Es gibt ja viele Komponisten, von denen nur ein Werk bekannt wurde. Aber Julius Conus scheint - neben einigen Lehrstücken - nur ein konzertfähiges Stück geschrieben zu haben, sein Violinkonzert.
Julius Conus wurde am 1. Februar 1869 in Moskau als Nachkomme einer französischen Familie geboren. Deshalb wird sein Name häufig auch französisch (Jules Conus) oder russisch (Yulij Eduardovic Konyus) geschrieben. Sein Vater war Klavierlehrer, die Brüder Kompositions- und Musiklehrer. Alle drei studierten bei Sergei Taneyev und Anton Arensky. 1888 gewnn Jules die Goldmedaille des Moskauer Konservatoriums. Danach ging es nach Paris, spielte im Opernorchester und machte sich als Virtuose einen Namen. 1891 wurde er Konzertmeister in New York. Von 1893-1901 unterrichtete er Violine in Moskau und wurde ein enger Freund von Sergei Rachmaninoff, mit dem er auch viel auftrat. Conus Sohn Boris heiratete später Rachmaninoffs Tochter Tatiana. Nach der russischen Revolution ging Conus nach Paris, der Beginn des 2. Weltkrieges erzwang die Rückkehr des jüdischen Musikers nach Moskau, dort starb er 1942.
Seine einzig nennenswerte Komposition schuf der Komponist als 29-jähriger, Fritz Kreisler setzte sich für das Stück ein. Es wäre aber sicher in Vergessenheit geraten, hätte es nicht Jascha Heifetz ins Repertoire genommen, häufiger gespielt und 1952 auch aufgenommen. So führt es bis heute ein Dasein am äußersten Rande des Repertoires.