Alternativen zu Steinway

  • Hallo miteinander,


    wie angekündigt habe ich beim Teldex-Studio nachgefragt, welchen Flügel Bruce Liu auf seiner Einspielung WAVE denn nun verwendet

    hat.


    Hier die prompte Antwort, die den diversen Vermutungen nochmal eine neue Wendung gibt:


    „Bruce Liu hat auf einem Steinway D-Flügel gespielt.“


    Viele Grüße

    Christian




  • Ich nehme mit, dass man eigentlich nichts Genaues weiß, bevor man nachgefragt hat :). Dieser Maene Flügel von Barenboim klingt auf den Aufnahmen mit den Beethoven-Sonaten und "On mMy New Piano" so verschieden, dass man mir hätte alles erzählen können :P

  • Hier die prompte Antwort, die den diversen Vermutungen nochmal eine neue Wendung gibt:


    „Bruce Liu hat auf einem Steinway D-Flügel gespielt.“

    Danke für die Nachfrage! Die "neue Wendung" ist aber eigentlich eine alte: Es ist nicht möglich, anhand von Aufnahmen den Hersteller des verwendeten Flügel sicher zu identifzieren.

    (Ich frage mich nur, was man bei Steinway davon hält, dass im offiziellen Trailer der CD ein Bösendorfer im Bild ist ^^.)

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Gratulation !

    Es ist Euch gelungen, selbst dieses - an sich harmlose Thema - in eine Schlammschlacht ausarten zu lassen.

    Ich dacht schon, daß heute auffallend wenig im forum geschrieben wird - aber daswar ein IRRTUM

    Fast alle heutigen Beiträge waren HIER an diesem internen KRIEGSSCHAUPLATZ !

    Ich habe einige Zeit erwogen - vor allem wegen der Themenabweichungen ins HIFI-

    eine Menge Beiträge zu löschen

    Das ist ein zweischneidiges Schwert und hat in erster Linie damit zu tun, daß ich EIGENTLICH eher ein KOMPETENZZENTZRUM

    über Klassische Musik geplant hatte - und KEIN Diskussionsforum

    Es wird Leute geben, die da meinen wir sollen froh sein, daß das Thema "Klassik" - und Umfeld

    noch solche Emotionen hervorbringen können, wie hier.


    Ich werde drüber nachdenken.


    Ich elbst arbeite derzeit an einem anderen Segment,

    einer anderen Facette dieses Forums:

    Ichj versuche weniger bekannte Pianisten und ihre Aufnahmen - so vorhanden

    einer breiteren (Klassik-)Öffentlichkeit nahezubringen - mit derzeit (noch) mäßigem Erfolg.


    Wenigstens ich habe davon profitiert.

    Bei der Gelegenheit ist mir aufgefallen, daß bei etlichen Klavierwettbewerben

    (deren Bedeutung für dire Karriere der Teilnehmer ich noch nicht einschätzen kann)

    Faziolis, Bösendorfer und Bechsteins eingesetzte werden

    Faziolis sogar an "Landesmusikschulen", wo vermutlich das Geld nicht so hineeinfliesst.


    PACE !!!



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ja, das ist NICHT zu begreifen!

    Für ein Marketingabteilung ist sowas der Supergau.

    Aber ja .


    Sowas ist heute keine Seltenheit mehr.

    Man übergibt das einer Agentur, die keine Ahnung hat - und passt schon.


    Supergau ist das IMO keiner. Weil nicht nur der Verursacher nicht genau hingeschaut hat - die Normalverbraucher sehne das in unserer schnellebigen oberflächlichen Zeit auch nicht


    Das Tamino Klassikforum bekommt derzeit 2- 3 emails wo - in englischer Sprace uns angeboten wird irgendwelche Verträge abztuschliessen, damit unser "wunderbarer" - aber "zu schlecht besuchter " SHOP" mehr Besucher bekommen kann und höhere Gewinne erwirtschaften.

    Diese Deppen haben weder bemerkt, daß wir nur in deutscher Sprache kommunizieren, noch, daß wir gar kein Shop sind.

