Beiträge von Orfeo

    Zwei Figuren mit Blau und Rosa. Mauerbild (Verso: Abstraktion), 1920

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    Wer hat es schon mal gesehen? Willi Baumeisters Mauerbild Zwei Figuren in Blau und Rosa von 1920 (Nationalgerlerie Berlin)

    Vor Jahren habe ich eine Ausschnitt-Kopie erstanden. Ich liebe das Bild sehr.

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    Und direkt noch ein Lied, das wohl jeder kennt Freut euch des Lebens


    Freut euch des Lebens,

    Weil noch das Lämpchen glüht;

    Pflücket die Rose,

    Eh' sie verblüht!


    Man schafft so gerne sich Sorg' und Müh',

    Sucht Dornen auf und findet sie.

    Und läßt das Veilchen unbemerkt,

    Das uns am Wege blüht.

    Freut euch des Lebens...

    Johann Sebastian Bach schrieb die Kantate "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch" (BWV 86) mit dem zweiten Satz für eine Altstimme


    Ich will doch wohl Rosen brechen,

    Wenn mich gleich die Dornen stechen.

    Denn ich bin der Zuversicht,

    Daß mein Bitten und mein Flehen

    Gott gewiß zu Herzen gehen,

    Weil es mir sein Wort verspricht.

    freue mich ausserordentlich an der Generalprobe einer Oper zuschauen zu können. Und zwar am 31.01.2020 um 11 Uhr im Opernhaus Zürich, Iphigénie en Taurid


    Lieber Wifried,


    an manchen Opernhäusern sind Generalproben öffentlich für alle Interessenten, an manchen kann man für Generalproben regulär Karten kaufen. Andere wiederum handhaben die Vergabe der Karten sehr restriktiv, d.h. Karten erhalten nur Mitarbeiter des Hauses und dürfen nicht weitergegeben werden. Dazu gehört Zürich. Ich habe mal vor Jahren angefragt und erhielt als Antwort, dass es allen Mitarbeitern streng untersagt ist, Karten weiterzugeben.


    Solltest du angestellt sein am Opernhaus ist alles okay, solltest du deine Karte aber durch Beziehungen bekommen haben, solltest du auf jeden Fall solche Sachen nicht an die grosse Glocke hängen und im Internet veröffentlichen. Das kann den/die Mitarbeiter*in in Teufels Küche bringen. Viel Spaß mit Cecila Bartoli und den anderen hervorragenden Sängern.

    Die Italienierin Ilaria Lanzino, zur Zeit als Regisseurin tätig an der Deutschen Oper am Rhein, hat den ersten Platz beim 11. Europäischen Opernregie-Preis belegt für ihre Inszenierung von Stanislaw Moniuszkos Oper Straszny Dwór. Als Regieassistentin wirkte auch bei Hilsdorfs „Ring“ mit und wird im Rahmen von „Young Directors 2020“ am Theater Duisburg ihre Regie von Viktor Ullmanns „Der Kaiser von Atlantis“ vorstellen.


    Ilaria Lanzino studierte Gesang und danach Germanistik an der Universität Ca‘ Foscari in Venedig. Sie war bisher tätig in Dortmund, Nürnberg und Coburg.

    Der Europäische Opernregie-Preis – EOP – ist der einzige bedeutende internationale Wettbewerb für Opernregie. Er wurde 2001 von der Vereinigung Camerata Nuova ins Leben gerufen und alle zwei Jahre verliehen.

    NIcht erstanden, sondern geschenkt bekommen habe ich Regula Mühlemanns neuste CD. Nach dem ersten Blick auf das Cover zuerst noch skeptisch, wurde ich beim zweiten Blick auf die Rückseite neugierig. Lieder über die Heimat von Rossini über Schubert bis zu Othmar Schoeck. Ein erstes Reinhören beseitigte alle Zweifel.



    Sauer bin ich, daß es von der "Traumbesetzung" Monaco/Tebaldi im Othello keine DVD zu geben scheint.

