Beiträge von Wogtraute

    Wenn es dieser Tristan war, dann war der Regisseur Georg Reinhardt.

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    Hallo Orfeo,


    danke Dir. Ja, es war diese Inszenierung und es war Georg Reinhardt. Das Bühnenbild war von Heinrich Wendel.


    Ich habe mittlerweile soviele "Tristane" gesehen und gehört, da fällt der Groschen dann schon einmal etwas später ....... oder ich muss nachschauen. :) Irgendwo habe ich auch noch das Programmheft der Premiere, die, das möchte ich nicht unerwähnt lassen, mein erster "Live-Tristan" war.

    Für dieses Werk hatte ich mir sehr viel Zeit gelassen und ich habe mir dies in kleinen Häppchen über Jahre "erarbeitet" und mir vertraut gemacht. Desto größer war natürlich dann mein "Tristanerlebnis". Verständlich, dass diese Aufführung mein "Lieblingstristan" ist und bleibt.

    Ach, das waren noch Zeiten, als man am 1.Tag des Kartenvorverkaufs morgens um 6 Uhr, mit Thermoskanne und Klappstühlchen ausgerüstet, vor dem Eingang der Oper darauf wartete, dass die Türe zum Kassenraum geöffnet wurde. Heute genügen ein paar Klicks am PC oder Smartphone.


    Es grüßt herzlich

    Wogtraute

    Speziell bei Bayreuth sollte man hinzufügen: Der Regisseur, der nach einer Premiere nicht ausgebuht wird, hat irgendwas falsch gemacht. Selbst Wieland Wagner bekam für seine Inszenierungen Morddrohungen.


    Nun, das gilt wohl nicht nur für Bayreuth, aber dort ist es natürlich ganz speziell. :)

    Mein Liebling ist leider mono: Furtwängler mit Flagstadt und Windgassen. Die Aufnahme mit Karl Böhm steht allerdings bei mir auch hoch im Kurs.


    Live ist für mich die Inszenierung von John Dew im Dortmunder Opernhaus nicht übertroffen worden. Mit Sonja Borowski-Tudor als Traum-Brangäne, damals Ensemble-Mitglied der Dortmunder Oper, wie auch Kurwenal und König Marke (Karl-Heinz Lehner). John Pierce gab über alle Aufführung hinweg einen kraftvollen Tristan, der auch im Schlussaufzug noch Kraftereserven hatte, Jayne Casselmann sang die Isolde, Michael Hofstetter spielte die Oper nahezu kammermusikalisch. Damals bin ich für die Aufführungen, die ich gesehen habe, immer von Köln nach Dortmund gefahren. Unvergesslich.

    Von meinem "Lieblingstristan",einer Aufführung im November 1975 an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, existiert wohl nur (oder Gott sei Dank) ein (privater??) Mitschnitt bei Youtube. Berit Lindholm und Gerd Brenneis in den Titelpartien, Karl Ridderbusch als König Marke, Katherine Pring als Brangäne, Leif Roar als Kurwenal, Heribert Steinbach als Melot, E. Lee Davis (Steuermann) und Heinz Leyer als Hirte. Am Pult stand Günther Wich und, da bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher, Grisha Barfuß führte Regie. Dieses Musikerlebnis ist für mich auch unvergesslich.


    John Dew und seine Art zu inszenieren habe ich 1980 (als Chorsängerin) an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld/Mönchengladbach kennengelernt. Er inszenierte dort "Die Meistersinger" und in den Folgejahren den "Ring". Seine Arbeiten waren damals schon vielbeachtet und vielbesprochen. Von daher verwundert es mich nicht, dass Ihnen seine Tristan-Inszenierung so zusagt. :)

    Krass ausgedrückt: einen eingefleischten Wagnerianer würde es kaum stören, wenn ein Stromausfall zur kompletten Dunkelheit führen würde, Hauptsache Orchester und Gesang würden unbeeindruckt weitermachen.


    "So isset" (wie der Rheinländer sagt). ;)

    Kommenden Samstag werde ich die 2. Aufführung des Tristan besuchen und mir mein eigenes Bild von allem machen.


