RAMEAU, Jean-Philippe: LES INDES GALANTES

  • JEAN PHILIPPE RAMEAU
    LES INDES GALANTES

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    Opera-Ballett in einem Prolog und vier Akten


    Libretto von Louis Fuzelier


    Uraufführung am 23.8.1735, Paris (Grand Opera)


    Ort der Handlung: Türkei, Peru, Persien, Nordamerika
    Zeit der Handlung: 16. Jahrhundert


    Personen:
    Hebe (Sopran)
    Bellona (Bariton)
    Amor (Sopran)
    Osman (Bass)
    Emilie (Sopran)
    Valerian (Tenor)
    Huascar (Bass)
    Phani (Sopran)
    Don Carlos (Tenor)
    Tacmas (Tenor)
    Ali (Bariton)
    Zaire (Sopran)
    Fatime (Sopran)
    Adario (Bariton)
    Damon (Tenor)
    Don Alvaro (Bass)
    Zima (Sopran)
    Priester, Offiziere, Soldaten, Aufseher, Wachen, Händler, Gefangene, Sklaven & Sklavinnen, Volk


    Handlung:
    Die Oper erzählt vier kleine Geschichten um das wichtigste im Leben, die Liebe.


    Prolog
    Vor dem Tempel der Hebe


    Hebe empfängt Jugendliche aus vier Ländern der Erde. Sie alle feiern und tanzen zum Wohl der Hebe. Da erscheint Bellone, der die Jugendlichen auffordert mitzukommen um Triumphe am Schlachtfeld zu feiern. Bellone führt die Jugendlichen fort. Da kommt Amor und schickt seine Amoretten, seine Helfer, in alle Welt, da diese mehr Triumphe feiern werden, als Bellones Streiter. Amor und Hebe fordern die Amoretten auf, sich in die fernsten Länder der Welt zu zerstreuen.


    1.Akt „Der großmütige Türke“
    Die ans Meer grenzenden Gärten des Pascha Osman


    Emilie wurde von Piraten entführt und befindet sich nun in den Fängen des Paschas Osmin, der sie zu seiner Geliebten machen will. Sie aber will, von ihrem Geliebten Valerian, einem Edelmann, getrennt, den Tod.
    Ein Sturm kommt auf, Schiffbrüchige, in Ketten, retten sich an den Strand. Emilie kümmert sich um einen von ihnen. Es ist Valerian, der auf der Suche nach Emilie, von den Piraten Osmans gefasst wurde. Es stellt sich nun heraus, dass beide Osmans Sklaven sind. Emilie erklärt Valerian die Lage und die beiden versichern sich erneut ihrer Liebe. Da kommt Osman, der Valerian töten lassen will, da er sein Liebesgeständnis an Emilie belauscht hatte. Die beiden beginnen zu streiten.
    Da erkennt er Valerian als seinen ehemaligen Herren. Osman beschließt den beiden die Freiheit zu schenken, da ihm von Valerian dasselbe geschenkt wurde. Nun erkennt auch Valerian seinen ehemaligen Sklaven.
    Osman geht zwar traurig davon, ist aber glücklich gutes getan zu haben. Valerians Schiffe kommen und man feiert die Wiedervereinigung des Paares.
    Die Liebe hat über die Gewalt triumphiert.


    2.Akt „Die Inkas von Peru“
    Einöde in Peru, im Hintergrund eine ein kahler Berg


