Franz Peter Schubert (1797-1828):
LAZARUS
oder Die Feier der Auferstehung
Oratorium in drei Handlungen für Soli, Chor (SATB, auch SSAATTBB) und Orchester, D 689
Libretto nach Johannes 11, 1-45 von August Hermann Niemeyer
Uraufführung 1863 im Wiener Musikvereinsgebäude
DIE HANDELNDEN PERSONEN
Lazarus, Tenor
Maria, seine Schwester, Sopran
Martha, seine zweite Schwester, Mezzosopran
Jemina, Tochter des Jairus, Sopran
Nathanael, ein Jünger Jesu, Tenor
Simon, ein Sadduzäer, Bass
Ein Jüngling, Tenor
INHALTSANGABE
Erste Handlung
Die Szene ist ein Garten vor einem ländlichen Hause; Maria und Martha, die Schwestern von Lazarus, tragen den Kranken aus dem Haus und lagern ihn unter einem schattigen Palmenbaum.
Das Oratorium beginnt nach einem sehr kurzen Instrumental-Vorspiel sofort mit dem Orchester-Rezitativ des sterbenskranken Lazarus:
Hier lasst mich ruhn!
Die letzte Stunde, hier mich einmal noch der Schöpfung Gottes freu'n!
Im sanften, linden Säuseln, kommt des Gnadenvollen Stimm', und ruft,
dass Staub' zu Staube wiederkehre.
Weinet nicht, ihr teuren Seelen, weinet nicht, dass ich vor euch unserm Vater geh.
Das Leben ist ein Augenblick, noch einem Augenblick umarm ich euch.
Auf diesen tiefempfundenen, sanften Gesang (Schuberts Vorgabe lautet: mit schwacher Stimme) äußert Martha - in zügigerem Zeitmaß - ihre Angst vor dem Verlust des Bruders. Ein kurzes G-Dur-Andantino der Bläser leitet zu Marias Bitte über, dass die Schwester doch bitte den Sterbenden nicht mit ihrem eigenen Schmerz erschüttern solle. Auch sie leidet unter der Krankheit des Bruders, aber sie glaubt an „des Weisen Führung“, und will vor ihm betend in den Staub fallen. Außerdem wünscht sie sich das eigene Ende herbei.
Ihre Arie Steh im letzten Kampf dem Müden, o Herr des Todes, steh ihm bei, (Andantino sostenuto F-Dur), die von den Streichern grundiert wird, die charakteristische Klangfärbung aber von Klarinette, Horn und Fagott erhält, ist eines der schönsten Musikstücke in diesem Oratorium.
Lazarus beklagt in einem Orchester Rezitativ sein bevorstehendes Ende mit friedvollen Worten, in der auch seine Sehnsucht nach der Erlösung von aller Qual zum Ausdruck kommt. Trotzdem klingt an, dass es ihm schwer fällt, von der schönen Natur und von allen seinen Lieben Abschied nehmen zu müssen. Die Musik zeichnet Lazarus' traurige Abschiedsstimmung ebenso nach, wie auch die Liebe zur Natur zum Ausdruck kommt.
Nathanael, ein Jünger Jesu, tritt hinzu und wünscht, von Lazarus noch einmal den Segen zu empfangen. Er ist überzeugt, dass der Dulder den Tod nicht scheut. Mit bildhaften Worten sieht er den Freund am Ziel seines Lebens angekommen und er wünscht dem Kranken Gottes Beistand beim Übergang in jene Welt des Friedens. Lazarus will jedoch von Nathanael wissen, ob er „unseren Lehrer“ gesehen habe und der bejaht nicht nur, sondern berichtet auch von Jesu Aussage
Geh, und sage meinen Freunden,
nicht zum Tode liegt Lazarus, hoch werdet ihr den Sohn des Vaters preisen
und spricht in einer lebhaften, jubelnden C-Dur-Arie seine Überzeugung aus, dass auch ihm dereinst der Lohn des Glaubens winken wird, und Lazarus ihn dann nach langem Kampf als seinen Freund empfangen wird.
