Beiträge von Emotione

    DGG, Studioaufnahme 1973




    Carlos Kleiber, Dresdner Staatskapelle - 5


    Agathe: Gundula Janowitz - 5
    Ännchen: Edith Mathis - 4
    Max: Peter Schreier - 3
    Kaspar: Theo Adam - 4
    Rest: - 4



    Wertung: 26/6 = 4,33


    TQ - 5


    LG


    Emotione

    Lieber Pius,


    das vierte Buch ist noch nicht begonnen. Die Fragen, die sich mir im dritten Buch aufdrängten, sind aber so gravierend, dass ich fürchten muss - sollte ich sie einstellen -, unerwünschte theologische Diskussionen auszulösen.


    Die Frau als niederes Wesen darzustellen stört mich bei Milton bestimmt weniger. Wir befinden uns ja bei ihm im 17. Jahrhundert, was soll man da Anderes erwarten. Da könnte man nur Überlegungen anstellen, inwieweit dies offen oder unterschwellig noch im 21. Jahrhundert in den großen Religionen der Fall ist.


    Lassen wir die Sommerzeit vorbei sein, in der ich keine Lust auf Lektüre habe, die mir zwar stilistisch großes Vergnügen bereitet, in der Thematik aber stellenweise Ärger und Widerspruch in mir aufkommen lässt.


    Was meinen denn die Anderen?


    LG :hello:


    Emotione

    Lieber Rideamus,


    die Suchfunktion nach TMOO funktioniert nur teilweise. Meine Suche nach 2 Opern ergab keine Übereinstimmung, obwohl beide bereits einen Thread haben. Z.B. Cosi fan tutte und Rosenkavalier. Cosi wird nur gefunden, wenn man nach TMOO den kompletten Titel eingibt, Rosenkavalier erscheint gar nicht.


    Vielleicht mache ich ja etwas falsch. Es wäre m.E. aber doch wünschenswert, wenn bei Eingabe von TMOO alle bisherigen Threads aufgeführt würden, was ja eigentlich durch die Erweiterung um den vierten Buchstaben erreicht werden sollte.


    LG


    Emotione

    Fidelio am 06.06.


    Gestern habe ich mir diesen Fidelio angesehen. Dank Alvianos detailgetreuenPremierenberichts brauchte ich mich über die Inszenierung nicht zu ärgern, ich habe die Vorstellung eben als halbkonzertante Aufführung angesehen und insofern das Nichtvorhandensein eines Inszenierungskonzepts nicht als störend empfunden.


    Musikalisch gesehen war der Abend ein Genuss mit kleinen Einschränkungen. Carignani dirigierte einen für mich hervorragend klingenden Beethoven mit hohem Tempo. Von den Sängern sang nach meinem Empfinden eigentlich nur Erika Sunnegardh als Leonore eine fehlerlose Partie. James Creswell als Rocco konnte erst nach Überwindung einer Unsicherheit zu Beginn überzeugen. Die Marzelline von Britta Stallmeister und Michael König als Florestan boten wohl im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine ansprechende Leistung. Enttäuscht hat mich Johannes-Martin Kränzle, der wohl nicht nur bei der Premiere einen schlechten Tag hatte. Ich glaube, dass der Pizarro einfach nicht seine Rolle ist.


    Alles in allem war es dennoch rein musikalisch ein schöner Abend, der vom Publikum mit viel Beifall bedacht wurde. Großer Jubel für die Leonore und natürlich Carignani.


    :hello:


    Emotione

    Ihr Lieben,


    eine meiner Lieblingsopern fehlt noch


    Erato/Studioaufnahme 1995
    Fassung: Michael Kaye




    Orchester der Opéra Lyon - Kent Nagano - 5
    Hoffmann - Robero Alagna - 4
    La Muse/Nicklausse - Catherine Dubosc - 4
    Lindorf/Coppelius/Dapertutto/Miracle - José van Dam -5
    Olympia - Natalie Dessay - 5
    Antonia - Leontina Vaduva - 4
    Giulietta - Sumi Jo - 5
    sonstige - 4


    Wertung: 36/8 = 4,5
    TQ


    Um den Divisor im Rahmen zu halten, müssen hier leider wichtige Personen unter Sonstiges geführt werden. Eine Auswertung ist ohnehin schon kompliziert genug.


