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Claude Debussy (1862-1918 )
KHAMMA
Ballett-Szene
Libretto von W. L. Courtney in Zusammenarbeit mit Debussy
Choreographie: Maud Allen
Uraufführung: posthum im Jahre 1947
Charaktere:
Khamma, eine Tänzerin
Oberpriester im Tempel des Amon-Ra
Das Geschehen spielt im Alten Ägypten vor unserer Zeitrechnung
Handlung:
Vor der Kolossalstatue des Gottes Amon-Ra fleht der Oberpriester, die von einer Feuersbrunst bedrohte Stadt zu retten. Da das Götterbild stumm bleibt, muss eine Verlockung angeboten werden. Die Tänzerin Khamma kommt zum Einsatz, um die Gottheit den Wünschen des Oberpriesters gefügig machen. Der Beleuchter sorgt für effektvolle Bestrahlung der Skulptur und Khamma beginnt zu tanzen. Nach dem dritten Tanz bewegt die Figur die Hand, welches bedeutet, dass die Darbietung ihr gefallen hat. Das Mädchen ist verblüfft und möchte testen, ob die Statue vielleicht auch die Füße bewegen kann. Sie legt jetzt erst richtig los und verfällt in Verzückung bis sie tot zusammenbricht. Unbedingt wichtig, die Stadt ist gerettet! An der Spitze seines Gefolges betritt der Hohepriester das Heiligtum und lobt Leistung und Einsatzfreude seiner Ballerina.
Anmerkung:
Die Ballerina Maud Allen hatte die Tanzlegende 'Khamma' im Jahre 1912 bei Claude Debussy bestellt. Der Komponist schrieb die Klavierfassung nieder, war aber nicht geneigt, diese selbst zu orchestrieren. Das besorgte Charles Koechlin nach Anweisung des Komponisten. Das Resultat kann sich sehen lassen. Gespielt oder gar aufgeführt wird das Werk äußerst selten, was zu beklagen ist. Die Musik ist hinreißend und huldigt einem Exotismus, wie er in Frankreich um die Jahrhundertwende besonders beliebt war.
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