Eterna > Westlabel Kooperationen - Fragen

  • Gibt es Informationen zu Eterna mit West-Label Kooperationen?


    Staatskapelle Berlin, Otmar Suitner ‎– Beethoven Symphony No. 5

    Ist eine Kooperation mit Denon / Japan


    Eterna 8 27 678 - 1983/84 - analog

    Eterna


    Denon - OF-7013-ND - 1981 - PCM Digital Recoding

    Denon


    Jetzt frage ich mich,

    wurde nur digital bei dieser Produktion aufgenommen, analog für Eterna "umgetüfftelt".

    Oder lief die Aufnahme parallel analog & digital?


    Interessant ist auch, das erst die Aufnahme bei Denon erschien, erst 3 Jahre später bei Eterna.

    Ich kenne das nur das Kooperationen mit Bruderländer Plattenfirmen gleichzeitig erschienen.


    Sonnigst Nadja

  • Aus meiner (gleichsam sonnigen) Perspektive als Westler und CD-Mensch (statt Plattensammler) fällt mir spontan diese erste kleine Auswahl an wichtigen West/DDR-Coproduktionen ein:


    (Schubert-Zyklus)


    (jetzt fällt mir auf, dass ich zur eigentlichen Fragestellung nichts beitragen konnte. Wieder so ein Schnellschuss von mir)

    Er hat Jehova gesagt!

  • Was meinst Du mit "umgetüftelt"? Es mussten ja in den Jahren, in denen schon digital aufgenommen, aber (hauptsächlich) Schallplatten veröffentlicht wurden, diese Digitalaufnahmen alle analog für LPs gemischt werden. Das gilt für die gesamten 80er Jahre, teils schon späte 70er und auch noch frühe 90er, da bis dahin noch viele Aufnahmen auch als LP erschienen. Ich kann es für die besagte Suitneraufnahme nicht sagen, aber ich vermute, dass nur digital aufgenommen wurde. Wobei es bei einer relativ frühen Digitalaufnahme auch nicht ausgeschlossen ist, dass auch noch analoge Bänder mitliefen. Andererseits hat Denon seit Anfang/Mitte der 1970er digital aufgenommen, auch bei Kooperationen, zB Smetana-Quartett, die auch bei Supraphon erschienen, daher glaube ich nicht, dass die normalerweise diesen doppelten Aufwand betrieben haben.

    Ich habe hier zB eine LP einer Delta (Capriccio) VEB Dt. Schallplatten Koproduktion mit Bachs Gambensonaten (Pank), die 1980 digital aufgenommen wurde.


    Es gab ja sogar vereinzelte Eterna CDs. Die wurden meines Wissens in der Tschechoslowakei gepresst, denn die DDR hatte kein Presswerk.


    Die Gesamtzahl der Ost-West-Produktionen ist kaum überschaubar. Die ältesten sind aus den 1950ern wie die gezeigten Oistrakh-Aufnahmen und es gab sie bis in die späten 1980er.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Danke Euch ...


    Ich werde da auch nicht ganz schlau was damals gemacht wurde.

    Heute wird vorwiegend digital aufgezeichnet, für die analoge Vinylausgabe neu abgemischt. Das Endergebnis ist manchmal grottich. Manchmal ist die Vinylausgabe klanglich besser als die CD.

    Und damals? Analog & digital parallel?

    Die Slovaken, Opus, haben seit Anfang der 1980er Jahre auf digital umgestellt. Auch bei der U Musik.


    Ich habe die obige Platte gerade am Laufen. Holla! Diese Platte ist für mich von der Interpretation, dem Klang & der Dynamik eine der besten Variationen der 5. Sinfonie von Beethoven.

    Was jedoch auffällt, ist der etwas geringe Aufnahmepegel. Das ist wie bei einigen Mono Platten wo der Lautstärkeregler etwas mehr hoch gefahren werden muß.


    Mich interessiert mehr das Aufnahmeverfahren.

    Und obs eine Übersicht gibt wie viele Kooperationen es gab?


    Sonnigst Nadja

  • Geringer Pegel wäre bei einer frühen Digitalaufnahme nicht so verwunderlich. Wie gesagt, kann ich die konkrete Frage, ob mit zweierlei Methoden aufgezeichnet wurde, nicht beantworten. Nur darauf hinweisen, dass Denon als Digital-Pionier fast 10 Jahre Vorsprung hatte und schon mitte der 1970er viel digital aufgenommen hat, während die meisten anderen Klassiklabels erst um 1980 nachgezogen haben. Wie oben gesagt, gab es aber 1980 anscheinend auch schon Digitalaufnahmen aus der DDR ohne japanische Kooperation. Das wäre für mich ein weiteres Indiz dafür, dass bei der Suitner-Aufnahme ein parallel digital-analog Aufnehmen unwahrscheinlich ist.


    Bzgl. Kooperationen generell unabhängig von analog/digital gibt es meines Wissens zwei unterschiedliche "Modelle": echte Kooperationen und Übernahmen. Soweit ich weiß, hatte zB mit "Bach auf Silbermannorgeln" oder den Kantaten unter Rotzsch usw. keine Westfirma unmittelbar bei Aufnahme und Produktion zu tun. Sie erschienen aber (teilweise?) dann zB unter dem Label Capriccio (Delta Music) im Westen, nicht nur als importierte DDR-Platten. Dann gab es echte Koproduktionen mit zB "Westdirigenten" und ostdeutschen Orchestern/Sängern bzw. bei den Sängern oft eine internationale Mischung wie Dresdner Meistersinger oder Freischütz. Ob die technischen Teams hier gemischt waren, weiß ich nicht, vermute aber, dass es für die Aufnahme jedenfalls die lokalen Techniker waren. (Was die spätere Mischung betrifft, ob es da ggf. sogar Unterschiede gab, keine Ahnung.)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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