Beiträge von Don_Gaiferos

    Spät, aber sub specie aeternitatis sicher nicht zu spät, möchte ich auch ganz herzlich gratulieren! Zwanzig Jahre ist tatsächlich eine Ewigkeit im Internet, und die Fülle an Information und Wissen, die hier aufzufinden ist, kann einen nur in Staunen versetzen.
    All die unterschiedlichen Charaktere unter einen Hut zu bringen - Chapeau, dafür ziehe ich den meinigen! Im Übrigen bin ich Dir, lieber Alfred, nicht nur dafür dankbar, dass Du als ForenBEtreiber fungierst, sondern auch als ForenANtreiber und immer wieder selbst Beiträge eröffnest, Artikel schreibst, mitdiskutierst, das Forum und seinen Weg durch die Zeit reflektierst...

    Du hast da etwas Großes geschaffen, und gerade in einer Zeit, in der im öffentlichen-rechtlichen Rundfunk die Kultursendungen immer mehr zusammengestrichen werden, erhält das Tamino Forum eine große Bedeutung auch für die Zukunft.

    Danke und nochmals ganze herzlichen Glückwunsch, lieber Alfred!

    Es scheint auch in der Tat davon abzuhängen, wie der Kanalbetreiber seinen Auftritt monetarisiert oder nicht. Ich habe z. B. den Kanal des hr-Sinfonie Orchesters immer wieder aufgerufen, ohne von Werbung behelligt zu werden, zumindest nicht im Stück, Ich verlinke eine (sehr schön interpretierte) Mozart Symphonie:

    Oh je, in der Tat, mit Hagelschlag noch dabei...nein, tatsächlich. Er mochte das Instrument wohl nicht. Gut, von ihm stammt immerhin auch das Bonmot " I would give the whole of Bach's Brandenburg Concertos for Massenet's Manon" - auch das spricht für sich...

    Ich denke und hoffe, dass sich das Instrument steigender Beliebtheit erfreuen wird. Ein sehr böses Konzert des britischen Dirigenten Thomas Beecham darf dabei nicht fehlen:
    Er meinte, das Cembalo klänge wie "two skeletons copulating on a tin roof", zwei auf einem Blechdach kopulierenede Skelette...
    Dennoch mag ich den zart-silbrigen Klang sehr, wenn er auch schwer adäquat einzufangen ist, viele Aufnahmen klingen leider nur dünn und resonanzarm, dabei kann es einen wundervollen Klang entfalten.

    Nachdem derzeit im Forum dankenswerterweise viel über das Cembalo geschrieben und diskutiert wird, möchte ich auch gerne mein Scherflein dazu beitragen und auf das Cembalokonzert des großen spanischen Komponisten Manuel de Falla hinweisen.


    Dieses Konzert greift, wie fast immer bei ihm, auf traditionelle, teilweise sehr alte spanische geistliche Musik und Volksweisen zurück, stößt jedoch auch die Tür zur Avantgarde und zu (für die damalige Zeit, also 1923-26) mutigen und kühnen Klangwelten auf.


    Eigentlich ist das Werk, um den genauen Titel zu nennen, als Konzert für Cembalo, Flöte, Oboe, Klarinette, Violine und Cello in D-Dur komponiert (Concierto para clavecín, flauta, oboe, clarinete, violín y violonchelo).

    Es umfasst drei Sätze:


    1. Allegro
    2. Lento (giubiloso e energico)
    3. Vivace (flessibile, scherzando)



    Bezeichnenderweise gibt es noch keinen deutschen wikipedia-Eintrag, daher verlinke ich den englischen:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Harpsichord_Concerto_(Falla)


    Lesenswert ebenso die Einführung des "Kammermusikführers":

    https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/579


    Wer das Konzert gerne kennenlernen möchte, und auch sonst noch nicht viel von de Falla besitzt, wird mit dieser sehr günstigen, 5 CDs umfassenden Box aus dem Hause Brilliant bestens bedient:




    Auf youtube gibt es einige Aufnahmen, manche leider nicht sehr gelungen, eine tolle Einspielung findet sich hier:


    Ich liebe das Werk, das oft an Stravinsky erinnert, und dennoch einen ganz eigenen Charakter aufweist, sehr, es ist skurril, schrullig, verspielt, sehr rhythmisch, immens farbenreich - und ein toller Beweis dafür, dass das Cembalo nicht nur für alte Musik geeignet ist.