    Das Musikerleben live im Festspielhaus kann keine noch so exzellente Aufnahmetechnik (Ton wie Bild) wiedergeben.


    Zurückkommend auf die Eingangsfrage "Gibt es eine Idealaufnahme"?


    Meine Antwort nach 55 Jahren "Wagnererfahrung": "Nein, die gibt es nicht und wird es auch nie geben. Aber es gibt eine Reihe großartiger Aufnahmen".


    Eine meiner liebsten Aufnahme ist der (schon mehrfach genannt) Bayreuther Tristan aus dem Jahre 1966 mit Nilsson, Windgassen, Ludwig, Wächter, Talvela unter der Ltg. von Böhm.


    Aber grundsätzlich ist mir die Aufnahme am liebsten, die ich gerade höre :)

    Ein sympathischer, großartiger Mensch und Sänger hat die weltliche Bühne verlassen. Und es ging dann so schnell.

    Wenn ich an seinen Tristan, Siegfried und Tannhäuser (die in Bayreuth zu genießen ich die große Freude hatte), denke, wird mir weh ums Herz. R.I.P

    Ich war von 1970-2000 auch ein regelmäßiger Dritter-Rang-Besucher, und zwar Seite, 1A oder 2A. Am Anfang waren das die Partiturplätze, ich habe aber nie jemand getroffen, der eine mithatte. Leider haben sie inzwischen ja Scheinwerfer davorgesetzt. Man hat nicht alles auf der Bühne gesehen, aber zum Hören gab es nichts Besseres. Ich habe mal einen Brief an die Sänger der Rheinoper geschrieben, ob vielleicht die meist kundigen Besucher im dritten Rang auch mal beim Verbeugen nach oben sehen. Ich druck das demnächst in meinem Schreibtisch mal ab. Eine Antwort habe ich nie bekommen und genutzt hat es auch nichts.

    Eine Frage noch. Der Kritiker der WAZ schrieb u.a. "Kundry knallt Klingsor ab". Wie ging das zu?

    Wie Wogtraute besuche ich grundsätzlich in allen Opernhäusern keine Premieren, nicht wegen der höheren Kosten, sondern weil die Aufführungen danach musikalisch meist besser sind.

    Zum Holländer werde ich gar nicht kommen, diese Oper liegt mir nicht.

    Hallo Doc,


    in den 70iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ;) sah man auf den Partiturplätzen oftmals Peter Schneider, der damals Erster Kapellmeister an der DOR war. Am Pult "herrschte" weiland Günther Wich.

    Mein Mann und ich haben uns damals immer schon sehr gefreut, wenn Schneider am Pult stand. Der brachte irgendwie noch frischen Wind in den Graben. Besonders hat es uns gefreut, dass Schneider auch von Bayreuth gerufen worden ist und wir dort einige Male seinem Dirigat lauschen durften.

    Ich stimme Dir zu, die Plätze im 3. Rang sind fürs Hören die besten. Ich genieße von dort auch den guten bis hervorragenden Blick in den Graben. Was dort unten passiert fesselt mich in der Regel mehr, als das Geschehen auf der Bühne.


    Zu Kundrys "Knaller": Ah ja, ein grandioser Regiereinfall, mal etwas ganz Neues8o. Kundry fuchtelte dem armen Parsifal während der Verführungsszene mit einem Revolver vor der Näse herum. Du kannst Dir vorstellen, das war Erotik pur :D. Nun ja, aber unser reiner Tor hat sich davon nicht beeindrucken lassen (wie sollte er auch, gabs im Wald und bei den wilden Tieren für ihn ja noch keine Lehrstunde in Waffenkunde). Parsifals Ignoranz wiederum führte dann bei Kundry zu einem gewissen Frustverhalten. Denn just in dem Moment, als Klingsor den Speer auf Parsifal schleudern wollte, dies ihm (also Klingsor) aber nicht gelang, weil besagter heiliger Speer zwischen Klingsors Beinkleidern wie ein erigierter P**** erwuchs (wer kann da noch werfen?;)), wars der guten Kundry zuviel.......sie griff zur Pistole und feuerte mehrmals (Klingsor war verdammt hartnäckig, bevor er umfiel) auf Besagten. Parsifal musste dann den Speer nur noch an sich nehmen. (Hach, was waren das noch Zeiten, als der Speer noch richtig geworfen wurde und im Orchestergraben landete - Bonner Oper mit Peter Hofmann in der Titelrolle).