    Da in dieser Oper der seltene Fall eintritt, dass wichtige Partien manchmal von einer Sängerin oder einem Sänger verkörpert werden, in anderen Fällen von verschiedenen, müsste der Divisor jeweil entsprechend geändert werden:


    Beispiel:
    Besetzung wie oben vorgestellt (wird meistens so praktiziert)
    40/8 = 5
    Olympia, Antonia, Giulietta eine Sängerin
    30/6 = 5
    Lindorf, Coppélius pp. 4 Sänger
    55/11 = 5
    Das Gesamtwertung bleibt also immer gleich.


    Mir ist bewusst, dass das alles auf den ersten Blick etwas verwirrend ist, man kann es aber einmal versuchen. Es wäre doch schade, wenn diese Oper nicht an der Olympiade teilnehmen könnte.


    Da ich die Choudens-Fassung und andere Fassungen getrennt auswerten möchte, bitte unbedingt bei der Einstellung die jeweilige Fassung angeben.


    :hello:


    Emotione


    Links:
    Opernführer - da hat sich wegen der verzwickten Quellenlage anscheinend noch niemand dran gewagt
    Allgemein: Hoffmanns Erzählungen - Ein Unglücksstück ?

    DECCA 1977



    London Philharmonic Orchestra, Georg Solti - 5
    Ariadne - Leontyne Price - 4
    Zerbinetta - Edita Gruberová - 5
    Bacchus - René Kollo - 4
    Komponist - Tatiana Troyanos - 4
    sonstige - 4


    Wertung: 26/6 = 4,33


    TQ - 4


    :hello:


    Emotione

    Aufnahme: Line Music, 2 CD Livemitschnitt 1955
    Giulini, Orchester der Scala 5
    Maria Callas 5
    Giuseppe die Stefano 4
    Ettore Bastiannini 4
    sonstige 3
    TQ 2


    Gesamtwertung: 23, Wertung: 4,6


    DG, CD 1977
    Carlos Kleiber, BSO 1977 5
    Ileana Cotrubas 5
    Placido Domingo 5
    Sherill Milnes 3
    sonstige 3


    Gesamtwertung: 21, Wertung: 4,2


    DG, DVD
    James Levine, MET OO - 4 Punkte
    Teresas Stratas - 5 Punkte
    Placido Domingo - 5 Punkte
    Giorgo Germont - Cornell MacNeil - 3 Punkte,
    der ganze Rest - 3 Punkte,


    Gesamtwertung: 20, Wertung: 4,0


    Ausstattung 5


    DG, DVD
    Wr. Philharmoniker, Carlo Rizzi 3
    Rolando Villazón 5
    Anna Netrebko 4
    Thomas Hampson 4
    alle übrigen 3


    Gesamtwertung: 19, Wertung: 3,8


    Regie: 5


    DECCA, DVD
    Georg Solti, Covent Garden OO - 5
    Angela Gheorghiu - 5
    Frank Lopardo - 3
    Leo Nucci - 3
    Sonstige - 3


    Gesamtwertung: 19 Wertung: 3,8


    Regie: 3

    noch kurz vor Ende mein Voting:


    Gold: Edda Moser (die kälteste KdN, die ich je hörte)


    Silber: Diana Damrau (die mich zur Zeit in dieser Rolle sehr beeindruckt)


    Bronze: Elena Musoc (die ich erst kürzlich auf einer DVD hörte)


    Da bleiben aber viele, die Medaillen verdient hätten, auf der Strecke.


    Meiner Lieblingssängerin Natalie Dessay nehme ich einfach trotz ihrer hervorragenden Interpretation die KnD nicht ab. Es ist einfach nicht ihre Rolle, und sie wird sie vermutlich auch nicht mehr singen.


    LG


    Emotione

    Lieber Peter,
    so sollte die Vorstellung eines Liedes sein. Sachlich, prägnant, gut lesbar und konkret auf das Zusammenwirken von Lyrik und Musik eingehend beziehungsweise die Gegensätze erklärend. Anspielungen auf Biographisches werden zwar mit Quellen erwähnt, jedoch gekonnt in Frage gestellt. Leider hat nicht jeder das Wissen und die Gabe, dies in dieser Form zu vermitteln.


