19.02.2013 (Staatsoper Hamburg) Wolfgang Amadeus Mozart "Così fan tutte"

  • Fiordiligi - Inga Kalna
    Dorabella - Ida Aldrian
    Guilelmo - Viktor Rud
    Ferrando - Jun-Sang Han
    Despina - Gabriele Rossmanith
    Don Alfonso - Michael Dries (für Adrian Sâmpetrean)


    Philharmoniker Hamburg und Chor der Staatsoper Hamburg unter der musikalischen Leitung von Jonas Alber;
    Inszenierung und Bühnenbild Marco Arturo Marelli, Kostüme Dagmar Niefind-Marelli.


    (87.Vorstellung seit der Premiere am 17.November 1991)


    Der Hauptgrund für diesen Opernbesuch waren meine Vorbehalte [sic!] gegen diese letzte Mozart-Oper auf ein Libretto da Pontes: ein eher langweiliges, undramatisches Konversationsstück mit wenig glaubhafter "Story", welches ich zugegeben kaum jemals gehört hatte. Nun ist so ein Opernbesuch aber ein willkommene Gelegenheit, sich etwas intensiver mit einem Werk auseinanderzusetzen und Siehe da!, weder ist Così fan tutte langweilig, noch steht die Musik hinter einem Don Giovanni oder einer Le nozze di Figaro zurück. Das Stück lebt durch seine großartigen Ensemble-Szenen, seine komischen Momenten und (wenn es denn gut gesungen/gespielt ist) durch eine feine Erotik.
    Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass Così fan tutte bzgl. der Anforderungen an ein geeignetes Sänger-Ensemble unter allen Mozart-Opern vielleicht die höchsten Ansprüche stellt.


    Zwar konnten die Sänger des Abends, welche mir meistenteils zuvor unbekannt waren, diesen Ansprüchen nicht durchgehend und vollständig gerecht werden, jedoch muss bei allen eine solide Leistung anerkannt werden. Hervorzuheben sicherlich Gabriele Rossmanith mit ihrer durch langjährige Bühnenerfahrung geschulten Darstellung der Despina. Dem Dirigat Jonas Albers fehlte es bisweilen an Spritzigkeit, welche dann vielleicht auch die Sängern zu einem gewissen Quentchen "mehr" verleitet hätte.
    Die Inszenierung würde ich als eine recht typische Marelli-Arbeit bezeichnen: Ein eher klassisches Bühnenbild, einige amüsante Einfälle und niemandem wird - in negativem, wie im positivem Sinne - wehgetan. Leider fehlte hier auch das erotische Flirren, welches dem Stück innewohnt.


    So blieb es bei einem im ersten Akt erstaunlich kurzweiligen und im zweiten Akt zum Ende etwas ermündenden Repertoire-Abend, der jedoch insgesamt den Besuch gelohnt hat.


    - TMOO - Così fan tutte
    - Così fan tutte im TAMINO-Opernführer

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Der Hauptgrund für diesen Opernbesuch waren meine Vorbehalte [sic!] gegen diese letzte Mozart-Oper auf ein Libretto da Pontes: ein eher langweiliges, undramatisches Konversationsstück mit wenig glaubhafter "Story", welches ich zugegeben kaum jemals gehört hatte. Nun ist so ein Opernbesuch aber ein willkommene Gelegenheit, sich etwas intensiver mit einem Werk auseinanderzusetzen und Siehe da!, weder ist Così fan tutte langweilig, noch steht die Musik hinter einem Don Giovanni oder einer Le nozze di Figaro zurück. Das Stück lebt durch seine großartigen Ensemble-Szenen, seine komischen Momenten und (wenn es denn gut gesungen/gespielt ist) durch eine feine Erotik.
    Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass Così fan tutte bzgl. der Anforderungen an ein geeignetes Sänger-Ensemble unter allen Mozart-Opern vielleicht die höchsten Ansprüche stellt.

    Karl Böhm hat sich zeitlebens für die "Così" eingesetzt, noch zu Zeiten, da man das Libretto von da Ponte als "unschicklich" ansah. Und dass dieses Sechs-Personen-Stück nicht nur eine unglaubwürdige "Story", sondern dabei sogar den Protagonisten viel abverlangt (bei einer unglaublich schönen Musik!) - auch da gebe ich Dir recht! Wenn dann noch eine gute Inszenierung mit gutem Bühnenbild und einer glaubwürdigen Personenführung dazu kommt - was will der Mozart-Begeisterte denn mehr..?


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Wenn dann noch eine gute Inszenierung mit gutem Bühnenbild und einer glaubwürdigen Personenführung dazu kommt - was will der Mozart-Begeisterte denn mehr..?


    Ich hatte mir mehrfach folgende Inszenierung (auf youtube) angesehen:



    Hinreissend, wie ich finde! Eine Inszenierung ohne viel Firlefanz, dafür große Konzentration auf die Personenkonstellation.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.