    Noch zum Holländer: Ich hätte die Möglichkeit gehabt,in diesem Jahr Michael Volle in Bayreuth als Holländer zu erleben. Aber ich habe den Holländer dort in der derzeitigen Inszenierung schon gesehen und habe auch wegen der Kartenpreise heuer darauf verzichtet. Für ein Fünftel des Preises höre ich Volle nun in dieser Partie in Düsseldorf.

    ....... Gänsehaut Moment für mich , ich sitze immer im 3.Rang, als die Frauen des Chores vom 3. Rang gesungen haben.

    Hallo Rodolfo, dann müssten wir ja schon fast alte Bekannte sein ;) Ich besuche die Rheinoper seit mehr als 50 Jahren und sitze auch immer im 3. Rang. Absolute Zustimmung meinerseits, was den Frauenchor betrifft. Sie sangen zwar nicht vom Inneren des 3. Ranges aus , sondern vom "Wandelgang" vor dem Saal (Anmerkung, um Missverständnissen zu begegnen). Das war in der Tat ganz großes Kino :)

    Normalerweise besuche ich seltener die Premieren, sondern meistens die 2. Aufführungen, die in der Regel auch musikalisch noch geschlossener sind. Meine nächste Premiere ist nach derzeitiger Planung der Holländer. Vielleicht sieht man sich? ;)

    ......Frage an die Autoren hier: gab es auch Videoszenen? Das ist ja oft der letzte Ausweg..

    Es gab Gott sei Dank keine Videoszenen. Und so grandios, wie Schlingensief weiland "seinen" Parsifal in Bayreuth mit Videoszenen versah, wird es ihm wohl auch kaum einer nachmachen.

    Apropos "nachmachen": Oh ja, wo Blut ins "Spiel" kommt, muss Blut fließen.... bestenfalls eimerweise Blut, so dass sich die Akteure darin baden können. Auf weißen Kulissenwänden macht sich dann so eine Blutorgie besonders gut. Allerdings bei Weitem nicht so gut wie Hermann Nitschs (von der Presse seinerzeit als Blutkünstler stigmatisiert) Farborgie bei den Bayreuther Festspielen 2021 in der Walküre.

    Noch zu einer Bemerkung bzgl. "Unterhosen". Die Unterwäschekostümierung der Rolle des Parsifal war in der Premiere dann doch wohl etwas abgeschwächt, vergleicht man sie mit dem "Kostüm" in der Generalprobe. Als Sänger würde ich mich weigern, in Doppelripp, bestenfalls auch noch mit "Eingriff", aufzutreten und mich zum Gespött der Zuschauer zu machen.

    ...

    Goerz von der RP findet alles wieder ganz super, tolle "Dekonstruktion des Sakralen", nachzulesen bei RP online als Abo.

    Gegenstimmen?

    Ja, ja, der gute W. Goertz :)

    Wie gut doch, dass er wohl der Einzige ist, der Sinn und Tiefe von Inszenierungen zu erfassen weiß.

    Oftmals frage ich mich, welches "Verhältnis" WG speziell zu Wagners Musik hat. Hassliebe? Ich bin auch immer wieder erstaunt, wenn er Aufführungen der Bayreuther Festspiele bespricht.

    Er sollte sich auf Salzburg beschränken.;)

    Auch ich war gestern in der Premiere. Musikalisch fand ich die Aufführung, sieht man von ein paar kleinen Unstimmigkeiten im Chor ab, großartig. Unverständlich die Buhrufe für Frau Ferede und Herrn Frank. Da haben wohl ein paar Möchtegernexperten ihr Mütchen kühlen wollen.

    Herrn Thalheimers Inszenierungsstil muss man mögen. Er ergeht sich in der Kunst des Weglassens und findet hierfür auch durchaus plausible Erklärung. Ohne, dass es in "Sakralkitsch" hätte ausarten müssen, hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle gerne etwas "Mehr" gewünscht. Bei Thalheimers inszenatorischer Umsetzung des Stückes sei daher die Frage erlaubt, warum dieser Parsifal nicht von Beginn an halbszenisch aufgeführt wurde.