    Lieber La Roche,


    wie soll das gehen? Die Aufnahme ist von 1961, und dass sie technisch aktualisiert auf CD vorliegt, ist sehr lobenswert. Aber vor 60 Jahren wurde eben noch nicht alles auf Video gebannt, daher gibt es ja keine vollständige Oper mit der Callas auf Video. Die berühmten Karajan Opernfilme kamen erst später.

    Also kein Grund sauer zu sein, die Technik war nicht so weit.

    Nachtrag zu # 270


    Beim Abhören der diversen Aufnahmen fiel mir mal wieder auf, dass bei YT Vorsicht geboten ist. Man darf denen nicht alles glauben, denn es gibt Clips,

    1. da steht vorne drauf "Lascia ch'io pianga" aber man hört "Lascia la spina, cogli la rosa", auch von Händel, sogar gleiche Noten, aber mit anderem Text aus "Il Trionfo del Tempo e del Disinganno"

    2. da ist Cecilia Bartoli angekündigt, aber es singt jemand anderes.


    Teilweise ist es eine echte Abenteuertour durch Händels Werke, man sollte es positiv sehen und sich darüber freuen, nicht drauf reingefallen zu sein

    Ich habe mir ein anstrengendes Wochenende angetan und weit über ein Dutzend Aufnahmen von Lascia ch'io pianga aus Händels Rinaldo angehört, darunter so bedeutende Stimmen wie Joyce DiDonato, Renée Fleming, Magdalena Kozena, Philippe Jarousky, Julia Lezhneva, Cecila Bartoli, Simone Kermes, Barbra Streisand, Patricia Petibon, Sonya Yoncheva, Montserat Caballé, Marylin Horne.


    Bartolis Interpretation geht (mir) direkt ins Herz, DiDonato kommt schon ziemlich nah daran, die meisten anderen kamen zwar bis zu meinen Ohren, fanden aber keinen Weg ins Herz (oder besser gesagt mein Herz). Ich will damit nicht sagen, dass Bartoli deshalb die beste der Sänger*innen ist, aber ihr gelingt es, Emotionen begreifbar und nicht nur hörbar zu machen.

    Bei einer Aufnahme (Streisand) begreife ich wirklich nicht, warum sie überhaupt gemacht wurde, sowas seelenloses gehört auf den Ramschtisch oder sofort in den Müll.

    Ich stelle fest, dass hier hauptsächlich Namen genannt werden, die der Vergangenheit angehören.

    Ich habe nicht sehr viele DVD und CD-Aufnahmen, besuche dafür aber mindestens 30 mal pro Spielzeit Vorstellungen in Opernhäusern in Deutschland, Frankreich, Belgien und Niederlande.

    Daher habe ich in meiner Wertung keine einzige Aufzeichnung berücksichtigt sondern nur die 63 Verdi-Opernvorstellungen berücksichtigt, die ich nach dem Jahr 2000 auf der Bühne erlebt habe.

    Ich war selber erstaunt, dass die Soprane/Mezzosoprane und Baritone mir in besserer Einnerung geblieben sind, als die Tenöre.


    Wirklich unübertroffen in der gesamten Rollengestaltung in meiner Erinnerung ist nur einer, nämlich José Cura als Don Carlo, Otello, Calaf und Stiffelio (ist aber auch schon 10-15 Jahre her). Neil Shicof (Don Carlo, Riccardo) brauchte immer viel Anlaufzeit, bis er sein Lampenfieber überwunden hatte und wirklich herrlich sang. Jonas Kaufmann (Don Carlo) war gut, aber Cura war besser. Piotr Beczala (Riccardo) war sehr überzeugend. Benjamin Bernheim ist vielversprechend.


    Aber, das ist natürlich eine ganz persönliche Einschätzung, die von anderen nicht geteilt werden muß.

    Genau so ist sie in Salzburg als Ariodante aufgetreten!

    Aber es ist schon bekannt, dass Ariodante ein Mann ist?


