Tauno Marttinen - finnischer Vielschreiber (1912-2008)

  • Vielschreiber unter den Komponisten haben es oft schwer, gerade heute, denn wenn man in kurzer Zeit zahlreiche Kompositionen "auf den Markt" wirft, tun sich sowohl Musikverlage, wie Interpreten und auch Hörer schwer zu entscheiden, was denn nun wichtig ist und was weniger wichtig.


    Tauno Marttinen ist so ein Komponist. 1912 in Helsinki geboren, ist er erst vor wenigen Jahren verstorben und hat ein Oeuvre von ca. 400 Werken mit und noch einmal die gleiche Zahl ohne Opusnummern komponiert. Da wird es sicher noch Jahre dauern bis überhaupt ein endgültiges Verzeichnis vorliegt. 10 Symphonien gehen auf sein Konto, 4 Klavierkonzerte und so ziemlich alle Gattungen wurden bedient. Anfänglich ein Spätromantiker, übernahm er in den 50er und 60ern das dodekaphone Denken, das er allerdings auf seine eigene Weise interpretierte und mit tonalen Aspekten mischte. Insofern kann man ihn als frühen Postmodernen bezeichnen.


    Der CD-Katalog gibt wenig her, bei dem einen Werbepartner sind mal gerade zwei CDs gelistet, davon eine von 1994 und eine von 1997.



    Erstaunlicherweise dort nicht gelistet ist eine kürzlich bei Cobra Records erschienene CD mit drei Solokonzerten für Violine, Klavier bzw Cello. Auf die (und damit auch auf den Komponisten) bin ich gestossen, weil mich interessierte, was der Geiger Philippe Graffin noch so alles aufgenommen hat. Eine erste Hörsitzung hat ergeben, dass es sich bei Marttinen um einen nicht uninteressanten Komponisten handelt. Demnächst mehr.