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Ludwig Minkus (1826-1890)
Don Quichote
Don Kikhot
Ballett in einem Prolog und vier Akten
Libretto von Marius Petipa nach dem Ritterroman von Miguel de Cervantes
Uraufführung am 14. Dezember 1689 am Bolschoi-Theater, Moskau
Choreographie: Marius Petipa
Bühnenbild: Pawel Isakow
Ausstattung: Pawel Isakow
Darsteller: Anna Sobeschanskaja (Kitri) Sergej Sokolow (Basil)
Personen:
Kitri, ein hübsches Mädchen
Basil, ein junger Mann, in Kitri verliebt
Lorenzo, Kitris Vater
Gamache, der Heiratskandidat
Espada, ein Freund Basils ein Torero
Don Quixote, ein etwas seltsamer Ritter
Sancho Pansa, sein Diener
Zigeuner - Blumenverkäuferinnen Gäste der Schenke und weitere
HANDLUNG
PROLOG
Don Quichote ist ein Ritter ohne Furcht und Tadel, dazu starrköpfig und durch nichts zu belehren. Die Welt macht sich über ihn lustig, doch das beirrt ihn überhaupt nicht. Stets an seiner Seite befindet sich sein Diener Sancho Pansa, dessen Sinn auf Realitätsnähe ausgerichtet ist. Die Sehnsucht nach dem Ideal seiner imaginären Geliebten hat Don Quichote stets vor Augen und er verfolgt das Phantom ein Leben lang, ohne seiner Dulcinea jemals nahe zu kommen.
Erster Akt:
Die Handlungsträger des Balletts sind die schöne Kitri und ihr Schatz Basil, der ständig eine Gitarre mit sich herumträgt. Ihr Glück ist nicht ungetrübt, denn Der Vater will Kitri mit dem reichen, aber trotteligen Gamache verheiraten. Deshalb planen Kitri und Basil die Flucht. Eilig haben sie es damit nicht. Dafür ist das Leben in Barcelona zu schön. Die Menschen lieben Blumen, deshalb gibt es hier auch so viele Blumenverkäuferinnen. Wenn der Torero nicht gerade in der Arena gegen einen wütenden Stier kämpft ist er auf dem Blumenmarkt zu finden. Natürlich sucht er Streit. Streit verursacht auch Don Quichote, der sich einbildet Kitri sei seine heißgeliebte Dulcinea, die er endlich gefunden hat und die es zu beschützen gilt. Eine törichte Verwechselung!
Zweiter Akt:
ERSTE SZENE
Auf der Flucht vor den väterlichen Absichten sind die Liebesleute in einem Zigeunerlager gelandet. Da Don Quichote ständig auf Reisen ist, kommt er mit seinem Diener auch bald bei den Zigeunern an. Eine bizarre Windmühle ziert das Landschaftsbild. Auf unseren Ritter wirken die sich drehenden Windmühlenflügel aggressiv. Unverzüglich ist er kampfbereit. Seine Waffe richtet er gegen die vermeintlichen Angreifer, bleibt aber mit der Waffe stecken und wird angehoben. Aus beachtlicher Höhe stürzt er und fällt auf den Hinterkopf, was einen Traum auslöst, wie Amor sich mit schönen Mädchen vergnügt. Die Vision einer antiken Gottheit passt eigentlich gar nicht ins mittelalterliche Spanien, doch Träume kann man nicht lenken. Der abgewiesene Liebhaber und Kitris Vater haben den Aufenthaltsort der Liebenden ausfindig gemacht. Don Quichote will sich den Liebenden nützlich erweisen und schickt die Vewrfolger in die falsche Richtung.
ZWEITE SZENE
In einer Schenke sind Kitri und Basil fröhlich beisammen bis die beiden unliebsamen Herren wieder auftauchen und das Vergnügen trüben. Die Liebenden versuchen es nun mit einem Trick. Basil tut so, als ob er im Sterben läge und Kitri fleht den edlen Don Quichote an, sich für sie beide einzusetzen. Bevor der Geliebte das Zeitliche segnet, möchte er sie heiraten. Es sei unverantwortlich, einem Sterbenden seinen letzten Wunsch abzuschlagen. Der Plan gelingt. In Windeseile wird die Verbindung abgesegnet und anschließend geht es Basil wieder besser, so dass sich der letzte Atemzug erübrigt.
Dritter Akt:
Jetzt muss die Eheschließung noch tüchtig gefeiert werden. Wenn in einem Ballett Hochzeit stattfindet, ist das der Anlass, dem Publikum Zerstreuung aller Art anzubieten, die mit dem Handlungsablauf nichts zu tun haben, das Bühnenspektakel aber in die Länge ziehen.
Anmerkungen:
Die vorliegende Beschreibung folgt der Inszenierung an der Metropolitan Oper New York. Es gibt andere Versionen, in denen Don Quichote noch mehr Abenteuer an unterschiedlichen Schauplätzen zu bewältigen hat.
Die Musik von Ludwig Minkus ist anspruchslos, entspricht aber dem, was das Publikum seinerzeit von einem abendfüllenden Handlungsballett erwartete. Dann ging der Stern von Peter Tschaikowsky auf und es schlug mit ihm und Adolphe Adam die Stunde des großen romantischen Balletts.
© 2011 TAMINO - Engelbert
SZENENFOLGE:
PROLOG
Erster Akt:
DER MARKTPLATZ IN BARCELONA
1.Kitris Auftritt
2.Vorstellung von Basil
3.Kitri, Basil mit Gitarre
4.Kitris Vater
5.Gamaches Auftritt
6.Seguidilla
7.Auftritt der Straßensängerin, Espadas und des Torreros (Tanz und Variation)
8.Don Quichote betritt den Markt
9.Auftritt der Blumenmädchen, nebst Basil und Kitri
10.Basil und die Blumenmädchen
11.Coda für die Blumenmädchen und Coda für Basil und Kitri
Zweiter Akt:
SZENE I
EIN ZIGEUNERLAGER
12.Einleitung
13.Don Quichotes Auftritt, Zigeunertanz für Basil und Kitri
14.Kampf gegen die Windmühlen
15.Traum - Mädchen und Amor
16.Dryaden-Variation, Amor-Variation, Kitri-Variation
17.Ende des Traums, Gamache und Kitris Vater
SZENE II
IN DER SCHENKE
18.Auftritt der Gäste in der Schenke
19.Basil und Kitri betreten die Schenke
20.Espadas Variation, Eintritt von Don Quichote, Sancho und Gamache
21.Basils angeblicher Tod
22.Ende des zweiten Aktes
Dritter Akt:
DIE HOCHZEIT
23.Marsch
24.Gamache und Basils Freunde - Divertissement
25.Auftritt der Mädchen
26.Pas de deux
27.Basils Variation, Kitris Variation
28.Coda und großes Finale
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