Dr. Pingel´s Chorbuch

  • Tallis, Lamentationes Ieremiae, nur Männer, Teil I


    Michael Müller und ich stimmen in einem überein, dass abgesehen von den üblichen Verdächtigen (King´s Singers, Tallis Scholars, The Sixteen usw.) zwei Vocal Consorts aus England die absolute Weltspitze darstellen: VOCES8 (hat hier dank Michael Müller einen eigenen thread) und "Tenebrae" unter Nigel Short. Die Lamentationes von Tallis gehören zu meinen meist gesungenen und meist gehörten Musiken überhaupt. Da ist man elektrisiert, wenn da eine neue, perfekte Aufnahme erklingt. Der Reiz dieser Aufnahme ist der, dass sie wahrscheinlich dem Originalklang am nächsten kommt, weil nur Männer singen.




    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Tallis, Lamentationes, Tenebrae, Teil II




    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Geoff Poole - Wymondham Chants - Blessed Jesu - The King´s Singers


    Dieses Stück ist insofern eine Anmaßung, ich habe es nie selber gesungen. Frecherweise rechne ich es hierhin mit der Begründung, dass ich es gerne gesungen hätte. Chorsängern ist meist die moderne amerikanische, britische und skandinavische Chorliteratur die liebste, weil sie trotz ihrer Modernität die alte Harmonik kaum verlässt. Einer dieser Komponisten ist G. Poole, der das obige Stück 1970 für die King´s Singers geschrieben hat. Anklänge an alte Musik und moderne Stilelemente mischen sich hier gut. Auf der CD mit dem Titel "Wymondham Chants" (nach einer Abtei-Ruine in Norfolk) sind noch weitere Stücke, auch von anderen Komponisten. Dieses Stück ist aber das eindrucksvollste.


    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Eric Whitacre - Allelujah


    Dieser Eric ist ein anderes Kaliber als Roger, aber das können wir lassen. Er ist ein erfolgreicher amerikanischer Komponist, der tonal schreibt, was nicht heißt, dass die Stücke leicht zu singen sind. Das oben genannte Stück ist wieder zu Recht in dieser Rubrik; wir waren alle sehr angetan, als wir das aufgeführt haben. Auf YT gibt es eine Fülle von guten Aufnahmen, z.B. von den Whitacre Singers. Hier haben wir den Fall, dass ein guter Komponist ein sehr gutes Ensemble hat, während John Rutter nur einen sehr guten Chor hat (meint auch Michael Müller).

    Der Text ist einfach: nur "Hallelujah" und "Amen". Die Aufnahme, die ich ausgewählt habe, hat den Vorzug, dass die Noten mitlaufen. Da aber sieht man dann, dass ein einzelner Sänger sämtliche Stimmen singt, vom hohen Solo-Sopran bis zum Solo-Bariton. Das ist wohl eher in digitalen Zeiten möglich, trotzdem muss man es können und es muss auch gut sein. Beides trifft zu.


    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Melchior Franck Fünf Hoheliedmotetten



    In meiner Chorkarriere gibt es einige Fixpunkte, die ich immer wieder hören und singen kann, was nicht für alle Musik gilt. Das sind z.B. die Lamentationes Ieremiae von Tallis, die Exequien von Schütz, die Missa Papae Marcelli von Palestrina und nicht zuletzt die Hoheliedmotetten von Melchior Franck.

    Hier stelle ich den 5. Satz vor: "Du bist aller Dinge schön, meine Freundin". Einen Text drucke ich nicht ab, weil ich finde, dass man sich vielleicht mal das schönste Buch der Bibel insgesamt ansehen sollte und nicht dabei denken, die Braut mit Jesus oder sogar (horribile dictu) mit der Kirche zu identifizieren.

    Ich habe lange gesucht, um eine schöne Aufnahme zu finden. Laienhafte (=laute) Chöre oder größere Chöre können diesem Werk nicht gerecht werden. Aber auch die Mode, Franck oder Schütz bei fünf- oder sechsstimmigen Werken die einzeln mit einer Stimme zu besetzen, führt nur zu dem Ergebnis, dass man jede einzelne Stimme hört, aber kein Gesamtklang zustande kommt. Es gibt Vokalensembles, die das können, z.B. Voces8, das aber auch nicht immer.