    Nachdenklich und in gewisser Weise auch etwas traurig stimmt mich die Feststellung, dass diese Aufführung, die eigentlich ein volles Haus verdient gehabt hätte, vielleicht zu 80% ausgelastet war. Ich erinnere mich an Zeiten an der DOR, in denen ich bei Vorverkaufsbeginn für Werke R. Wagners in einer langen Schlange vor der Kasse anstehen musste und am Aufführungsabend Kartensuchende vor dem Eingang mit Pappschild "Suche Karte" anzutreffen waren. Da fragt man sich, ist "Oper" ein Auslaufmodell oder macht das Regietheater die Oper kaputt. An der musikalischen Qualität wird es wohl nicht liegen. Und die Eintrittspreise der DOR sind alles andere als überzogen.

    Ihr Lieben,

    mir hat die Aufführung sehr gut gefallen. An der sängerischen Leistung gab es nicht nur nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil, Frau Serafin fand ich großartig. Alle anderen Rollen waren gut besetzt.


    Dass die Ausstattungs- bzw. Bühnenbildpuristen ob "des großen Kinos" aufschluchzen würden, war ja vorhersehbar. Aber für diese Oper darfs ruhig farbig und in der Ausstattung etwas mehr sein. Und wie bereits erwähnt, es geht durchaus auch mal ohne Uniformen, Maschinengewehre, Panzer etc. Das moderne Regietheater (dem ich durchaus auch etwas abgewinnen kann, wenns gut und bis zum Ende durchdacht ist), hängt mir hin und wieder zum Hals raus.


    Ich habe die Oper aufgezeichnet und werde sie mir sicherlich nicht zum letzten Mal angesehen haben.

    Ja, das wäre sicherlich interessant! Vor allem aus zwei Gründen: Zum einen neigt Simone Young, welche ich hier in Hamburg als GMD häufig genug und insbesondere mit fast allen Wagner-Opern (inkl. Rienzi in der Laeiszhalle) gehört habe, gerne dazu, etwas laut zu werden und zum anderen sollen die Verhältnisse des "Hamburger Grabens" u.a. aufgrund baulich-historischer Umstände (Bei einem Bombenangriff in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1943 wurde der Zuschauerraum völlig zerstört, lediglich das Bühnenhaus blieb verschont, also "Altes Bühnenhaus" vs. "Neuer Orchestergraben", welcher eher tief auch nach hinten liegt), den Verhältnissen in Bayreuth nicht unähnlich sein.

    Leider muss ich Dir in einem Punkt widersprechen. Ich sehe keine Ähnlichkeit zwischen dem Orchestergraben der Hamburgischen Staatsoper und dem "mytischen Abgrund" des Bayreuther Festspielhauses.

    Der Graben in Bayreuth ist mit einem ausladenden Schalldeckel versehen, der dem Zuschauer jeglichen Blick aufs Orchester nimmt. Von keinem Platz im Festspielhaus kann der Zuschauer auch nur einen Musiker sehen was für diese auch den Vorteil hat, dass sie bei den Aufführungen in luftiger Sommerkleidung ihren Dienst verrichten können. Bei fehlender Klimaanlage und oftmals Außentemperaturen jenseits der 30 Grad sicherlich von Vorteil.

    Die Sitze der Musiker sind in mehreren Terrassenstufen abwärts nach hinten weit unter die Bühne angeordnet. So extreme Verhältnisse kenne ich nur von Bayreuth.


    Der extreme Deckel auf dem Graben und die besondere Sitzordnung der Musiker führen bekanntermaßen zu außergewöhnlichen Klangwirkungen und zu der besonderen Akkustik im Festspielhaus.


    Dem Vernehmen nach sind manche namhafte Dirigenten an diesen klanglichen Besonderheiten verzweifelt und ihr Wirken dort war von kurzer Dauer, oder sie haben es erst gar nicht versucht.