    Warum sollte die Sängerin des Ariodante dann nicht auch wie ein Mann aussehen? Verkleidung gehört dazu. Bart kann, muß aber nicht sein.

    Frau von Otter und Sarah Conolly hatten keinen Bart angeklebt und erregten deshalb kein Aufsehen. Cecilia Bartoli dagegen hatte ja mit ihrer Farinelli-CD das Augenmerk auf die Kastraten gelenkt und sich wahrscheinlich dabei auch ein paar Gedanken gemacht über die Perversion der Kastration von jungen Sängern.

    Ist nun Kastration weniger schlimm als die Travestie auf der Bühne und für das Cover?



    Händel: Ariodante

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    Auf jeden Fall "I<3Cecilia", sogar mit Bart.

    Seit geraumer Zeit beschäftigt man sich Düsseldorf mit der Frage, ob man das Opernhaus abreissen soll oder eine Grundsanierung reicht.

    Das ganze Theater ums Theater geschieht noch nicht mal zwanzig Jahre nachdem die letzte Sanierung stattfand und der Opernbetrieb für einige Jahre in ein Provisorium am Hafen ausgelagert wurde.


    Für die Sanierung kalkuliert man bisher fünf Jahre, das teils baufällige Opernhaus soll an die heutigen technischen Erfordernisse angepasst werden. Dies lässt sich nur durch einen Anbau realisieren. Über die Kosten erfährt man nichts Genaues, was nicht weiter schlimm ist, da Kalkulationen ja meist über den Haufen geworfen werden.


    Ein Abriss und Neubau käme auch in Betracht, aber wo? An gleicher Stelle geht kaum, da der Platzbedarf von heute 14.000 auf 24.000 Quadratmeter steigt und der Teile des Hofgarten mit einbezogen werden müssten. Am Wehrhahn? Da liegen Kaufhof und Karstadt direkt nebeneinader und sind beide nicht ausgelastet. Also eins kann Platz machen.

    Am Hafen?

    Ein Düsseldorfer Architekturbüro schlägt einen Neubau auf der Landzunge neben dem Landtag vor. Die Planer sprechen von einer „Oper, die der Stolz der Bürgerschaft wäre“. Kostenpunkt: 280 Millionen Euro, aber für den Preis bekäme man dann ein Opernhaus wie in Sydney, nur in abgespeckter Version, halt für die arme Provinz.

    Übrigens: das jetztige Opernhaus ist erst 70 Jahre alt.

    Morgen Mitwoch, 15.01.2020 20.03-22.00 Uhr Uhr auf SWR 2

    Schlüsselwerke Beethoven, Gespräch mit dem Pianisten Igor Levit


    Vorgestellt werden:

    Klaviersonaten op. 10/3 D-Dur

    Walsteinsonate op 53 C-Dur

    Pianist Igor Levit

    Für alle, die DIE TOTE STADT mögen, hier ein Link zu einer Seite mit allerhand Korngold-Opern-Schnipseln und sogar vier Gesamtaufzeichnungen, wie

    Berlin 1983 mit King und Armstrong

    Paris 2016 (konzertant) mit Vogt und Nylund

    Brno 2002 mit Renzowa-Jürgens Pabst und Kamas

    Buenos Aires 1999 mit Bengolea und Makris

    und teilweise mit miserabler Bildtechnik Das Wunder der Heliane Kaiserslautern 2010 mit du Randt und Schmittberg

    So abwegig die Idee der Inszenierung auf den ersten Blick scheinen mag, ergibt sie bei einiger Überlegung vielleicht doch Sinn.


    Noch unter dem Eindruck der Spätfolgen der Französischen Revlution stehend, entschloss Beethoven sich, eine „Rettungs- und Befreiungsoper“ zu schreiben. Dieses Genre feierte Ende des 18. und auch noch Anfang des 19. Jahrhunderts in Frankreich und andernorts große Erfolge.

