Caravaggio, eigentlich Michelangelo Merisi, hat mit starken Hell-Dunkel Kontrasten Dramatik in seiner Malereien erzeugt. Der Künstler reizte die Grenzen aus, im Leben wie in seiner Kunst. Sein unbeherrschter Charakter brachte ihm Konflikt mit seinen Freunden und Mäzenen ein. Er verstiess sowohl gegen die staatlichen Gesetzen als auch die gesellschaftlichen Normen. Ein Stoff, der sich für die Bühne eignet.
Caravaggio Stilmittel des Spiels mit Licht und Schatten kommt in der Inszenierung des Staatsballett Berlin, die der Choreographen Mauro Bigonzetti geschaffen hat, zur Geltung. Die Lichtregie ist hervorzuheben, die sich an den Gemälden orientiert.
Aus dem Booklet-Text: „Denke ich an Caravaggio, denke ich immer an den Künstler und den Menschen zugleich. Es sind diese zwei Seiten des menschlichen Seins, die mich im Wesentlichen interessieren. Das Verhältnis dieser beiden Welten zueinander - einerseits das Innerliche, und wie dies andererseits im Künstlerischen zum Ausdruck kommt - ist die Inspiration für diese Arbeit.“
Bruno Moretti hat unter Verwendung von Musik von Claudio Monteverdi und eigener Elemente die Partitur zum 90minütigen Ballett geschrieben.
Die Leistung der Solisten und des Ensembles ist hervorragend. Da ist jede Bewegung und jede Geste auf dem Punkt. Die Bildregie hat gute Arbeit geleistet. Tanztheater vom Feinsten.
Das Label ARTHAUS bringt die Aufführung des Ballettes Caravaggio auf Blu-Ray und die Musik auf CD heraus.