    Nachdem derzeit im Forum dankenswerterweise viel über das Cembalo geschrieben und diskutiert wird, möchte ich auch gerne mein Scherflein dazu beitragen und auf das Cembalokonzert des großen spanischen Komponisten Manuel de Falla hinweisen.


    Dieses Konzert greift, wie fast immer bei ihm, auf traditionelle, teilweise sehr alte spanische geistliche Musik und Volksweisen zurück, stößt jedoch auch die Tür zur Avantgarde und zu (für die damalige Zeit, also 1923-26) mutigen und kühnen Klangwelten auf.


    Eigentlich ist das Werk, um den genauen Titel zu nennen, als Konzert für Cembalo, Flöte, Oboe, Klarinette, Violine und Cello in D-Dur komponiert (Concierto para clavecín, flauta, oboe, clarinete, violín y violonchelo).

    Es umfasst drei Sätze:


    1. Allegro
    2. Lento (giubiloso e energico)
    3. Vivace (flessibile, scherzando)



    Bezeichnenderweise gibt es noch keinen deutschen wikipedia-Eintrag, daher verlinke ich den englischen:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Harpsichord_Concerto_(Falla)


    Lesenswert ebenso die Einführung des "Kammermusikführers":

    https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/579


    Wer das Konzert gerne kennenlernen möchte, und auch sonst noch nicht viel von de Falla besitzt, wird mit dieser sehr günstigen, 5 CDs umfassenden Box aus dem Hause Brilliant bestens bedient:




    Auf youtube gibt es einige Aufnahmen, manche leider nicht sehr gelungen, eine tolle Einspielung findet sich hier:


    Ich liebe das Werk, das oft an Stravinsky erinnert, und dennoch einen ganz eigenen Charakter aufweist, sehr, es ist skurril, schrullig, verspielt, sehr rhythmisch, immens farbenreich - und ein toller Beweis dafür, dass das Cembalo nicht nur für alte Musik geeignet ist.

    Wie toll! Einer der kenntnisreichen Beiträge von Ulli! Das ist ja schon ganz enorm! Alle Wetter, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Das freut mich sehr, zumal in Sachen Mozart Ullis Beiträge für mich immer sehr gehaltvoll und interessant gewesen sind.
    Danke, Alfred, danke, Ulli! Ich hoffe, dass noch viele weitere Beiträge folgen werden.

    Vielen Dank, lieber Heiko und lieber Rheingold, für Eure kenntnisreichen Ergänzungen! Beim Spaziergang durch diesen Thread, der auch schon wieder mittlerweile 10 Jahre auf dem Buckel hat, ist mir aufgefallen, dass ich noch gar nicht alle Einspielungen aus dieser Box besprochen habe, ein paar fehlen noch - ich hoffe, dass möglichst bald nachzuholen!

    Lieber Alfred,


    laut dieser Quelle scheinen die meisten Kadenzen bei Derek Hans Aufnahme von Jan-Pieter Belder zu stammen.
    http://www.musicweb-internatio…04/Mozartpc_Brilliant.htm

    Die Besprechung, die mehrere Einspielungen vergleicht, lobt auch sehr die Aufnahme mit Derek Han, Paul Freeman und dem Philharmonia Orchestra sehr, der Rezensent rühmt sie als "exzellent" und führt aus:


    "sie vermeidet jegliche unangebrachte, exzessive Romantik, sie ist sauber und klar eingespielt und aufgezeichnet worden, ohne dass der Klang in irgendeiner Weise dünn wäre."