    In ihr sah Beethoven die Möglichkeit, die gegen jede Tyrannei gerichteten Prinzipien der politischen Freiheit, der Gerechtigkeit und der Brüderlichkeit durch die Rettung eines unschuldigen Helden aus höchster Not zum Ausdruck zu bringen.

    Ob die diversen Leonore-Opern auf einer wahren Begebenheit beruhen, ist übrigens nicht mit Sicherheit zu sagen.

    Laut Theaterstatistik 2017/2018 der Theater und Orchester des Deutschen Bühnenvereins sank die Besucherzahl aller Spielstätten in allen Sparten (Musik-/Sprech-/Tanztheater, Konzert, Musical, open-air, Festspiele im Jahr 2017/18 von 35,5 Millionen auf 34,7 Millionen, also um die besagten 800000. Der Neue Merker hat also die Gesamtzahl einfach für Opernbesuche ausgegeben.
    Näheres hier und unter Summentabelle nachsehen. Die korrekten Zahlen für die Oper lauten

    2017/18 = 3.767.861 Besucher

    2016/17 = 3.797.294 Besucher entspricht minus 29433 Besucher (0,77 %)


    Es können sich also alle ganz entspannt zurücklehnen, die Oper wird weiterhin besucht werden.

    Nachdem sie im Jahr 2012 bereits die Leitung der Salzburger Pfingstfestspiele übernommen hat, steht ein neuer

    Spitzenjob für Cecilia Bartoli an. Sie übernimmt als erste Frau die Leitung der Oper von Monte Carlo ab Januar 2023.

    Dies teilte die Regierung von Monaco am 3. Dezember mit.


    https://orf.at/stories/3146377/

    Zum allgemeinen oben erwähnten Marktbedürfnis dieses Opernführers kann ich mich nicht äußern, aber zu meinem eigenen, ursprünglich gar nicht vorhandenen.

    Ich kaufe Bücher immer noch in der Buchhandlung, in der ich seit Jahren kaufe. Bei einem Besuch Anfang November fiel mir in Buch mit einem absolut scheußlichen Einband auf, Casta Diva - der schwule Opernführer.


    Mein Buchändler hatte noch keinen Blick reingeworfen und konnte also auch kein Urteil abgeben. Er war aber bereit, mir ein Exemplar übers Wochenende zur Ansicht zu überlassen, bei Nichtgefallen kein Kaufzwang. Immerhin kostet der Schmöker stolze 50,- €.


    Wochenende vorbei = Buch gekauft. Ein Monat vorbei = Buch (fast) komplett gelesen.


    Das ist ein Opernführer, in dem man ständig Neues erfährt, oder besser, es hilft einem, die Augen zu öffnen für Dinge, die man eigentlich für irrelevant hielt.


    Nein, Lucia wird nicht zur Lesbe gemacht, Don Jose ist nicht schwul, aber das Buch stößt einen auf Sachverhalte, die wirklich wissenswert sind, wie z.B. die Rolle der Frau in der Oper. Mal leidendes Opfer, mal giftig auftrumpfende Täterin, und vor allem wie sich die Frauendarstellung im Laufe der Zeit wandelte. Absolut lesenswert sind die Kapitel über die Powerfrauen Medea, Elektra, Salome. Niemand wird als schwul geoutet, der es nicht schon bekanntermaßen ist, es wird jedoch darauf hingewiesen, wenn das Thema in Opern einfach unter den Tisch fällt, wie bei Berlioz' Benvenuto Cellini oder alle Opern über Orpheus und Eurydike, wozu ich übrigens meine allerersten Beitrag hier im Forum geschrieben habe.


    Zum Aufbau des Opernführers ist zuerst mal zu sagen, dass er 700 Seiten zählt, auf denen ca. 150 Opern von mehr als 30 kompetenten Autoren beschrieben werden.

    Der Aufbau sieht so aus: für Verdi und seine acht erwähnten Opern 50 Seiten.

