Helena Basilova: Russin mit amerikanischen Flair

  • Nachdem viele Threads existieren, um neue Entdeckungen sinnvoll zu platzieren, fiel mir leider auf, dass eine kürzliche Neuentdeckung von mir nicht platziert werden konnte. Daher bekommt sie nun einen eigenen Thread! Im Thread "Was höre ich gerade" schrieb Garaguly kürzlich zur Skrjabin Aufnahme von Helena Basilova




    dass sie ihm gefallen hätte. Da er selten Klaviermusik dieser Zeit hört (soweit ich das überhaupt mitkriege), fand ich das ein beachtliches Statement. Basilova vereinigt nicht nur Musik von Alexander auf dieser CD, sondern noch Préludes seines 11-jährigen Sohnes Julian, der leider kurz danach verunglückt ist. Auch Thelonious Monk kommt zu "Wort".


    CD bestellt und selbst gehört (man kommt leider nicht immer daran vorbei ;)) und ich war begeistert. Selten habe ich einen so klar durchstrukturierten Skrjabin gehört. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich die Scheibe gleich zweimal gehört ....


    Damit war das Interesse an der Pianistin erwacht. Sie hat einen englischen Wikipedia-Eintrag, aus dem wir lernen können, das sie die Tochter zweier Pianist:innen ist. Ihr Vater war Schüler u.a. von Stanislav Neuhaus, dem Sohn von Heinrich Neuhaus. Ihre Ausbildung fand in den Niederlanden und den Vereinigten Staaten statt. Sie wurde am 1. Februar 1983 geboren und ist damit heute so um die 39 jahre alt ;).


    Ihre ersten Aufnahmen verarbeiten das Werk Skrjabins und Janaceks, beides auf bravouröse Weise. Ich mag diese sensible und gleichzeitig klar strukturierte Spiel.


    Für den Janacek habe ich an anderer Stelle schon Beispiele gebracht


    Hier hören wir eine Einspielung von Skrjabins neunter Klaviersonate, der sogenannten "schwarzen Messe". Der Titel stammt übrigens nicht von Skrjabin selbst



    Sie ist aber auch eine interessante Kammermusikerin. Hier spielt sie zusammen mit Diamanda La Berge Dramm Weberns geniales Opus 7 für Violine und Klavier



    Ihr Vater war nicht nur Pianist, sondern auch Komponist. In den letzten Jahren beschäftigte sie sich mit der Entdeckung seines Werkes. Hier hören wir sie live aus Utrecht mit Variationen von Alexander Basilov



    Auch die amerikanische Ausbildung hat Spuren hinterlassen. Es gibt eine wundervolle Einspielung der Triaic Memories von Morton Feldman, die leider auf CD so leicht nicht zu bekommen ist, sondern nur als Download (Modern Times :()



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    Als relativ junge Pianistin pflegt sie eine eigene Webseite https://helenabasilova.com/ und einen youtube-Channel

  • Zitat

    Ihr Vater war Schüler u.a. von Heinrich Neuhaus.

    Lieber astewes,

    darf ich korrigieren?

    Der Vater war Schüler von Stanislav Neuhaus, dem Sohn von Heinrich.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber astewes,

    darf ich korrigieren?

    Der Vater war Schüler von Stanislav Neuhaus, dem Sohn von Heinrich.

    Lieber Orfeo


    danke für den Hinweis, ich hatte das im Eifer überlesen :-)


    ich habe den Eintrag korrigiert