DITTERSDORF, Carl Ditters von: DOKTOR UND APOTHEKER

  • Carl Ditters von Dittersdorf
    DOKTOR UND APOTHEKER

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    Komische Oper in zwei Akten (Manche Literatur bezeichnet das Werk als Einakter)


    Libretto von Stephanie dem Jüngeren


    Uraufführung am 11. Juli 1786 in Wien


    Die Handlung spielt in einer deutschen Kleinstadt
    Zeit: 18 Jahrhundert
    Originalsprache: Deutsch



    Die Personen


    Stössel ein Apotheker (Bass)
    Claudia dessen Frau (Mezzosopran)
    Leonore, beider Tochter (Sopran)
    Rosalia Stössels Nichte (Sopran)
    Dr. Krautmann, ein Arzt (Bariton)
    Gotthold, dessen Sohn (Tenor)
    Hauptmann Sturmwald, ein invalider Hauptmann(Tenor)
    Sichel ein Feldscherer (Tenor)
    Gallus, Diener eines Patienten (Tenor)
    Polizeikomissär (Tenor)



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    1 AUFZUG: Vor und im Hause des Apothekers Stössel


    Der Apotheker Stössel und seine Frau wollen Ihre Tocher Leonore an den einbeinigen, einäugigen undt alten Hauptmann Sturmwald verheiraten.
    Die ist aber in Gotthold, den Sohn des Arztes Doktor Krautmann verliebt, den Erzfeind von Stössel. Als dieser von dieser Tatsache erfährt, beschließt er, die Hochzeit für den nächsten Tag festzusetzen, jedoch die Aussteuer ist noch nicht fertig, so wird die Hochzeit doch noch verschoben. ("fürs erste sei zu wissen")
    Der Feldscher Sichel, Gotthold Krautmanns Freund der seinerseits in die Nichte des Apothekers verliebt ist entwickelt einen minuziösen Entführungsplan.Man lockt Stössel aus dem Haus.("Holla holla, aufgemacht!") Dann steigen die beiden Freunde durchs Fenster ein, in der Absicht ihre Mädchen zu entführen, die derweilen im Wohnzimmer warten.("Wenn man will nach Mädchen sehen")
    Leider hört aber Hauptmann Sturmwald,obwohl stockbetrunken,("Der Wein ist ein Spezifikum") der sich auch im Hause aufhält verdächtige Geräusche und denkt es handle sich bei den Einbechern um Diebe.
    Stössel wird im letzten Moment zurückgerufen. Da der Hauptmann sternhagelvoll ist, gelingt es unseren Freunden buchstäblich im letzten Moment in das Laboratorium Stössels zu flüchten.
    Stössel versperrt das Laboratorium und postiert den betrunkenenen Sturmwald als Wache vor der Tür. Durch eine List gelingt es jedoch Gottwald und Sichel den Trunkenbold zu überrumpeln. Sie nehmen ihm seine Oberkleider und sein Holzbein ab und sperren nun ihn ins Laboratorium ein.



    2. AUFZUG: Vor und im Hause des Apothekers Stössel


    Auf der Straße wird Doktor Krautman vom Diener eines schwerkranken Patienten aufgefordert, seinen Herrn zu untersuchen, was dieser mit der Begründung ablehnt, Stössel habe ihm ins Handwerk gepfuscht - zudem sei er in Eile.("Ein Doktor ist bei meiner Ehr der größte Mann im Staate")
    Nach dieser kurzen Episode erscheinen Sichel und Gotthold vor dem Hause des Apothekers und begehren Einlass. Gotthold hat sich als Notar verkleidet, Sichel hingegen kommt mit den Kleidern, dem Holzfuß und der Augenbinde von Hauptmann Sturmwald auf die Bildfläche. Sie klopfen ungeduldig an der Pforte, den Ehevertrag in Händen (Dieser ist so verfasst, daß Gottlieb und Leonore als Ehepartner drauf eingetragen sind.)Der Trick scheint zu glücken, notabene deshalb, weil Sichel die Stimme der Hauptmanns täuschend ähnlich nachmachen kann.
    Stößel zweifelt keinen Augenblick daran, den Hauptmann vor sich zu sehen. Leider ist das bei Leonore ähnlich: Nicht eingeweiht -
    weigert sie sich nachdrücklich den Ehevertrag zu unterschreiben, Da erwacht der eingesperrte echte Hauptmann Sturmwald in seinem Zimmer und schlägt, nun nüchtern geworden, Radau. Sichel und Gotthold flüchten.