    1 Einführungskapitel zum Komponisten

    2 Literatur zum Komponisten

    3 Titel der Oper

    -Angaben zum Ursprung, Libretto, Personen, Ort und Zeit der Handlung

    - ausführliche Inhaltsangabe ohne Wertung

    - Spieldauer

    - Beurteilung und Deutung (natürlich aus LGBT-Sicht), was aber gerade für nicht zu diesem Kreis gehörende Leser viel Wissenswertes bietet, da man auf manche Dinge ja erst mal gestoßen werden muß.

    - Bedeutende Einspielungen (sind natürlich seh subjektiv)

    - Literatur zur Oper


    Bemerkenswert ist weiterhin, dass auch Opern besprochen werden, die in gängige Opernführern keinen Eingang gefunden haben, teils weil sie zu neu sind, teils weil sie ein Außenseiterdasein führen.


    PS: einige Begriffe mußte ich googlen, wie den Bgriff "camp", der mir hier zum ersten mal überhaupt unterkam, er weist auf eine stilistisch überpointierte Art der Wahrnehmung kultureller Produkte aller Art hin.

    USA

    Nach der Welttournee der Everyman Opera Company mit Leontyne Price und William Warfield in den Titelrollen zwischen 1952–1955 bezeichnete die New York Times

    George Gershwin's Porgy and Bess

    als „American Folk Opera“, was wohl bedeutet, dass sie als US-amerikanisches Kulturgut gilt.

    Wer erteilt da wem einen Auftrag? Der Souverän? Eine Partei? Eine Regierung? Eine einzelne Person? Die Theater sich selbst?


    Wie ich schon meinem Beitrag #36 darlegte, ist es in Österreich der Staat, der den Auftrag durch ein Bundestheaterorganisationsgesetz erteilt, in Deutschland sind es die Länder und Kommunen, daher die Begriffe Staatstheater und Stadttheater. In beiden Fällen werden öffentliche Gelder in Subventionen investiert und daher leitet die öffentliche Hand ein Mitspracherecht ab.

    Kulturpolitiker müssen den Mut und das Selbstbewusstsein haben, Inhalte und Werte zu definieren, um möglichst vielen, teils gegensätzlichen Erwartungen, gerecht zu werden. Die Spielpläne und Besetzunglisten werden vom jeweiligen Intendanten erstellt. Der Intendant allerdings wird von den Städten, Ländern, dem Staat ausgesucht und eingesetzt, um deren Vorstellungen von Kulturpolitik umzusetzen. Manchmal funktioniert das erwartungsgemäß, manchmal zeigen sich Intentanden eingenwillig. Wenn diese den Erwartungen der Politiker nicht entsprechen, werden die Verträge nach Ablauf nicht verlängert.


    Im Grunde geht es um Geld: man will die Subventionen niedrig halten aber hohes Niveau erhalten. Aber welcher Politker versteht es, die Messlatte für das Niveau richtig anzulegen - wahrscheinlich setzt manch einer Niveau mit Bekanntheit in den Medien gleich. Hauptsache man spricht über das Haus nach dem Motto "schlechte publicity ist besser als keine punblicity".

    Wenn ich mich in einem Forum als Neumitglied anmelde, dann starte ich nicht mit einem provokantem Beitrag

    Möglicherweise wird mein Beitrag jetzt auch als provokant bezeichnet, aber das Risiko gehe ich mal ein.

    Ich fand den Artikel von "lustein" ausgesprochen gut geschrieben, sachlich und von Kenntnis zeugend. Dass seine Ansichten nicht bei jedem auf Gegenliebe stoßen würden, war vorhersehbar und von ihm als erfahrener Kritiker und Autor sicherlich auch nicht erwartet worden. Ich hatte vor längere Zeit mal ein kurzes Pausengespräch in der Stuttgarter Cherubini-Medea mit Herrn Steinbach (der Klarname wurde bereits von Operus und m.joho erwähnt) und hatte ihn dabei als umgänglichen und für Gegenargumente offenen Menschen kennengelernt. Unsere Ansichten stimmten nicht unbedingt in allen Punkten überein, ich monierte vor allem die modernisierte deutsche Fassung der Oper, aber wir haben, glaube ich zumindest, uns gegenseitig respektiert.