    Es ist natürlich klar, dass mir unsere eigene Aufnahme im Kopf ist und ich natürlich eine ähnliche Interpretation bevorzuge. Da half mir eine von mir erfundene alte Regel: amerikanische Studentenchöre. So auch hier. Ich weiß aber nicht, aus welcher Uni sie stammen.



    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Missa Papae Marcelli - Dresdner Kammerchor






    Leider nur drei Sätze, aber immerhin beide Agnus Dei, was zum Schönsten gehört, das ich je gesungen habe.


    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Brahms Geistliches Lied (op.30, 1865)


    Text: Paul Fleming (1609-1640)

    Für vier Stimmen und Orgel (oder Klavier)


    Lass dich nur nichts dauern/ mit Trauern, /sei stille! / Wie Gott es fügt, / so sei vergnügt / mein Wille.

    Was willst du heute sorgen/ auf morgen? / Der Eine / steht allem für, / der gibt auch dir / das Deine.

    Sei nur in allem Handel / ohn Wandel, / steh feste! / Was Gott beschleußt, / das ist und heißt / das Beste.



    Es singt einer der besten Chöre im Westen, Chorwerk Ruhr, aufgenommen 2021 in der Essener Philharmonie.

    Als wir dieses Werk gesungen haben, war ich besonders beeindruckt vom "AMEN", das sich von den tiefen Stimmen nach oben und ins forte aufbaut und dann wieder versinkt.

    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Schütz Canticum Simeonis (Teil 3 der Musikalischen Exequien)


    Ich habe die Exequien oft gesungen, Tenor 1 oder 2. Vor jeder Aufführung haben wir uns gestritten, wer heute Tenor 1 oder wer Tenor 2 singt. Das war natürlich eher ein kleines Ritual; auch nicht ernst gemeint, denn beide Tenorstimmen sind außerordentlich schön.

    Der 3. Teil der Exequien schien uns immer etwas trocken, sowohl bei uns als auch bei anderen Ensembles. Gerade habe ich nun die perfekte Interpretation gefunden, die diesen Eindruck einer gewissen Sprödigkeit wunderbar widerlegt.

    Ich empfehle, hier das YT-Original anzuklicken, da gibt es den Text und einige Erklärungen.




    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Play it again, Byrd Ensemble


    Eine weitere Aufnahme von Byrds "Ne irascaris, Domine" und "Civitas sancti". Wieder amerikanische Qualität.



    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Komm, Jesu - Motette von Bach


    Diese Motette mochte ich sehr, weil sie leicht zu singen ist, im doppelten Sinn: von den Noten und von dem schwingenden Rhythmus.

    Ich habe hier die Versionen unseren rasantesten Ensembles aufgeführt: Voces8 (erweitert) und Tenebrae. Ich will hier nicht kommentieren, ich bin gespannt auf euer Urteil. Das könnt ihr abgeben in den entsprechenden threads von Michael Müller - Voces8 oder Tenebrae.





    Nun, mein Favorit ist hier Voces8. Sie haben sich für Bach verstärkt. Ich bin ja schon bei Schütz ein Gegner von Bestzungen 1 zu 1; das gelingt sehr selten, Voces8 und Tenebrae kann man sich da anhören, ansonsten treten die Mängel bei den einzelnen Stimmen gnadenlos hervor. Bei Bach halte ich überhaupt nichts davon, daher klingt "Komm, Jesu" bei tenebrae zu bemüht.

    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

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  • Das gute alte Weihnachtsoratorium


    Vor Corona war es mein guter Brauch, am 2. Weihnachtsfeiertag in die Essener Philharmonie zu fahren: das Weihnachtsoratorium zum Mitsingen (1-3). Dann fiel es flach wegen Corona, letztes Jahr war ich nicht gesund.

    Dieses Jahr aber war es wieder soweit.

