Einführungstext zur Klaviersonate Nr. 2 A-dur op. 2 Nr. 2
Die A-dur-Sonate ist die zweite in der "op. 2"-Familie und hat, ebenso wie die Nr. 1, hier aber nur im 1. Satz, diese besonderen Wiederholungsvorschriften, während es ja in der ersten diese Vorschriften noch im Kopfsatz und im Finale gab. Dafür ist hier der Kopfsatz auch ohne Wiederholungen gleich mehr als doppelt so lang.
Wie dem auch sei, da nach einem flüchtigen Überblick zumindest drei Pianisten aus meiner Sammlung auch die A-dur-Sonate "komplett" vorlegen, werde ich dies auch in meinen Taktzahlangaben berücksichtigen und mit ihnen beginnen: Arrau 1964, Korstick und Schiff.
Diese Sonate ist ebenfalls viersätzig.
1. Satz: Allegro vivace, A-dur, 2/4 Takt, 336 Takte, (mit Wh. der Exposition, Takt 1 bis 117 einerseits, sowie Wh. der Durchführung und Reprise, Takt 118 bis 336 andererseits: 672 Takte;
2. Satz: Largo appassionato, D-dur, 3/4 Takt, 80 Takte:
3. Satz: Scherzo, Allegretto, A-dur, 3/4 Takt, 68 Takte, (m. Wh. Takt 1- 8, 16 Takte, Takt 9 bis 44, 72 Takte, Minore, Takt 45 bis 52, 16 Takte, Takt 53 bis 68, 32 Takte, Da Capo, Takt 1 bis 44, 44 Takte: 180 Takte;
4. Satz: Rondo, Grazioso, A-dur 4/4 Takt, 187 Takte (mit Wh. Takt 57 bis 66, 20 Takte): 197 Takte;
Gesamtlänge bei vorschriftsmäßiger Ausführung: 1129 Takte. Damit ist die Sonate Nr. 2 A-dur op. 2 Nr. 2 nach Taktzahlen möglicherweise die zweitlängste Beethoven-Sonate (nach der Hammerklaviersonate, 1292 Takte). Sie ist taktmäßig länger als die Appassionata und die Sonate Nr. 4, die beide ebenfalls über tausend Takte lang sind.
Auch in der temporalen Ausdehnung kann sie mit den längsten (außer op. 106) mithalten:
Arrrau: 29:04 min.;
Korstick: 27:36 min.;
Schiff: 28:27 min.;
Sollten sich im Laufe der Arbeit an den Sonaten noch andere Pianisten hinzu gesellen, was ich sehr hoffe, wird das natürlich auch aus den Spielzeiten ersichtlich werden.
Aufbau der einzelnen Sätze:
Der sehr lange erste Satz ist wie folgt aufgebaut:
Hauptthema: Takt 1 bis 8,
Erweiterung: Takt 9 bis 32;
Überleitung: Takt 33 bis 57;
Seitenthema: ab Takt 58 (Beginn in e-moll)
Überleitung: Takt 84 bis 91
Rückkehr eines Motivs aus dem Hauptthema;
Durchführung: ab Takt 118;
Reprise ab Takt 224;
Zweiter Satz:
Thema : Takt 1 bis 8;
Wh. Thema: Takt 13 bis 19;
Seitenthema: Takt 20 bis 31;
Wiederholung des ersten Teils mit Überleitung: Takt 32 bis 57;
Schluss des Satzes: ab Takt 58, zuerst im Fortissimo, dann ab Takt 67 im Pianissimo bis zum Ende;
Dritter Satz:
Scherzo:
Allegretto: Takt 1 bis 8 (mit Wh.) (A-dur, E-dur), Takt 9 bis 44 (m. Wh.) (Cis-dur, fis-moll, Dis-dur, gis-moll (gis-moll. ab Takt 19 im p), bis Takt 25, dann Wh.;
Minore: a-moll, Takt 45 bis 52 m. Wh.; Takt 53 bis 68 m. Wh;
Allegretto Da Capo: Takt 1 bis 44;
4. Satz:
Rondo: Grazioso
Refrain: Takt 1 bis 16;
Couplet: Takt 17 bis 40;
Refrain: Takt 41 bis 56;
Couplet: Takt 57 bis 100;
Refrain: Takt 100 bis 115;
Couplet: Takt 116 bis 134;
Refrain: Takt 135 bis 158:
Couplet: Takt 159 bis 172;
Takt 173 bis Takt 187;
(Quellen: Siegfried Mauser, S. 32 bis 36)
Liebe Grüße
Willi