    Von Respekt kann leider hier in diesem Thread keine Rede sein. Herr Steinbach hat seinen Beitrag mit Sicherheit nicht geschrieben, um zu provozieren und ihm war aber wahrscheinlich klar, dass mancher sich provoziert fühlen würde. Die Reaktionen hier sind aber zum Teil so verfasst, dass die Absicht der Provokation nicht zu leugenen ist.


    Ich bin so neu hier wie "lustein", habe bisher aber nur einen substanziellen Beitrag geleistet, der Gott sei Dank nicht weiter beachtet wurde (meine anderen Beiträge sind nur Reaktionen auf Beiträge) und ich werde mir jetzt wirklich überlegen, ob ich mich weiterhin hier aktiv einbringen will.

    kann mir bisher keiner erklären, warum man den Maskenball in Gera ins Clan-Milieu verlegen mußte.

    Wollt ihr nicht oder könnt ihr nicht?

    Fangt mir aber bitte nicht damit an, daß ihr den Käse nicht gesehen habt und deshalb ein Urteil nicht möglich ist. Dann laßt es lieber bleiben.

    Lieber La Roche,


    mit deiner Bitte um Erkärung hast du dich doch mit der Anrede "Lieber lustein" ganz explizit an an den Verfasser des Beitrags gewandt.

    Ich kann dir leider auch nicht helfen, denn ich finde einfach keine Kritik dazu - außer deinem verkürzten Ausschnitt- die mir weiterhilft, und drei magere Bilder aus einer Vorankündigung.

    Wie soll jemand daraus eine Erklärung ableiten können?

    Daher lass ich es lieber bleiben.

    Kulturpolitischer Bildungsauftrag an Opernhäusern ? Das Wort Politik stört mich in diesem Zusammenhang ein wenig .


    In der "Felix Austria" gibt es glücklicherweise ein Bundestheaterorganisationsgesetz, in Deutschland ist das allerdings Ländersache.


    Ein Auszug aus dem österreichischen Gesetz:

    Kulturpolitischer Auftrag

    § 2. (1) Der kulturpolitische Auftrag umfaßt folgende Aufgaben:


    1. Pflege der klassischen deutschsprachigen und internationalen Theaterkunst und Kultur.

    ...

    3. Gestaltung der Spielpläne in die Richtung, daß diese ein innovatives und pluralistisches Angebot in Form und Inhalt sowie auch künstlerisch risikoreiche Produktionen beinhalten und den Aspekt der Kunstvermittlung besonders bei Kindern und Jugendlichen berücksichtigen.

    ... ....

    § 2 (4) Die Wiener Staatsoper ist als repräsentatives Repertoiretheater für Oper und Ballett mit umfassender Literatur zu führen. Ihre Stellung im Kreis der international führenden Häuser ist zu erhalten und weiter auszubauen. Beim Repertoire ist auf die Einbeziehung zeitgenössischer künstlerischer Ausdrucksformen Rücksicht zu nehmen. Fallweise sind auch andere Formen des Musiktheaters als die Oper zu pflegen. Dem Ballett ist im Spielplan der Staatsoper ausreichend Raum zum Ausbau eines selbständigen Profils zu geben; dies gilt sowohl für das Ballett als auch für das moderne Tanztheater. Weiters hat die Staatsoper im Rahmen der Ballettschule für die Ausbildung junger Tänzer im Ballett und im modernen Tanz sowie für die Aus- und Fortbildung von Ballettlehrern zu sorgen. Ein wesentliches Element der künstlerischen Qualität ist das im internationalen Maßstab herausragende Orchester, das in höchster Qualität in dem dafür erforderlichen Umfang aufrechtzuerhalten ist.