ROSSINI, Gioacchino: RICCIARDO E ZORAIDE

  • Gioacchino ROSSINI
    RICCIARDO E ZORAIDE



    Dramma in 2 Akten


    Libretto von Francesco Maria Berio, Marchese di Salza (nach "Riccarditto" von Niccolo Forteguerri)


    Uraufführung am 3. Dezember 1818 in Neapel


    Personen:
    Agorante, König von Nubien-Tenor
    Ircano, ein nubischer Fürst-Bass
    Zoraide, seine Tochter-Sopran
    Zomira, Gemahlin des Agorante- Alt
    Elmira, ihre Vertraute-Mezzosopran
    Fatima, Zoraides Vertraute-Mezzosopran
    Ricciardo, ein Kreuzritter- Tenor
    Ernesto, ein Botschafter der Kreuzritter- Tenor
    Zamorre, ein Vertrauter des Königs- Tenor
    Edelleute, Diener, Haremsdamen, Soldaten, Soldaten des Ricciardo


    Ort der Handlung: Dongala, die Hauptstadt Nubiens
    Zeit der Handlung: Zur Zeit der Kreuzzüge



    1.AKT
    Platz vor der Stadtmauer Dongalas (aber im Inneren der Stadt)


    Das Volk der Nubier hat Grund zum Feiern. Ihr König Agorante hat den Aufständischen Fürsten Ircano nach langem Kampf endlich besiegt. Er hat dessen Tochter Zoraide und viele seiner Gefolgsleute gefangen genommmen und wird deswegen gefeiert. Er genießt die Jubelrufe und begibt sich in seinen Palast.



    Szenenwechsel
    Zimmer im Palast


    Zoraide und Fatima harren der Dinge, die da kommen werden. Die Tochter Ircanos und ihre Vertraute wissen nicht, was mit ihnen geschehen wird, doch sie erwarten keine Gnade, da Agorante als sehr grausam bekannt ist. Die Dienerschaft kündigt die Ankunft des Königs an.
    Dieser macht Zoraide den Hof und möchte sie heiraten, da ihm seine Angetraute, Zomira, ziemlich auf die Nerven geht und er nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Zoraide lehnt ab, da sie Ricciardo, einen Kreuzritter liebt. Der König nimmt die Absage zunächst gelassen hin, aber ist überzeugt, dass er sie noch bekommen wird.


    Doch Zomira, die Gattin des Königs kommt, um die "Beute" des Königs zu sehen. Sie hat Mitleid mit Zoraide und die beiden beginnen ein Gespräch. Die Königin erzählt ihr von der schlechten Behandlung ihrer "Wenigkeit" vom König und sie bemitleidet Zoraide.
    Doch Agorante platzt herein und teilt Zomira, die ihn immer noch sehr liebt, mit, dass er sie verlassen werde, da er sie nicht mehr liebe. Zoraide fällt aus allen Wolken. Agorante erklärt ebenfalls, dass er beabsichtige Zoraide zu heiraten. Zomira ist nun eifersüchtig auf Zoraide, die anscheinend ihre Ehe zerstört hat. Doch Zoraide gelingt es Zomira zu beruhigen, indem sie ihr von Ricciardo erzählt. Beide hoffen, dass Ricciardo nach Dongala kommt und Zoraide befreit. Zomira verspricht Zoraide ihre Hilfe.


    Szenenwechsel
    Eine Ebene, in der Ferne kann man die Mauern Dongalas erkennen


    Einige Kreuzfahrer rasten. Unter ihnen Ricciardo, der von der Entführung Zoraides erfahren hat und gekommen ist, um sie zu befreien. Sein Freund und Waffengefährte Ernesto will ihm dabei helfen. Sie verkleiden sich als nubische Diener (inklusive Gesichtsbemalung). Doch Ernesto kommt eine bessere Idee. Er werde sich in seiner Funktion als Botschafter beim König vorstellen und Ricciardo in den Palast schmuggeln, damit er seine Braut retten könne. Ricciardo stimmt begeistert zu und man macht sich auf den Weg nach Dongala.


    Szenenwechsel
    Zimmer im Palast wie vorher


    Zomira weiht in Elmira in die Geschehnisse von vorher ein. Da ertönt ein Marsch und der König tritt ein. An seiner Seite befindet sich Ernesto, der sich ihm als Botschafter der Kreuzfahrer vorstellt. Er bittet Agorante, als Zeichen der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Nubiern und Christen um ein Geschenk. Er bittet um Zoraide. Der König schlägt diese Bitte aus, da er vorhabe sie in wenigen Stunden zu heiraten. Zomira und Ricciardo, der sich inzwischen in den Palast geschlichen hat, werden wütend. Beide sind aber fest entschlossen Zoraide aus dem Palast zu schaffen. Agorante lässt Zoraide hereinführen und sie bestätigen, dass sie ihn bald heiraten werde. Sie verneint allerdings. Der König wird wütend und es kommt zu einem allgemeinem Eklat. Mit einem Wutausbruch des Königs endet der erste Akt!