    Meine große Bitte daher in die Runde, mich von der Vorstellung des nächsten Liedes zu befreien. Den musikalischen Aufbau kann ich ohnehin nicht kommentieren und zur Lyrik möchte ich nicht wieder die anwesenden Literaturwissenschaftler mit meinem prognostizierten Hang zur Trivialliteratur verärgern.


    Liebe Grüße


    Emotione

    Lieber Rideamus,


    die Nummerierungen wirst Du eventuell noch einmal erläutern müssen.
    Ich habe dies so verstanden, das jeder seine eigenen Aufnahmen fortlaufend nummeriert. Wenn Du jedoch speziell in den Traviata-Thread siehst, gibt es dort schon Unstimmigkeiten. Vielleicht stellst Du dies noch einmal klar, bitte.


    LG


    Emotione

    Lieber Rideamus,


    dann bin ich ja beruhigt, dass die Fortsetzung noch folgt.


    Natürlich habe ich mir alle Interpretinnen auf Youtube angehört. Angefangen von der Fehlbesetzung Elisabeth Taylor über Barbra Streisand, die m.E. am Text vorbei singt. Die Interpretation von Sally Ann Howes fand ich bisher auch gut, bis ich eben Judy Dench hörte. Da konnte ich nur für mich persönlich die Schlussfolgerung ziehen, dass ich sie allen Anderen vorziehe.


    LG


    Emotione

    Lieber Rideamus,


    ist "the weekend in the country" der derzeitigen unstabilen Witterung zum Opfer gefallen oder möchtest Du mit der Vorstellung bis zur Mittsommernacht warten? Ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung und stehe mit diesem Wunsch bestimmt nicht alleine da. Deine Vorstellung des ersten Aktes benutze ich übrigens als Librettoersatz. Ich habe sie mir ausgedruckt. Es sind - man höre und staune - 7 DIN A 4 Seiten. Großes Kompliment !!!


    Ich besitze nur eine DVD der New York City Opera Produktion von 1990. Eine ganz bezaubernde Inszenierung.


    Zu Send in the Clowns kann ich nur sagen, dass ich - nachdem ich mir die Interpretinnen auf Youtube angehört habe - dies eigentlich nur noch von Judy Dench hören möchte. Einmalig ihr Vortrag.


    LG


    Emotione

    Liebe Freunde der Perlenfischer in Frankfurt und um Frankfurt herum,
    ich habe nachstehend aus dem Programm der Alten Oper kopiert:


    Georges Bizet Die Perlenfischer


    Mittwoch, 25. Februar 2009
    Grosser Saal, 19:00 Uhr


    Oper konzertant
    Bizet, Die Perlenfischer


    Frankfurter Museumsorchester Leitung Christoph Poppen
    Chor der Oper Frankfurt

    Joseph Calleja Nadir
    Tatjana Lisnic Leila
    Zeljko Lucic´ Zurga
    Bálint Szabó Nourabad


    Abonnement Belcanto
    Veranstalter: Alte Oper Frankfurt in Kooperation mit der Oper Frankfurt


    Preise: € 29,- 49,- 65,- 79,- (Endpreise) VA
    Einzelkartenverkauf ab 2. Juni 2008
    Verbilligte Abendkasse


    Veranstalter dieser Vorstellung ist die Alte Oper.


    Beim Termin vom 23.02.2009 sind die Städtischen Bühnen Frankfurt Veranstalter (übrigens ebenfalls eine Abonnement-Vorstellung).
    Dort ist Beginn des Vorverkaufs der 01.11.2008.
    Außerdem sind die Preise völlig anders gestaffelt.


    Ich persönlich tendiere dahin, den 23.02.2009 vorzumerken.


    Dann wäre die Zeit, sich festzulegen überschaubarer. Vielleicht könnte jemand mit geschulteren Ohren als ich inzwischen einmal posten, wo die Akustik in der Alten Oper am besten ist. Ich habe ein Abo der Sonntagabendkonzerte im Parkett und denke immer, im Rang wäre die Akustik besser.