    Ich habe mir die oben verlinkte Einspielung mit Maria Joao Pires angehört und finde, dass dies eine wundervolle Einspielung ist. Trotz der ernsten, mitunter auch düsteren oder dramatischen Momente zeigen sich auch immer wieder sehr schöne, eindrucksvolle sangliche Partien. Auch wenn dies im ersten Moment eine eher verschattete, stellenweise grollende und sogar abweisende Komposition zu sein scheint, offenbart sich für mich jedoch auch eine große Zartheit in vielen Momenten, die beim mehrfachen Hören die grimmige Fassade immer wieder durchbrechen. Für mich gewinnt das Stück zusehends an Reiz bei jedem Durchlauf.

    Lieber Adriano,

    danke für die Anregung, ich habe mal ein wenig auf youtube in die ein- oder andere Aufnahmen hineingehört, die von Dir genannten CDs sind dort teilweise vertreten. Eine Besonderheit ist diese Aufnahme, eine live-Aufzeichnung aus dem Jahr 1966, klingt zwar leicht dumpf, ist aber dennoch, wie ich finde, sehr hörenswert, sowohl klangtechnisch als auch künstlerisch:

    A live performance (sung in English) of Delius' "Mass of Life" with Sir Malcolm Sargent conducting. The soloists are Heather Harper, Yvonne Minton, Ronald Dowd, and John Cameron.



    Lieber Alfred,

    vielleicht wäre es ja eine Lösung, analog zu dem Thread der "neuen Stimmen"

    Entdeckungen: Neue Stimmen

    etwas Ähnliches für die Klaviermusik zu schaffen. Der Vokalthread ist ja doch sehr stattlich und ein tolles Kompendium, auch die Zugriffszahlen sind hoch. Das hätte den Vorteil, dass man den eben imKonzert entdeckten, jungen Klavierkünstler, der vielleicht noch keine oder nur wenige Aufnahmen machen konnte, ebenso vorstellen kann wie den international agierenden Shooting-Star, der bereits mehrere Aufnahmen gemacht und Wettbewerbe gewonnen hat.

    Einzelne Threads für jeden Pianisten können ja dann immer noch folgen, ich denke jedenfalls, dass dieser Sammelthread eine gute Möglichkeit wäre. Nachteil: man muss immer einen Index haben, der permanent aktualisiert wird, sonst findet man einzelne Namen in der Vielzahl der Künstler kaum noch.

    Ich habe auch gerade wieder einen Schwung Schallplatten günstig gekauft, habe eine Nadel für den Schallplattenspieler erworben (im Internet ohne Probleme lieferbar), horte nach wie vor CDs in großer Zahl, Radio- und TV-Mitschnitte - sollten mir also morgen Youtube und co wegbrechen, ich bin gewappnet! Ich nutze das Internet, Streaming und Downloads zwar (sporadisch) auch, möchte allerdings nicht davon abhängig sein, dass das Internet funktioniert oder dass der Anbieter mir auch tatsächlich das zur Verfügung stellt, was ich hören möchte.

    Lieber Alfred,


    ich freue mich sehr, dass Du eine Lanze für Derek Han und seine wundervollen Mozart-Aufnahmen brichst, die ich schon seit Jahren mit großer Freude immer wieder heranziehe und als eine sehr geglückte und ausgewogene Aufnahme betrachte. Ich denke, auch die Information über das Philharmonia Orchestra ist stimmig, weder die Brilliant Classics noch eine andere mir bekannte Seite erwähnt einen anderen Klangkörper. Jedenfalls sind die Aufnahmen nicht nur wegen ihres günstigen Preises überaus hörenswert. Auch youtube und Streaming-Dienste haben die Aufnahmen in ihrem Programm, so dass sich jeder Musikfreund schnell ein Bild verschaffen kann.
    Dabei war er offensichtlich nicht nur ein fähiger Pianist und Musiker, sondern auch ansonsten ein heller, unternehmungslustiger Kopf: laut Informationen auf der Steinway-Homepage interessierte er sich auch für Versicherungen und Finanzen und gründete sogar eine eigene Investment-Firma:
    "As his musical career grew, Han also became involved in financial securities, heading his own investment company by 2005."

    https://www.steinway.com/artists/derek-han

    Mehr Informationen, hochinteressant und spannend, bietet dieser Artikel in "The China Daily", verfasst von Andrew Moody, unter dem Titel:

    "The double life of Derek Han" - also, "das doppelte Leben des Derek Han"

    Unter anderem wird dort beschrieben, wie er in das Finanzgeschäft einsteigen konnte - nämlich durch ein üppiges Erbe von 50 Millionen Dollar, das ihm in den 80er Jahren zuteil wurde:


    Han, who graduated from The Juilliard School of Music in New York and won the Athens International Piano Competition in 1977, would have probably just been a musician, if he had not inherited $50 million (40 million euros) in the late 1980s.


