ROSSINI, Gioacchino: LA SCALA DI SETA

  • Gioacchino ROSSINI
    LA SCALA DI SETA


    Komische Oper in einem Akt
    Libretto: Giuseppe Maria Foppa
    Entstehung: 1812
    Uraufführung: 09.05.1812, Theater S. Moisè in Venedig
    Spieldauer: ca. 90 Minuten


    Personen:


    Guilia: Sopran – Mündel des Dormont
    Lucilla: Sopran – Freundin von Giulia
    Dorvil: Tenor – (heimlicher) Ehemann von Giulia
    Germano: Bariton – Diener des Dormont
    Blansac: Bariton – Freund von Dorvil, der Giulia heiraten soll
    Dormont: Tenor – Vormund von Giulia


    Orchester der Uraufführung:


    2 Flöten (beide auch Piccoloflöten), 2 Oboen (die zweite auch Englischhorn), 2 Klarinetten,
    Fagott, Streicher


    Handlung:



    Giulia, Mündel des alten Dormont, möchte so früh wie möglich den zudringlichen Germano, Diener ihres Vormundes, loswerden.
    Gegen den Widerstand Dormonts hat sie heimlich Dorvil geheiratet und empfängt ihn jede Nacht in ihrem Zimmer dank einer seidenen Leiter, die sie vom Balkon herablässt. Jetzt möchte Giulia allein bleiben, um ihren Ehemann, der in einem der Nebenräume versteckt ist, herauszulassen.
    Gerade als Germano beim Weggehen ist, tritt ihre Kusine Lucilla herein und die beiden bestehen darauf, dass sich Giulia zu ihrem Vormund begibt. Endlich mit seiner Gattin allein geblieben, gesteht ihr Dorvil, dass er wegen der Ankunft seines Freundes Blansac besorgt ist. Blansac ist der junge Bewerber, der nach Dormonts Willen Giulia heiraten soll. Nachdem sie ihren Mann beruhigt und ihm ein neues Stelldichein für Mitternacht gegeben hat, steigt er die Leiter gerade noch zur rechten Zeit hinab, ohne von Dormont gesehen zu werden, der Giulia die Nachricht von Blansacs Eintreffen bringt.
    Die Ereignisse überstürzen sich und Giulia denkt sich einen Plan aus, um den ungelegenen Blansac loszuwerden. Sie wird Lucillas Zuneigung zu Blansac, der für weiblichen Charme sehr empfänglich zu sein scheint, fördern. Deshalb bittet sie den albernen Germano, Blansac zu belauschen, um zu erfahren, ob dieser wirklich Lucilla den Hof macht.
    Am Anfang missversteht Germano Giulias Worte und bildet sich ein, sie meine ihn. Nachdem das Missverständnis geklärt ist, erklärt sich Germano bereit, ihr zu helfen. Kaum hat sich Giulia entfernt, erscheint Blansac, von einem Trauzeugen - eben Dorvil selbst - begleitet. Allein geblieben versucht Dorvil, Blansac von seiner Absicht, Giulia zu heiraten, abzubringen und in ihm den Verdacht zu wecken, Giulia habe keinerlei Interesse an ihm. Blansac fühlt sich verletzt und wettet, Giulia werde ihm in kurzer Zeit zu Füßen fallen. Er schlägt Dorvil vor, aus einem Versteck seinem Liebeserfolg beizuwohnen. Dorvil ist unsicher, gleichzeitig aber auch begierig, die Treue seiner Gattin auf die Probe zu stellen, und stimmt deshalb zu. Auch Germano trifft Vorbereitungen, Blansac heimlich zu belauschen. Schließlich tritt Giulia herein und scheint bei ihrer Begegnung mit Blansac, auf dessen Zärtlichkeiten einzugehen, denn sie will sich vergewissern, dass dieser Bewerber ehrliche Absichten hat und Lucillas würdig ist.


    Germano bemerkt die Anwesenheit eines anderen im Zimmer und in der Absicht, den Plan Giulias zu unterstützen, benachrichtigt er die beiden von der Anwesenheit Dorvils. Alle sind verlegen und durcheinander. Während Dorvil seine Eifersucht zu verbergen versucht, lassen alle ihren Ärger an Germano aus. Allein geblieben begegnet Blasanc Lucilla und seiner Schürzenjägernatur folgend macht er ihr den Hof. Lucilla ist sehr geschmeichelt und verliebt. Nachdem sie sich entfernt hat, fordert Germano Blansac auf, sich zu den anderen in den Salon zu begeben. Kurt darauf hört Germano unabsichtlich, ohne gesehen zu werden, die Klagen Giulias, die über Dorvils Reaktion enttäuscht ist. So erfährt Germano, daß Giulia jede Nacht auf einen Mann wartet, der dank einer seidenen Leiter zu ihr ins Zimmer steigt.
    Germano missversteht noch einmal die Situation und ist überzeugt, der nächtliche Gast sei Blansac. Schläfrig und verwirrt von den Ereignissen des Tages berichtet Germano die Neuigkeit dem bestürzten, aber doch geschmeichelten Blansac. Da Germano das Geheimnis nicht für sich behalten kann, benachrichtigt er auch Lucilla von der nächtlichen Verabredung. Die eifersüchtige Lucilla beschließt, das Stelldichein aus einem Versteck zu beobachten. Kurz danach versteckt sich auch der von Neugier getriebene Germano.
    Es ist nunmehr Mitternacht. Giulia weilt in ihrem Zimmer und läßt die Leiter vom Balkon herab. Dorvil steigt hinauf, aber das Mädchen hat kaum Zeit, ihrem Ehemann ihre Treue zu versichern, als er sich in aller Eile verstecken muss, weil ganz unerwartet - Blansac ebenfalls dank der Leiter, die Giulia wegzunehmen vergessen hat, ins Zimmer tritt. Gleich danach muss auch Blansac sich verstecken, da der Vormund, der die vom Balkon herunterhängende Leiter gesehen hat, wütend ins Zimmer tritt.
    Nun ist es Aufgabe des Vormunds, nach und nach alle im Zimmer Versteckten zu entdecken. Jetzt, da alles enthüllt ist, gesteht das Paar ganz offen seinen Ehebund, während sich Blansac erfreut bereit erklärt, Lucilla zu ehelichen. Dem Vormund, der den Brief einer Tante von Giulia gelesen hat, die darin ihre Zustimmung zur Eheschließung erteilt hatte, bleibt nichts anderes übrig, als seinem Mündel zu vergeben und die neue Trauung zu segnen.


    Zitiert aus: Booklet zu „La scala di seta“ – Label Hommage

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")


  • 9. Mai 1812:
    La scala di seta (Die seidene Leiter),

    eine Farsa comica in einem Akt
    von Gioachino Rossini
    wird im Teatro San Moisé in Venedig uraufgeführt,
    mit Maria Cantarelli • Carolina Nagher • Raffaele Monelli • Gaetano Del Monte • Nicola De Grecis • Nicola Tacci.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • 71729dEJw2L._SX400_.jpg
    Da war ich letztes JAHR dabei, im Freien mit Maske, war aber trotzdem schön!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)