Beiträge von Don_Gaiferos

    Ich werde ihn und seine Arbeit ebenfalls sehr vermissen. Allerdings glaube ich auch, dass er nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird, und eine flüchtige Recherche im Internet hat ergeben, dass er schon ausführlich gewürdigt wird, eine ganze Reihe von längeren Nachrufen sind schon erschienen in großen Zeitungen und Rundfunkstationen, teilweise wurde das Programm geändert, um stattdessen Sendungen über ihn zu bringen.

    Martin Lhotzky, um nur ein Beispiel zu nennen, hat in der FAZ einen längeren Artikel über Otto Schenk verfasst:

    https://www.faz.net/aktuell/fe…beglueckte-110220747.html

    Lieber Nemorino,

    da bin ich sehr gespannt auf Deine Eindrücke! Mir geht es ähnlich mit Karajans Beethoven aus den 80er Jahren, den lege ich auch viel seltener auf als die Aufnahmen aus den 60er und 70er Jahren, vielleicht sollte ich diese Einspielung auch noch einmal anhören.

    Um zur eigentlichen Threat-Frage zurückzukommen:

    Dieser Einschätzung kann ich auch heute noch uneingeschränkt zustimmen.


    LG Nemorino

    Lieber Nemorino,

    so auch ich, allerdings würde ich auch noch die Karajan-Aufnahme von 1977 mit einschließen, sie gefällt mir orchestral sehr gut, aber auch die Solisten Anna Tomowa-Sintow, Agnes Baltsa,
    Peter Schreier und José van Dam sind vorzüglich. Auch der Wiener Singverein bewältigt die schwierige Chorpartie recht gut, ich höre die Aufnahme jedenfalls sehr gerne, nach wie vor. Sicherlich ist hier die Klangentfaltung sehr opulent und majestätisch, aber das stört mich nicht, im Gegenteil. Ich kann auch historisch informierte Aufnahmen mit schlankerem, durchsichtigerem Klang sehr gut hören, allerdings ersetzen sie für mich nicht die alten Aufnahmen; beide koexistieren friedlich nebeneinander.

    Vielen Dank, lieber Uwe, für das Einstellen des Bildes! Dann nielse ich auch gleich weiter und lausche nun dieser Einspielung:

    Sinfonie Nr. 3 op. 27 "Sinfonia Espansiva"

    Eva Tess-Haysen, Sopran
    Jan Lund, Tenor

    The Royal Liverpool Philharmonic Orchestra
    Douglas Bostock, Dirigent

    aufgenommen im Jahr 2000,

    eine sehr schöne Interpretation und hervorragende Klangqualität.

    alles halb so schlimm ^^ ich hatte in der Tat an die ganze Nielsen-Serie anschließen wollen, da einige Musikfreunde ja heute besagten Komponisten gehört hatten, und habe natürlich die anderen Postings mit Mahler nicht bedacht. Aber nunja, Mahler mit Karajan könnte ich eigentlich auch mal wieder hören, da bringst Du mich auf was...;)

    Ist es diese Aufnahme? Es ist das originale Coverbild der Erstveröffentlichungsausgabe der Deutschen Grammpophon von 1979 (wenn diese Angabe bei jpc korrekt ist). Möglicherweise sieht die Ausgabe, von der Du die Aufnahme hörst, anders aus. Es gibt ja immer mehrere Wiederverwertungsrunden mit jeweils neuer Optik.

    Lieber Garaguly,

    nein, ich meinte Carl Nielsen, entschuldige, das hatte ich total vergeigt, da ich vergessen hatte, den Komponistennamen im originalen Post zu erwähnen, ich habe es jetzt nachträglich abgeändert.