    ÜBrigens: Es gibt zahlreiche Bilder von "Bösendorfer Artists" wo sie das nächste und übernächste Bild mit einem Steinway zeigt. Den meisten Pianisten ist es egal mit welchem (Spitzenklasse) Klavier sie konzertieren oder Aufnahmen machen. Das ist nichts neues: Fast jeder Klavierhersteller hat eine Sammlung von Dank- und Lobschreiben, wo Piamosten schreiben, wie zufrieden sie mit der jeweiligen Marke sind - und dass es nichts besseres gäbe. Fatalerweise sind es immer wieder große Berühmtheiten - die quasi JEDER Marke (vermutlich auf Drängen) solch eine Bestätigung ausstellten.

    :hahahaha::hahahaha::hahahaha:


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da möchte ich doch jetzt eine Aufnahme präsentieren, ganz neu in meiner Sammlung, wo Foto und tatsächlich benutzter Flügel übereinstimmen.


    Es handelt sich um das Grand Piano E der Bayreuther Firma Steingraeber. Die Marke sagt mir eigentlich nichts, aber der Klang der Aufnahme überzeugt. Ob trotz gegenteiliger Info im Booklet nun doch auf einem Steinway gespielt wird, wer weiß das schon? ;)



    Leider finde ich kein Bild mit Bellheim dazu. Ohne den Pianisten kann ich das folgende Foto anbieten


    E-Concert_Grand.jpg


    Dazu werbliches Getexte von der Webseite des Herstellers:

    Der Steingraeber Konzertflügel E bezieht sich auf die Konstruktion seines Vorgängers aus dem Jahr 1895 und wird von vielen Pianisten als eine der eigenständigsten Spitzenkonstruktionen des Marktes gewürdigt.

    Einmalige Charakteristika sind die klangreflektierende Zargenwand, der Strahlen-/Kastenrasten und das „unglaublich angenehme“ (Zitat Cyprien Katsaris) Spielwerk. Als einziger Hersteller reduzierte Steingraeber die Klangfläche des Diskantresonanzbodens und setzte sie wieder ins klassische Verhältnis zu den kurzen Diskantsaiten – damit haben die Steingraeber-Saiten 27% weniger Holzgewicht zu bewegen! Belohnt wird dies durch einen präsenten, singenden Nachklang, auch bei weicheren Intonationen.


    Steingraeber verkauft Karten für Konzerte u.a. mit Martha Argerich. Da bin ich gespannt, ob sie nicht auf einem Bösendorfer spielt. Abgesehen davon ist natürlich eine Nacht auf einem kahlen Berge mit zwei Klavieren und Martha Argerich eine Reise nach Bayreuth wert :)


    https://www.steingraeber.de/ve…rduo-konzert-in-bayreuth/

  • Supergau ist das IMO keiner.

    Ich habe 14 Jahre lang eng mit Medien-Marketingprofis zusammengearbeitet und für die wäre so etwas ein Supergau gewesen. Sowas darf einfach nicht passieren, nicht in dieser Liga.


    Da gibt es einen blendend aussehenden und auch noch fantastisch spielenden Pianisten, der bei einer Aufnahme einen Steinway verwendet (wir wissen nicht, ob er andere Flügel zur Auswahl hatte, aber dem Booklet ist zu entnehmen, dass er sich viel mit dem Klang dieser Aufnahme auseinandergesetzt hat.) Jemand, der ideal ist, eine Marke glaubwürdig und qualitativ zu verjüngen. Kein Marketingprofi lässt sowas auf der Straße liegen!


    Und dann spielt er im Werbeclip einen Bösendorfer. Ich bin mir sicher, dass sich da jemand die Haare rauft.


    Mit Deinen Werbeanfragen ist das von der Dimension her nicht zu vergleichen, da es hier um einen Weltmarktführer und dessen Image geht.

    In meiner Branche hätte damals jemand seinen Job verloren. Umgehend.


    Beste Grüße

    Christian

  • Auch Steingraeber bietet Klaviere an für ein Publikum, das mit dem Standardaussehen eines Flügels nicht glücklich ist


    B-192_Renaissance_640.jpg



    C-212_Liszt_640.jpg


    D-232_Utzon_640.jpg



    Als absoluten Langweiler gibt es dann noch


    B-192_S_640.png

  • Ach Kinners,


    hört doch bitte auf. Es tut mir richtig weh wenn intelligente Menschen sich so ( fast ) bekriegen. Zumal ich ( ich gebe zu, die von Holger am meisten ) eure "normalen" Beiträge sehr schätze. Da habe ich schon viel gelernt. Natürlich ist ein Forum dazu sich mit Meinungen auseinander zu setzen. Aber es kommt auf den Ton an. Und ich getraue mich fast nicht mehr hier mit zu lesen. Einfach einen Schlussstrich ziehen, bitte.