    Nun, auf eine Frau als Dirigentin hätten die Bayreuther nicht so lange warten müssen.

    Ich hätte mir Simone Young auch gut im Graben vorstellen können.

    Mir hat die Premiere des Holländers durchweg gut bis sehr gut gefallen. Ich habe die Aufführung über den Livestream bei BR concert angeschaut und möchte vorab bemerken, dass ich Abstriche mache hinsichtlich der Klangqualität, die leider nicht annähernd die Akkustik im Festspielhaus wiedergibt. Ich fand die Aufnahmemikro recht ungünstig (irgendwo direkt über dem Graben?) positioniert was dazu führte, dass das Orchester doch sehr laut "rüberkam" und die Sänger*Innen teilweise überdeckte.

    Maestra Lyniv hat ihre Sache großartig gemacht und sie ist, so mein Empfinden, mit den besonderen Gegebenheiten im "Graben", bestens klar gekommen.

    Asmik Grigorian als Senta war für mich das Sahnehäubchen dieser Aufführung. Leider wird sie, wie sie in einem Interview äußerte, es bei der Partie der Senta belassen.

    Dass Lundgren gesundheitlich angeschlagen war, war mir auch nicht bekannt. Ich habe ihn zwar schon gesanglich souveräner erlebt, fand ihn aber nicht schwach. Lediglich auf "den letzten Metern" zeigten sich größere stimmliche Konditionsmängel.

    Das Sängerensemble war insgesamt bestens besetzt, wobei mir Attilio Glaser als Steuermann ausnehmend gut gefallen hat.

    Zum Chor. Stimmlich wieder exelent aufgestellt. Leider gab es im 3. Aufzug doch ein paar heftige Wackler, die ich auf die besondere Situation, (in Teilen) nicht auf der Bühne sondern in einem Nebengebäude singen zu müssen, zurückführe. Hier war der Chorleiter Eberhard Friedrich gefordert und ich denke, die Buhs galten ihm, weil er es nicht geschafft hatte, dort der verlängerte Arm der Maestra zu sein.


    Die Inszenierung? Hm, hierzu ist meine Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen. Durchaus interessant.


    Bin nächste Woche dort........live ist es unübertrefflich. Holländer und Walküre (aber ohne Groissböck, der wohl kalte Füße bekommen hat).


    Vielleicht berichte ich.


    "Bedenken will ichs, wer weiss, was ich tu" :)


    Gruß

    Wogtraute

    Guten Abend,


    bin gestern Abend aus Bayreuth zurückgekehrt wo ich mir 3 Aufführungen (Tristan, Lohengrin und Siegfried) angeschaut habe.


    Nachdem ich mir die Premiere des Tristan am Radio angehört hatte war ich sehr skeptisch, was mich bei der 2. Aufführung erwarten würde.
    Während mich Frau Herlitzius bei der Premiere überhaupt nicht überzeugen konnte (zu scharf, zu schrill und mit deutlichen stimmlichen Ermüdungserscheinungen) begeisterte sie mich in der 2. Aufführung am vergangenen Sonntag. Gleiches darf ich auch von Herrn Stephen Gould sagen. Zeppenfeld als Marke und Christa Mayer als Brangäne boten stimmlich solide Leistungen wobei ich den teilweise frenetischen Applaus im Festspielhaus für Frau Mayer nicht nachvollziehen kann. Iain Paterson als Kurwenal wusste zu überzeugen und ich freue mich, dass er in 2016 für die Partie des Wotan im Rheingold vorgesehen ist.
    Tansel Akzeybek als Hirt/Steuermann empfand ich als Zumutung.


    Das Orchester unter Thielemanns Leitung wieder einmal ein Genuss.


    Schlussendlich noch ein paar Worte zur Inszenierung. Mir hat sie sehr gut gefallen und ich finde sie auch bis ins kleinste Detail durchdacht. Selbst der verschüttete "Liebestrank" macht Sinn. Nach all dem Mist der uns in den letzten Jahren "vorgesetzt" wurde (ich denke hier an den verhunzten Tannhäuser oder die fade Marthalerinszenierung des Tristan) endlich wieder einmal ein kleiner Lichtblick.