Martha gesteht ihre Bewunderung für Nathanaels Glaubensfestigkeit und der Tapferkeit, mit der Lazarus dem Tod entgegengeht und dass sie sich selber auch diesen Mut wünscht. Maria bittet abermals Martha, stille zu sein und den Bruder nicht aufzuregen, von dem sie den Eindruck hat, dass sich Gott in ihm verklärt. Der weist aber mit leiser Stimme auf den hin, der alle Krankheiten auf sich nehmen wird, und mit seiner schweren Pein allen den Weg zum himmlischen Vater bereitet. Ob Leiden oder Lieben, alles ist von ihm. Diese Worte beruhigen Maria und sie wünscht Lazarus, mit einer durch Holzbläser überirdisch gestalteten Musik, Trost für den Übergang in das Reich des Lichts, den schon so viele der Brüder vorher gegangen sind.
Zu den Worten Wenn nun mit tausendfachen Qualen der Schmerzen Heer sich um ihn drängt wird die Musik drängender, durch auffällige Fagottsequenzen, Posaunen-, Horn- und Klarinetteneinsatz geformt, greift die im Text vorgegebenen bildhaften Szenen des Todeskampfes von Lazarus auf. Die folgende Arie übernimmt diese instrumentale Form und füllt sie mit melodischem Reichtum an:
Gottes Liebe, du bist seine Zuversicht, Fels im Meer,
ob die Wellen bis zum Gipfel schwellen, nur du bist seine Zuversicht.
In der Leiden bängster Nacht, wenn des Zweifels Sturm erwacht,
fasst er dich und wanket nicht, in der Leiden bängster Nacht.
Vom Dichter wird an dieser Stelle Jemina, die auferweckte Tochter des Jairus, in die Handlung eingeführt; sie will dem sterbenden Lazarus ein Zeugnis ihrer Auferstehung vor Augen führen. Die umfangreiche Szene, in der sie von ihrem Tod, ihrer Himmelfahrt und ihrer Auferstehung erzählt, hat Schubert zu einer ebenso erhabenen wie auch ergreifenden Musik inspiriert, die man nur bewundern kann.
Plötzlich jedoch, fast am Ende ihrer Erzählung angekommen, sieht Jemina, wie Lazarus erbleicht und macht die übrigen, Maria, Martha und Nathanael, auf diese erkennbare Veränderung aufmerksam. In deren Stammeln hinein flüstert Lazarus, dass er sein Ende gekommen sieht und bittet mit letzter Kraft den Herrn, ihn nicht zu verwerfen. In diese Bitte stimmen alle ein - und Lazarus haucht sein Leben aus.
Der Chor von Freunden, die sich, wie es im Libretto heißt, nach und nach am Krankenlager von Lazarus versammelt haben, hat das letzte Gesangs-Wort dieses ersten Teils; der Chor klingt durch Posaunenbegleitung und die ostinatohaft hämmernden Bass-Schläge trostlos, erhellt sich erst zum Ende hin nach Dur auf:
Allgnädiger, heile du unsrer Seele Wunde!
O Barmherziger, o verlass uns nicht in der letzten Stunde!
Allgütiger, verlass uns nicht in der letzten Stunde.
Allbarmherziger, verlass uns nicht.
Zweite Handlung
Die Szene ist eine grünende Flur voll Grabsteine, mit Palmen und Zedern umpflanzt. Im Hintergrund ein Wäldchen und der Weg zu der Wohnung des Lazarus.
Dieser Teil beginnt mit einem Largo-Orchestervorspiel in c-Moll, das man als Grabmusik für den verstorbenen Lazarus auffassen kann, und das seine Klangfärbung zunächst durch starken Posauneneinsatz und die tieferen Streicher erhält, erst dann durch Oboen- und Klarinettenstimmen den Versuch tröstenden Mitleids erreichen will, ohne jedoch die Stimmung aufheitern zu können, die Trauer gewinnt wieder die Oberhand.