    Zustimmung.


    Wir reden hier nicht über Ukraine-Russland oder gar Nahost, nur über den Klang von verschiedenen Flügeln. Es ist ein interessantes und schönes Thema - bleiben wir am besten dabei. Wenn wir emotional werden, dann bringen wir am besten positive Emotionen mit ein, wie z.B. Begeisterung.



    Meine Erläuterungen zur Mikrofonierung etc. (und auch zu aufgeworfenen Fragen der am Ende der Kette stehenden nachträglichen Raumkorrekturprogramme) schienen mir nur deshalb erforderlich zu sein, weil nüchtern betrachtet die Vergleichbarkeit von Flügeln durch das Hören von Einspielungen allein schon durch die vielen technischen Aspekte sehr relativiert werden muss. Jede Aufnahme ist auf verschiedene Art und Weise zustande gekommen, was den Klang enorm beeinflusst.


    Natürlich kann man auch etwas weniger nüchtern sein und einfach einmal hier und da hineinhören... ^^:pfeif:


    LG:hello:

    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

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  • Habe in die CD bei JPC hineingehört (nicht bei TIDAL gefunden) und finde, dass der aufgezeichnete Flügel in der Tat überzeugend klingt. Er verfügt über Fülle und Charakter, wird im ff crisp aber nicht hart, hat lange Töne und einen schönen Mischklang in der Mitte des Spektrums. Auch die Bässe scheinen hier eine angenehme Fülle aufzuweisen.

    Wäre nur interessant, wie er denn z.B. mit Mozart, Brahms oder Schumann klänge, vor allem aber im Vergleich mit den üblichen Verdächtigen, aber auch mit Blüthner. Die Musik an sich - nun ja, sie ist nicht direkt das, was ich gerne spielen würde.


    Was die optische Ausführung anbelangt, tendiere ich in diesem Vergleich zum absoluten Langweiler ^^


    LG:hello:

    Glockenton

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  • Wäre nur interessant, wie er denn z.B. mit Mozart klänge,

    Auch wenn die CD bereits gestrichen ist, so kann man jedoch in die Clips jeweils einige Sekunden hineinhören.


    Mozart in Arrangements von Cyprien Katsaris, der in seiner Karriere scheinbar alle verfügbaren Klaviermarken durchprobiert hat - Ich erinnere mich nur an den eigens für ihn angefertigten Superflügel Mark Allen Nr.1,

    Hier indes hat die Fa. Steingraeber & Söhne ihr Lgo aud der Rückseite der Jewel-Box placiert.

    Auch wenn ich mit Christian Köhn grundsätzlich übereinstimme, daß man die verschiedenen Klavierfabrikate auf der CD nicht auseinanderhalten kann:

    Im konkreten Fall stimmt as nicht: Der Steingraeber klingt völlig verschieden von Steinway, Bösendörfer, Fazioli oder Yamaha.

    Das mag allerdings auch an der ähh.. eigenwilligen Spielweise von Katsaris liegen.....


    PS: Die Aufnahme klingt auf CD etwas klarer konturiert als übers Internet.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ein aktueller Artikel über Steingraeber, den ich heute zufällig bei der LfA gefunden habe:


    https://lfa.de/website/de/LfA-…-fuer-den-Klang/index.php

    Ich habe im vergangenen Sommer ein Konzert auf einem großen Steingraeber-Flügel gespielt. Der war gut, allerdings nur bis etwa drei Viertel des Dynamikspektrums. Darüber machte er relativ plötzlich "zu" und verweigerte störrisch die verlangte Mehrarbeit :). Ähnlich war es vor ein paar Jahren schon einmal, wobei möglich ist, dass es derselbe Flügel war. Ich weiß deshalb nicht, ob das allgemein bei diesem Hersteller so ist. Steingraeber ist bekannt für seine technischen Innovationen und Übernahmen alter Techniken in moderne Instrumente, z.B. Flügel mit schmaleren Tastaturen, Sordino, Mozart-Zug, Pedalsysteme für Rollstuhlfahrer oder die "Transducer"-Technik. Das kann man sich hier ansehen.