    Gruß Wogtraute

    In einem Kommentar las ich:


    "Die Rheinoper hat sich der Geronto-Diktatur gebeugt, und den Tannhäuser abgesetzt:"


    Isset nicht schön? :hahahaha:


    Vorgestern habe ich meine Karte zurückgegeben .......... um dann gestern nach der Veröffentlichung, dass der Tannhäuser konzertant aufgeführt wird, meine Karte zurückzukaufen :pfeif: ... undnun freue ich mich auf eine (hoffentlich) gute Aufführung

    Nach einem Hinweis von W. Goertz in der RP am heutigen Tag, dass die DOR die Karten für den Tannhäuser zurücknehmen würde, habe ich soeben das Kartenbüro angerufen ob dies zutreffend sei.
    JA! Man kann die Eintrittskarten für den Tannhäuser zurückgeben gegen eine Stornogebühr von 3,-- Euro.


    Na, dann mache ich das doch.


    Gruß Wogtraute


    Nachtrag ......nebenbei bemerkt:


    Ein Blick auf den Saalplan zeigt für die Tannhäuseraufführungen noch sehr viele freie Plätze in allen Preisklassen.
    In den 70igern und 80igern Jahren wäre so etwas undenkbar gewesen. Wagneraufführungen waren durchwegs immer frühzeitig ausverkauft und für wenige zurückgegebene Restkarten musste man oftmals in einer langen Schlange anstehen.

    Na bravo!


    Seit Monaten habe ich Karten für den Tannhäuser (Vorstellung am 19.5.) und insgeheim gehofft, nach der sinnfreien Tannhäuserinszenierung in Bayreuth mit Alkoholator und Besäufnissen einen vernünftige Tannhäuser in D.dorf erleben zu können. Aber das war ja wohl nichts. :(
    Ich bin mir (noch) nicht schlüssig, ob ich die Aufführung besuchen werde. Grundsätzlich teile ich Rodolfos Einstellung; ich gehe in die Oper des musikalischen Erlebnisses wegen. Aber hier ist wohl zu befürchten, dass selbst "Augen zu und durch" nicht hilft, den Abend zu retten.


    Wer klopft den Verantwortlichen für diesen Schwachsinn denn mal heftigst auf die Finger?


    LG Wogtraute

    rodolfo,
    Deiner Aussage über Krefeld kann ich mich voll und ganz anschließen.
    KR/MG war auch schon häufig der Ausgangspunkt für große Karrieren. Daher werde ich grantig wenn man dieses Haus abschätzig mit "Provinztheater" tituliert.

    Die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld/Mönchengladbach versuchen sich in diesem Jahr an Wagners "Rienzi".
    Premiere ist am 09.03.2013 in Krefeld.
    Ich werde mir das Werk dort einmal anschauen und -hören. Bei den moderaten Eintrittspreisen kann ich da nichts falsch machen.


    Liebe Grüße
    Wogtraute

    ...........Bei letzten ruhigen Teil, Altstimme und Männerchor, ist es fast wie ein Gebet.

    Liebe musica,


    diese Textstelle ist für mich ein Gebet.
    Aus gegebenem Anlass habe ich die Alt-Rhapsodie in den letzten 48 Stunden mindestens 15 mal gehört und gegengehört.
    Kathleen Ferrier habe ich mir aus dem Internet heruntergeladen. Wenngleich die Aufnahmequalität nicht hervorragend ist, vermittelte sie mir doch einen Eindruck von dieser großartigen Sängerin. Ich kann verstehen, dass man hier ins Schwärmen gerät.


    Nochmals zu Deiner Aufnahme, die ich nun auch nochmals "hin und zurück" :) gehört habe. Du hast wirklich eine wundervolle Altstimme und das "erquicke sein Herz" am Schluss so einfühlend und zart gesungen. Ergreifend schön. Danke Dir dafür von Herzen.


    Lieben Gruß
    Wogtraute

    Hallo liebe Tamino-Forianer,


    auch ich war in der Übernahmepremiere in Duisburg und kann mich den Ausführungen von rodolfo fast in allen Punkten anschließen.