    Das Cover (es gab wohl mehrere Ausgaben) und einen Höreindruck kann man auf youtube finden:

    Nach meinem Dafürhalten eine ganz wunderbare, plastische, farbenprächtige Einspielung, die mir sehr gut gefällt.

    beim Werbepartner, so weit ich das auf die Schnelle feststellen kann, nicht mehr verfügbar, zumindest nicht als Einzel-CD, so dass ich ohne Bild hier die

    Carl Nielsen
    Symphonie Nr. 4
    Berliner Philharmoniker
    Herbert von Karajan


    einlege und beim großen Tamino-Festival mitmache...

    Ein Glas sekt musste ich mir heuer verkneifen, dennzu allen mienen Krankheiten und Medikamenten kam noch eine saftige Verkühlung hinzu.

    Lieber Alfred,


    dann wünsche ich Dir gute Besserung! Ich hoffe, die herzwärmenden Bilder und Klänge tragen zur schnellen Genesung bei.
    Im Übrigen ist der Fundus an Werken, wie Du aufgezeigt hast, ja sehr groß, von daher darf man darauf hoffen, neben den unvermeidlichen Schlachtrössern noch weitere Entdeckung zu machen. So würde ich gerne noch mehr von Constanze Geiger hören.

    Ich muss mal nach CDs Ausschau halten, einen eigenen Thread hier im Forum hat sie anscheinend auch noch nicht...

    Prosit Neujahr! Habt ihr auch das Neujahrskonzert verfolgt? Wie waren Eure Eindrücke?

    Es scheiden sich ja die Geister, manchen Leuten ist es zur lieben Tradition geworden, das Jahr mit diesem Konzert einzuläuten, so wie es auch bei mir der Fall ist. Andere wiederum sehen in dem ganzen Ereignis lediglich eine überflüssige, wiederholungsselige Geldmaschinerie.

    Wie auch immer, mit hat es außerordentlich gut gefallen. Routinier Riccardo Muti hat keineswegs nur routiniert dirigiert, sondern mit Engagement und Liebe zum Detail die Musik ganz wundervoll gestaltet. Die Wiener spielten ganz exquisit und mit Hingabe, schön auch, einige sehr junge Gesichter im Orchester zu sehen. Hier stimmte die Chemie zwischen Dirigent und Orchestermusikern, so dass der Funke auch übersprang und das Publikum zu enthusiastischem Beifall verleitete.

    Der Pausenfilm mit seinen futuristischen Elementen bot Neues und war in meinen Augen gut gemacht.

    Das Werk der ersten Komponistin beim Neujahrskonzert, Constanze Geiger, hat mir sehr gut gefallen! Frappierend, dass sie den Ferdinandus-Walzer bereits mit 12 Jahren komponiert hat. Auch ansonsten fand ich die Auswahl der Stücke sehr gelungen, Altvertrautes und Seltenes waren gut kombiniert und abwechslungsreich gestaltet.

    Grandios auch das Ballet, ebenso waren natürlich der üppige Blumenschmuck und der festliche Saal wie immer eine herrliche Kulisse für dieses wundervolle Konzert.

    Ich schließe mich den h-moll-Messe-Hörern an und lasse das Werk in dieser Einspielung erschallen, die ich nach wie vor sehr gerne hören, auch wenn Karajan und Bach von vielen Klassikfreunden als unglückliche Kombination emofunden wird - ich mag es, und die Solisten sind sowieso erste Sahne:

    Das ist eine interessante Fragestellung, hier kann man das ganz gut nachhören, vielleicht ist das hilfreich - es scheint mir nicht zweimal derselbe Ton zu sein, sondern einen Halbton höher. Wie würde man das dann bezeichnen? Kleines Sekundintervall?


    Ansonsten finde ich Helmuts Darstellung und Interpretation sehr interessant, ich hatte bisher noch gar keinen Kontakt zu den Liedern Reimanns, das ist sehr spannende Musik!