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  • Im Rahmen meiner Bemühungen immer wieder Threads interessante Pianisten zu starten ist diesem Kit armstrong an der Reihe. Dabei bin ich auf einige Clips gestoßen, die hierher passen. Ich bitte um Verständnis, daß ich sie dann in "seinem" Thread wiederholen werde - was sicher kein Fehler ist, denn sie sind zu wichtig um übersehen zu werden.

    Hier spielt Kit Armstrong auf einem historischen Steingraeber von 1889 - soweit bekannt - noch im Originalzustand.



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Ja, ich kann dazu etwas sagen: Blüthner-Flügel hatten in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg offenbar einen besonderen, dunklen und vor allem weichen Klang, der von nicht wenigen Pianisten sehr geschätzt wurde. Ich kannte selbst noch einige ältere (und inzwischen verstorbene) Pianisten, die davon sehr geschwärmt haben und mit dem moderneren, brillanteren Klang eher fremdelten. Allerdings habe ich nie einen wirklich neuwertig erhaltenen bzw. restaurierten Blüthner aus dieser Zeit gespielt, kann also nicht aus eigener Erfahrung sagen, was da wirklich dran war. Ein bisschen hatte ich immer den Eindruck, dass die Vergangenheit doch auch etwas verklärt wurde.

    Gestern beim Besuch eines guten Bekannten entdeckt, Baujahr 1905:


    1i0ddo.jpg


    63mcau.jpg

  • Noch ein Nachtrag zur weiter oben erwähnten Bruce Liu-Aufnahme: Auf dem DG-Insta-Channel wurde ein Video veröffentlicht, auf dem der Pianist die Doppel-LP-Ausgabe öffnet, die Fotos betrachtet und sich dabei ein wenig wundert über den roten Anzug, den er dort trägt.

    Und dann sagt er doch tatsächlich: They force me to wear this.


    bruce-liu-waves.jpg

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  • Gestern beim Besuch eines guten Bekannten entdeckt, Baujahr 1905:

    Was für ein Vorrecht! Den hätte ich gerne einmal angespielt...



    Und dann sagt er doch tatsächlich: They force me to wear this.

    Dachte ich`s mir doch...und habe so etwas auch weiter oben schon vermutet.


    Die "Alben" wie man heute sagt, werden offensichtlich mehr über die Optik als über das akustische Ereignis verkauft. Bei den Pianistinnen wird dann Haut gezeigt, vor allem auch knallroter Lippenstift, dazu romantische Beleuchtung und dergleichen mehr. Diese Richtung meide ich grundsätzlich.


    Es gab aus meiner Sicht bessere DG-Zeiten. Aber auch schon bei Karajan spielte der optische Faktor eine Rolle: edles Haar, durchleuchtet, dazu geschlossene Augen, innere Sammlung, vergeistigter Auftritt...

    Wer weiß, vielleicht begann es mit ihm ;)

    Aber es war doch noch etwas Anderes als das, was heute so gemacht wird, will ich meinen.


    Ungeachtet dessen: der junge Mann spielt sehr gut!


    LG:hello:

    Glockenton

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  • Zitat

    Was für ein Vorrecht! Den hätte ich gerne einmal angespielt...

    Da ein Notenbuch mit den Beatlessongs aufgeschlagen vorlag, bat ich den Besitzer um "Yesterday".


    Schöner, allerdings auch etwas gewöhnungsbedürftiger Klang, unten voll und warm und oben herum dieses Nachschwingen...


    Albert Schweitzer hat ja auch immer den alten Orgeln nachgetrauert, die in Deutschland den so modernen Entwicklungen oft weichen mussten.

  • Aber auch schon bei Karajan spielte der optische Faktor eine Rolle: edles Haar, durchleuchtet, dazu geschlossene Augen, innere Sammlung, vergeistigter Auftritt...

    Wer weiß, vielleicht begann es mit ihm ;)

    Es begann bestimmt nicht erst bei Karajan - Aber das wäre ein eigener (übrigens sehr interessanter) Thread.

    Mir fällt hier Paganini ein - und vor ihm auch noch Tartini - beide mit "diabolischen" (charismatischem) Aussehen.

