Jean-Frédéric Neuburger (* 29. Dezember 1986 in Paris) ist ein französischer Pianist und Komponist. Seine pianistischen Interessen reichen weit. Bach,Czerny, Beethoven, Chopin, Debussy, Stockhausen und Barraqué finden sich alleine unter seinen Einspielungen. Gleichzeitig entwickelte sich bei ihm das Interesse am Komponieren. Er ist auch Organist.
Die Wikipediaartikel in Deutsch, Englisch und sogar Französisch zu Jean-Frédéric Neuburger sind alle ziemlich gleich un-ergiebig. Er studierte Komposition unter andrem bei Pascal Dusapin und studierte mit Boulez dessen zweite Klaviersonate ein. Er tritt auf Festivals auf.
Neuburger interpretiert mit Chopin und Debussy einen Pfad farbigen Klavierspieles, spielt aber auf der anderen Seite mit Beethovens op. 106 und Barraqués Klaviersonate komplexeste Konstruktionen der Klavierliteratur und scheint das ganz hervorragend zusammenbringen zu können.
Als Pianist scheitnt Neuburger den Liveauftritt vor der Studioaufnahme zu bevorzugen. Ich persönlich finde das etwas schade.
Hier hören wir ihn 2008 mit der Schlussfuge aus Op. 106
Ich höre da eune erstaunlich eigenwillige Spielweise, die dieser Fuge einen gewissen Charme abgewinnen kann.... und dabei die volle Durchsicht behält.
Eine meiner Lieblingscheiben von Neuburger ist seine Zusammenstellung aus einem Liverecital aus der Cité de la Musique vom 14. Januar 2011
Ein interessantes Framing seiner eigenen Komposition und Barraqués Sonate durch Werke von Liszt und Debussy. Mit Moldoror nimmt Neuburger Bezug auf die "Chants de Maldoror" einer sehr eigenwilligen Versdichtung des "Comte de Lautréamont", eines mysterösen französischen Dichters, der eigentlich Isidore Lucien Ducasse hieß. Das Werk hatte offensichtlich nicht nur Einfluss auf den Surrealismus. Maldoror ist das verkörperte Böse, für Fans von Harry Potter, also Lord Valdemort ohne die Filmtricks ..... aber dafür erst ab 18.
Hier hören wir Neuburger Carl Czerny spielen:
und hier eine eigene Komposition Etude No. 2 aus dem Jahre 2018