    Im Gegensatz zu rodolfo werde ich allerdings bei Tomasz Koniecny nicht ganz froh. Herr Koniecny verfügt unbestritten über ein sehr beachtliches stimmliches Material und weckt Erinnerungen an manchen großen Fachkollegen. Leider hat seine Stimme keinen sicheren guten Sitz und fällt oftmals zurück in den Rachen, insbesondere beim Legato. Ich finde dies sehr bedauerlich und wünschte dem Sänger, dass er dies abstellen könnte. Dann wäre er wahrlich ein ganz Großer.


    Zu Susan Mclean: Ich habe sie in diesem Jahr in Bayreuth als Kundry erlebt und fand sie dort schon großartig. Ihre Amme nun hier war sängerisch und darstellerisch ein Genuss. Ich freue mich jetzt schon auf eine der Parsifal Aufführungen im Mai/Juni 2011, in welchen sie wieder die Kundry singen wird.


    Gruß
    Wogtraute

    nachdem ich am vergangenen Freitag eine sehr ansprechende Aufführung der "Frau ohne Schatten" an der DOR in Duisburg erleben durfte (ausgezeichnet Linda Watson als Färberin und Susan Mclean als Amme) spukt mir seitdem "Mir anvertraut" im Ohr.


    Habe mir heute morgen (zum Gegenhören) allerdings nochmals die Aufnahme mit C. Ludwig und Walter Berry angehört.


    Gruß
    Wogtraute

    Vorweg...


    ich persönlich liebe Opernaufführungen ohne großartigen Firlefanz auf neben und hinter der Bühne.. also, Aufführungen, welche nicht durch inszenarische "Materialschlachten" getrübt werden und in denen von der Musik abgelenkt wird.


    Ich trauere z.B. den Wieland Wagner Inszenierungen nach.


    Von daher war die gestrige Fernsehaufführung auch nicht unbedingt in meinem Sinne. Andererseits fand ich, wie ich bereits bemerkte, diese "Aufführung" gelungen und ich bin durchaus der Meinung, dass hier etliche Menschen (vom Erwachsenen bis zum Kind) angesprochen wurden, die bisher noch niemals mit "Oper" in Berührung gekommen sind. Dies zeigte sich mir auch in den Reaktionen des Publikums.


    Mittlerweile kann ich mit den "modernen Inszenierungen" gelassen umgehen und bin diesbezüglich sehr tolerant geworden. Nur eines bringt mich zur Weisglut....... "wenn man der Musik die Seele raubt".


    Gruß
    W.

    Hallo Helmut Hofmann,


    Kathleen Ferrier war eine Altistin wie man sie selten findet. Ich habe sie von Lipovsek, Fassbänder und Horne, sie sind alle wunderschön, doch Kathleen Ferrier steht bei mir an erster Stelle.


    Einen kleinen Ausschnitt von meiner Aufnahme kann man auf meiner Homepage hören. (Doch fast müsste man sich schämen, wenn man die großen Altistinnen hört).

    Liebe musica,


    danke für den Hinweis auf Kathleen Ferner. Sie habe ich in diesem Werk noch nicht gehört. Für mich steht bisher Christa Ludwig an erster Stelle. "Ihre" Alt Rhapsodie war meine erste und sie hat wohl bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Lipovsek und Fassbaender habe ich auch und ich finde B. Fassbaender ebenfalls großartig, aber gefühlsmäßig bin ich der Ludwigausgabe mehr verhaftet. Dies hat aber auch einen sehr persönlichen Hintergrund.


    Zu deiner Anmerkung, "man müsse sich fast schämen wenn ........" darf ich bemerken, dass ich vor einigen Tagen Gast auf deiner Homepage war und mir deine Aufnahme angehört habe. Du hast überhaupt keinen Grund auch nur daran denken zu müssen, dich zu schämen ... ganz im Gegenteil!!!! Mir hat deine Aufnahme sehr gut gefallen und mein Mann, der zufällig hinzukam als ich hörte bemerkte "Wer ist das?... Eine sehr schöne Stimme". :)
    Dem kann ich mich nur anschließen.


