Musikalische Leitung - Philippe Jordan
Inszenierung - Keith Warner
Hans Sachs - Michael Volle
Veit Pogner - Georg Zeppenfeld
Sixtus Beckmesser - Wolfgang Koch
Walther von Stolzing - David Butt Philipp
David - Michael Laurenz
Eva - Hanna-Elisabeth Müller
Man wird genügsam - nach den ganzen unseligen Inszenierungen, die ich die letzten 12 Monate erleben durfte, kann ich mich über diese Meistersinger nicht beschweren. Gestiefelten Kater, Kobold, Sieben Zwerge und andere verkopfte Details lass ich mal außen vor. Letzendlich geht es um einen einsamen, vor dem Grab seiner Frau trauerenden, im Strudel des Alltags (so hab ich den Auftritt der Meister im ersten Akt verstanden) gefangenen, womöglich depressiven Hans Sachs - kann man machen. Ich möchte nicht der Schenk-Inszenierung nachtrauern, die war ansehnlich aber doch auch irgendwo verstaubt - besser geht es trotzdem und der mediale Jubel um die neue Inszenierung, ja eigentlich um die ganze Aufführung scheint mir nicht gerechtfertigt.
Highlights: Philipp Jordan - warum er und nicht Roščić? Er setzte seine Meistersinger ausgesprochen balanciert an, nicht gehetzt aber ebensowenig gemächlich, stellenweise kraftvoll.
Was den Cast betrifft - ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so wortklare Sänger erlebte - womit wir bei Michael Volle, dem fantastischen Hans Sachs dieser Vorstellung, angelangt sind. Schauspielerisch famos, mit warmer tragender Stimme wird er locker mit dem großen Orchester fertig.
Georg Zeppenfeld - wie gewohnt, für mich einer der besten (Wagner-)Bässe unserer Zeit - Veit Pogner lässt sich nicht besser besetzen.
Wolfgang Koch, ein Brüllaffe als Beckmesser, schien ziemlich bald die Stimme zu verlassen, wirkte angeschlagen bzw. nicht ganz gesund - leider.
David Butt Philipp, ein souveräner Walther von Stolzing obgleich er mir in der Höhe nicht besonders gut gefällt, der letzte wirklich gute Stolzing an der Staatsoper war Johan Botha (optisch weniger glaubwürdig, keine Frage) - jammern auf hohem Niveau.
Michael Laurenz als David mit dünner Stimme ohne Höhe. Ich kann mich an eine Vorstellung mit Michael Schade als David erinnern, so mag ich das.
Hanna-Elisabeth Müller, eine Augenweide, wer eine bezaubernd lyrische Eva möchte (was mir inhaltlich naheliegend erscheint) wird hier auf seine Kosten kommen.