    Anton Rubinstein im "Beethoven-Look, und mehr oder weniger auch Liszt....

    Das solls dann für HIER gewesen sein.


    Ich setze fort mit der Feststellung, daß viele junge Pianisten - später dann doch durch Sachzwänge zu Steinway gezwungen (der ja kein schlechter Flügel ist)

    versuchen ihre Karriere mit Bechstein, Bösendorfer, Fazioli oder Steingräber zu beginnen.

    Immerhingeben diese Marken Lebenszeichen - und manchmal sogar ganz kräftige - von sich

    Überraschenderweise oft gerade dort - wo man es nicht vermutet.

    Fast hätte ich Yamaha vergessen, die ja inzwischen das Sagen bei Bösendorfer haben - aber so liest man - deren Eigenständigkeit wahren - und das auch in Hinkunft so halten wollen. IMO eine weise Entscheidung.

    Von BLüthner hört man hier wenig (was in anderen Ländern anders sein kann) Ich besitze eine einizge Aufnahmen mit Blüthner, typischerweise vom hauseignen Label - und ich muß sagen , daß der weiche Klng mich persönlich nicht begeistert. Das mag aber jeder anders empfinden.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Klaviermarke Schimmel ist mir bekannt gewesen. Allerding, war mit nicht bekannt, daß auch klassiktaugliche Konzerttflügel herherstellt werden Udo Jürgen besaß einen Schimmel.

    Hier kann mann ein Paar Schimmel mit Mozart hören. Schimmel hat nach einer Finanzkrise versucht in China Fuß zu Fassen, was zwar gelungen ist, allerdings gehört Schimmel jetzt zu 90 % der chinesischen Firma "Pearl River Piano Group", dem grössten Klavierhersteller der Welt. Es gab auch dereins eine Cooperation mit Yamaha - die aber wieder gelöst wurde, nachdem sich Pearl einige Dinge abgeschaut hatte. Dennoch werden bestimmte Typen mir "designed by Yamaha" beworben, obwohl hier keine Verbindung mehr besteht. Wenn mie Infos stimmen dann ist die Pearl River Group auch der Hersteller von einigen (oder allen ?) Klavieren, des Typs "Essex" der preiswerteren Serie von Steinway & Sons



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wenn mie Infos stimmen dann ist die Pearl River Group auch der Hersteller von einigen (oder allen ?) Klavieren, des Typs "Essex" der preiswerteren Serie von Steinway & Sons

    Die Essex-Instrumente werden ebenso wie die Boston-Klaviere zwar als "designed by Steinway" vermarktet, haben aber in Bezug auf die Qualität meines Erachtens nichts mit einer Spitzenmarke gemein. Ich finde sie außerdem deutlich zu teuer. Ich nehme an, dass Steinway-Händler gezwungen sind, diese Dinger anzupreisen ;).

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    (Theodor W. Adorno)

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  • Er ist zweifelsohne sehr kraftvoll, dieser Paulello. Wie klingt wohl Musik auf ihm, die wirklich bedeutend ist, und nicht nur den Charakter einer Vorführetüde besitzt wie bei dieser Nummer von Charly Mandon?


    Da gäb' es mittlerweile etwas.....




    oder


  • Hier nun quasi als Einschub:

    Die vorherrschende Vormachtsstellung von Steinway ist ungebrochen und unbestritten.

    Allerding ist mir im Rahmen meiner Recherche aufgefallen, daß doch einige der jüngeren Pianisten - und auch solche der mittleren Generation - wie mir scheint (?) öfter auf Alternativen hingreifen (Im wahrsten Sinne des Wortes :):baeh01: )

    Bösendorfer ist ja zumindest in meiner Heimatstadt der "Platzhirsch"- das war schon immer so, Fazioli wird (nicht nur) in Italien sehr oft eingesetzt, Auch Yamaha sieht man relativ oft- vermutlich in Japan noch häufiger. Auch Bechstein macht durch Aktionen wieder auf sich aufmerksam.

    Viele "Aktionen" halte ich indes für "rausgeschmissenes Geld" - Wenn man Beispielsweise junge Künstler mit Preisen zu ködern versucht und dann im Gegenzug ein schriftliches Fanschreiben erhält (Das hat schon im 19 Jahrhundert nicht funktioniert) Fast jeder renommierte Klavierbauer der Vergangenheit kann auf ein Archiv von Dankschreiben und Lobhudeleien verweisen - alle von immer wieder denselben Pianisten.

