Ein Finne am anderen Ende der Welt: Pietari Inkinen

  • Zweimal hatte ich jetzt schon das Vergnügen, einen jungen, ambitionierten und talentierten Dirigenten zu hören: Pietari Inkinen.


    Geboren in Finnland, gerade dreißig Jahre alt und seit 2008 Chefdirigent des New Zealand Symphony Orchestra gibt er immer wieder auch Gastspiele in Europa, zuletzt am vergangenen Freitag in Köln als Gastdirigent mit dem WDR Orchester und dem Solo-Cellisten Johannes Moser.


    Letzten Herbst begleitete er mit seinem New Zealand Symphony Orchestra Hilary Hahn beim Sibelius-Konzert.


    Er dirigiert präzise, mit Blick fürs Detail, durchdacht aber nicht verkopft. Meine ganz persönliche Ansicht (und das als Hilary-Hahn-Fan): er hat ihr beinahe die Show gestohlen.... Immer wenn die Violine drohte, in eine Routine zu verfallen, hat er ihr wieder frischen Schub und frischen Wind gegeben, hat das Konzert permanent im positiven Sinne unter Spannung gehalten.


    Auch als Begleitung für Johannes Moser beim Schostakowitsch-Cellokonzert vergangenen Freitag in Köln zeigte sich, dass er keine Diva ist sondern als kongenialer Orchesterleiter mit dem Solisten fruchtbar arbeitet und das Werk, das Ganze im Blick hat.


    Tschaikowskis V. habe ich jetzt schon einige Male mit verschiedenen Leuten gehört, aber das am Freitag gehörte zu den besten, die ich zu hören das Vergnügen hatte. Er vermag nicht nur Ausdruck zu vermitteln, sondern gibt dem Werk auch Struktur und Klarheit.


    Auf seiner offiziellen Homepage steht mehr zu seiner Biographie, das ich hier nicht abschreiben möchte, eine Reportage fand sich auch im Spiegel-online.


    Ich erwarte mir noch eine ganze Menge von diesem Dirigenten und bin begierig darauf, immer mehr zu hören.


    An Aufnahmen kann ich besonders seinen Rautavaara und seinen Sibelius empfehlen:


    Inzwischen hat er auch angefangen, die Sibelius-Symphonien vorzulegen, aber über die kann ich keine persönlichen Eindrücke wiedergeben, die besitze ich noch nicht (wird sich aber ändern):