Grosse Lehrer - Wahrer und Vermittler der Tradition

  • Das Wissen über Musik und die Aufführungspraxis wird den Interpreten von besonders begabten Musikern vermittelt, die über pädagogische Fähigkeiten verfügen.


    Meist sind sie unbekannt und wirken im Stillen an Hochschulen für Musik. Bekannte Namen gab und gibt es, die ihr Wissen weiter geben.


    Der eine oder die andere verfügt nicht über diese besondere Gabe, und wagt es trotzdem zu Unterrichten. In einem anderen Thread bin ich auf diese Thematik gestossen.


    Es gibt Berichte von angehenden Musikern, die über ihre Erfahrungen mit ihren Lehrmeistern berichten.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ein schönes Beispiel habe ich über den Cembalisten Gustav Leonhardt gefunden. Charlotte Mattax Moersch, heute Professorin für Cembalo an der University of Illinois, berichtet, wie er mit ihr als Studentin gearbeitet hatte.


    Weil sie in der Nähe des Ortes, wo der Musiker wohnte, ihr Studentinnenzimmer hatte, notierte sie die gewonnen Erkenntnisse im Tagebuch sofort nach der Unterrichtsstunde, als die Erinnerung noch frisch war. Ihre Anmerkungen sind deshalb besonders authentisch.


    http://www.voxhumanajournal.com/mattax2017.html


    Hinweis: Der Text ist in englischer Sprache. Wer der Sprache nicht mächtig ist, kann den Text googeln und sich übersetzen lassen.


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    Der Cembalist Siebe Henstra war ebenfalls Student Leonhardts und erzählt über seinen Lehrer und das Instrument, auf dem er unterrichtet wurde und das sich nun in seinem Besitz befindet.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Eine Entdeckung einer Wiederauflage einer bemerkenswerten Publikation habe ich gemacht. Es ist ein Poster mit erläuterndem Beiheft.


    „Die Große Genealogie der Pianistik“ von Prof. Bernhard Böttner (1924-2013)


    Aus der Produkinformation des herausgebenden Verlages:


    Bei diesem historischen Basislehrwerk handelt es sich um einen internationalen Lehrer-Schüler-Stammbaum aus über 400 Jahren Klaviermusikgeschichte. In akribischer Detailarbeit gelang dem Musikforscher Böttner dabei eine wissenschaftliche Meisterleistung – er systematisierte die nahezu unglaubliche Zahl von 1047 Pianisten-Namen als Lehrer-Schüler-Abfolge innerhalb eines einzigen synoptischen Schaubildes!


    Ergänzt wird dieses beeindruckende Opus summum durch eine illustrative Darstellung zur Entwicklung des Klavierbaus, der Spielmethoden und des Konzertwesens. Zudem erweist sich die dem Beiheft vorangestellte Einleitung des Stilistik-Experten Böttner in ihrem biographischen Kontext als ein veritables Zeitdokument zur musikalischen Sozialgeschichte.


    Bernhard Böttners kulturpolitischer Einsatz galt zeitlebens den Werken von im „Dritten Reich“ verfemten Komponisten sowie der Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Für sein herausragendes Lebenswerk als Konzertpianist, Klavierpädagoge, Forscher und Festivalleiter durfte er im Jahr 2005 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland entgegennehmen.


    Aufgrund der anhaltenden Nachfrage möchte das Institut Denkunternehmung nun die pädagogisch überaus wertvolle Große Genealogie der Pianistik einer größtmöglichen Anzahl von Musikschülern, Studierenden, Schul- und Hochschullehrenden sowie allen universell Musikinteressierten erneut zugänglich machen.


    Quelle: https://denkunternehmung.com/grosse-genealogie-der-pianistik


    Hier erhältlich, stolzer Preis, den ich aber für pianistisch interessierte gerechtfertigt finde:


    https://shop.denkunternehmung.de



    Beim Werbepartner ist das Mammutwerk nicht erhältlich. Daher setze ich den Link.


    genealogie_produktbild_final_2-2048x2048.png


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928