Beiträge von Boismortier

    zu Liparit Avetisyan #1956


    ich habe mir grade das Teachers Day Concert aus Kaunas angehört. Liparit Avetisyan hat einen richtig schönen warmen Klang, ein tolles Timbre. Mir gefällt, dass er viele dynamische Abstufungen macht, seine Höhe strahlt scheinbar mühelos. Sein lucevan e stelle ist etwas unaufgeregt, aber es ist ja auch keine Opernbühne.
    Das einzige was mir nicht gefällt, ist sein Klang auf den Spitzentönen ganz am Schluss der Blumenarie. Da geht er in das Falsett (?), die Stimme ist nicht mehr mit dem Körper verbunden. Das macht Kaufmann genauso ( und gefällt mir da noch weniger). Ich gehe mal davon aus, dass das seine Interpretation ist und nicht Unvermögen, insofern ist es ja nur eine unerhebliche Geschmacksfrage.
    Den sehr positiven Gesamteindruck trübt es nicht ein bisschen.


    Viele Grüße

    Boismortier

    Ja, mehr sollte es nicht werden. Allerdings finde ich es nicht generell zuviel: bei den lauten Stellen passt es. Bei den mezzoforte-Tönen ist es manches mal zu stark und erdrückt den Ton. Also bei dieser CD meine ich jetzt.

    ich habe mir die neue Tudor CD grade ganz angehört und sie gefällt mir recht gut.


    Ich mag besonders ihre Elisabetta, da trifft sie den Charakter besonders gut. Am besten klingt ihre Stimme in der Mittellage. Auch die tieferen Töne drückt sie kaum nach und bindet sie klanglich gut ein, das habe ich auch schon anders gehört. Technisch hat sie ja sehr viele Möglichkeiten und zeigt das auch, manchmal für meinen Geschmack zu viel und ist dann nicht mehr ganz im Dienst der Rolle bzw. der Musik; z.B. beim Gebet von Maria Stuarda. Das hätte ich mir inniger gewünscht.
    Die ganz exponierten Spitzentöne sind nicht so geschmeidig und ich finde sie klanglich ein wenig dünn, besonders bei den Anna Bolena Arien.
    Aber darüber kann ich hinweghören, das trübt nicht meinen positiven Gesamteindruck.


    Viele Grüße

    Boismortier

    Lieber Caruso41


    da kann ich Dir leider nicht helfen. Ich vermute, dass Du bei Idagio bzw. Spotify kein ruckeln hättest, da die Stücke erstmal vollständig geladen werden, bevor Du es starten kannst. Das ist allerdings nur eine Vermutung.

    Mit so vielen LPs und CDs bist Du ja bestens ausgestattet. Ob Du dann tatsächlich noch einen Streamingdienst brauchst kannst Du doch mal ausprobieren. Idagio ist, anders als spotify, auf Klassik spezialisiert. Ich habe bisher auch nur die kostenlose Version, da kann man ja reinschnuppern, ob einem die Auswahl zusagt und man es auch wirklich nutzt, bevor man die Premium Version für 9,90 pro Monat abonniert.


    Viele Grüße

    Boismortier

    Ich habe grade einen Idagio-Account angelegt. Zunächst nur die Free Version. Da kann man die gesamte CD anhören (mit 3mal Eigenwerbung für die Bezahlversion, hat aber nicht gestört).
    Ich habe mir das Album fast komplett angehört, nur die Lieder op.40 nicht mehr und die Löwenbraut auch nicht.

    Es hat mir eigentlich gut gefallen. Sein Timbre ist nicht ganz so meins, berührt mich nicht ganz so sehr, obwohl er ja alle Register an Klangfarben und Lautstärken zieht. Irgendwann ging sein „R“ auf die Nerven. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack und trübt nur wenig den positiven, aber nicht begeisterten Gesamteindruck.


    Viele Grüße,

    Boismortier

    zu Elena Stikhina


    mich hat sie eigentlich nicht überzeugt. Ich mag zwar ihre leuchtenden Höhen, die wirklich mühelos scheinen, aber die Mittellage finde ich, anders als rodolfo39, nicht besonders voluminös. Und ihre tiefe Lage scheint mir zu eindimensional und farblos. Auch klingt sie mit dem Orchester nicht ganz intonationssauber, nie viel, nie schlimm, immer nur kurz, aber das ging mir immer im Kopf herum. Aber vielleicht waren das ja auch die Instrumentalisten und sie kann nichts dafür :D

    Für die Rolle der Tosca wünsche ich mir außerdem größere Stimmen. Mein Geschmack.
    Ich finde sie gut, aber recht gewöhnlich.