    LG


    Emotione

    wenn ich daran denke, dass ich die Vorstellung am Freitag besuchen werde. Dass es so schlimm würde, hätte ich trotz der Querelen im Vorfeld nicht erwartet. Meine Hoffnung ist nur, dass Carignani dirigiert und nicht von plötzlicher Unpässlichkeit heimgesucht wird und Kränzle gestern nur einen schlechten Tag hatte. Dann macht wenigstens die musikalische Darbietung die Inszenierung vielleicht erträglich.


    Alviano, ich danke Dir für die Vorwarnung. Da ich am Samstag wieder in Frankfurt bin, dann in Il Viaggio a Reims (eine Inszenierung aus 2004, glaube ich), werde ich hoffentlich eine bessere Inszenierung sehen. Oder hast Du da für mich auch eine düstere Prognose?


    LG


    Emotione

    Liebe Fairy,
    in der Alten Oper in Frankfurt bringt die Oper Frankfurt in jedem Jahr an zwei Abenden eine konzertante Aufführung. Im letzten Jahr war es Andrea Chenier, in diesem Jahr Otello und 2009 eben die Perlenfischer, auf die ich mich schon sehr freue, besonders wegen Lucic, von dem ich mir einen tollen Zurga erwarte.


    LG


    Emotione

    Lieber Alviano,


    keine Frage, dass ich Deine Meinung akzeptiere. Du gehts ja ganz anders an Inszenierungen heran als ich. Während Du den gesamten Spannungsbogen siehst und manche Dinge als nebensächlich gar nicht bewertest, halte ich mich an solchen Kleinigkeiten fest, um dann weitere, vielleicht wichtige Dinge nicht zu beachten. Dazu kommt dann auch noch meine Überbewertung der Ästhetik. Mein Zitat, das Du eingestellt hast, wäre wohl - wenn ich mir mit meinem Bericht mehr Zeit gelassen hätte - differenzierter ausgefallen.


    So, und jetzt aufgemerkt. So schnell lasse ich mich nicht unterkriegen. Ich habe noch 3 Gutscheine, die ich einlösen muss und habe einen davon heute für eine Karte für den 21.06. verwandt. Aller guten Dinge sind schließlich drei.
    Die Einführung durch Bodo Busse findet auch noch in den nächsten Vorstellungen statt. Zur Übergabe des Flyers beim Kauf von Karten habe man sich entschlossen, weil viele Besucher weder an der Einführung teilgenommen haben, noch ein Programmheft kauften. Man wolle dadurch der Zahl der Beschwerden entgegenwirken.


    Lieber Matthias,
    falls Du den Bericht liest, vielleicht können wir ein Treffen vor der Vorstellung verabreden?


    Grüße nach Ost und Südost


    Emotione

    Lieber Alviano,
    wie ich richtig vermutete, bewertest Du die Inszenierung natürlich ganz anders.


    Bemerken möchte ich, dass der erste Absatz meines Berichts natürlich ironisch gemeint war. Ich besuche doch keine Vorstellung, ohne mich vorher informiert zu haben (wenn es keine Premiere ist). Selbstverständlich hatte ich zuvor alle Kritiken gelesen nebst dem Programmheft und hatte durchaus Kenntnis vom Konzept Hilsdorfs.


    Mich störte auch nicht die Änderung in den Apel-Schluss, ebensowenig wie das Einfügen der Gryphius- und Kleisttexte, wie ich ja bereits in meinem Bericht erwähnte. Völlig unverständlich war mir die Schwangerschaft von Agathe mit Fehlgeburt bei der Wolfsschluchtszene. Abgestoßen hat mich die durchgängige Brutalität und Obszönität. Außerdem hätte m.E. Hilsdorf beim Finale eine bessere Lösung einfallen können, als Agathes Geist singend himmelwärts schweben zu lassen.


    Dass er sein Konzept stringent realisierte, ist ohne Frage. Ich bin auch die Letzte, die beim Freischütz eine biedermeierlich, volkstümelnde Inszenierung sehen möchte, etwas weniger Grauen wäre mir aber lieber gewesen.


    @ Pfuetz
    Lieber Matthias,
    das Dokument, das Dir ausgehändigt wurde, ist vermutlich der Text der Einführung im Foyer. Ich vermute, dass Bodo Busse in den noch anstehenden 2 Aufführungen die Einführung entfallen lässt.


