Beiträge von Almira

    Liebe Mitforisten,


    ich gehöre hier wahrscheinlich zu den ganz Neuen, und habe in den letzten Wochen versucht, mich in das Forum einzulesen.

    Es waren viele interessante Themen dabei, aber bei Threads, die schon seit Jahren laufen ist es oft schwer, noch etwas Neues beizutragen.

    Auch bei Themen, mit denen sich die Beitragenden hier offensichtlich schon seit Jahrzehnten intensiv beschäftigen, kann ich kaum noch etwas hinzufügen.


    Ich bin aber grundsätzlich sehr motiviert, mich einzubringen.;)


    Viele Grüße,


    Almira

    Als bekennende Nicht- Wagnerliebhaberin hatte ich vorher noch nichts von diesem Sänger gehört, die Diskussion hier hat mich jetzt neugierig gemacht, und ich habe mir bei Youtube ein paar Proben angehört.


    Zugegebenermaßen tue ich mich schwer mit der Stimme, sie entspricht so überhaupt nicht meiner Vorstellung von einem Wagner- Tenor, der Tamino aus der Zauberflöte war mein erster Gedanke.

    Das Preislied aus den Meistersingern habe ich mir in zwei Versionen angehört, einmal in wahrscheinlich einer Studioaufnahme, da ging es eigentlich, aber die zweite Fassung war aus dem Mitschnitt der diesjährigen Bayreuther Festspiele, da konnte man schon sehr deutlich hören, dass die stimmliche Grenze erreicht war, was mich eher unangenehm berührt hat. Könnte ich mir live in einer Aufführung nicht entspannt anhören.


    Die Frage, die ich mir jetzt stelle, nachdem ich hauptsächlich Arien gehört habe: wen besetzt man um KFV herum, damit die Oper musikalisch ausgewogen klingt. Wer singt die Venus zum Tannhäuser, welche Sängerinnen kann man als Walküren einsetzen?


    Vielleicht kann mir da jemand, der den Sänger schon öfter live gehört hat, etwas dazu sagen.


    LG, Almira

    Die Chöre mit klassischem Repertoire (Polyphonie, Schütz, Bach, Monteverdi usw.) dagegen boomen, und zwar als Kammerchöre oder Vokalensembles.

    Das ist tatsächlich ein Trend, der mir auch aufgefallen ist. Schon vor Corona habe ich gesehen, dass sich in kleineren Gruppen zum spontanen Singen und Musizieren getroffen wurde. Oft wurde dann nur auf ein bestimmtes Projekt hin geprobt.


    Die Vorteile liegen in unserer schnelllebigen Zeit auf der Hand: größere Flexibilität bei weniger Verpflichtung. Außerdem muß man sich, anders als in einem festen Chor, auch nicht jahrelang über die schrille Sopranistin oder den brummelnden Bass ärgern, entweder wird der ausgetauscht, oder der unzufriedene Sänger zieht einfach zum nächsten Projektchor weiter.


    Ich sehe das durchaus mit gemischten Gefühlen, denn eines ist klar, schwächere Hobby- Musiker/innen bleiben hier wahrscheinlich eher auf der Strecke, als in einem herkömmlichen Kichenchor.

    Die Einschränkung auf die rätoromanische Sprache hält mögliche Mitglieder ab, einzutreten. Wir pflegen ein breit gefächertes Repertoire aus allen Epochen der Musikgeschichte bis zur Gegenwart. Komponisten haben für unseren Chor Werke geschrieben.

    Singt Ihr denn ausschließlich Werke in rätoromainisch? Wenn dies der Hauptgrund wäre, aus dem potentielle Neumitglieder sich eher zurückhalten, wäre dann eine Öffnung für Werke in anderen Sprachen keine Option?

    Bevor Ihr Euer Schatzkästchen an Werken in rätoromanischer Sprache auf lange Zeit in der Versenkung verschwinden lasst, wäre doch vielleicht ein Kompromiss die bessere Lösung?


    Viele Grüße,


    Almira

    In gewissem Maße kann ich mir diese Reaktion, basierend auf Erfahrungen mit anderen Gruppen, schon erklären.


    Es gibt immer Mitglieder, die aus anderen Gründen bereits auf dem Absprung waren, sei es aus Altergründen, wegen neuer Prioritäten, Umzug, Unzufriedenheit mit der Gruppe oder dem Repertoire etc.