    Viele Grüße

    Boismortier

    zu Yuriy Yurchuk


    ich habe mir die von Dir, caruso41, eingestellten Videos angehört und noch zwei andere: „Ich grolle nicht„ von Schumann und eine Aufnahme vom Queen-Sonja-Wettbewerb von 2015.

    Mir gefällt seine Stimme sehr gut.
    Besonders mag ich, dass er in der tiefen Lage schön tragfähig bleibt und einige andere Sachen, die caruso41 schon aufgezählt hat.
    Das Torero-Video mag ich nicht ganz so, wenn es auch ein wenig ein Spaß sein soll. Hier finde ich seine Phrasierung das ein oder andere mal ... anders als ich es erwarten würde.

    Im Trovatore wiederum wünschte ich mir, er würde auch mal mehr gestalten, das ist mir zu sehr forte, die ganze Zeit. Allerdings hast Du, caruso, ja erwähnt, dass er auch zu „zärtlicheren und geschmeidigeren Tönen“ fähig ist.

    Ich werde ihn auf alle Fälle im Auge behalten.


    Liebe Grüße

    Boismortier

    zu Konstantin Krimmel, vorgestellt in #982

    auf seinem Instagram-Account hat er gepostet, dass nun bald die Proben für Figaros Hochzeit am Staatstheater Wiesbaden beginnen. Er singt die Titelrolle und geplant ist die Premiere für den 6. September.


    Viele Grüße

    Boismortier

    zu Amartuvshin Enkhbath #178

    grade eben habe ich mir Nabucco auf youtube (Operavision) angeschaut. Die Aufnahme ist vom Dezember 2019 aus Parma.

    Seine Stimme ist großartig, scheint mühelos, toller Klang. Dass er nicht gut schauspielern kann fiel mir jetzt nicht auf, aber er hat in den zwei Jahren seit @carusos Vorstellung bestimmt auch dazu gelernt. Er singt im Dezember und März an der Deutschen Oper Berlin Nabucco und Rigoletto, an der MET ab Januar La Traviata. Also läuft bei ihm....


    Viele Grüße

    Boismortier

    zu Katharina Konradi, vorgestellt in #1432

    ich habe grade auf ihrer neuen Webseite gesehen, dass sie 2021 an der Bayerischen Staatsoper die Sophie im Rosenkavalier singen wird. Ihre Karriere nimmt also Fahrt auf.


    viele Grüße

    Boismortier

    An Alexandra Samouilidous habe ich leider keine Erinnerung. Eindrücklich fand ich Nadja Stefanoff als Gräfin, aber sie finde ich ja fast immer toll. Ich habe sie schon in mehreren Produktionen gehört, auch als Judith in Blaubart oder als Octavian. Allerdings ist sie keine „Neue Stimme“ mehr, sie ist schon viele Jahre im Geschäft, sonst hätte ich sie auch schon mal vorgestellt.

    Ich hatte es mir für Anfang letzten Jahres vorgenommen, ich glaube es war Xerxes, aber meine Freundin wollte dann lieber nach Mainz in „Figaros Hochzeit“. Deswegen: leider nein. Jetzt ist sie in Frankfurt nicht mehr im Ensemble und nach München oder gar Wien komme ich mal nicht so eben.

    In Saarbrücken lief in der letzten Spielzeit die Czardasfürstin. War wohl sehr erfolgreich, das Theater gut besucht, die Kritiken freundlich, die Sänger toll, wie mir meine Nichte erzählte. Und ihr selber hat es so gut gefallen, dass sie 7 Mal in die Vorstellung gegangen ist. Als Studentin kommt sie aber auch kostenlos rein.

    zu Vanda Šipova


    ich habe mich lange nicht hier beteiligt, aber lese still mit. Als ich in diesem Thread einen Link zu Rusalka fand habe ich sofort drauf geklickt: ich mag diese Arie sehr und kenne viele Youtube-Videos mit ihr.