    @ Severina
    Liebe Severina,
    in der Einführung ging man kurz auf die Entstehungsgeschichte die Freischütz ein. Dann wurde das Regiekonzept zwar eingehend erörtert, 1000-jähriger Krieg, Verrohung, Traumatisierung, Verlegung in das Jahr 1948 usw., die Handlungsänderung jedoch nicht erwähnt. Diese konnte man dann, ganz traditionell mit glücklichem Ende, im Programmheft nachlesen.


    Liebe Grüße


    Emotione

    Eigentlich hatte ich heute Anderes vor, als Puschkin zu lesen. Der Thread, besonders die Antwort auf Tatjanas Brief, ließen mir jedoch keine Ruhe. Nachstehend stelle ich die deutsche Puschkin-Übersetzung der Szene sowie die Libretto-Übersetzung ein.


    Beim Lesen fiel mir auf, wie nahe der Librettist an Puschkin blieb.

    Puschkin:
    Sie haben mir geschrieben,
    Kein Leugnen macht es ungeschehn.
    Ich las der Neigung hold Bekenntnis,
    Der reinen Seele zart Geständnis;
    Ihr edles Zutraun rührt mich tief.
    Was lang vergessen in mir schlief,
    Ward aufgeweckt zu neuem Leben.
    Doch leeres Schmeicheln liegt mir fern:
    Dem offnen Herzen will ich gern
    Mit gleichem Freimut Antwort geben.
    O hören Sie die Beichte an,
    Ihr eigner Spruch entscheide dann.
    Wär' es mein höchster Wunsch auf Erden
    Geborgen sein im Eheglück,
    Und hätte Gatte, Vater werden
    Mir vorbestimmt ein hold Geschick;
    Wenn der Familie süße Bürde
    Mich auch nur flüchtig locken würde –
    Ich hätte einzig in der Welt
    Nur Sie als Braut mir zugesellt.
    Ja, ich bekenn' es unumwunden:
    In Ihnen hätte meine Wahl
    Das einst erträumte Ideal,
    Den Halt, den Trost im Leid gefunden;
    Der größte Schatz, er wäre mein,
    Und ich – ich könnte glücklich sein!
    Doch bin ich nicht dafür geboren,
    Nie hat mein Sinn danach begehrt;
    Ihr Liebreiz ist für mich verloren,
    Der holden Gunst bin ich nicht wert.
    O glauben Sie (mein Wort zum Pfande):
    Wir trügen schwer am Ehestande.
    Wie warm ich auch für Sie gefühlt,
    Ich wäre bald doch abgekühlt;
    Sie weinen dann – allein durch Tränen
    Wird nimmermehr mein Herz erweicht,
    Nein, nur verbittert, fortgescheucht.
    Dies sind die Rosen dann, die schönen,
    Die uns, vielleicht für Lebenszeit,
    Gott Hymen auf die Pfade streut!
    Was kann's auf Erden Schlimmres geben,
    Als Ehen, wo die arme Frau
    Sich härmt um ihr verfehltes Leben,
    Derweil der Mann, zu Hause rauh,
    Gelangweilt, bitter, stumm, verdrossen,
    Wiewohl ihr Wert ihm voll erschlossen,
    Vor Eifersucht die Augen rollt
    Und mürrisch seinem Schicksal grollt!
    Derart bin ich. Und Sie, Sie lieben
    Solch Wesen, haben rührend schlicht,
    In keuscher, reiner Zuversicht,
    Ihm, was Ihr Herz bewegt, geschrieben?
    Darf solch ein Los voll bittrer Pein
    Das Endziel Ihrer Wünsche sein?
    Die Jugend flieht, ihr Wahn entschwindet;
    Mein Busen wurde hoffnungsleer ...
    Nur wie des Bruders Herz empfindet,
    So lieb' ich Sie – vielleicht auch mehr.
    Sie dürfen ohne Groll mir glauben:
    Wie sich mit neuem Grün belauben
    In jedem Lenze Busch und Baum,
    So löst im Mädchenherz ein Traum
    Den andern ab mit bunten Flügeln.
    So war's von je. Auch Ihr Gefühl
    Entdeckt sich bald ein neues Ziel ...
    Nur lernen Sie Ihr Herz zu zügeln:
    Nicht jeder achtet es wie ich –
    Wer Schaden fürchtet, hüte sich.«


