Hallo,
es gibt in diesem Forum bereits eine Thread "Leon Boellmann - Das Orgelwerk".
Um die Systematik im Thread "Französische Orgelmusik" beizubehalten, starte ich nun diesen neuen Thread, unter ausdrücklichem Hinweis auf den o. g. Thread, der sehr aufschlussreiche Beiträge enthält.
Zum Lebenslauf von Boellmann wie stets der Verweis auf Wikipedia.
Nachdem zur "Suite Gothique…" bereits mehrfach Stellung genommen worden ist, werde ich zu diesem Werk nicht posten und verweise dazu auf den Beitrag Nr. 5 in o. g. Thread. Dabei mögen die Entgegnungen darauf aus unterschiedlicher Perspektive durchaus berechtigt sein, was aber die musikalische Qualität des Stückes betrifft, stimme ich dem Beitrag Nr. 5 voll zu; außerdem mein Verweis auf den hervorragenden Beitrag Nr. 12.
Als kleine Ergänzung: Die Suite wurde ursprünglich für eine 2-manualige Orgel komponiert/konzipiert und später, der besseren Registrierungsmöglichkeiten wegen, auf eine 3-manualige Orgel umgeschrieben.
Ein kurzer Interpretationsvergleich zur "Suite Gothique":
J. Bate und die Orgel habe ich bei Franck schon vorgestellt.
Die Disposition der Cavaille-Coll-Orgel von Azkoitia (im franz. dominierten Teil des span. Baskenlandes) ist bei Wikipedia nachzulesen.
Guggenmos wählt langsamere Tempi, besonders beim "Menuet" wird daraus kein Menuett mehr und "Priere" gerät zum Trauerstück und nicht zur Andacht/Gebet. Bate wählt die insgesamt leichter klingenden Register, was in Verbindung mit den schnelleren Tempi das Werk nicht ganz so ernst klingen lässt wie bei Guggenmos. Allerdings hat Guggenmos mehr Dynamik, was vor Allem in den Pianostellen durch die Art der Registrierung erreicht wird.
"Versets aus Heures Mystiques op. 30"; dieses Werk besteht aus 23 kleinen Stücken durch (fast) alle Tonarten. (Nachdem es sich um durchwegs sehr kurze Stücke handelt, ist ein Vergleich der unterschiedlichen Registrierung besonders einfach.)
3 Tonarten fehlen: dis-Moll, Fis-Dur, gis-Moll
2 Tonarten sind doppelt: D-Dur, A-Dur
23 Stücke Boellmann minus 2 Tonarten doppelt plus 3 fehlende Tonarten = 24.
Ein Vergleich (nur auf die verwendeten Tonarten bezogen!) mit dem "Wohltemperierten Klavier" von Bach bietet sich an: 24 Stücke in allen Dur- und Molltonarten, chromatisch aufsteigend angeordnet von C-Dur bis h-Moll.
Fortsetzung folgt.
Viele Grüße
zweiterbass