Dann tritt, laut Libretto, der Sadduzäer Simon „mit wilder Unruh auf“, von den Orchester-Stimmen entsprechend begleitet, und irrt über den Friedhof. Vor einem offenen Grab bleibt er stehen und sinniert über Tod und Vernichtung, auch über sein eigenes Ende. Dieses Rezitativ und die darauffolgende Arie
O könnt ich, Allgewaltiger, im Staube nur einmal, eh ich untergeh,
so froh wie sonst, als ich noch süßen Traum von ewgem Leben träumte -
vor dir beten! - Ich kann es nicht!
hat Schubert mit einer solchen dramatischen Wucht vertont, dass man nicht unbedingt auf seinen Namen kommen würde, wüsste man nicht, wer hier musikalisch spricht.
Von einer anderen Seite, so das Libretto, kommt Nathanael auf die Szene und ist über den vor ihm stehenden bleichen Simon erschüttert. Der bekennt, dass er unglücklich ist und seine müde Seele sich nach „ewgem Grabessschlummer“ sehnt. Nathanael weist auf den soeben aus seinem Hause getragenen Lazarus hin, um den er nicht weinen will, weil er viel Gnade empfangen habe, und die wünscht er nicht nur sich, sondern auch seinem Freunde Simon, der sich, wie es im Textbuch heißt, nach einer Seite entfernt.
Hierauf folgt ein großartig komponierter Wechselgesang, in dem der gemischte Chor geteilt wird, wobei der erste die Trauergemeinde aufruft, um den verstorbenen Lazarus zu weinen, und der zweite dem Toten „süße Ruhe“ wünscht. Dann werden der Chor-Tenor I und der Chor-Sopran II mit „Trauerreden“ in den Wechselgesang einbezogen, bevor am Ende zu den Worten Du nimmst ihn auf, er keimt hervor, er wächst zur Zeder Gottes empor der Gesamtchor mit dem vollen Orchester diese Szene machtvoll abschließt - ein überaus bewundernswertes Stück Chorliteratur.
Die folgende Szene der Grablegung ist der letzte von Schubert vertonte Abschnitt. Am Grab bittet Nathanael, den Toten in das Blumenbeet zu legen, damit ihn alle noch einmal in seiner Ruhe (als „träumt' er einen Traum“) sehen und sich segnend von ihm verabschieden können. Martha, ebenso erschüttert, wünscht sich Lazarus zurück, ihr fehlt sein Lachen, sein Singen, die Jugend seiner Wangen. Doch sie erkennt, dass der Bruder dahin ist und, „noch eh der Lenze zwei oder drei“ vorüber, nur noch Staub und „Gebein“ übrig sein werden. Die große Arie Hebt mich, der Stürme Flügel ist dreiteilig angelegt, von Schubert aber nicht mehr vollendet worden.
Nathanael erinnert Martha an die göttliche Verheißung des Wiedersehens, dann fordert er, dem Staube zu geben, was ihm gehöre. Ein Jüngling und Jemina reflektieren über das Leben und Sterben, dann beendet der Chor der Freunde des Lazarus den zweiten Teil:
Wiedersehn! Sei uns gesegnet, entzückungsvolles Wiedersehn,
wenn uns der Freund begegnet, wo Engel liebend um ihn steh'n.
Dieser Tag der Wonne trocknet unsre Tränen ab,
hoch schwebt unsre Seele über unser Grab.
Dritte Handlung
Die Szene ist wie in der ersten Handlung, jetzt vor dem Hause des verstorbenen Lazarus.
Martha trifft auf Maria und erzählt ihr ganz aufgeregt von der Begegnung mit „dem Heiligen Gottes“ der zu ihnen kommen will. Sie hat sich dankbar vor ihm auf die Knie geworfen und er hat sie angelächelt und gesagt, er sei
der Auferwecker, das Leben, wer an mich glaubt, wird, ob er gleich stürbe,
doch ewig nicht im Tode bleiben. Unsterblich Leben ist des Glaubens Lohn!
Martha fühlte „seine Herrlichkeit“ und nannte ihn den „Helfer Israels“ und „Sohn des Gottes Abraham“.