    Libretto, Schilowski:


    Sie schrieben mir, wozu es leugnen?
    Sie gestanden voll Vertrauen wahr und offen
    Der reinen Seele keusches Hoffen.
    Ich ehre diese Offenheit,
    Und das Gefühl, das Sie erneut,
    Im Herzen mir schien längst gestorben,
    Ganz das Vertrau'n dem selbst zuteil,
    Das Ihr Vertrau'n sich hat erworben
    Erst meine Beichte ohne Trug,
    Dann fällen Sie den Urteilsspruch.
    Wenn mich für Häuslichkeit auf Erden
    Bestimmt ein glückliches Geschick,
    Um Gatte, Vater einst zu werden,
    Ich zögert' keinen Augenblick.
    Sie gleichen meinem Ideal,
    Nie träf' ich eine andre Wahl!
    Doch bin ich nicht zum Glück geboren,
    Mein Herz liegt mit sich selbst im Streit,
    Und unnütz wäre und verloren
    Für mich all Ihre Trefflichkeit!
    Ja, glauben Sie, der Eh'stand würde
    Uns beiden bald zur Qual und Bürde,
    Vor Lieb' mein Herz heut glüht und wallt,
    Gewohnheit macht es morgen kalt.
    Der Wonnen wenig, viel der Schmerzen
    Beut Hymen uns mit seinem Zwang,
    Und dulden heißt's, wer weiß wie lang!
    Es schwinden Jahre, Träume, Liebe,
    Sie schwinden ohne Wiederkehr!
    Und wenn Ihr Herz auch treu sich bliebe
    Und seiner Liebe rein und hehr, das meine wär'.
    Die Zukunft wird einst recht mir geben,
    Die Liebe ist im Menschenleben
    Stets Täuschung, Spiel der Phantasie!
    Drum lernen Sie sich überwinden,
    Die leichte Unerfahrenheit
    Führt oft zu schwerem Weh und Leid!


    Ich sehe es als eine in sehr schöne Worte verpackte Zurückweisung, die natürlich von Tatjana als demütigend empfunden wird, zumal sie sich zu diesem alle damaligen Konventionen sprengenden Brief entschloss. Hier wird die Wirkung - wie Elisabeth bemerkte - durch die Vertonung noch verstärkt.


    Wenn immer wieder dargestellt wird, Tschaikowsky habe im Onegin sein Alter Ego gesehen, kann ich homoerotische Andeutungen bei Puschkin im Verhältnis Onegin/Lensky nicht erkennen.


    Liebe Grüße


    Emotione

    Liebe Elisabeth, lieber Rideamus


    die Idee, diese Diskussion in dem bereits bestehenen Thread "unnützes Duell"
    fortzuführen und die bisherigen Beiträge dorthin zu verschieben, kann ich nur unterstützen. Ich habe dort übrigens folgenden bemerkenswerten Beitrag von Alviano gefunden, geschrieben am 19.02.07


    Zitat


    Original von Alviano
    Lässt sich das Stück auch so lesen, dass da zwei etwas verrückte Jungs sind, die vielleicht mehr für einander empfinden, als sie sich zugestehen wollen oder können - und die in Streit geraten aus einer Eifersucht heraus, die andere Gründe hat, als die, die oberflächlich zu vermuten sind? Das kurze Duett vor dem Duell, "Vragi", wo die beiden Männerstimmen sich umeinander winden, bis sie zusammenkommen als Vorbereitung für Lensky, mit diesem Quatsch aufzuhören und sich in den Arm zu nehmen?


    Genau dies hat Warlikowski in München in seiner Onegin-Inszenierung vom November 07 sehr eindrucksvoll auf die Bühne gebracht, wenngleich hier für meinen Geschmack zu überzeichnet.


    Zitat


    Original von Elisabeth
    Im dritten Akt wird Onegin wirklich zum tragischen Held - denn die Ereignisse haben ihn aufwachen lassen: und das beginnt mE bereits mit dem Ausgang des Duells und gipfelt lediglich in der Wiederbegegnung mit Tatjana, die ihn wie ein Blitz trifft. Aber nun ist es Tatjana, die erkennt, dass Onegin nicht (mehr oder noch nicht wieder?) in ihr Leben passt.