    Liebe Grüße
    Wogtraute

    Ich habe dieses Opernspektakel bereits im vergangenen Jahr gesehen. Stimmen und Orchester waren akzeptabel. Was eine solche " Inszenierung " betrifft......... Ich spare mir den Kommentar.
    Mimi am Schluß im Krankenwagen.......... Wer`s halt braucht..... Ich habe zum Glück noch die Boheme im Gedächtnis, von Covent Garden, die ich vor gut zwei Monaten im Fernsehen sah.
    CHRISSY


    Hallo Jolanthe,


    danke für Deinen Hinweis. Joyce Di Donato und Kate Royal habe ich beide schon "live" gesehen und natürlich gehört. Sängerinnen der Extraklasse! Das schaue ich mir an.


    LG
    Manfred


    Ich habe dieses Opernspektakel bereits im vergangenen Jahr gesehen. Stimmen und Orchester waren akzeptabel. Was eine solche " Inszenierung " betrifft......... Ich spare mir den Kommentar.
    Mimi am Schluß im Krankenwagen.......... Wer`s halt braucht..... Ich habe zum Glück noch die Boheme im Gedächtnis, von Covent Garden, die ich vor gut zwei Monaten im Fernsehen sah.
    CHRISSY


    Hallo Chrissy,


    ich habe mir diese "Inszenierung" oder dieses "Opernspektakel" wie Du es nennst, heute im TV angesehen und fand es sehr gelungen.


    Mir haben die Stimmen sehr gut gefallen bin mir allerdings bewusst, dass ich sie live erleben müsste, um mir ein abschließendes Urteil über deren Qualitäten erlauben zu dürfen.


    Vielfach wird den Opernliebhabern (regelmäßigen Opernbesuchern) vorgeworfen, sche*ßelitär zu sein. Sicherlich nicht ganz zu Unrecht. Von daher finde ich es außerordentlich reizvoll und auch wichtig, dass die Oper auf diesem Wege auch das breitere Publikum anspricht. Was ich heute gesehen und wie ich die Reaktionen des Publikums erfahren habe, möchte ich sagen, dies ist durchaus ein Weg, dass sich Oper den breiten Schichten der Bevölkerung zu öffnen vermag.


    Mir gefällt eine solche Inszenierung weitaus besser als dieses "kopferte Kulturgehabe" mancher Regisseure.


    Nur schlussendlich: Mimis Bühnenabgang erfolgte per Bus, und nicht per Krankenwagen. Oder sprechen wir von verschiedenen Aufführungen? :rolleyes:


    LG Wogtraute

    Ein sehr schönes und schlichtes Stück ist das polnische Wiegenlied "Lulajze Jesuniu". Ich muss es schon jahrelang für die polnischen und schlesischen Mitchristen in der Mette am heiligen Abend singen. Da werden bei den Leuten schöne Erinnerungen wach.

    Hallo lieber Moses,


    Du hast mich etwas neugierig gemacht und ich habe gegoogelt. Wenn ich gefunden haben sollte, was Du meinst, dann erinnert mich diese Weise an das schwedische "Santa Lucia". Kann das sein?


    Vllt. summst Du es mir bei nächster Gelegenheit einmal leise vor :) Bis in Bälde. :)


    Liebe Grüße


    Wogtraute (Margareta)

    Oh, ich hätte fast vergessen...


    "Carmen" mit Tatiana Troyanos, Placido Domingo, Kiri te Kanawa und Josè van Dam unter Solti.
    Die "Habanera" gesungen von T.T. ..... .......einfach zum dahinschmelzen :rolleyes:


    Gruß Wogtraute

    Die Reihenfolge ist fließend: :rolleyes:


    Tristan und Isolde
    Tannhäuser
    Parsifal
    Meistersinger
    Tosca
    Turandot
    Don Carlo
    Fidelio
    Frau ohne Schatten
    Zauberflöte


    Fürs Nächste freu ich mich riesig auf die Premiere "Frau ohne Schatten" an der DOR am kommenden Freitag in Duisburg. Hier insbesondere auf Susan Mclean als Amme, nachdem ich Frau Mclean als Kundry in diesem Jahr in Bayreuth erleben durfte. :jubel:


    Mit freundlichen Grüßen
    Wogtraure