    Um 17.00 war die Einsingprobe, alle Choräle wurden einmal gesungen, wie es wohl zu Bachs Zeit war, dass die Gemeinde auch die Choräle sang. Dann kamen die Chöre, die gar nicht so leicht sind, vor allem auch wegen der Koloraturen. Aber siehe da, selbst die gefürchtete Nr. 21 (Ehre sei Gott) gelang im Tenor mit einigen Aussetzern, bei den Frauen natürlich sowieso. Der Dirigent und Moderator Wolfgang Kläsener berichtete dann von der englischen Tradition, dass der ganze Saal auch die Arien mitzusingen pflegt, worauf aber von uns Sängern dann doch verzichtet wurde.

    Schon bei der Probe war es erstaunlich, wie gut wir zusammen waren. Aber wir alle hielten einen eigenen oder an der Kasse ausleihbaren blauen Klavierauszug in der Hand, denn jeder hat natürlich das Weihnachtsoratorium schön öfter gesungen, und die meisten haben es noch im Kopf. Einige Sänger hatten die Noten auf Tablets mit, das ist nichts für mich (hier haben wir im Forum ja öfter die Diskussion "haptisch oder optisch", ich bin - wie auch mit Büchern - ein Haptiker).

    Das Orchester war ein Barockorchester, wie immer ganz hervorragend, was auch für die Solisten galt. Mir gefiel es besonders, dass eine richtige Altistin die wunderbaren Arien sang und nicht ein Counter.

    Eine Neuerung gab es, wobei ich nicht weiß, ob sie stimmt (das könnte Tristan sicher beantworten). Als Schluss von 1-3 wurde früher der Eingangschor von Teil 3 (Herrscher des Himmels) wiederholt. Neuerdings wiederholt man aber die Nr. 1 (Jauchzet, frohlocket), und zwar im Stehen. Am Schluss gab es stehende Ovationen, für die Solisten und das Orchester mitsamt dem Dirigenten. Und wir beklatschten uns ausgiebig selbst. Wann kommt das im normalen Leben schon vor?

    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Weihnachtsoratorium sing along in Wesel


    In Wesel (Willibrordi-Dom) gibt es am 7. Januar noch ein WO zum Mitsingen, mit anderen Spielregeln.

    Nur Zuhören geht auch, ist billiger. Aber wer mitsingen will, muss 15€ berappen und einen Klavierauszug mitbringen, denn Noten gibt es am Nachmittag - anders als in Essen - keine. Gesungen werden die Kantaten 1-3 und 6 (den Schluss von 6 liebe ich wegen des Textes: "Nun seid ihr wohl gerochen" - d.h. "gerächt"). Dieser Besucher-Chor ist der "Sing-along-Chor". Noch eine Besonderheit: nach englischer Tradition dürfen von den Besuchern auch die Arien mitgesungen werden. Dies wäre natürlich hochinteressant, denn hier scheidet sich die Spreu vom Weizen. Ich schätze, dass bei den Koloraturen hier natürlich die Solisten weitersingen, ihnen im Chor doch nur wenige folgen werden.


    Nachsatz: Sing along heißt eigentlich "vor sich hinsingen" oder "gemeinsam singen, wie es gerade geht". Dieser Name steht ja doch eigentlich im heftigen Widerspruch zu der Anforderung, Klavierauszüge ausgerechnet von Bach zur Bedingung eines "Sing along" zu machen. Nächstes Jahr kann man vielleicht das Orchester verstärken. Bedingung: man muss eine Geige mitbringen. Eine Tuba gibt es bei Bach nicht, aber schon bei der Pauke würde es kritisch. Nach den Erfahrungen mit dem Brahms-Requiem für Solisten, Chor, Orgel und Pauke würde ich eine entsprechende Aufführung des WO allerdings meiden.

    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Abschied mit Schütz


    Am Wochenende nach Karneval höre ich mit dem Singen in meinem Vokalensemble auf, wobei ich dankbar bin, dass ich so lange dort noch singen konnte. Zum Abschied habe ich mir die doppelchörige Mottete "Herr, wenn ich nur dich habe" (Teil II aus den "Musikalischen Exequien" von Schütz) gewünscht. Eine der schönsten Motetten überhaupt und nicht schwer; wir "konnten" sie gleich beim ersten Mal.