    Beim Werbepartner ist die Einzel-CD, die ich gehört habe, nicht auf die Schnelle auffindbar, daher poste ich diese Gesamtbox, die ebenfalls die Einspielung von Johannes Brahms 2. Klavierkonzert mit Claudio Arrau und Carlo Maria Giulini sowie dem Philharmonia Orchester enthält - eine Aufnahme, die mich trotz ihres Alters klanglich und interpretatorisch nach wie vor mitreißt.

    Nun ja, das wird sicherlich individuell unterschiedlich sein. Ich bin auch jemand, der gerne unvoreingenommen einfach mal alles erkundet und sich anhört. Allerdings kann ich schon auch verstehen, dass jemand eine Anleitung braucht, der von der Fülle an Informationen und Einspielungen erst einmal völlig erschlagen ist und sich ein wenig überwältigt fühlt von diesem großen musikalischen Kosmos, den z. B. die Bruckner-Sinfonien darstellen.

    Ansonsten interessieren mich die Ratschläge und Empfehlungen anderer Musikfreunde sehr, ohne dass dies meine eigene Entdeckerfreude dämpfen würde. Gerade heutzutage kann man ja, dank spotify oder youtube, viele unterschiedliche Interpretationen selbst Probe hören, ohne sich finanziell sehr belasten zu müssen.

    Im Übrigen gibt es schon CDs, die besonders toll sind, was Interpretation und auch Klang betrifft, wenn man sich dann nicht selbst durch Dutzende Interpretationen durchhören will, kann es schon sinnvoll sein, den "Opi" an der Tastatur mal zu fragen - wobei nicht jeder, der leidenschaftlich Musik sammelt, unbedingt schon ein Opa sein muss; und selbst wenn er es ist, dann sehe ich auch nicht, warum man dies abschätzig abtun sollte. Die vorurteilsbehaftete Geringschätzung anderer stellt einem selbst meist kein gutes Zeugnis aus.

    Ich denke auch, dass es im Zeitalter des Internets mehr als genug Quellen gibt, um sich über entsprechende Fachbegriffe zu informieren. Neben der Standard-Enzyklopädie wikipedia, die zumindest eine erste Orientierung ermöglicht, gibt es auch Seiten wie diese hier zum Beispiel, die sehr ausführlich und detailreich informieren:

    https://musikwissenschaften.de/lexikon/


    Ansonsten denke ich, dass ein Forum wie Tamino von der Mischung der Beiträge und der Verfasser lebt, ich sehe es als einen großen Mehrwert an, dass sich hier Profis, Amateure, aficionados, Musikwissenschaftler und ambitionierte Laien treffen und diskutieren können, trotz oder gerade wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen kann dies zu einem belebenden Austausch führen.

    Als Laie kann es erhellend sein, von einem Profi zu hören, wie er ein Stück erfasst, einübt, aufführt, welche technischen Details und Schwierigkeiten zum Tragen kommen, von denen der Zuhörer vielleicht noch nicht einmal etwas ahnt usw. Der ausübende Musiker kann seine Interpretation noch zusätzlich erläutern, kann einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen und Anekdoten einstreuen.

    In diesem Zusammenhang kann man sich natürlich auch fragen, was "bringt" es den Profis denn, die doch ein solch immenses Fachwissen und Fertigkeiten haben, sich mit den Laien auseinanderzusetzen, die nicht so viel Ahnung von der Materie haben? Ich denke schon, dass es auch für den Profi gewinnbringend sein kann, sich mit den Amateuren zu unterhalten, schließlich sind sie auch oft das Publikum, für das sie (live oder auf Tonträgern) spielen. Letztendlich geht es den Komponisten und auch den Interpreten wohl darum, mit ihrer Musik eine breit gefächerte Hörerschaft zu erreichen, egal, ob dies eine kleine oder große Gruppe ist; die wenigsten Kompositionen oder Konzerte haben das Ziel, nur einen elitären Zirkel von Fachexperten zu erfreuen, sie sollen in aller Regel doch wohl jedem offen stehen, der sich für Musik interessiert.