    Kommt es dann zu einer Zwangspause, kommt die Austrittsdynamik an Gang.

    Wenn dann die Mitgliederzahl und die damit zu erwartenden Beiträge langfristig so stark sinken, dass man Probenraum und Chorleiter nicht mehr zahlen kann, sieht es düster aus für den Chor.


    Habt Ihr denn vielleicht die Möglichkeit, Euch mit einem anderen Chor zusammenzuschließen?

    Meine Stimmung ist nicht beste. Gestern haben ich und die zehn Sängerinnen und Sänger beschlossen unseren Chor aufzulösen

    Das ist wirklich bitter, hier geht so viel Tradition und so viel Engagement der Mitglieder einfach verloren.


    Ich singe zwar selbst gerade nicht in einem Chor und kann nicht aus eigener Erfahrung berichten, aber auch der mehrstufige Kinderchor in dem meine Tochter singt kämpft gerade sehr mit dem Mitgliederschwund.

    Heute war die erste Probe nach den Ferien, von den 30 Kindern, die vor Corona in der Altersstufe waren, sind noch 8 Kinder übrig geblieben, viele Eltern haben die Zeit genutzt, sich anderweitig zu orientieren.

    Ich weiß nicht, was die Kinder jetzt machen, alle anderen Aktivitäten sind ja auch eingeschränkt. Anscheinend hat Musik generell einen niedrigeren Stellenwert als zB Sport, da fällt die Entscheidung leichter, den Chor aufzugeben.


    Die Auswirkungen des Chöresterbens auf die Kulturlandschaft werden sich wahrscheinlic erst im Laufe der kommenden Jahre zeigen.

    Nachdem sich gestern Nachmittag auf Klassik Radio ein wunderschönes Posaunensolo in mein Ohr geschmeichelt hat, höre ich mir heute die komplette CD im Stream an.


    Anne Chmelewsky

    Songs without Words


    Erschienen am 21.05.2021 bei Sony Classics.


    Leider noch keine weiteren Informationen.


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    Ich sehe cpo und jpc als eine Einheit. Jede Bestellung die ich dort tätige bringt Geld, mit dem weitere Neuproduktion ermöglicht werden können - auch solche, die eigentlich kommerziell schwer vertretbar sind...

    Ein Biotop das von den Nutzniessern aufrecht erhalten wird.....

    Ich habe einige Aufnahmen von cpo im Schrank und noch auf der Wunschliste, war mir aber bis jetzt nicht darüber bewusst, dass das Label zu jpc gehört.

    Beim Versandhandel habe ich eigentlich noch keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht, jpc werde ich demnächst testen, solange die CDs einigermaßen anständig verpackt werden und heil bei mir ankommen, bin ich da auch relativ schmerzfrei.

    Als absoluter Fan der Bach- Passionen werde ich da sicher mal reinhören.


    Bei mir gibt es heute auch Sakralmusik:


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    Requiem op. 48 (Orchesterversion 1900); Cantique de Jean Racine op. 11 für Chor & Orchester; Messe des Pecheurs de Villerville für Frauenchor & Kammerorchester; La Passion-Prelude; Psalm 136 "Super flumina Babylonis" für Chor & Orchester 

    Künstler: Benjamin Appl, Katja Stuber, Balthasar-Neumann-Chor, Sinfonieorchester Basel, Ivor Bolton 

    Label: Sony, DDD, 2019

    Erscheinungstermin: 15.5.2020

    Ich gehöre auch zu denen, die in den letzten Jahren immer mehr im Internet bestellen, vor allem wegen der frustrierenden Erfahrungen im normalen Fachhandel.

    Wenn ich mich schon entscheide, in meine kleine Sammlung eine neue CD aufzunehmen, dann handelt es sich meist um "ausgefallene" Aufnahmen, die selten im Geschäft vorrätig sind und bestellt werden müssen. Da habe ich immer wieder unangenehme Erfahrungen mit Verkäufern gemacht, die wohl schlicht keine Lust hatten, die CDs zu bestellen und entsprechend gemeckert haben. Da hat man dann irgendwann keine Lust mehr, ins Geschäft zu gehen, es kostet ja auch immer Zeit und Fahrtkosten.