    Ich habe hier schon oben eingestellt den dritten Teil der Exequien, das "Canticum Simeonis", wunderbar ausgeführt vom "Marian Consort". Von diesem Ensemble gibt es auch unsere Motette, allerdings mit ganz anderen Sängern. Normalerweise bin ich kein Freund von 1:1-Besetzungen, aber hier sind Instrumente dabei, sodass sich der Gabrieli-Faktor auch hier einstellt. Überwältigend der Schluss!

    P.S. Die Nadel im Heuhaufen! Ich habe diesen Beitrag bei YT schon gesehen, jetzt kann ich ihn nicht finden. Wird nachgeliefert, zur Not gibt es Ersatz.

    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Benjamin Britten Rejoice in the Lamb

    Dieses Stück ist eigentlich nicht ganz berechtigt hier aufgeführt, weil ich es nie gesungen habe. Aber es ähnelt sehr der Hymn of St.Cecilia, die ich gut kenne. Da diese Regel von mir aufgestellt wurde, darf ich sie auch missachten.

    Es handelt sich hier um einen Zyklus, eine Kompositionsform, deren sich Britten gerne bediente (A Christmas Carol oder Serenade für Tenor, Horn, Streicher und andere (Anm.Dr. P.: die Suche nach Aufnahmen dieser Serenade brachte mich 2009 ins Forum!).


    1. Noten und Text

    Choir of King´s College Cambridge (Originalversion: Chor und Orgel)




    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • 2. Der Textdichter


    Der Text stammt vom großen Gedicht Jubilate Agno von Christopher Smart.

    Er wurde 1722 in Kent geboren, hatte eine akademische Laufbahn, verfiel aber durch Alkohol und elende Lebensumstände und wurde als psychisch Kranker in eine Psychiatrie eingewiesen (1757), wo er bis 1763 blieb und starb. In dieser Zeit schrieb er sein Gedicht Jubilate Agno.

    Peter Evans: Smart describes in an eccentric manner the various forms in which God manifests himself in the world: a cat, a mouse, letters of the alphabet and musical instruments.

    Mark Riddles: Smart´s bewildering text seems to ramble between insight and insanity, biblical citation, deep reverence and lighthearted playfulness.


    3. Die Komposition


    Britten und Peter Pears trafen bei ihrem Besuch in den USA (Anfang der1940er) den Dichter H.W. Auden, der auch den Text von Brittens Hymn to St. Cecilia verfasste. Dieser zeigte ihnen eine Edition des kompletten Gedichtes Jubilate Agno von Smart. Mit Hilfe von Wissenschaftlern traf Britten eine Auswahl, die er dann komponierte. Die erste Aufführung fand am 22.9.1943 statt.

    Die ursprüngliche Fassung für Chor und Solisten sah als Begleitung eine Orgel vor, in der das Werk auch heute noch oft aufgeführt wird, weil ein begleitendes Orchester natürlich viel teurer ist.

    1952 arrangierte Imogen Holst das Werk für Chor, Solisten und Kammerorchester. Die Uraufführung ihrer Fassung dirigierte sie selbst beim Aldeburgh Festival (dessen Co-Gründer Britten ja war). Solisten waren ua. Alfred Deller (counter-tenor) und Peter Pears (tenor).

    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • 4. Erläuterungen zum Text


    Das Stück ist in der Fassung oben auch ohne Erläuterungen verständlich. Es ist aber doch interessant, hinter die Kulissen zu schauen, vor allem die biblischen Zitate zu entschlüsseln. In den Erläuterungen folge ich dem Text; am besten ist es, die Erläuterungen auszudrucken und danebenzulegen.

    Nimrod: Genesis 10, 8. Ein gefürchteter Jäger und der erste Gewaltherrscher

    Ishmail/Tyger: das konnte ich nicht herausfinden

    Balaam: die Geschichte von Bileams Eselin steht in Numeri (4.Buch Mose) 22, 21-41

    Daniel/Lion: die Geschichte von Daniel in der Löwengrube (Daniel 6)

    Ithamar: Exodus (2. Buch Mose) 6, 23. Später Hohepriester während der Wüstenwanderung

    Jak: häufiger Männername im AT, Kurzform von Jojakim (der Herr richtet auf)

    David/Bear: 1. Samuel 17, 34-37 (David war Hirte, der seine Tiere vor Bären schützen musste

    Jeoffry, the Cat: Sopran-Solo. Hier komponiert Britten das "Sich-Winden" (wreathing) des Katzenkörpers. Kritiker vermuten hier bei britten eine Anspielung auf die damals aufkommenden Cat-and-Mouse Comics.