    Für manche Kunstwerke ist ein größeres Vorwissen notwendig als für andere, um einen Zugang und ein tieferes Verständnis zu erreichen. Aber egal, ob man einfach nur völlig unbedarft eine Melodie hört und nachpfeift oder aber mit der Partitur in der Hand eine ganze Symphonie analysiert, jeder, der dieses Forum ansteuert, hat andere Erwartungen, sucht nach anderen Informationen. Der eine möchte die Handlung einer seltenen Oper recherchieren, der andere möchte eine CD-Empfehlung, wieder jemand anders möchte möglichst viel über den Fingersatz bei Chopin-Stücken erfahren.

    Ja nach gewünschter Auskunft wird sich dabei der Leser selbständig entscheiden, ob er die Meinung eines Profis liest, oder sich lieber der Meinung eines anderen Forenmitgliedes zuwendet, der einen ähnlichen Geschmack hat. Im Chor der Stimmen wird jeder fündig werden, egal ob seitenlanger Fachartikel oder kurze CD-Empfehlung. Wer Verständnisprobleme bei Fachbegriffen hat, wird leicht selbst recherchieren können oder auch im Forum Antwort erhalten.

    Im Endeffekt eint uns ja alle die Liebe zur Musik, die auf ganz unterschiedlichen Ebenen erfolgen kann, und insofern kann dies ja als Leitlinie zum konstruktiven Austausch genutzt werden, ohne den Gedanken, sich vor den Profis nicht genieren zu wollen, sich beweisen zu müssen, gegenseitig mit der Lupe nach Fehlern zu suchen etc.

    Was die Korrektur von Fehlern angeht: optimal wäre natürlich, wenn man den Beitragersteller in Form einer persönlichen Nachricht auf seinen Lapsus aufmerksam machen könnte, dies sieht die Forenpolitik jedoch nicht vor. Die nächstbeste Lösung wäre nach meinem Dafürhalten, im internen Bereich einen Thread einzurichten, in dem man dann auf Fehler hinweisen kann. Dadurch würde sich der Beitragsteller womöglich weniger brüskiert fühlen, als wenn der Fehler im öffentlichen Bereich angesprochen wird.




    Ich möchte Josephs Frage -wenn auch erst einige Jahre später- gerne beantworten: ja, es fehlen nach wie vor viele Gesamtaufnahmen, das ist bei Robert Stolz nicht anders, viele Melodien haben nur als Medleys oder Instrumentalstücke überlebt. Aber zumindest im Bereich der Ouverturen gibt es diese beiden schönen Aufnahmen, auf der zweiten CD befindet sich auch die Ouverture zu "Im Reiche des Indra":



    Ich finde, dass er die Arie ganz wundervoll singt. Mir ist durchaus auch klar, was die Kritiker bemängeln: da werden weitaus leichtere, lyrischere Stimmen als Referenz herangezogen, wie zum Beispiel Carlo Bergonzi. Dann vergleicht man allerdings Äpfel mit Birnen. Hier würde sich eher der Vergleich mit Mario del Monaco anbieten, wenn man denn schon nach historischen Vorbildern schaut. Auch, wenn es eine Liebesarie ist, finde ich, dass neben der reinen, sanften, schwärmerischen Lyrik durchaus auch ein auftrumpfendes, draufgängerisches Element zu der reichen Palette an Stimmungen passt, die sich in dieser Arie finden lässt. Brian Jagdes Interpretation klingt für mich auf jeden Fall sehr überzeugend und stimmig. Es ist natürlich nicht leicht, sich von den jahrzehntelang immer wieder gerne gehörten Referenzaufnahmen frei zu machen und offen für Neues zu sein - das scheint mir hier bei den Kritikern ein auffallendes Element zu sein. Manche kritisieren an Jagde einfach nur, dass er nicht Caruso, Bergonzi oder wer auch immer ist; einem solchen Anspruch kann kein Künstler gerecht werden, und das sollte er auch gar nicht.