Dieser Bericht hat Maria tief ergriffen und in ihr keimt die Hoffnung, dass der Rabbi auch ihre Situation ins Gute wenden könnte. Das empfände sie als eine große Beruhigung für Ihre müde Seele. Ihre Arie
Auferwecker! Heil und Leben! Trost im Tode! Ruh der Frommen!
Lass die Stunde, lass sie kommen, die des Glaubens Lohn mir gibt.
Aus des Jammers Nacht erheben sich die matten Glieder wieder,
und die Seele jauchzt ihm wieder, dem sie glaubte, der sie liebt.
ist dichterisch Ausdruck dieser Hoffnung und ein Jubelruf auf die Rückkehr des Bruders, der durch Jesus dem Leben zurück gegeben werden wird.
Marthas Hochstimmung lässt dennoch Zweifel in ihr aufkommen, ob die Hoffnung nicht vielleicht doch trügerisch sein könnte. Sie bittet ihre Schwester, mit ihr zu Jesus zu eilen, ihm zuzuhören und „Trost von seinen Lippen“ zu empfangen. Maria stimmt euphorisch zu, und die beiden Schwestern begeben sich zu Jesus.
Im Textheft heißt es an dieser Stelle, dass sich unter „der Musik“ die Szene in die Flur vor dem Hain, wie es in der zweiten Handlung vorgegeben war, verwandelt. Dort stehen die Freunde von Lazarus, sowie Nathanael, Martha und Maria, um dessen Grab. Allerdings sieht man sie, wieder laut Libretto, nur aus der Ferne. Dafür ist der Sadduzäer Simon vorn auf der Szene; er ist noch immer in der trübsinnigen Stimmung, wie zu Beginn des zweiten Teils. Auch jetzt hört man aus seinen Worten den Zweifler, den Selbstankläger, der sich Ruhe in seine Seele wünscht, die sich aber nicht einstellen will. Plötzlich reißt er sich los und eilt „wild“ von der Szene, so das Textbuch Niemeyers.
Der Chor, vorstellbar als die Freunde des Lazarus, tritt triumphierend hervor und stimmt einen Jubelgesang an:
Preis dem Erwecker!
Es drang der Allmacht Stimme hinab in die Tiefen der Gräber, hinab!
Hoch und heher ist sein Name!
Der Tod entfloh im Grimme und Auferstehung rauschte das Grab!
Feiert still - sinkt anbetend nieder, dem Sieger des Todes singt dankende Lieder.
Hier weitet sich der Text zu einem Wechselgesang aus, in dem zwischen dem Vollchor und einzelnen daraus hervortretenden Stimmen Jesu Tat im einzelnen beschrieben wird
Er nahte sich der Stätte wo unser Lazarus schlief (...)
Er sprach:Mein Freund, mein Lazarus, erwache! (…)
Dem Sieger des Todes singt dankende Lieder.
Simon, der Sadduzäer, kommt (laut Textbuch) wieder schüchtern hervor. Sofort erkennt ihn Nathanael und fragt, ob ihn die „Wunder des Propheten“ zurückgeholt haben. Simon bekennt, nichts von Wundern zu wissen; ihn drückt vielmehr der Schrecken Gottes nieder. Nathanael reagiert mit Unverständnis und in dem Augenblick, in dem Simon seine Zweifel erneut kundtut, tritt Lazarus mit offenen Armen aus dem Hain hervor. Er spricht mit großer Freude die Umstehenden und seine Schwestern an, lobt den Herrn, der ihm den Auftrag gab, seinen Brüdern von der großen Tat Gottes, dem einzigartigen Wunder zu berichten.
Und während sich die Umstehenden mit Lazarus freuen, spricht Lazurus Simon an, reicht ihm seine Hand und fordert ihn auf, auch in das Lob einzustimmen. Er berichtet dem Zweifler, das er seinen Vater und die Schwester Mirjam „gesehen“ habe und dass die sich über „diese Stunde, da du dem Schöpfer wiederkehrst“ mehr als freuen. Über diese Erzählung bricht Simon in einen Jubelgesang aus.