    2.AKT
    Im Innenhof des Palastes


    Agorante hat sich wieder beruhigt und hat seine Wachen und Zamorre zu sich gerufen. Sie sollen die Hochzeit vorbereiten und sich möglicherweise auf einen Kampf einstellen, denn der König ahnt, dass Ernesto etwas im Schilde führt.
    Dann empfängt der König Ricciardo. Ricciardo erscheint in seiner Rüstung und der König gewährt ihm Gastfreundschaftm nichtsahnend, dass er den Grund für Zoraides Abneigung gegen ihn vor ihm stehen hat. Agorante, das alte Plappermaul, erzählt ihm auch, dass er Zoraide heiraten wird. Ricciardo, auch nicht blöd, bietet sich dem König als Bewacher für Zoraide an. Agorante stimmt zu, da er dem Ritter vertraut. Agorante verabschiedet sich dann von Ricciardo, da er wichtige Geschäfte (Hochzeitsvorbereitungen) zu erledigen hat.


    Ricciardo trifft zufällig auf Zoraide. Die beiden Liebenden sind unendlich glücklich sich wiederzusehen. Die beiden umarmen sich und gestehen sich ihre Liebe. Doch sie sind nicht alleine. Elmira belauscht die beiden und läuft von dannen, um es zu melden. Aber wem?


    Kurz darauf geht die Tür auf. Agorante tritt ein. Er hat Elmira beim Lauschen erwischt und sie ausgefragt. Er ist rasend vor Wut. Aber er fragt sie erneut, ob sie ihn heiraten wolle. Sie lehnt erneut ab. Jetzt rastet er komplett aus und droht ihr sie umzubringen, wenn sie ihn nicht heiraten werde. Aber der König erblickt Ricciardo und lässt Gnade walten:
    Zoraides Todesstrafe kann abgewendet werden. Es muss sich ein Ritter finden, der bereit ist für sie einen Kampf gegen einen Ritter von ihm, dem König zu streiten und zu gewinnen.
    Zoraide stimmt zu, allerdings muss darf sie sich den Ritter nicht aussuchen, der für sie streiten soll.
    Agorante stellt seinen Ritter schon auf: RICCIARDO muss für Agorante streiten.
    Er stimmt zu, als hätte er eine andere Wahl. Agorante lässt Zoraide ins Gefängnis werfen, sie soll dort solange bleiben, bis jemand für sie streiten will.


    Agorante hat alles richtig gemacht:
    Ricciardo will Zoraide heiraten. Sie wird umgebracht, wenn er gewinnt. Wenn er verliert, lebt Zoraide, aber er ist tot. Agorante spekuliert darauf, dass Ricciardo freiwillig verliert und dass er, Agorante, die vom Schmerz über den Tod des Geliebten betäubte, Zoraide heiraten kann. Ricciardo und Zoraide können nur verlieren und Agorante nur gewinnen. Ein bösartiger Geniestreich! :jubel: :stumm:


    Aber wir werden sehen, wie sich die Geschichte wendet und dann endet!


    Darauf brauchen wir nicht lange zu warten, denn ein unbekannter Ritter trifft bei Hofe ein. Dieser Ritter, ganz den ritterlichen Idealen verpflichtet, erklärt sich bereit für Zoraide zu streiten. Agorante ist begeistert und er befiehlt alles für den Kampf bereit zu machen.
    Zomira hat die ganze Szene verfolgt und beschließt gemeinsam mit Elmira Zoraide zu helfen.


    Szenenwechsel
    Ein Kerker


    Von oben hört die gefangene Zoraide das Volk jubeln. Das Volk freut sich auf den Kampf, während sie mit ihrem Leben abschließt, da sie entweder selbst sterben wird oder ihren Geliebten verlieren wird.
    Doch das Schicksal, genauer gesagt Zomira, will es anders. Sie befreit Zoraide und befiehlt ihr zu flüchten. Zomira geht statt ihr in den Kerker. Sie weiß, wenn Ricciardo gewinnen wird, und das wird er, da sie Elmira zu ihm geschickt hat, um ihm von diesem Plan zu erzählen, können die beiden gemeinsam fliehen. Sie hofft, dass Agorante sie wieder lieben wird, wenn seine Flamme erloschen, will sagen geflohen, ist.
    Zoraide bedankt sich bei Zomira und flieht.
    Von oben hört man den Jubelschrei. Ricciardo hat den Unbekannten Ritter besiegt, aber nicht getötet. Ricciardo hat seine Pflicht getan und wurde von Agorante von seinen Pflichten entbunden.
    Agorante muss nun wohl oder übel in den Kerker steigen und das Todesurteil für Zoraide vollstrecken. Zu seiner Überraschung findet er nur Zomira vor. Er merkt, dass er reingelegt wurde und lässt Ricciardo und Zoraide verfolgen.