    Dr. Krautmann, Gottholds Vater trifft Stössel auf der Straße. Sofort gehen die beiden alten Streithähne sofort aufeinander los, und geben einander die Schuld am Tod des inzwischen verstorbenen gemeinsamen Patienten. ("Sie Sind ein Scharlatan, ein Ignorant") Der Arzt droht dem Apotheker ein Schiedsverfahren vor der medizinischen Fakultät an, Stössel droht seinerseits mit einer Klage wegen Einbruch in sein Haus durch Krautmanns Sohn. Krautmann ist bestürzt, er wird von den Ereignissen überrascht.
    Inzwischen haben sich die Liebespaare in einem Garten getroffen, das heisst Sichel fehlt noch, also wartet man. Die Zeit vertreibt man sich mit Liebesbeteuerungen.("Nie werd ich mich so weit vermessen")
    Sichel kommt und drängt zur weiteren Flucht. Aber es ist schon zu spät - Stössel kommt mit einem Polizeikommisar und lässt die beiden Männer festnehmen. Er wird sich nun an Dr Krautmann rächen.


    Durch den Lärm angelockt kommen nun Claudia, Stössels Frau, sie hat sich längst entschlossen Sturmwald in die Wüste zu schicken und aus Gotthold und Leonore ein Paar zu machen, und Dr Krautmann herbei. Krautmann stellt eine Kaution, somit gehen die Gefangenen frei. Stössel will Einspruch erheben aber man macht ihm Klar welche Macht Dr. Krautmann in bezug auf seine künftige Karriere als Apotheker hat, und so wird ein "Waffenstillstand" geschlossen.
    Die Paare finden dank Claudias resolutem Einschreitens zueinander, Sturmwald kommt zur Ansicht, daß er als Bräutigam Leonores ohnesdies zu alt gewesen wäre. Allgemeiner Jubel und Freude.
    Posaunenstöße und der Chor "Viktoria - Viktoria" beenden dieses fröhliche hörenswerte Werk.


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    Threads zu dieser Oper:



    Karl Ditters von Dittersdorf: Doktor und Apotheker - Scharlatan und Ignorant(?)



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  • Es wurde soeben beklagt, daß der Thread über Dittersorf´s Oper "Doktor und Apotheker" nich weitergeführt wurde.

    Das hat durchaus seinen Grund. Denn in Prinzip handelt es sich eigentlich um keinen Thread sonderen um einen Eintrag im Opernführer - und da wurde expliziet gebeten keine Beiträge u berfassen um den Opernführer clean zu halten. Einerseits hat sich in den letzten Jahre kam jemand darangehalten, andrerseits har sich meine Sicht auf den Opernführer gewandelt - Das werde ich demnächst in einem der "Verwaltungsthreads des Forums erörterm und erklären.

    Ferner ist es natürlich auch fast unmöglich Eine Oper über die Inhaltsangabe hinaus zu beschreiben oder Teile draus vorzustellen, wenn es keine Ton und Bildbeispiele dazu gibt.

    Wir werden dennoch unser bestes tun.

    Heute mal die Ouvertüre. die einige Themen aus dieser Oper enthält - Der bezauberne -leicht süssliche - Klang ist unleugbar.

    Diese leichte unterhaltsame Oper übertraf zu Lebzeiten Dittersdorfs zeitweise Mozarts "Figaro" an Beliebtheit !!!
    Näheres demnächst in diesem Theater....



    mfg aus Wien

    Alfred:hello:

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