    Ich frage mich schon manchmal, wie es mit der Aufnahmekultur weitergehen wird wenn sich die Aufnahmen nicht mehr gewinnbringend verkaufen lassen. Dass es sich lohnen wird, aufwendige, künstlerisch und musikalisch interessante Projekte für das Streaming zu realisieren, wage ich zu bezweifeln.

    Heute ist etwas mehr Zeit, also gibt es etwas Abendfüllendes.


    Huberman Festival 1982

    • Vivaldi: Concerti op. 8 Nr. 1-4 "4 Jahreszeiten"; Concerto grosso für 4 Violinen RV 580
      +Bach: Konzert für 2 Violinen & Orchester BWV 1043
      +Mozart: Sinfonia concertante KV 364
    • Isaac Stern, Pinchas Zukerman, Shlomo Mintz, Itzhak Perlman, Israel Philharmonic Orchestra, Zubin Mehta
    • DGG, DDD, 1982

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    Nachdem ich nun ausgiebig Zeit hatte, mich wieder in den Münchner Giulio Cesare einzuhören, wollte ich mich noch einmal melden.



    Nein, die Nebengeräusche bei Live- Mitschnitten stören mich nicht, wenn ich die Wahl habe, ziehe ich diese eigentlich den Studioaufnahmen vor, bei guten Mitschnitten entsteht eine ganz eigene Dynamik, wie man sie bei Studioaufnahmen nicht findet. Bißchen Nebengeräusch kann ich da verschmerzen. Gerade bei Opern sind DVDs für mich ideal, aber die gibt es ja leider von Barockopern nicht so häufig.



    Ich hatte es zwar schon fast befürchtet, leider hat sich bestätigt, dass mir der Mitschnitt von der Bayerischen Staatsoper zumindest teilweise nicht mehr gefällt, hier hat sich in den letzten, ähem, Jahrzehnten, mein Geschmack doch sehr geändert.



    Ann Murray, die den Cäsar singt, finde ich stimmlich nicht mehr ansprechend, ihre Interpretation wirkt auf mich etwas roh und ungeschliffen, die Stimme einfach nicht so geschmeidig und ausdrucksstark, wie ich das jetzt gerne hören möchte. Da gefallen mir Sarah Connolly in der Einspielung mit William Christie und dem Orchestra of the Age of the Enlightenment und besonders Marijana Mijanović in der Aufnahme mit den Musiciens du Louvre mit Marc Minkowski deutlich besser.


    Auch Christopher Robson, der den Tolomeo gesungen hat, überzeugt mich von der Stimme her nicht mehr, da habe ich einfach zu viele gute Sänger gehört, die mir besser gefallen.


    Katarina Karneus, die den Sesto gesungen hat und Susan Gritton als Cleopatra finde ich aber immer noch sehr gut.




    Weil ich gerade dabei war, habe ich mir auf Youtube auch eine Einspielung von Dietrich Fischer Dieskau (mit dem RSO Berlin/Böhm) rausgesucht und angehört. Entgegen aller Befürchtungen ob der vernichtenden Bewertungen hier, haben meine Ohren nicht angefangen zu bluten.


    Ich fand es ehrlich gesagt ganz interessant dese Partien einmal von einer tiefen Männerstimme zu hören, hier kann man gut erkennen kann, warum dies musikalisch einfach falsch ist.


    Die Besetzung mit tiefer Männerstimme verändert völlig den Charakter der Rollen, weil die Stimme des Protagonisten nicht mehr heldenhaft über dem Orchester schwebt, sondern eine Oktave tiefer im Orchesterklang auf Tauchstation geht, durch kommt die Stimme nur über die Lautstärke. Vielleicht organisiere ich mir davon doch noch einmal eine komplette Einspielung, mich würde interessieren, wie sich die anderen Sänger da reingefunden und ausbalanciert haben.


    Falls die Frage nach der Besetzung im Gespräch mit Bekannten mal wieder aufkommen sollte, habe ich jedenfalls jetzt ein Negativbeispiel.


    Auch wenn noch nicht alles von jedem gesungen worden ist, manche Sachen sollte man dann doch besser lassen. Außer vielleicht, es ist für den 80. Geburtstag der Oma im Familienkreise.


    Bei Weitem störender finde ich allerdings das uninspirierte, nähmaschinen-artige Gefiedel im Orchester.

