Hallo werte Dvorák- und Kammermusik-Freunde!
Nun ist es an der Zeit, Dvoráks einziges Streichsextett vorzustellen und zu besprechen, in jeglicher Hinsicht - wie es uns gerade einfällt!
Binnen zwei Wochen komponierte Dvorák sein Streichsextett, nachdem er immer noch unter dem Eindruck des Erfolges seiner Slawischen Tänze stand.
Vom 14. bis 27.Mai 1878 saß er an diesem Stück.
Diesem Kammermusikwerk wird die große Ehre zu Teil, den ersten Schritt Dvoráks Kammermusik ins Ausland zu wagen! Es wandert nach Berlin in die heimischen Gefilden von Joseph Joachim, wo es am 29.Juli 1879 in den vier Wänden des Geigers uraufgeführt wurde.
Dvorák war von dieser Aufführung so angetan, dass er die rechten Worte des Lobes dafür nicht finden konnte - alles war so voller Verständnis und Begeisterung, schrieb er seinem Freund Alois Göbl.
Vom Werkaufbau lehnt sich Dvorák etwas an seinen Freund und Kollegen Brahms an. Ganz speziell in den Ecksätzen - etwas wie eine symphonische Ausdehnung.
Jedoch ist der Charakter wieder einmal typisch dvorákisch! Gleich der zweite Satz ist wieder folkloristischer Charakter - ganz nach Dvoráks Art. Ebenfalls der dritte Satz - Furiant. Erinnert schon an seine Slawischen Tänze.
Nur einmal ganz kurz meine musikalischen Eindrücke:
1.Satz - vom ersten Ton an umgibt mich eine Wärme...herrlich. Ein ganz tolles Empfinden
2.Satz - etwas dunkler Charakter; als Farbe würde ich grau sagen, das benutzt man ja auch häufig als Charakterisierung; zum Ende hin klart es etwas auf
3.Satz - da geht einer ab wundervoll schwunghaft und voller Leben!!! Grandios...
4.Satz - zunächst ruhig, aber keinesfalls finster, sondern eher erwartend; dann wird es immer unruhiger - eine IMO spannungsvolle Stimmung; es folgt wieder ein entspannter ruhiger Teil und das Finale ist zunächst sehr steigernd und dann...hört selbst
Ich hoffe ich habe euch etwas neugierig machen können, damit ihr wieder ein Werk von Dvorák kennenlernen wollt
Wenn ihr es kennt - mit wem, wie gut, was sagt ihr
Gruß, Maik