Organisten im Dienste Bachs und ihre Tonaufnahmen.

  • [quote]Original von Hildebrandt
    BBBs Meinung zur Lage von Organisten, Kirchenmusikern allgemein, kann ich leider nur voll und ganz teilen.
    Aber vielleicht sollten wir wieder zur Eingangsfrage zurückkehren, denn dieser Thread ist einer von denen, die „weitergeführt werden wollen“.


    Albert Schweitzer ist sicher ein bedeutendes Denkmal an der Allee der Bach-Interpretationen, aber empfehlen würde ich seine Aufnahmen nur aufführungsgeschichtlich Interessierten – vom sehr „historischen“ Klangbild einmal abgesehen.


    Einer der wichtigsten und immer noch gut zu hörenden Bach-Organisten des 20. Jhs. ist für mich Helmut Walcha, der mit seinen beiden Gesamteinspielungen Maßstäbe gesetzt hat. Seine Bedeutung liegt aber nicht allein darin, sondern auch in seinem Bestreben, auf eigenen Wegen – andere Möglichkeiten gab es damals ja sowieso kaum – Einsichten (wieder) zu gewinnen und zu einem historisch korrekteren Orgelspiel zu finden. Das ist nicht so weit weg von dem, was heute „hiP“ genannt wird, und in allen Belangen überzeugend.


    Hallo


    Was Albert Schweitzer betrifft kann ich ganz zustimmen. Was Helmut Walcha betrifft nicht. Er hat sicher seine Verdienste was die Einspielung des Bach Orgelwerkes betrifft aber zu den Weltgrössen hat er nie gezählt.


    Da gibt es ganz andere Kaliber wie etwa Anton Heiller, Michael Radulescu, Alfred Mitterhofer, Marie Claire Alain, Luigi Fernando Tagliavini, Peter Planyavsky, etc.


    Grüße


    Christopher

  • Zitat

    Original von Hildebrandt
    BBBs Meinung zur Lage von Organisten, Kirchenmusikern allgemein, kann ich leider nur voll und ganz teilen.
    Aber vielleicht sollten wir wieder zur Eingangsfrage zurückkehren, denn dieser Thread ist einer von denen, die „weitergeführt werden wollen“.


    Albert Schweitzer ist sicher ein bedeutendes Denkmal an der Allee der Bach-Interpretationen, aber empfehlen würde ich seine Aufnahmen nur aufführungsgeschichtlich Interessierten – vom sehr „historischen“ Klangbild einmal abgesehen.


    Einer der wichtigsten und immer noch gut zu hörenden Bach-Organisten des 20. Jhs. ist für mich Helmut Walcha, der mit seinen beiden Gesamteinspielungen Maßstäbe gesetzt hat. Seine Bedeutung liegt aber nicht allein darin, sondern auch in seinem Bestreben, auf eigenen Wegen – andere Möglichkeiten gab es damals ja sowieso kaum – Einsichten (wieder) zu gewinnen und zu einem historisch korrekteren Orgelspiel zu finden. Das ist nicht so weit weg von dem, was heute „hiP“ genannt wird, und in allen Belangen überzeugend.


    Hallo


    Ich möchte noch hinzufügen, daß ich was Walcha betrifft etwas übers Ziel geschossen habe. Natürlich war seine Interpretationen Bach´scher Orgelwerke von Weltruf, aber nicht unumstritten. Als besonders beneidenswerte Leistung empfinde ich die Tatsache, daß ein Blinder das komplette Orgelwerk Bachs aus dem Gedächtnis interpretieren konnte und als Blinder einstudieren konnte wo sich schon manche Sehende schwer tun.
    Er war auch einer der ersten, der das gesamte Orgelwerk Bachs eingespielt hat (1947). Darüber hinaus hat er auch Neuausgaben vieler Partituren Bachs verfaßt und er war auch als Komponist von Choralvorspielen und Kantaten tätig.


    Seine Orgelinterpretationen waren halt könträr zur Auffassung der "Wiener Schule unter Anton Heiller", aber das war war bei Karl Richter ebenso und er war ebenfalls ein genialer, virtuoser Interpret. Bach´scher Orgel Werke.