    Er war damals mit einer Italienierin verheiratet, deren Vater der Begründer einer Firma namens Nordica war, die Ski-Stiefel produzierte und dann an Benetton verkauft wurde - der Geldsegen wurde dadurch noch größer. Daher sah sich der Pianist gezwungen, dieses "Fass voll Geld", das ihm da in den Schoß gefallen war, zu verwalten:


    "I ended up with a barrel of cash that I had to start managing. I became one of the founding partners of a new private bank in Switzerland,"


    Er wurde also einer der Mitbegründer und Vorstandsmitglied einer neuen Privatbank in der Schweiz, der PG Partner Bank in Zürich. 2003 unternahm er dann ein weiteren Schritt und stieg in eine Londoner Makler- und Investmentfirma ein, die Lowell Capital. Zwei Jahre später übernahm er den Vorsitz und taufte das Unternehmen in NSBO um. Er änderte auch die Ausrichtung des Unternehmens und konzentrierte sich ganz auf den chinesischen Markt. Zur Zeit der Abfassung des Artikels (2012) waren 40 Angestellte in London und 10 Mitarbeiter in Beijing für Derek Han tätig.

    Derek Han wird als offen und bodenständig beschrieben (das deckt sich auch mit meinem Eindruck aus dem Video, das moderato in Beitrag #1 in diesem Thread verlinkt hat).

    Er teilte seine Zeit zwischen seinem Wohnsitz in Sarasota, Florida, Beijing und London auf, wo er meistens in Hotels wohnte. Trotz seiner Business-Aktivitäten übte er täglich mehrere Stunden Klavier, in London immer bei Steinway and Sons in der Wigmore Street.

    Er reflektiert in dem Artikel auch die chinesische Mentalität, die er bei seinen Eltern erlebte, die China in den 1940er Jahren verlassen hatten und die er oft später erst verstand. Da er nicht nur in Amerika, sondern auch 20 Jahre Europa lebte und oft China besuchte, konnte er nach und nach die unterschiedliche Mentalität besser verstehen - einerseits die europäische Direktheit, andererseits die chinesische Zurückhaltung und das strenge Verhaltensprotokoll.

    Musik war jedoch immer eine wichtige Konstante in seinem Leben:

    "Ich begann, als ich sieben Jahre alt war und übte buchstäblich sieben oder acht Stunden am Tag. Man hat die falsche Vorstellung, dass nur außergewöhnlich talentierte Leute so etwas tun können. Du kannst jedoch so talentiert sein, wie du willst, du musst trotzdem richtig daran arbeiten. Du musst Kilometer zurücklegen auf den Klaviertasten", führt er aus.

    Dabei kommt Derek Han auch zu dem Schluss, dass seine Aktivität als Finanzmanager nicht nur eine Abwechslung von der Musik ist, sondern ihm auch hilft, ein tieferes Verständnis für die Musik zu entwickeln.

    Sehr spannend! Jedenfalls werde ich ihn nicht vergessen und seine Aufnahmen weiterhin sehr in Ehren halten.
    http://www.chinadaily.com.cn/a…09faa3101a51ddf8e5b6.html

    Danke für die ergänzenden Informationen, lieber Norbert! Dann schaue ich mir auch den berühmt-berüchtigten "Pausenfilm" an.

    Riccardo Muti ist sicherlich auch eine gute Wahl, das dürfte nächstes Jahr auch wieder interessant werden.

