Finn Mortensen - norwegischer Komponist

  • Finn Mortensen hat von 1922-1983 gelebt und im norwegischen Musikleben als Komponist, Lehrer und Kritiker eine wichtige Rolle gespielt. Er hat u.a. an Darmstädter Ferienkursen von Stockhausen teilgenommen und sich wohl auch für die Verbreitung dieser Musik in Norwegen eingesetzt.


    Seine erste und m.W. einzige 40-minütige Symphonie von 1953 hat mit der Darmstädter Schule aber wenig gemein. Referenzpunkt ist ganz klar Anton Bruckner, angereichert mit Schostakowitsch, Mahler und Sibelius und einer Prise Zeitgenössischem in Form einiger ziemlich dissonanter Steigerungen. Erstaunlicherweise funktioniert das ausgezeichnet und die ersten drei Sätze Allegro, Adagio, Scherzo sind echt stark. Das Adagio erinnert am meisten an das große Vorbild natürlich in einer moderneren Tonsprache. Das kommt richtig gut. Der letzte Satz fällt dann leider etwas ab, da Herr Mortensen das Finalsatzproblem durch eine Fuge zu lösen versucht. Das geht meistens schief, so auch hier, auch wenn es vielleicht technisch eindrucksvoll gelöst ist. Zum Glück schließt sich eine noch 2-minütige Apotheose Mahlerschen Ausmaßes an, die dann wieder versöhnt.


    Dies ist wohl die zweite Einspielung, eine erste unter Mariss Jansons ist derzeit vergriffen. Aber (auch) diese ist ausgezeichnet.