Angefangen hat alles mit einem Leserbrief. Der Verfasser und Interpret der weiter unten vorgestellten Aufnahme stellte mir seine Kammermusik-Version des Cellokonzerts vor und gab zugleich einen interessanten Texbeitrag dazu. wobei er so
ehrlich war sogleich zu erwähnen, daß er für regelmäßige Beiträge bei Tamino nicht die nötige Zeit habe.Da ich neuerdings zu der Erkenntnis gekommen bin, daß man als jüngerer Künstler, der nicht von einem Großlabel oder den Medien "gepusht" wird, nur sehr bescheiden Marktchancen hat, habe ich mich entschlossen diesen Leserbrief zu veröffentlichen, notabene, da es ja derzeit in Mode kommt, daß die Künstler mehr auf ihr Publikum zugehen unter Ausschaltung des geldverzehrenden Verwaltungsapparates großer Schallplattenkonzerne
Ich habe in die Samples ein wenig hineingehört und fand sowohl die Kammermusikfassung als auch den Interpreten überzeugend. Es gibt - so fürchte ich - zahlreiche hörenswerte Aufnahmen und Interpreten - welche zwar oft gute bis hervorragende Kritiken bekommen - aber dennoch leicht übersehen werden. Im Rahmen meiner momentanen Focussierung auf Kammermusik war mir dieser Hinweis auf die eingespielte CD willkommen.
Hier der Originalbrief und von mir gebilligte Links
ZitatAlles anzeigenSehr geehrter Herr Schmidt,
ich habe vorhin in Ihrem Tamino-Klassikforum gestöbert.
Es ist toll, daß es solche lebendigen Foren gibt. Sie halten das Interesse an klassischer Musik wach. Da ich leider nicht die Möglichkeit habe regelmäßig zu schreiben, wende ich mich mit dieser email an Sie.
In den Diskussionen über Einspielungen oder Neueinspielungen scheint hier und da manchmal die Frage nach dem Sinn von (Neu)Einspielungen durch.
Diese Frage läßt sich (zum Glück) nie abschließend klären. Ebenso könnte man diese Frage auf die Wechselwirkung von Interpreten und Programmen in Live-Konzerten übertragen - ein ebenso spannendes wie endloses Thema. So ist die Musik eben. Deshalb möchte ich auf eine historisch (und hoffentlich auch interpretatorisch) gesehen interessante Aufnahme hinweisen.
Es geht um die (immerhin) Weltersteinspielung des Cellokonzert a-moll, op.129 von Robert Schumann in der Kammermusik-Fassung für Violoncello und Streichquartett. Ich selbst bin der Interpret.
Zu meiner Fassung des Cellokonzerts ist überliefert, daß Schumann selbst vor hatte sie zu erstellen, aber leider nicht mehr dazu kam. Das Vorwort im Booklet stammt von der Robert-Schumann-Forschungsstelle Düsseldorf und belegt und schildert diese Zusammenhänge.
Nach drei Jahren fruchtloser Suche nach einem Verleger für sein Cellokonzert, hatte Schumann endlich das Glück beim Verlag Breitkopf&Härtel den Zuschlag zu bekommen. Während der Vertrags-Verhandlungen bot Schumann an, eine Fassung für Cello und Streichquartett zu erstellen.
Das Stück war aus damaliger Sicht in seiner Form und Art zu ungewöhnlich und daher als Verlagsprodukt nicht unbedingt ein Garant für durchschlagenden Erfolg. Der Verlag lehnte ab. Bis zur Druckreife der Orchesterfassung vergingen Jahre, die Uraufführung seines Konzerts erlebte er nicht nicht mehr, die Kammermusikfassung blieb eine Idee...
Es gibt auf meiner Homepage und auf Youtube ein Video in dem diese neue Fassung vorgestellt wird.
Hier ist der Link zum Video auf meiner Homepage
http://www.andreas-heinig.com/…o_und_streichquartett.htm
Für Cellisten, Kammermusikliebhaber, und Schumannfans ist das sicherlich eine interessante Sache.
Viele Grüße vom Starnberger See nach Wien (mein Geigenbauer Marcel Richters ist in Wien. Ein Mal im Jahr besuche ich ihn und diese wunderbare Stadt)
nochmal herzlichst,
Andreas Heinig.
http://www.andreas-heinig.com/…o_und_streichquartett.htm
Aus meiner Sicht:
HÖRENSWERT !!! - und das ist aus meiner Sicht sehr zurückhaltend formuliert
mit freundlichen Grüßen aus Wien