    Don Carlos, ein spanischer Konquistador und Phani, eine Inkaprinzessin lieben sich, sie wollen sogar heiraten. Sie hat aber Angst vor ihrem Volk und der Rache der Götter, denen man heute im Fest der Sonne huldigen wird. Phani wird mittendrin, statt nur dabeisein. Carlos verspricht ihr, seine Kameraden zu holen und sie zu befreien.
    Huascar, ein edler Inka möchte sie, so sagt er, nach dem Willen der Götter, heiraten. Er beleidigt die europäische Kultur im Allgemeinen und die Konquistadoren im Speziellen. Phani verteidigt beide und Huascar ahnt, dass sie einen Europäer liebt.
    Da kommen Priester, das Volk und man begeht das Sonnenfest.
    Auf einmal bebt die Erde. Das Volk gerät in Panik, zu allem Überfluss droht auch der kahle Berg, ein Vulkan, auszubrechen. Alles flieht.
    Huascar fordert Phani auf seine Gattin zu werden, da ihr sonst der Tod gewiss sei. Da erscheint Carlos, der zurückgekehrt ist, um sie zu befreien. Er entreisst Huascar Phani und flieht mit ihr glücklich vereint. Da bricht der Vulkan aus. Seine Trümmer begraben Huascar unter sich.
    Die Liebe hat nun sogar eine Naturgewalt überstanden.


    3.Akt „Die Blumen- Ein persisches Fest“
    In den Gärten von Alis Palast


    Tacmas, ein persischer Fürst, hat sich als Haremshändlerin verkleidet und sich so in die Gärten seines Freundes Ali eingeschlichen, um so den Charakter seiner Auserwählten zu prüfen. Er trifft Ali und erzählt ihm von seiner Liebe zu Alis Sklavin Zaire. Er fürchtet, Ali könnte auf Zaire bestehen, doch er erzählt ihm, dass sie ihn bisher kaum beachtet hatte. Nun gesteht Ali seinem Freund seine Liebe zu dessen Sklavin Fatime, die bisher Tacmas keines Blickes gewürdigt hatte.
    Ali verspricht Tacmas zu helfen, bis zum Blumenfeste werde er mit ihr vereint sein. Ali geht, um das Fest weiter vorzubereiten.
    Kurz darauf trifft Tacmas Zaire, die ihm (er ist immer noch verkleidet) erzählt, dass sie verliebt sei. Er vermutet einen Nebenbuhler. Er zeigt ihr, unter dem Vorwand ihr Kunst zu zeigen, sein Porträt. Sie benimmt sich eigenartig und geht seufzend von dannen.
    Tacmas will ihr nach und wird von einer polnischen Sklavin um Hilfe gebeten. Die Sklavin ist zwar eine Sklavin, jedoch keine Polin. Es ist Fatime, die Tacmas um Hilfe in Liebesdingen bittet. Sie erzählt ihm, dass sie unsterblich in den Herren dieses Anwesens verliebt sei, jedoch nicht wisse, wie sie es im sagen solle.
    Ali führt Zaire herein. Tacmas und Ali reden über den Nebenbuhler des Tacmas, der daraufhin einen Dolch zieht. Fatima wirft sich in den Staub und bittet um Gnade bei ihrem Herren, den sie nun erkannt hat. Tacmas übergibt Fatima Ali und die beiden fallen sich verliebt in die Arme.
    Zaire gesteht Tacmas ihre Liebe, sie hatte bei dem Bild nur Sehnsucht bekommen. Die beiden Paare sind nun vereint und man feiert das prächtige Blumenfest mit Musik, Tanz und einem kleinen Schauspiel.
    Die Liebe hat einen zweifachen Triumph gefeiert.