    In der Beurteilung des Onegin bin ich etwas anderer Meinung. Dieser Zauberstrahl der Liebe, der ihn da so plötzlich trifft, wäre nicht über ihm hereingebrochen, wenn Tatjana nicht die Ehefrau seines Freundes Gremin in exponierter Stellung, sondern (wie Severina bereits erwähnte) eine ihrer unerfüllten Liebe nachtrauernde Träumerin geblieben wäre. Dass Tatjana hier mit letzter Kraft dem erotischen Abenteuer widersteht, macht für mich die Stärke dieser Frauengestalt aus. Ich denke schon, dass sie Onegin im Innersten immer noch liebte, glaube aber nicht an eine glückliche Zuzkunft an seiner Seite sondern im Gegenteil, dass sie endlich befreit ist. Eine späte Genugtuung für die Demütigung, die bestimmt ihr ganzes bisheriges Leben an ihr zehrte.


    Oh je, jetzt sehe ich, dass ich wieder einmal zu lange mit meinem Beitrag gewartet habe und vieles jetzt inzwischen von Severina soviel treffender formuliert wurde. Ich stelle ihn dennoch ein, zumal ich hier leider einmal die Auffassung von Rideamus nicht teile. Ich sehe nach wie vor in der Stellung und Auftreten Tatjanas den Ausschlag für seine Erkenntnis.
    Liebe Grüße


    Emotione

    Liebe Maggie,


    von der Inszenierung des Barbiere gibt es ein Videobeispiel auf der Homepage der WSO. Schau dort doch einmal hinein.


    Am 06.09. steht in der Volksoper der Vetter aus Dingsda und am 07.09. und 09.09. die lustige Witwe auf dem Programm. Das wäre neben dem Barbiere doch auch was für Dich und Mama hätte daran bestimmt auch Spaß.


    LG :hello:


    Emotione

    Lieber Harald,
    danke für Deine Bemühungen. Diese CD in deutscher Sprache hatte ich auch gefunden. Sie ist aber ohne Dialoge, und ich suche eigentlich nur die Übersetzung von Karl Kraus. Dennoch nochmals vielen Dank.


    @ Jacques Rideamus
    vielen Dank. Ich suche seit Tagen nach dem Libretto. Der Link in Gold wert und das Libretto bereits ausgedruckt.


    Liebe Grüße


    Emotione

    Lieber Alviano,
    auch von mir herzlichen Dank für Deinen Bericht.
    Der Comte Ory in Stuttgart hätte mich schon interessiert, zumal ich ihn noch nie gesehen habe. Deine Eindrücke sind aber in diesem Fall nicht so, dass ich mich spontan entschließe, mir die Aufführung anzusehen, obwohl ein Vergleich mit Il Vieggio À Reims, die ich demnächst in Frankfurt sehe, interessant gewesen wäre.


    LG :hello:


    Emotione

    Auch bei den Sängerinnen ohne Differenzierung


    Agnes Baltsa
    Cecilia Bartoli
    Natalie Dessay
    Mirella Freni
    Elina Garanca
    Kiri te Kanava
    Vesselina Kaserova
    Angelika Kirchschlager
    Christa Ludwig
    Ewa Podless
    Lucia Popp
    Violeta Urmana


    Mit einer Entschuldigung an die weiteren 24, die nicht namentlich aufgeführt werden können. Seltsamerweise überwiegen auch bei den Sängerinnen die tieferen Stimmlagen.


    Maria Callas gehört zwar meine Bewunderung, eine Lieblingssängerin von mir war sie jedoch nie.


    :hello:


    Emotione

    Bei mir ohne Punktevergabe und Differenzierung nach Stimmlage


    Carlos Alvarez
    Piotr Beczala
    Placido Domingo
    Christof Fischesser (dem Nachwuchs eine Chance)
    Thomas Hampson
    Simon Keenlyside
    Ruggiero Raimondi
    Gérard Souzay
    Bryn Terfel
    Rolando Villazon (trotz Krise)
    Leonard Warren
    Fritz Wunderlich




    LG :hello:


    Emotione