Zum Abschluss des Oratoriums erhalten Nathanael und Lazarus jeder noch einen Gesang zum Lobe Gottes, der schließlich in ein Duett mündet. Den Beschluß bildet ein großer Chorsatz, in dem Schubert den Chor in zwei Hälften aufteilt: der Chor I reflektiert das Geschehen um Lazarus, der Chor II übernimmt die Gedanken auf die eigenen Verhältnisse bezogen. Am Ende werden sie wieder zu einem Vollchor zusammenfügt:
Kommt, Wonnetage, dir heben wir die Häupter freudig auf,
dann, Nacht der Gräber, dann geht über dir ein ewiger Morgen auf.
INFORMATIONEN ZUM WERK
Niemeyers LAZARUS wurde vom Dichter als "Musikalisches Drama" bezeichnet und für den Magdeburger Komponisten Johann Heinrich Rolle geschrieben, der es 1778 vertonte. Die im Libretto vorhandenen szenischen Angaben legen nahe, dass Niemeyer an eine Bühnen-Aufführung gedacht hat. Möglich ist allerdings auch, dass diese Angaben dem Hörer nur zur besseren Orientierung dienen sollten. Der Autor, August Hermann Niemeyer, geboren 1754 in Halle/Saale, gestorben 1828 in Magdeburg, war Theologe, Lyriker, Pädagoge, preußischer Bildungspolitiker, Dichter evangelischer Choräle, Direktor der Franckeschen Stiftungen und später Kanzler der Hochschule in Halle.
Wahrscheinlich im Februar 1820 begann Schubert mit der Komposition und nannte das Werk „meine Ostercantate“. Damals lebte er mit Johann Baptist Mayrhofer in der Wiener Wipplingerstraße. Die Genesis des Oratoriums ist ein Geheimnis, da nicht einmal seine engsten Freunde, namentlich Mayrhofer und Franz von Schober, über Veranlassung und Umstände irgendetwas berichteten; man muss davon ausgehen, dass einem großen Teil von Schuberts Freunden die Existenz des Oratoriums unbekannt war.
So wundert es nicht, dass auch dreißig Jahre nach Schuberts Tod, als man 1860 unter der Sammlung von Schubert-Autographen des Freiherrn Joseph von Spaun eine Abschrift des Werkes fand, diese Nachricht Überraschung auslöste. Im Spätherbst 1861 tauchten dann die Originalhandschriften plötzlich aus dem Dunkel der Zeit wieder auf und im März 1863 kam es in Wien zur ersten öffentlichen Aufführung des Fragments unter Johann von Herbeck.
LAZARUS nimmt innerhalb von Schuberts Kompositionen eine Sonderstellung ein. Das Opus ist in „Akte“ eingeteilt, die Schubert „Handlungen“ nennt; es ist gegliedert in die Formen Rezitativ - nur orchesterbegleitet - und Arie, gleichwohl aber durchkomponiert. Die Passagen der handelnden Personen sind hauptsächlich arios vertont, von den Streichern in einfacher Harmonik unterstützt - die einzige Dramatik kommt zu Beginn der zweiten Handlung im Auftritt von Simon auf. Erwähnenswert und hörbar ist Schuberts Instrumentationskunst, die vor allen Dingen den Holzbläsern interessante Aufgaben gibt und selbständig führt, mehr jedenfalls - so ist zu lesen - als in vergleichbaren Musikstücken der Zeit üblich.
Als ein kleines, aber interessantes Detail sei die Aussage von Johannes Brahms erwähnt, der die ihm vorgelegten Teile gegenüber Clara Schumann mit den Worten „Wie muss das alles so wundervoll klingen“ kommentierte.
© Manfred Rückert für Tamino-Oratorienführer 2012
unter Hinzuziehung folgender Quellen:
Libretto-Beilage der Rilling-Aufnahme, Hänssler-Verlag
T. G. Waidelich: Franz Schubert, Dokumente 1817–1830, Tutzing 1993
Harenberg-Oratorienführer