    Szenenwechsel
    Ein Platz in Dongala


    Ricciardo und Zoraide sind wieder vereint. Sie beschließen diesen schrecklichen Ort nun endlich hinter sich zu lassen. Als sie aufbrechen wollen, steht der unbekannte Ritter vor ihnen. Er nimmt den Helm ab und gibt sich zu erkennen. Es ist Ircano, der Vater von Zoraide. Er ist glücklich seine Tocher am Leben zu sehen und will mit den beiden gemeinsam fliehen.
    Doch dazu kommen sie nicht mehr:


    Agorante hat seine Soldaten auf die drei angesetzt und denen ist es gelungen, sie festzuhalten. Agorante selbst tritt nun vor die drei und verurteilt sie alle zum Tode, auch den fremden Ritter, den er jetzt erst erkennt.
    Wieder einmal bietet der skrupellose König Gnade an, nämlich dann, wenn Zoraide ihn erhöre. Sie stimmt zu. Agorante hat gesiegt.


    Aber er kann sich nicht lange an seinem Triumph erfreuen. Zomira kommt in Panik dahergelaufen. Sie berichtet, dass die Stadtmauern von christlichen Ritter überwunden sind, die ihren Kameraden Ricciardo befreien wollen. Es kommt zum Kampf. Agorante und alle anderen stürzen sich in die Schlacht.


    Und das Finale des heutigen Opernabends lautet: Die Nubier gegen die Kreuzfahrer. Wer wird heute den Sieg davontragen?


    Die Gegenwehr der Nubier ist zwecklos, die Kreuzfahrer sind einfach zu stark. Ircano will die Schlacht nützen, um sich an Agorante zu rächen und ihn im Eifer des Gefechts erschlagen. Doch Ricciardo rettet den König und beendet die Kampf.


    Er umarmt Ernesto, der die Kreuzfahrer in die Stadt geführt hat und dankt ihm für seine Hilfe.
    Dann bittet Ricciardo Ircano um die Hand seiner Tochter. Er gibt dem Paar seinen Segen. Agorante, dem von den Kreuzfahrern sein Königreich zurückgegeben wird (schließlich haben sie ja alles, was sie wollen) kehrt reumütig zu seiner Ehefrau Zomira zurück.


    Mit einem Jubelgesang endet die Oper!

  • Szenenfolge



    Personen:
    Agorante, König von Nubien-Tenor
    Ircano, ein nubischer Fürst-Bass
    Zoraide, seine Tochter-Sopran
    Zomira, Gemahlin des Agorante- Alt
    Elmira, ihre Vertraute-Mezzosopran
    Fatima, Zoraides Vertraute-Mezzosopran
    Ricciardo, ein Kreuzritter- Tenor
    Ernesto, ein Botschafter der Kreuzritter- Tenor
    Zamorre, ein Vertrauter des Königs- Tenor
    Edelleute, Diener, Haremsdamen, Soldaten, Soldaten des Ricciardo



    1.Akt, 1.Szene:
    Platz vor der Stadtmauer Dongalas (aber im Inneren der Stadt)


    1.Szene: Volk, Soldaten, Agorante


    1.Akt, 2.-5.Szene:
    Zimmer im Palast


    2.Szene: Haremsdamen, Diener, Zoraide, Fatima
    3.Szene: Zoraide, Fatima
    4.Szene: Zomira, Zoraide
    5.Szene: Agorante, Zoraide, Zomira


    1.Akt, 6.-7.Szene:
    Eine Ebene, in der Ferne kann man die Mauern Dongalas erkennen


    6.Szene: Kreuzfahrer
    7.Szene: Ricciardo, Ernesto [Kreuzfahrer]


    1.Akt, 8.-13.Szene:
    Zimmer im Palast wie vorher


    8.Szene: Zomira, Elmira
    9.Szene: Agorante, Ernesto, Ricciardo


    Anm.: Manchmal wird ab hier das Finale auch in den Thronsaal verlegt!
    10.Szene: Agorante, Wachen
    11.Szene: Zoraide, Agorante, [Wachen]
    12.Szene: Ricciardo, Ernesto, Zoraide, Agorante, [Wachen]
    13.Szene: Ricciardo, Ernesto, Zoraide, Agorante, Zomira, [Wachen]


    2.Akt, 1.-8. Szene:
    Im Innenhof des Palastes


    1.Szene: Agorante, Zamorre
    2.Szene: Ricciardo, Agorante
    3.Szene: Ricciardo
    4.Szene: Ricciardo, Zoraide
    5.Szene: Ricciardo, Agorante, Zoraide
    6.Szene: Ricciardo, Agorante, Unbekannter Ritter (Ircano)
    7.Szene: Zomira, einige Wachen des Agorante
    8.Szene: Elmira, Zomira


    2.Akt, 9.-13. Szene:
    Ein Kerker


    9.Szene: Volk (von oben), Zoraide
    10.Szene: Zomira, Zoraide
    11.Szene: Zomira
    12.Szene: Agorante, Zomira
    13.Szene: Zomira, ihre Vertrauten


    2.Akt, 14.-17. Szene:
    Ein Platz in Dongala


    14.Szene: Zoraide, Ricciardo, Volk
    15.Szene: Ircano, Ricciardo, Zoraide
    16.Szene: Agorante, Zoraide, Ircano, Ricciardo, Ernesto, Soldaten beider Fraktionen
    17.Szene: Zomira, Agorante, Zoraide, Ircano, Ricciardo, Ernesto, Soldaten beider Fraktionen, Volk