    Prodigious: erstaunlich

    The Root Parries: der Fuß wehrt ab

    Variance/ Smite: Abweichung, quälen

    H is a spirit, K is a king: Bass-Solo. In seinem Gedicht hat Smart alle 26 Buchstaben des Alphabets zum Kennzeichnen der Eigenschaften Gottes verwendet.

    Die Instrumente: shawn-Schalmei, fawn-Rehkitz, boon-Wohltat. cymbal-Zymbal, dulcimer-Hackbrett.

    Finale: Hallelujah: Michael Olver, Biograph von Britten, vermutet hier eine Verwandtschaft zu Strawinskis Psalemsinfonie,die Britten sehr schätzte (und nicht nur er).

    Eine musikalische Analyse findet hier nicht statt, da kann sich jeder Interessent die Quellen selbst aussuchen.


    P.S. Eine Belohnung nach all der Mühe hier folgt morgen mit der Vorstellung einer Neuaufnahme! Allerdings muss ich sagen, nachdem ich die oben zitierte Aufnahme noch einmal gehört habe, dass ich jetzt noch besser ermessen kann, wie hervorragend dort gesungen wird.

    Wer das Stück in der Orchesterfassung und mit Voces8 bei YT direkt anklickt, findet dort auch eine sehr fundierte Einleitung!

    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • 5. Benjamin Britten

    Rejoice in the Lamb in der Fassung von von Imogen Holst

    Voces8 (erweitert) und Orchester



    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)

  • Max Reger

    Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit

    Tenebrae (Nigel Short)

    Text von Matthias Claudius



    Die Orchesterwerke Max Regers sind mir immer fremd geblieben, aber seine Orgel- und besonders seine Chorwerke haben mich immer beeindruckt.

    Wir haben in meinem ersten Vokalensemble viel von Reger gesungen. Einige Chöre wie diesen kann ich bis heute auswendig. Sie sind so schwer, weil Reger das Tempo und die Dynamik genau vorschreibt, manchmal Takt für Takt. Und auch die Intonation ist nicht leicht.

    Diese Aufnahme hier ist sensationell, Intonation und Dynamik sind perfekt. Bewundernswert auch das absolut idiomatische Deutsch.

    Ein Glanzpunkt dieses Ensembles kommt hier besonders heraus. Viele Vokalensembles sind sehr sopranlastig, oft kommen die Bässe nicht heraus. Das ist hier anders, und man merkt, wie wichtig Bässe im Chor sind. Entscheidend ist auch, dass in solchen Ensembles die Baßstimme nicht nur von Baritonen gesungen wird, sondern dass auch richtig "schwarze" Bässe dabei sein müssen (hier etwa der Schlusston vom Bass beim 2. "Herrlichkeit!")

    Wenn ein Chorstück zwei Baßstimmen aufweist, bedeutet das, dass der Komponist im 2. Bass tiefe Bässe haben will.

    Wenn man ehrlich ist, ist man als Altistin oder Tenor absolut wichtig für den Gesamtklang, aber den Ruhm heimsen immer die hohen Soprane oder die tiefen Bässe ein. Zum Ausgleich dafür gibt es oft zwei Tenorstimmen, die vom Publikum nicht so deutlich wahrgenommen werden, aber absolut toll zu singen sind (beinahe hätte ich gesagt "butterweich", aber so ist es).

    Ich denke an zwei Stücke, die hier auch noch vorkommen werden: Melchior Francks Hoheliedmotetten und Schützens Exequien. Wir konnten natürlich immer beide Tenorstimmen und haben uns zum Schein gebalgt, wer was singen darf.


    "I'll think about it," said Roy. "We've been thinking about this for years", she pointed out. "I don´t think that thinking is what we need to do. Doing is what we need to do. That's what I think." (Garrison Keillor)