    Im Prinzip sind das auch keine Lügen,denn all dieser Fabrikate sind erstklassig.

    Aus meiner Sicht könnte es entscheidend sein, mit welchen Flügeln Aufnahmen gemacht werden. Das prägt sich dann auch beim Hörer ein. Schlechte Tontechnik oder Akustik, ein schlecht gewartetes Instrument können in einem solchen Fall aber kontraproduktiv sein.

    Auch hier zeichnet sich in letzter Zeit - wenn auch nur zögerlich - ein gewisses "Markenbewusstsein" ab - wogegen in den vergangenen Jahrzehnten ein lakonisches "Felix Mustermann, Piano" gang und gäbe war....


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Auch Bechstein macht durch Aktionen wieder auf sich aufmerksam.

    Ich war im vergangenen Monat bei Bechstein in Seifhennersdorf (Oberlausitz) und habe mir die Produktion angesehen. Wo sich zu DDR-Zeiten die Klavierbaufirma Zimmermann befand, hat Bechstein (bzw. Vorstandsvorsitzender und Mehrheitseigner Stefan Freymuth) einen sehr modernen Betrieb aufgebaut, bei dem mich besonders die Kombination von Handarbeit und moderner Computertechnik beeindruckt hat. Das führt zu einer beeindruckenden Präzision z.B. bei der Einpassung von Gussplatte und Resonanzboden in den Rim (Flügelgehäuse), beim Steg oder bei der Rastenkonstruktion. Einzigartig dürfte die Fertigungstiefe sein, die jetzt schon extrem hoch ist, aber in Zukunft noch weiter ausgebaut werden soll. Statt alle möglichen Teile zuzukaufen, produziert Bechstein gegen den Trend das meiste selbst. Selbst die Software für die zahlreichen CNC-Phräsen usw. wird zum großen Teil selbst programmiert. Die Produktion eigener Hammerköpfe macht nicht nur unabhängig von Renner - vor allem seit dieser wichtigste aller Zulieferer von Steinway übernommen wurde - sondern wird auch für Konkurrenz sorgen, denn Bechstein verkauft diese Hammerköpfe auch an andere Hersteller und Klavierbauer. Überall, wo mit moderner Technik präziser gearbeitet werden kann, werden modernste Maschinen verwendet, alles andere geschieht nach wie vor in traditioneller Handarbeit von ausgewiesenen Fachleuten. Sehr beeindruckend fand ich auch das Ausbildungsprogramm mit (wenn ich mich recht erinnere) über 30 Azubis. Der ganze Betrieb machte bis hin zu den einzelnen Mitarbeiter-Arbeitsplätzen einen sehr durchdachten, geordneten Eindruck, die Arbeitsatmosphäre war konzentriert. Nebenan entsteht gerade ein erheblicher Erweiterungsbau. Das Ganze ist natürlich eine Wette auf die Zukunft, aber meines Erachtens mit vielen richtigen Ansätzen und guten Chancen.


    Tags zuvor hatte ich noch einige Flügel im Bechstein-Zentrum Dresden (direkt an der Frauenkirche) ausprobiert, darunter einen ganz hervorragenden Concert-B in der Größe 212 cm. Ein solches Modell haben wir jetzt für unsere Hochschule in der Ausschreibung; ich werde ihn dann zusammen mit einem Kollegen aus mehreren Exemplaren aussuchen. Es wird sich zeigen, wie er sich im Hochschulalltag bewähren kann, aber nach dem Gesehenen bin ich sehr optimistisch. Bechstein-Zentren gibt es auch in Berlin und seit dem letzten Jahr in Wien (am Naschmarkt).

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Lieber Christian

    Es ist sehr schön, daß Du hier über die Traditionsmarke Bechstein berichtest. Es ist IMO wichtig, daß die wenigen Qualitätsmarken der Klassikwelt erhalten bleiben und nicht alles in den Händen einer übermächtigen Weltmarke liegt -oder -als - schlechtere Alternative - von Dutzendware vom Markt verdrängt wird. Darüber vielleicht in absehbarer Zukunft ein OT Thread.


    LG aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !