Streichquartett Nr 1 op 15 in E-dur
Josef Bohuslav Foerster (1859 - 1951)
So kommen wir sogleich zu den Streichquartetten. Die Beschäftigung mit diesem Genre begleitet Foerster 60 Jahre lang, das Streichquartett Nr 5 (ohne Opuszahl) sollte Foersters letzte Kompositon werden. Sie ist unvollendet geblieben, laut Foersters eigener Aussage absichtlich.
Das Streichquartett Nr 1 op 1 weist Einflüsse von Foersters Vorbild, Bedrich Smetana auf, auch ein gewisser Einfluß von Foersters Freund Antonin Dvorak ist spürbar. Die Komposition stammt aus dem Jahre 1888 und ist Peter I. Tschaikowski gewidmet, den Foerster einige Jahre vorher bei der Tschechischen Uraufführung von "Eugen Onegin" im Nationaltheater kennengelernt hatte, und welcher ihn ermutigte, auch in Zukunft zu komponieren.
Hier siehr man, wie vorsichtig man mit "Quellen" umgehen muß. Irgendwo stand vermerkt, daß die Widmung posthum entstand, aber es ist ein Brief von Tachaikowski erhalten, wo er sich für die Widmung bedankt.
Das Quartett ist als einziges von Foersters Streichquartetten viersätzig. Ich empfand es durchwegs als klangschön, leicht melancholisch versonnen und wunderbar harmonisch melodisch, niemals aber wirklich einschmeichelnd oder gar süßlich. Ich habe es in der hier abgebildeten Supraphon Aufnahme mit dem Stamitz Quartett gehört, welche eine Duo-CD ist und alle Streichquartette von Foerster, so wie einige kleinere kammermusikalische Werke enthält.
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
PS: Foerster wird selbstverständlich im Harenberg-Kammermusikführer NICHT erwähnt - wohl aber im großen Brockhaus. Na wenigstens etwas.......