    Der Hornist ist allerdings Spitze.


    P.S.: Die Frage der Interpretation habe ich jetzt mal bewußt außen vor gelassen.

    Bei m mir gibt es heute zum Ausklang des Tages einen Mitschnitt von der Jazz Baltica2021, hier vom Ebba Asmann Quartett, wunderbar entspannenter und entspannender Improvisationsjazz auf der Posaune, das Konzert war am am 26.06.2021.


    Leider klappt es mit dem Verlinken nicht, das Konzert wäre aber für Interessenten abrufbar in der ZDF- Mediathek.

    Ich habe mir diesen Forderungskatalog auch angesehen und grundsätzlich finde ich ihn in Ordnung und begrüßenswert, die Veröffentlichung ist aber auf die Medien abzielende Schaumschlägerei.



    Die Förderung von Kunst- und Kultur ist nämlich grundsätzlich Ländersache, der Bund fördert nur wenige ausgesucht Projekte von nationaler Bedeutung. Zu einem solchen Projekt wird der Schutz des kulturellen Erbes (auf Kosten der Länderhoheit) sicher nicht erklärt werden, wenn das schon bei "lebenswichtigen Bereichen" wie zB dem Hochwasserschutz nicht geschieht.


    Kunst- und Kulturförderung (bundesregierung.de)


    Wer also eine bessere musikalische Bildung in Schule und Kita fordert, der muß sich an die Kultusminister seines jeweiligen Bundeslandes wenden.

    Wer die Vergütungssituation der Lehrer in der örtlichen Musikschulen verbessern will, sollte sich besser an den Träger, also die Kommune wenden.



    Da könnte man auch 10 Milliarden für die Kulturpflege fordern, man könnte sich hinterher genauso darüber beklagen, dass niemand etwas gegen der Niedergang der Kultur tut.


    Liebe Grüße

    Hallo Johannes Roehl,


    soweit ich mich erinnere, stand der T. Rex in der Inszenierung quasi als Symbol für das verfallende Römische Reich, er ist dann im 3. Akte (glaube ich) auch mit viel Gerumpel und Getöse umgestürzt und auf die Seite gefallen, und wurde dabei noch teilweise in der Bühne versenkt. Der letzte Akt der Oper fand dann um den liegenden Dino statt.

    Er war wohl auch mit ein Grund, warum die Oper anfangs total verschmäht und von der Kritik verrissen wurde, wie meistens bei uns hat er dann aber im Laufe der Zeit doch noch eine schöne Karriere als Publikumsliebling gemacht, mit tüchtig Szenenapplaus nach dem Sturz.


    Grüße,


    Sandra

    Ach, das ist wieder typisch, auf die Idee, mal bei youtube nachzuschauen bin ich gar nicht gekommen, vielen Dank für den Hinweis.

    Dann höre ich erst einmal ausgiebig, und melde mich dann wieder.


    Viele Grüße,


    Sandra

    Kennt jemand zufällig diese Aufnahme und könnte mir eine Einordnung geben?


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    Ich habe die Oper in dieser Inszenierung in 1994 zum ersten Mal gesehen und danach noch mehrmals, das war damals meine erste Barock- Oper, und ich habe die damals geliebt.

    Jetzt erwäge ich eine Anschaffung der CDs aus nostalgischen Gründen, habe aber die Befürchtung, dass mir die Aufnahme vielleicht gar nicht mehr gefällt.

    Meine verklärten Erinnerungen möchte ich jetzt natürlich auch nicht zerstören.^^

    Ich habe gerade diese charmante Aufnahme für mich entdeckt:


    Agostino Steffani


    Duetts of Love and Passion

    Amanda Forsythe, Emöke Barath, Colin Balzer und Christian Immler

    Boston Early Music Festuval Chamber Ensemble

    unter der Leitung von Steven Stubbs


    aufgenommen in 2017



    Agostino Steffani (1654-1728): Duette, CD

    Wer Musikbeispiele aus Loriot- Filmen bringt, darf auf keinen Fall die geniale Evelyn Hamann und ihr unschlagbare Version von " Le Jazz hot" unter den Tisch fallen lassen.

    Ich habe mich mal daran versucht ein Video einzubetten, ich hoffe, es funktioniert.


    Code
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