1) Es gibt im künstlerischen Bereich - wie sonst auch oft - Netzwerke.
Ja. Ja. Ergo gibt es auch ein RT-Netzwerk.
Das ist argumentativ bzw. juristisch genauso stichhaltig wie: der Sohn von Familie Müller wurde beim Klauen erwischt => klaut auch seine 1 Jahr jüngere Schwester. .
2) Das Regietheater hat andere Formen der Operninszenierung im deutschen Sprachraum fast völlig verdrängt.
Tja. Entspricht etwa: die Mehrheit der PKW-Fahrer hält sich nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen. Also gibt es ein riesiges Netzwerk von PKW-Rasern, die natürlich auch fortlaufend miteinander kommunizieren.
Allein daraus ist abzuleiten, dass ein "mächtiges Regietheaternetzwerk" sehr wahrscheinlich ist.
Genau. Und da könntest du hinzufügen, dass dieses zusammen mit den etablierten Mainstreammedien ein Meinungskartell bilden, dass fast alle Opernbesucher in ihrem Denken betreut.
Die ganze Opernwelt ?
Nein.
Ein von unbeugsamen Freunden des "Guten, Wahren und Schönen" genutztes Forum hört nicht auf, dem RT Widerstand zu leisten. RT-Phobe bilden dort mit ihren inhaltlich hoch-anspruchsvollen rt-phoben Postings - deren gedankliche Dichte und Komplexität selbstverständlich jeden RT-Philen sofort vor Neid erblassen lassen - dazu einen heiß ersehnten Kontrapunkt des Westfernsehens.
Man muss dann ansehen, wie die Zeitungskritiken argumentieren, wie wenig Vielfalt es da gibt, und bedenken, dass die Ausbildungsstätten an der Reproduktion der gelehrten Meinung ihren Teil haben.
@ Kurzstückmeister: "Holger schrieb, es gäbe kein Regietheater".
Sorry. Er schrieb lediglich, dass RT ein „journalistischer“
aber "kein wissenschaftlich anerkannter Begriff“ ist.
Wer das für eine Verschwörungstheorie hält, möge mal an einer (Musik-)Universität eine Lehrveranstaltung besuchen und dort abfällig über Regietheater sprechen und stattdessen Werktreue fordern. Sollte doch im universitären Diskurs möglich sein. Viel Spaß.
Zu blöd nur, dass in Seminaren der Hildesheiner Uni bei den KUWIS das „RT“ von Dozenten/Studenten gleichermaßen durchaus kritisch behandelt/diskutiert wird. Nebenbei: Hildesheim-Uni besitzt, was KUWIS betrifft, ein durchaus gutes Image auch außerhalb der BRD. Obwohl diese Stadt ein uninteressantes Kaff ist.
https://www.uni-hildesheim.de/…chaften-und-aesth-praxis/
während vieles im Regisseurtheaterbereich eintönig nach dem gleichen Schema abläuft (Nazis, Zirkus, Bordell oder Fitnessstudio bei Carmen, was den Sinn dieser Figur völlig verwässert, Stühle, Müll usw.). Dazu nur in Opern mit historischen Hintergrund nur noch die modernen Klamotten.
Du versäumtest in deinem Beitrag zu erwähnen, dass im RT auch pausenlos defäkiert, gepinkelt, ejakuliert und gekotzt wird, dabei ständige Nacktheit. Zudem haben zahlreiche Besucher kaum Gelegenheit, sich beizeiten über die Verunstaltung zu informieren. Deshalb ist eine Verunstaltung unbedingt als eine solche zu kennzeichnen; gegebenenfalls mit einem gelben Fleck.