    4.Akt „Die Wilden“
    Eine Lichtung in Nordamerika


    Adario, der Anführer der Krieger eines Eingeborenenstammes, plant mit seinen Kriegern das Fest des Friedens gemeinsam mit den französischen und spanischen Kolonialisten zu feiern. Er sieht keine militärische Bedrohung mehr für den Stamm durch die Europäer, jedoch sieht er den Anführer der spanischen Truppen, Don Alvar und den Anführer der französischen Truppen, Damon, als Bedrohung für seine große Liebe Zima, der Tochter seines Stammeshäuptlings. Und er sollte Recht haben.
    Als die beiden genannten auftauchen, versteckt er sich. Zima weist die sehr stürmische Werbung des Spaniers und die sehr romantische Werbung des Franzosen zurück. Die beiden wirken auf Zima sehr gekünstelt und verlogen. Der Spanier liebe zu stark und der Franzose zu schwach, meint sie.
    Da taucht Adario wieder auf. Sie liebt ihn und gesteht es ihm nun. Sie hat ihm sein Herz geschenkt, da er ehrlich liebt. Adario ist überglücklich.
    Beinahe kommt es zum Kampf zwischen Damon, der sie anscheinend wirklich liebt (im Gegensatz zu Don Alvar) und Adario, der nur von Trompetenfanfaren verhindert wird. Zima und Adario wollen sich auf dem Fest vermählen, sehr zum Ärger der beiden Europäer. Trotz alledem wird man gemeinsam auf das Fest.
    Das Indianervolk, das französische Kolonialistenvolk und das spanische Kolonialistenvolk feiern ein großes Friedensfest.
    Amor hat nun auch die Gewalt besiegt, denn nun herrschen Frieden und Liebe vor.
    Mit einem Tanz fällt der Vorhang.

  • Szenenfolge


    PROLOG
    Personen:
    Hebe (Sopran)
    Bellona (Bariton)
    Amor (Sopran)


    1.-5.Szene: Vor dem Palast der Hebe
    1.Szene: Hebe
    2.Szene: Hebe, Tanzgruppen viererlei Länder
    3.Szene: Hebe, Bellone, Chor
    4.Szene: Hebe
    5.Szene: Amor, Hebe, Chor


    1.AKT: DER GROßMÜTIGE TÜRKE
    Osman (Bass)
    Emilie (Sopran)
    Valerian (Tenor)


    1.-6.Szene: Ans Meer grenzende Gärten
    1.Szene: Emilie, Osman
    2.Szene: Emilie, unsichtbarer Chor
    3.Szene: Emilie, Valerian
    4.Szene: Emilie, Valerian, Osman
    5.Szene: Valerian, [Emilie]
    6.Szene: Emilie, Valerian, Osman


    2.AKT: DIE INKAS IN PERU
    Huascar (Bass)
    Phani (Sopran)
    Don Carlos (Tenor)


    1.-8.Szene: Einöde in Peru, ein kahler Berg im Hintergrund
    1.Szene: Phani, Don Carlos, [ein spanischer Offizier]
    2.Szene: Phani
    3.Szene: Huascar, Phani
    4.Szene: Huascar, [ein Inka]
    5.Szene: Huascar, Phani, Opferpriester, Inkas, Volk
    6.Szene: Huascar, Phani
    7.Szene: Phani, Don Carlos, Huascar
    8.Szene: Phani, Don Carlos, Huascar


    3.AKT: DIE BLUMEN-EIN PERSISCHES FEST
    Tacmas (Tenor)
    Ali (Bariton)
    Zaire (Sopran)
    Fatime (Sopran)


    1.-8.Szene: Die Gärten von Alis Palast mit Blumen geschmückt
    1.Szene: Tacmas, Ali
    2.Szene: Tacmas,[Zaire]
    3.Szene: Zaire, [Tacmas]
    4.Szene: Zaire, Tacmas
    5.Szene: Tacmas, Fatima, [Zaire]
    6.Szene: Fatima, Tacmas
    7.Szene: Tacmas, Ali, Zaire, Fatima
    8.Szene: Chor, Tacmas, Zaire, Fatima,[Ali]


    4.AKT: DIE WILDEN
    Adario (Bariton)
    Damon (Tenor)
    Don Alvaro (Bass)
    Zima (Sopran)


    1.-6.Szene: Eine Lichtung in Nordamerika
    1.Szene: Adario
    2.Szene: Damon, Don Alvaro, [Adario]
    3.Szene: Damon Zima, Don Alvaro, [Adario]
    4.Szene: Adario, Don Alvaro, Damon, Zima
    5.Szene: Adario, Zima
    6.Szene: Zima, Adario, Französinnen, Wilde