    Vanda Šipova konnte mich leider nicht überzeugen. Ich bevorzuge für diese Arie eine etwas dramatischere Stimme und das Timbre von ihr passte für meinen Geschmack zu dieser Rolle garnicht. Es ist mir einfach zu flach und außerdem geht mir ihr Vibrato auf die Nerven. Die musikalische Gestaltung ist auch etwas .... langweilig ? Mir ist das ganze zu technisch, da fehlt mir die Seele.

    Mein Interesse noch andere Aufnahmen von ihr anzuhören war danach sehr gering. Na, vielleicht tue ich ihr ja Unrecht und die anderen Einspielungen sind besser bzw. passen besser zu ihrer Stimme.

    Viele Grüße

    Boismortier

    Die Blicke der Kinder !!!

    Sehr schöne Idee !
    Danke, Caruso41, für den Link.

    Vielleicht kennen manche von euch die Sendung kultour mit Ioan Holender. Man kann über den früheren Operndirektor Wiens ja denken, was man will. Aber eines kann man ihm nicht absprechen: Echte Liebe zur Oper. So reist er in dem offenbar erfolgreichen Format auch in kleinere Städte, um deren Kulturleben vorzustellen. Die letzte Sendung wurde in St. Gallen aufgenommen. In technisch einwandfreier Qualität wurden Passagen aus Gounods "Faust" gezeigt. Holender war ja eher von der Sopranistin Tatjana Schneider angetan, mir imponierte aber vor allem der Tenor Arthur Espiritu. Seine Timbre ist sehr warm und die Höhe von einer Mühelosigkeit, die staunen macht. Hier müsste man die Sendung noch sehen können:

    https://www.servustv.com/videos/aa-1q4b39znn1w11/


    Espiritu ist Amerikaner mit philippinischer Herkunft. Sein Geburtsjahr ist 1982. Hier im Forum wurde er einige Male in Besetzungslisten genannt und auch schon positiv erwähnt. Er sang wohl den Herzog im Römersteinbruch von St. Margarethen. Im Gärtnerplatztheater ist er in dieser Saison als Gast als Rodolfo zu sehen und hören. Hier ein repräsentativer Auftritt mit "Che gelida manina" aus Sydney. Wie gefällt euch dieser spinto? Hat ihn noch jemand gesehen, er ist viel in deutschsprachigen Landen unterwegs.

    Arthur Espiritu habe ich letztes Jahr im Mai am Gärtnerplatztheater gehört, in „Maria Stuarda“.

    Da ist er mir sehr positiv aufgefallen, besonders wie gut hörbar er über das Orchester sang.


    Viele Grüße

    Boismortier

    Zu Bror Magnus Tørensen

    Zitat

    Von Caruso41:
    Besonders das Ritardando mit dem feinen Decrescendo bei „Vincero“ hat es mir angetan

    ....mir auch :)


    und dabei ist er noch so jung ! Wenn er eine kluge Rollenwahl trifft kann man wohl noch einiges von ihm erwarten.

    Ich habe mir seine Webseite angeschaut und und finde nicht, dass er auf der Stelle tritt : bis Weihnachten hat er noch 12 Auftritte in Deutschland, Schweden, Schweiz, England und USA. Lieder-und Konzertsänger stehen halt nicht so im Fokus, da hast Du vermutlich recht. Außerdem gibt er nicht jedes Jahr mehrere CDs raus wie Jonas Kaufmann.

    Lieber caruso41


    dieser Bericht macht jetzt doch richtig Lust sich die Aufführung mal anzusehen.
    Dein Erlebnis mit den Schulklassen ist natürlich erfreulich: wenn sich Jugendliche ohne Opernerfahrung so für einen Sänger begeistern können, will ich ihn auch hören ;)

    Mal schauen, ob ich das noch unterkriege.


    Viele Grüße

    Boismortier

    Da tut es mir schon irgendwie gut, dass Du den Thread einfach mit der Vorstellung einer NEUEN STIMME voranbringst.

    Genau: „Nich lang schnacken, Kopp in’ Nacken !“ ;)


    Wenn ich mich richtig erinnere, müsstest Du sie auch in Bayreuth als Hirte im Tannhäuser gehört haben.

    Besonders die „Wasserrose“ von ihr höre ich mir gerne an. Ich finde, da kommt die Qualität ihrer Stimme gut zur Geltung.


    Viele Grüße

    Boismortier