    Vielen Dank, lieber Alfred,


    Du lieferst die Informationen, die ich nur über das Radio nicht mitbekommen habe - nun, vielleicht schaue ich mir dann auch noch die Wiederholung im Fernsehen an (ich gehe mal davon aus, dass wie in den vergangenen Jahren 3 sat in den nächsten Tagen nochmal das Ganze ausstrahlen wird).
    Rein musikalisch fand ich das Konzert auch großartig, insbesondere die Auswahl der vielen unbekannten Stücke hat mir sehr gefallen. Gut, der nachträglich orchestrierte frühe Bruckner, der auf das Neujahrskonzert hin getrimmt worden ist, mag mehr ein Gag sein als alles andere, aber dennoch hat mir diese Quadrille große Freude bereitet.
    Ja, die herrliche "Waldmeister"-Ouverture von Johann Strauss junior haben die Leute natürlich böse zerklatscht - Generalpausen sind bei unbekannten Stücken natürlich ein besonderes Risiko...
    Alles in allem finde ich jedoch, dass Christian Thielemann und die Philharmoniker ihre Sache hervorragend gemacht haben. Eleganz, Leichtigkeit, dramatische Spannung, Euphorie, überschäumende Freude, aber auch Verträumtheit und melancholische Nachdenklichkeit waren zu vernehmen, alles wurde mitreißend herausgearbeitet. Auch klangtechnisch war die Radioübertragung von ausgezeichneter Qualität, also auch hier große Freude.
    Ein sehr schöner Auftakt ins Neue Jahr, der mir auch in den verbleibenden elf Monaten sicherlich große Freude bereiten wird, zumal diese Musik nicht nur ein Neujahrsritual für mich darstellt, sondern das ganze Jahr hindurch verlässlich stimmungsaufhellend auf mich wirkt.

    Nun, liebe Tamino-Musikfreunde, PROSIT NEUJAHR!


    Wer von Euch hat schon gelauscht, zugehört, verkatert mitgesummt oder intensiv die Ohren gespitzt und kann etwas sagen? Ich war, trotz des Neujahrstages, schon unterwegs, ich komme jetzt erst dazu, den Radiomitschnitt anzuhören und werde dann auch später meine Eindrücke schildern, aber vielleicht könnt Ihr ja schon etwas sagen?

    Ein gutes Neues Jahr 2024!

    In der großen Mozart Gesamtbox gäbe es diese Aufnahmen vielleicht noch. Ich finde sie auch toll und habe sie in den jeweiligen Threads zu den Klavierkonzerten oft zitiert. Ich wusste nicht, dass Derek Han bereits verstorben ist! Ruhe er in Frieden. Seine Aufnahmen werden weiterhin leuchten. Danke lieber moderato für die Information.

    Danke an Alfred und danke an Christian für das Teilen Deiner Aufnahmen - ein sehr schönes Geschenk in der Weihnachtszeit. Ich finde es auch völlig in Ordnung, dass Christian hier einen Thread hat, Ehre, wem Ehre gebührt, und als Profimusiker hat er das ja auch verdient!

    Ich besitze sehr viele Aufnahmen von Karajan. Einige der für mich unverzichtbaren sind schon genannt worden, die Beethoven Zyklen, la Boheme etc.
    Ich möchte noch eine weitere nennen - der überwältigende Boris Godunov mit dem bulgarischen Bass Nicolai Ghiaurov in der Titelrolle:
    0028941186225.jpg


    Kaum zu glauben, dass diese orchestral wie vokal phänomenale Einspielung beim Werbepartner nicht verfügbar ist - vielleicht in anderer Aufmachung? Auf die schnelle habe ich es nicht gefunden. Hier jedenfalls dirigiert Karajan die Wiener Philharmoniker souverän, er beherrscht die majestätischen, ehrfurchtgebietenden und klangmächtigen Momente genauso virtuos wie die zarten, romantischen und weichen Passagen. Neben dem sonoren, prachtvollen Organ verfügt Nicolai Ghiaurov auch über die notwendige Einfühlung, um die Rolle in aufwühlender, erschütternder Art und Weise zu präsentieren, bestens unterstützt von dem vibrieirenden, brausenden, gurrenden und schmeichelnden Orchester, ein mitreißendes Porträt. Auch die anderen Rollen sind mit großartigen Sängern (Talvela, Spies, Wischnewskaja) besetzt. Eine Sternstunde der Operneinspielung.