Gestern Abend habe ich eine der beiden konzertanten Aufführungen der Maria Stuarda in der Alten Oper in Frankfurt gesehen (zweite und letzte Aufführung ist morgen, 16.11.2012 ab 19.00 Uhr).
Musikalische Leitung: Pier Giorgio Morandi
Chor: Matthias Köhler
Elisabetta, Königin von England: Elza van den Heever
Maria Stuarda, Königin von Schottland: Brenda Rae
Anna Kennedy, Marias Amme: Nina Tarandek
Roberto, Graf von Leicester: David Lomelí
George Talbot: Kihwan Sim
William Cecil, Schatzmeister: Simon Bailey
Zunächst gab es eine Einführungsveranstaltung in die Oper. I.d.R. höre ich mir diese nicht so gerne an, aber da ich schon recht zeitig dort war, habe ich diesmal entschieden mal zuzuhören. Da die Aufführung konzertant war, gab es nichts zur Inszenierung zu sagen, sondern lediglich zur Oper selbst. Hier waren die Informationen gut und ausreichend umfangreich. Sehr positiv fand ich, dass auf die Tudor-Triologie von Donizettis Opern (bzw. der Köpfungs-Triologie) eingegangen wurde, Anna Bolena, Maria Stuarda und Roberto Devereux, je mit einer kurzen Inhaltsangabe und den Gesamtzusammenhängen.
Die gesamte Besetzung bestand aus Ensemblemitgliedern. Die Herren in den Nebenrollen waren gut besetzt mit Kihwan Sim als George Talbot mit einer seht schönen, kräftigen Stimme und mit Simon Bailey, der mir neben Talbot ab und an etwas schwach erschien.
Der mexikanische Tenor David Lomelí hatte eine sehr schöne, schmelzige Stimme, die gut zu seiner Rolle passte.
Brenda Rae hat als Maria Stuarda den Abend zu einem richtigen Erlebnis gemacht. Alleine wegen ihr würde ich jedem, der die Möglichkeit hat diese seltene Oper einmal live anzusehen empfehlen, sich die zweite Aufführung morgen Abend anzusehen.
Lediglich mit Elza van den Heeve als Elisabetta, die auch zwischen den Arien kräftige bravos und ordentlichen Applaus bekam, hatte ich so meine Probleme. Zu Anfang erschien sie in ihrer großen Arie sehr angestrend, teilweise sehr schrill. Das besserte sich im Laufe der Aufführung. Trotzdem war das nicht meine Stimme (nicht das richtige Timbre(?) ).
Chor und Orchester waren gut und insgesamt war es ein wirklich sehr schöner Opernabend, der sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.
Mir persönlich hat der Gesamtklang in der Alten Oper nicht so gut gefallen. Ich habe im Rang Mitte, 5. Reihe gesessen. Ich fand, dass das Orchester zeitweise einfach zu laut klang. Ich kann jetzt nur schwer beurteilen, ob das am Orchester selbst oder an der Akustik in der Oper lag. Es war aber mein erster Besuch in der Alten Oper in Frankfurt, ich kenne sonst nur die neue Oper dort. Die finde ich zwar optisch nicht schön, aber klanglich ganz gut. Hat da jemand schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht?