Gerald Finzi (1901-1956) Komponist und Apfelbauer

  • Gerald Finzi war ein englischer Komponist, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelebt hatte.


    Die erste Begegnung mit seiner Musik hatte ich mit einer wenig bekannten CD, welche die King's Singers mit englischen A cappella Werken, die um die Jahrhundertwende des 19. zum 20 Jahrhundert in Grossbritannien entstanden sind, einspielten und nur für die britischen Inseln produziert wurde.


    My spirit sang all day, aus den 7 Part songs Op. 17, Nr. 3


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    in diesem kurzen Werk hört man bereits die Vorzüge dieses Komponisten. Ein Gespür für Melodie und musikalischen Ausdruck, der dem Wort dient. Wikipedia bringt es auf den Punkt:

    "Er entwickelte aber einen ganz persönlichen Ton, der am deutlichsten in seinen empfindsamen Liedern und Chorwerken erkennbar wird, wo die Musik mit jedem Wort der Textdichter in Einklang steht, was auf seiner gründlichen Kenntnis der englischen Literatur beruht."


    Gerald Finzi genoss eine fundierte musikalische Ausbildung bei strengen Lehrern.




    Wenn sich Gerald Finzi einer Sache widmete, machte er dies mit Beharrlichkeit und viel Engagement:

    Er kultivierte alte Apfelsorten, die er vor dem Aussterben bewahrte. Er leitete über lange jahre ein Amateurorchester, das sich der Aufführung wenig bekannter Werke des 18. Jahrhunderts widmete. Eine Bibliothek mit bedeutenden Werken der englischen Literatur und Philosophie baute Gerald Finzi auf.


    Neun Liederzyklen mit Texten verschiedener englischer Dicter hatte er geschaffen. Dieser mit Texten von William Shakespear ist sein bekanntester.


    1. Come Away, Come Away, Death (aus Was ihr wollt)
    2. Who is Silvia? (aus Zwei Herren aus Verona)
    3. Fear No More the Heat o’ the Sun (aus Cymbeline)
    4. O Mistress Mine (aus Was ihr wollt)
    5. It Was a Lover and His Lass (aus Wie es euch gefällt)





    Gerald Finzi war nicht nur Meister der kleinen Form. Im Forum fanden sein Klarinettenkonzert und sein Cellokonzert bereits lobende Erwähnung.




    Der Komponist verstarb, nachdem er die Uraufführung des Cello-Konzertes am Radio gehört hatte.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928