fall in den nächsten Tagen in meiner Stammbuchhandlung kaufen und lesen. In der FAZ stand vor kurzer Zeit sogar ein Vorabdruck eines Kapitels aus diesem Buch. Auch wenn man - im Gegensatz zu mir - kein absoluter Schnitzler-Fan ist, merkt man schon nach der ersten Zeile: dies ist ein genialer Erzähler!
    Die etwas wirre Vorgeschichte dieser späten Veröffentlichung wurde bereits in der Süddeutschen Zeitung und der FAZ diskutiert; auch wieder ein interessantes Kapitel der Literaturgeschichte!


    Ich nehme an, daß auch andere Taminos das Buch lesen werden; eine Diskussionsgrundlage ist damit sicher geschaffen.
    Beim Grundgedanken des Buches, nämlich der Selbstverliebtheit der im Grunde völlig mediokren "jungen Dichter und Schriftsteller", die ihre mindere Begabung nicht erkennen können/wollen, muß man unweigerlich an manche Erscheinungen des Kuturbetriebs -nicht nur zur heutigen Zeit, sondern eigentlich immer- denken.
    Auch im "Mann ohne Eigenschaften" werden im Rahmen der grotesken "Doppelaktion" die Geistesgrößen des Vorkriegs-Wiens im Salon von Ulrichs Cousine versammelt und --- haben sich und anderen nichts zu sagen!
    Ähnliches haben kritische Geister auch vom klassischen Weimar berichtet; waren die Weimarer Heroen und Olympier einmal ausnahmsweise gemeinsam versammelt, gab es eben absolut keine Geistesblitze, bzw. funkelte eben nicht der Esprit.


    Aber Schnitzlers Werk enthält sicher darüber hinaus noch viele andere interessante Aspekte.


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)