56. Lechts und Rinks
Kann man leicht verwechseln, vor allem, wenn man ein kleines Kind ist. Wenn man heute die Fahrradwelt sieht, staunt man, was es da alles gibt. Wir waren schlechter dran: selber strampeln, schwere Räder (die sonst tollen Hollandräder); dann der Stolz der Männer, sich beim Auf- und Absteigen elegant auf den Sattel zu wuchten, aber auch die Qual, selber den Schlauch zu flicken oder der ständige Ärger mit dem Rücklicht, das dauernd defekt war.
Eine Sache war besser. Man konnte auf dem Männerquerständer einen Kindersitz deponieren, dazu ein Kind, nicht angeschnallt und ohne Helm. Aber das Kind hatte eine tolle Aussicht. Heute sitzen sie hinter mehr oder weniger wuchtigen Mamas und Papas und können den Rausch der Geschwindigkeit nicht ermessen und sehen können sie auch nichts.
Da war die Kleine von meinen Freunden mit mir besser dran. Bei den vielen Radausflügen mit ihr feuerte sie mich ständig an, schneller zu fahren. Einen Nebeneffekt gab es, der dem Kind ganz früh eingab, was rechts und links ist. Rechts: Bremse, links: Klingel. Das funktionierte auch ohne Fahrrad! Im Zweifelsfall fragte man einfach: Bremse oder Klingel?