Giordano, Umberto
FEDORA
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Oper in drei Akten
Libretto: Arturo Colautti basierend auf dem Drama von Victorien Sardou
Uraufführung: 17.November 1898 im Teatro Lirico in Mailand
Besetzung:
Fürstin Fedora Romanoff – Sopran
Graf Loris Ipanoff - Tenor
Gräfin Olga Sukarev - Sopran
Graf Giovanni de Siriex, französischer Diplomat – Bariton
Gretch, Polizeioffizier - Bass
Loreck, Chirurg – Bariton
Baron Rouvel - Tenor
Boroff, Arzt – Bariton
Désiré, ein Diener - Tenor
Cirillo, ein Kutscher - Bariton
Sergio, ein Reitknecht – Bass
Nicola, ein Reitknecht – Bass
Dimitri, ein Bursche – tiefer Alt
Michele, ein Pförtner – Bass
Boleslao Lazinski, ein Pianist – Klavier
Ein kleiner Savoyarde – tiefer Alt
Volk
Ort: 1. Akt – St. Petersburg
2. Akt – Paris
3. Akt – in der Schweiz
Zeit: Um das Jahr 1881
Erster Akt: In St. Petersburg im Salon des Grafen Vladimir Andreyevich
Es ist spät, und der Graf, ein Gardehauptmann und Sohn des kürzlich ernannten Polizeichefs General Yariskin, ist ausgegangen. Désiré, der Kammerdiener des Grafen spielt mit Nicolai, einem anderen Diener, Domino. Vier andere Bedienstete schauen ihnen hierbei zu. Während des Gespräches erwähnt Désiré, dass der Graf am nächsten Morgen die reiche Witwe Gräfin Fedora Romanoff heiraten wird. Deren große Mitgift soll dem schwer verschuldeten Grafen aus finanzieller Not retten.
Es läutet. Die Diener räumen hastig auf und Gräfin Fedora tritt nach ihrem zukünftigen Gatten Ausschau haltend ein. Sie schickt den Diener Dimitri zum Club, um den Grafen zu holen. Unterdessen schaut sie sich die Sammlungen und Einrichtungsgegenstände an.
Dimitri stürzt herein und kündigt seinen Herrn an. Zunächst tritt jedoch Polizeioffizier Gretch auf, gefolgt von Graf de Siriex, ein französischer Diplomat, und zwei weiteren Männern, die den verwundeten Vladimir auf einer Bahre liegend hereintragen. Fedora eilt schreckerfüllt ins Schlafzimmer, wo sie lautstark nach einem Arzt ruft. Gretch wird aufgeklärt, wer sie ist, als kurz darauf der Arzt Dr. Loreck erscheint. Gretch erklärt diesem, dass es sich um ein Attentat handele, woraufhin der Arzt ins Schlafzimmer eilt. Der Polizeioffizier versucht, die Zusammenhänge zu erklären und erfährt, dass nur Graf Loris Ipanoff Vladimir angeschossen habe können. Man sucht verzweifelt nach dem Verdächtigen, der jedoch schon über alle Berge geflohen ist. Fedora geht hinein zu ihrem Verlobten, sieht, dass er schon gestorben ist, und bricht, nachdem sie fürchterliche Rache geschworen hat, ohnmächtig zusammen.
Zweiter Akt:
Die Fürstin Fedora ist nach Paris gefahren, um dort den Mörder zu suchen. Um sich auf die Suche zu machen, gibt sie ein elegantes Fest, zu dem alle Honoratioren, unter anderem auch Loris Ipanoff, erscheinen. In der Zwischenzeit hat dieser sich in die Fürstin verliebt und gesteht den Mord an ihrem Verlobten. Den Grund dafür, will er ihr später mitteilen. Fedora, total entsetzt, schreibt einen Brief nach Petersburg, in dem sie die Schuld des Grafen darlegt. Polizeikommissar Gretch soll ihn verhaften und auf ein russisches Schiff bringen. Kaum ist Gretch gegangen, erklärt Loris den Grund, warum er den Grafen ermordet hat. Der Graf hatte ein Verhältnis mit Loris' Frau. Der Hass Fedoras wandelt sich um in Liebe. Sie lässt Loris bei sich übernachten, damit er vor den Fängen des Polizeikommissars sicher ist.
Dritter Akt:
Fedora und Loris leben seit einiger Zeit im Landhaus der Fürstin im Berner Oberland in der Schweiz. Die Fürstin erfährt von Olga, einer russischen Emigrantin, dass Loris' Bruder aufgrund ihrer Anschuldigungen verhaftet wurde, und in der Haft gestorben ist. Die alte Gräfin Ipanoff ist aus Gram darüber auch gestorben.
Loris erhält ein Telegramm vom Zaren, wo seine Begnadigung bekannt gegeben wird. Im gleichen Telegramm steht auch, dass seine Angehörigen tot sind. Fedora muss ihm nun gestehen, dass sie diesen verhängnisvollen Brief geschrieben und abgeschickt hat. Loris bedroht Fedora daraufhin, und will sie töten. Fedora nimmt Gift, und sinkt sterbend in den Armen des zu spät bereuenden Geliebten Loris. Aus der Ferne erklingt ein Klagelied eines jungen Savoyarden.
©Uwe Mosmüller für Tamino-Klassik.at